Schülerin nimmt meine Äußerungen per Handy auf...

  • Ich will mich nicht der Meinung anschließen, das Mädchen gehöre an eine Förderschule, sondern lediglich auf folgende Äußerung eingehen:

    Und du würdest also jemanden, dessen Schulleistungen nahe am gymnasialen Niveau kratzen (jetzt mal theoretisch angenommen) auf eine Förderschule schicken wollen, weil es mal ein Schuljahr krasse Probleme gibt im sozialen Bereich? Das hätte fatale Folgen für den weiteren Werdegang und das spätere Leben dieser Person. Ob sich so jemand dann an einer Förderschule gut einfügt, wenn er/sie chronisch extrem unterfordert ist - das wage ich stark zu bezweifeln. Das muss sehr gut überlegt sein.

    Viele Förderschulen bieten Unterricht nach dem Lehrplan der Regelschule(n) an, manche auch auf Gymnasialniveau. Gerade an den ES-Schulen gibt es normal sehr kleine Klassen (selbst für Förderschulverhältnisse) und entsprechend die Möglichkeit, sehr individualisiert zu unterrichten. Wie kommst du darauf, clevere SuS seien dort "chronisch extrem unterfordert"?

  • Wie kommst du darauf, clevere SuS seien dort "chronisch extrem unterfordert"?

    Weil er keine Ahnung hat, wurde ja mehrfach deutlich.

    Als Mutter eines Kindes mit einer sozial-emotionalen Störung (Diagnostiziert!) bin ich, so übel das klingt, die Pauschalforderung "Das Kind muss weg!" gewohnt.

    Was ändert die Diagnose am Problem? Dass man sich zurücklehnen kann?


    Zudem: dass die Förderschule zum "Abschieben" gedacht ist, möchte ich jetzt mal zumindest nicht pauschalisiert hier stehen haben. Die Förderschule ist manchmal schlicht der geeignetere Förderort. Dass Eltern mit "Bildungshintergrund" ihre Kinder nicht mit lauter sozial Schwachen in eine Schule schicken wollen ist verständlich, aber nicht immer zu ändern. Oft genug schicken Eltern ihre Kinder dann in Förderschulen für "Edelbehinderungen". Klingt böse, den Begriff hab ich mir aber nicht ausgedacht, ist Usus.

  • Wir beschulen ES Schüler inklusiv und die Wahrheit ist doch, dass diese Kinder eine Zumutung für alle anderen Beteiligten sind und sowohl Lernfortschritt als auch Klassenklima massiv stören. Umgekehrt ist auch das Regelschulsystem oft dauertriggernd für die ES Schüler und sie können unter den gebotenen Rahmenbedingungen kaum zur Ruhe kommen und ihr intellektuelles Potential auch in schulische Leistungen umsetzen. Ich denke, es liegt im Interesse beider Seiten, eine Schule zu finden, die auf die speziellen Bedürfnisse dieser Kinder besser eingestellt ist - leider leider sehen das nur die Eltern oft nicht (oder zu spät).


    In dem geschilderten Fall würde ich aufgrund der Tonaufnahmen rechtliche Schritte gegen die Schülerin einleiten. Wird zwar nichts bei herauskommen, setzt aber ein Zeichen.

  • Was ändert die Diagnose am Problem? Dass man sich zurücklehnen kann?


    Zudem: dass die Förderschule zum "Abschieben" gedacht ist, möchte ich jetzt mal zumindest nicht pauschalisiert hier stehen haben. Die Förderschule ist manchmal schlicht der geeignetere Förderort. Dass Eltern mit "Bildungshintergrund" ihre Kinder nicht mit lauter sozial Schwachen in eine Schule schicken wollen ist verständlich, aber nicht immer zu ändern. Oft genug schicken Eltern ihre Kinder dann in Förderschulen für "Edelbehinderungen". Klingt böse, den Begriff hab ich mir aber nicht ausgedacht, ist Usus.

