Klassenarbeit nachschreiben wegen Suizid-Video?

  • Jup. Als meine Klasse gerade in der 5. war, wollten die Eltern, dass wir auf WhatsApp die "Klassengruppe" moderieren. Erst gab es Empörung, als wir sagten, dass Handys im Schulgebäude ausgeschaltet zu sein haben und dies daher in den Privatbereich falle. Als ich dann anmerkte, dass eine WhatsApp-Anmeldung erst ab 16 Jahren möglich sei, war plötzlich Ruhe.

    Nichts desto weniger werden bedenklich Inhalte über Klassenkontakte geteilt und beeinflussen dann das Geschehen in der Schule erheblich, so dass wir gezwungen sind, uns damit auseinanderzusetzen.

    Wir bieten aber auch für Eltern der Unterstufe einen Abend zum Thema Umgang mit Sozialen Medien an ...

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

    • Offizieller Beitrag

    Als ich dann anmerkte, dass eine WhatsApp-Anmeldung erst ab 16 Jahren möglich sei, war plötzlich Ruhe.

    An meiner Ex-Schule ging dann die Diskussion erst richtig los : Ich sei falsch informiert, WhatsApp hat die AGB geändert und sei jetzt ab 12. Nachdem ich ein paar Mal wiederholt hatte, dass die Kinder 9 bzw. 10 sind und nicht 12, ging es wieder.

  • h kann nur hoffen, dass das nicht der Fall war. Ein solches Video im Unterricht zu zeigen - gerade bei so jungen Schülern - halte ich für hochgradig verantwortungslos. Pädagogisch fiele mir da gerade keine sinnvolle Begründung ein, dies dennoch zu tun.

    Hatte das Video etwas überhaupt mit der Klassenarbeit zu tun? Ich bin nicht sicher, ob die Threaderstellerin meinte, dass das Video im Unterricht gezeigt wurde.

  • Das wäre m. M. n. ein armseliger Grund...

    Weißt du, Himblebee, ich habe schon einiges an armseligem Verhalten der "zivilisierten" Menschen gesehen, da würde mich das auch nicht wunder.


    Noch schlimmer finde ich allerdings das völlig unreflektierte/gleichgültige/desinteressierte Verhalten der Eltern, wenn die so gar keinen Plan haben, was sich ihre "lieben Kleinen" auf ihren Smartphones reinziehen.

  • Ich hätte eine freiwillige Nachschreibearbeit angeboten, die aber deutlich schwerer wäre. Ist ja logisch, da die erste Arbeit bekannt ist.

    Dann melden sich vielleicht noch zwei Schüler und alle wären zufrieden. Ich würde nicht zwei Klassensätze korrigieren

  • Ich hätte eine freiwillige Nachschreibearbeit angeboten, die aber deutlich schwerer wäre. Ist ja logisch, da die erste Arbeit bekannt ist.

    Dann melden sich vielleicht noch zwei Schüler und alle wären zufrieden. Ich würde nicht zwei Klassensätze korrigieren

    Würde ich auch nicht- müsste ich aber auch nicht. In BW ist das ganz klar schulrechtlich geregelt, dass eine geschriebene Klassenarbeit zählt. Wir sind umgekehrt aber auch dazu angehalten Noten nicht einfach als arithmetisches Mittel von Leistungen zu ermitteln, sondern pädagogisch, können also einen fiesen Ausrutscher infolge einer extremen Belastung (das würde sich ja im Notenbild entsprechend zeigen, dass diese Arbeit erheblich anders lief, als sonst) entsprechend einordnen und gewichten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Würde ich auch nicht- müsste ich aber auch nicht. In BW ist das ganz klar schulrechtlich geregelt, dass eine geschriebene Klassenarbeit zählt. Wir sind umgekehrt aber auch dazu angehalten Noten nicht einfach als arithmetisches Mittel von Leistungen zu ermitteln, sondern pädagogisch, können also einen fiesen Ausrutscher infolge einer extremen Belastung (das würde sich ja im Notenbild entsprechend zeigen, dass diese Arbeit erheblich anders lief, als sonst) entsprechend einordnen und gewichten.

    Und genauso argumentiere ich sofort, wenn ich angesprochen werde. Und bisher waren alle zufrieden und es gab keine weiteren Wünsche. Vorteil bei uns dabei, dass wir keine Halbjahreszeugnisse haben (nur Informationen) und Noten grundsätzlich über ein ganzes Schuljahr gesammelt werden, alle erkennen Ausrutscher besser und vor allem Eltern reagieren viel gelassener.


    (Ich habe früher in NRW unterrichtet, damals (heute immer noch?) gab es Halbjahreszeugnisse, also weniger Klassenarbeiten pro Zeugnis.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Bemerkung am Rande:

    Ich habe im Ausland mal in einem System gearbeitet, in dem es in jedem Schuljahr fünf Zeugnisse gab. Die Endnote war der Mittelwert der fünf Zeugnisnoten. Das war ganz fürchterlich, da es zu jeder Klassenarbeit (auch im Nebenfach fünf Arbeiten) ein Zeugnis gab und am Ende bereits 4/5 der Note unumstößlich feststanden.


    LG DFU

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