    Was eine Diagnose am Problem ändert? Ernsthaft?? Wie stellst du dir das denn vor? Da kriegt man also eine Diagnose und man sagt sie jedem und dann war es das?? Unfassbar.

    Ich habe es ja in Ansätzen versucht zu schildern und nach so einer Aussage auch keine Lust es näher auszuführen.

    Mein Kind ist keine "Zumutung", es ist gerade wegen all dem Aufwand, den alle leisten, gut integriert, gut eingestellt und auf einem guten Weg mit einer blöderweise auch noch ausgesprochen hohen Intelligenz einen halbwegs vernünftigen Weg durch das Schulsystem zu nehmen. Aber ein Spaß ist das für keinen der Beteiligten, das ist völlig klar. Auch und besonders nicht für uns Eltern.


    Was ich sagen wollte und was hier auch bei einzelnen Anklang ist die"Lösungsidee" Förderschule bei jeder Art von Auffälligkeit von Kindern und Jugendlichen vorzubringen.

    Diese Schulform hat sicher ihre Berechtigung und in einigen Fällen ist es eine gute Lösung. Aber doch nicht als Universallösung für jedes Problem der Unterrichtsstörung!


    Es war sogar von "Anstalt" und "Geschlossenene" die Rede! Wie abwertend ist das bitte?!

    Keiner von uns kennt dieses Mädchen und dennoch maßen sich hier einige an ihr eine massive psychische Erkrankung oder eine Persönlichkeitsstörung anzudichten. Das Kind braucht Hilfe, keine Frage! Und die Kollegen auch! Aber ein bisschen Anstand auch in der Wortwahl wäre in einem Forum für Lehrer schon angebracht, finde ich.

  • Punkt 1: Das Land ist Niedersachsen.

    a) Hier ist die Inklusion in der Grundschule sehr weit umgesetzt. Schüler mit festgelegten Förderschwerpunkten Lernen, ESE und Sprache verbleiben in den Klassen, Förderschulklassen Lernen gibt es im Grundschulbereich nicht.

    ESE-Schulen sind weitestgehend Privatschulen, was bedeutet, dass die Eltern einverstanden sein müssen, ihr Kind dort beschulen zu lassen UND dass sich die Privatschulen überlegen können, welche Kinder sie aufnehmen möchten.


    b) An allen Schulen gibt es eine sonderpädagogischen Grundversorgung mit sehr wenigen Stunden, die durch FöS-Lehrkräfte der Förderschulen erfolgt. Hier würde ich erfragen, welche Lehrkräfte ggf. den ESE-Schwerpunkt haben oder bei der örtlichen FöS oder beim RIK um Beratung bitten, wenn dies notwendig sein sollte.


    Punkt 2: Klassenkonferen

    a) In der KK werden die angesetzten, dokumentierten Vorkommnisse verlesen. Entsprechend sind sie vorab zu dokumentieren.

    Eine öffentliche Diskussion findet nicht statt.

    Nach dem Verlesen können SchülerIn und Erziehungsberechtigte dazu Stellung beziehen, danach verlassen sie die Konferenz.

    Die Äußerungen nimmt man zur Kenntnis bzw. zu Protokoll.

    Eine Diskussion über mögliche Ordnungsmaßnahmen findet erst danach statt, wenn also SchülerIn und Erziehungsberechtigte den Raum verlassen haben.


    b) Die Klassenkonferenz kann Ordnungsmaßnahmen festlegen und/oder weitere androhen.

    https://www.landesschulbehoerd…hueler/ordnungsmassnahmen

    Die Androhung ist dann sinnvoll, wenn mit wiederholenden Vorkommnissen zu rechnen ist, quasi als Verwarnung, die dokumentiert ist.


    Es kann sinnvoll sein, sich vorab von der Landesschulbehörde über den Rahmen beraten lassen, damit die getroffene Maßnahme verhältnismäßig ist. Die Beratung erfolgt durch erfahrene Juristen, die für den Rahmen der Ordnungsmaßnahmen viele Vergleiche aus anderen Fällen ziehen können.


    In oben geschilderter KK wurde keine Erziehungs-, sondern eine Ordnungsmaßnahme verhängt.


    Die Abstimmung wird innerhalb der Konferenz getroffen. Dabei braucht es keine einstimmige Zustimmung durch die Elternvertretung, allerdings dürfen sich diese enthalten.


    c) Kommt es zu erneuten Verstößen, z.B. auch nach Ansetzen der KK, kann man dafür eine erneute KK ansetzen.

    Sollte Schülerin 2 das Gespräch mit dem Handy aufgenommen haben, wäre es möglich, diesen Verstoß in einer erneuten KK zu ahnden,

    nicht aber in der bereits angesetzten KK.


    d) Ist Gefahr im Verzug oder der Schulbetrieb nachhaltig und schwer beeinträchtigt, kann es zu einem direkten Ausschluss kommen. Nachträglich wird über die Angemessenheit dieser Maßnahme in einer KK abgestimmt.

    Es wäre also möglich, die Schülerin, die Handyaufnahmen gemacht hat, direkt vom Unterricht auszuschließen und nachfolgend zu einer KK einzuladen.


    Punkt 3: Gewaltprävention

    Wenn es zu massiven Problemen kommt, kann man externe Partner zur Beratung einbeziehen. Dafür sind sie da.

    Fragt bei der Polizei oder bittet die zuständige SchulpsychologIn um Hilfe.

  • Diese Schulform hat sicher ihre Berechtigung und in einigen Fällen ist es eine gute Lösung. Aber doch nicht als Universallösung für jedes Problem der Unterrichtsstörung!

    Geschildert wurde aber keine Unterrichtsstörung, sondern massives Mobbing, andauernde Störung des Unterrichts und das Mitschneiden von Gesprächen per Handy.


    Und außerdem habe sie die 4 Jahre in der Grundschule auch immer einen Einzelplatz vorne gehabt und die (die Mutter) habe die dort begleitet...

    Wenn dem so wäre, hätte das Kind in der Grundschule einen Anspruch auf Schulbegleitung gehabt. Diesem wird nur nach umfangreichem Antrag stattgegeben. Fraglich ist, warum diese in der weiterführenden Schule nicht fortgeführt oder inzwischen eingestellt wurde.


    Ggf. hat das Kind auch einen sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf. Dieser ist dann in der Akte vermerkt und musste in der 4. Klasse erneut überprüft werden. Entsprechend gibt es Fördergutachten mit Beschreibung der erfolgten Maßnahmen und Förderempfehlungen für die weitere Beschulung. Zudem muss in der Akte ein Dokument, dass das Fortbestehen oder die Aufhebung bestätigt, abgelegt sein.


    Die Zeugnisse sowie die Dokumentation der individuelle Lernentwicklung und die Förderpläne, die für ein solches Gutachten notwendig sind, werden in Nds. weitergegeben, sind also in der Akte einzusehen, die nach über 1 Jahr auch in der weiterführenden Schule vorliegen sollten.

  • Der Schulleiter entscheidet über die Aufnahme - laut § 46 SchulG in NRW. Wenn also eine Schule einen Schüler loswerden will, geht das nur über ein Vier-Augen-Gespräch zwischen den beiden Schulleitungen. Und in der Regel läuft das in der Tat so: "Nimm Du einen von mir, dafür nehme ich einen von Dir."

    Möglich, bei uns ist das nicht so. Ganz sicher aber ist es kein Tip für eine frustrierte Kollegin, die sich mit verhaltensauffälligen Kindern und deren Eltern auseinandersetzt.


    Danke Palim, dass du die Abläufe noch mal genau geschildert hast für euer Bundesland. Alles Sachliche hilft, denke ich, um von der persönlichen Betroffenheit weg zu kommen.

  • Wie kommst du darauf, clevere SuS seien dort "chronisch extrem unterfordert"?

    Wie viele Förderschüler machen denn später Abitur oder bekommen eine Anstellung abseits recht schlichter Tätigkeiten? Selbst wenn man eigentlich ganz gut und tüchtig ist, wird alleine der Umstand, dass man auf einer Förderschule war auf viele potentielle Arbeitgeber abschreckend wirken.


    Außerdem: Ist dir nicht bekannt, dass das Klassenumfeld erheblichen Einfluss auf die individuellen Leistungen hat? Es ist doch auch absolut logisch, dass sich viele nicht mehr groß anstrengen werden wenn sie eh immer die Besten sind und keine Konkurrenz haben. (Das ist im Sport nichts anderes. Meinst du Messi wäre heute so gut, wenn er immer nur Kreisklasse gespielt hätte? Motivation und die daraus resultierende Leitung haben eben viel mit Konkurrenz zu tun.)

    Dazu dann eben noch das Unterrichtsklima einer Förderschulklasse, das bestimmt häufig herausfordernd ist und damit ungünstig ist für Personen, die lernen wollen.


    Des Weiteren haben Förderschulen doch extreme Personalprobleme. Es würde mich schwer wundern, wenn es an den meisten (oder auch nur einem Fünftel der) Förderschulen für jedes allgemeinbildende Fach, das normalerweise in der Sek 1 unterrichtet wird (selbst ohne die zweite Fremdsprache) eine Lehrkraft zur Verfügung steht, die dieses Fach tatsächlich studiert hat.

    Dass Förderschullehrer nur ein Fach studieren, macht diesen Umstand sicher nicht günstiger.



    Das waren meine Überlegungen.


    @samu


    Du kannst es dir schenken, ich werde [...Beledigung entfernt, kl. gr. frosch, Moderator...] ab jetzt nicht mehr reagieren. [....]

    2 Mal editiert, zuletzt von MrJules ()

  • Wie viele Förderschüler machen denn später Abitur oder bekommen eine Anstellung abseits recht schlichter Tätigkeiten?

    Es gibt viele verschiedene Förderschultypen, in den meisten wird nach normalem Lehrplan gearbeitet. Als Lehrer weiß man das.

  • Wie viele Förderschüler machen denn später Abitur oder bekommen eine Anstellung abseits recht schlichter Tätigkeiten?

    Da könnte ich dir auf einen Schlag mind. 10 SuS nennen, die nach dem erfolgreichen Abschluss einer Förderschule zu uns an die BBS kamen und mittlerweile in Ausbildung sind, diese bereits abgeschlossen haben oder sogar die Fachhochschulreife erlangt haben und nun studieren.

    Dazu dann eben noch das Unterrichtsklima einer Förderschulklasse, das bestimmt häufig herausfordernd ist und damit ungünstig ist für Personen, die lernen wollen.

    Wieso sollte das Unterrichtsklima in einer Förderschulklasse hinderlich sein für SuS, die lernen wollen? Ich weiß nicht, wie viele ehemalige Förderschüler*innen du schon unterrichtet hast, aber ich kann nur sagen, dass diese SuS oftmals motivierter, verantwortungsbewusster, sorgfältiger,... sind als diejenigen, die von anderen Schulformen zu uns kommen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Da könnte ich dir auf einen Schlag mind. 10 SuS nennen, die nach dem erfolgreichen Abschluss einer Förderschule zu uns an die BBS kamen und mittlerweile in Ausbildung sind, diese bereits abgeschlossen haben oder sogar die Fachhochschulreife erlangt haben und nun studieren.

    Mindestens 10 SuS? Wow! Das sind aber auch extrem viele in den knapp 20 Jahren?, die du schon an den BBS bist.

    Diesen stehen dann wie viele Hunderte aus anderen Bildungsgängen in diesem Zeitraum gegenüber?


    Ich sage doch nicht, dass es das nicht gibt. Und ich gönne das jedem von Herzen, der so einen Werdegang schafft. Aber das ist nun mal nicht die Regel.


    Auch wenn nach dem normalen Lehrplan gearbeitet wird, sagt das nur bedingt etwas über das Niveau der Beschulung aus. Außerdem reden wir hier doch über den Schwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung. Bitte entschuldigt, dass ich da vermute, dass die sich nicht immer wie brave Lämmchen verhalten. Schließlich kommen da Personen hin, die häufig an einer der anderen Schulformen massiv den Unterricht gestört haben (nicht alle). Die sind dann alle Musterschüler an der Förderschule? Sorry, so viel Fantasie habe ich nicht. Und dass die auch auch leicht andere in der Klasse im Unterricht stören und ihre Lernerfolge erschweren, sollte doch auf der Hand liegen.

    8 Mal editiert, zuletzt von MrJules ()

  • Och bitte, jetzt werd' mal wunderlich... Ich meinte sicherlich nicht 10 ehemalige Förder-SuS in meinen 17 Berufsjahren, sondern 10 SuS, an die ich mich jetzt genau erinnern kann (also aus den letzten ca. 2-4 Jahren) in den sechs Vollzeitbildungsgängen, in denen ich unterrichte; in der Berufsschule bin ich schon seit ca. 10 Jahren nicht mehr eingesetzt; da habe ich keinen Überblick.

    Meinst du, ich kann mir bei den etwa 120 SuS, die ich jedes Jahr kennenlerne - in den einjährigen Schulformen, in denen ich eingesetzt bin - merken, wer von welcher Schulform zu uns kommt? Das lerne ich nun leider nicht auswendig 8)...

    Außerdem landen - zumindest aus den Förderschulen, die es bei uns im Landkreis gibt - viele SuS gar nicht mehr in unseren Vollzeitbildungsgängen, weil sie direkt nach Abschluss der Förderschule in eine Ausbildung gehen :).


    Da wären jetzt mal die KuK, die in Förderschulen unterrichten, gefragt: Wieviele eurer Absolvent*innen gehen denn in eine Ausbildung?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Dann bitte ich um Verzeihung. :)

    Da wären jetzt mal die KuK, die in Förderschulen unterrichten, gefragt: Wieviele eurer Absolvent*innen gehen denn in eine Ausbildung?

    Ja, das fände ich auch mal interessant.

    Mein Wissen über die Förderschule ist auch rein theoretisch. Ich hatte dazu mal einen Kurs während des Studiums belegt, habe etwas Erfahrung aus der Sek 1 mit Inklusion und ein Freund von mir ist Lehrer an einer Förderschule. Aber das ist wirklich nicht viel. Darum bin ich an neuen Einsichten immer interessiert.

  • Also man kann auch "die Förderschule" nicht über einen Kamm scheren. Es gibt zum Beispiel ein riesiges Stadt-Land-Gefälle! Am Land finden eigentlich alle einen Ausbildungsplatz, über Connections oder über Vernetzungsarbeit. Unsre SuS werden oft wegen ihrer Zuverlässig, ihrer Teamfähigkeit, usw., also allgemein wegen ihrer Schlüsselqualifikationen, geschätzt! In der Stadt haben viele keine Zukunftspläne, wissen nichts mit sich anzufangen, da gibt es nur einige, die wirklich die Ausbildung beenden.

    Ich schildere hier meine Erfahrung in Bayern am SFZ, also Bildungsgang nach dem Rahmenplan Lernen, wo anders mag es unterschiedlich sein!


    Lg Lala

  • Wie viele Förderschüler machen denn später Abitur oder bekommen eine Anstellung abseits recht schlichter Tätigkeiten? Selbst wenn man eigentlich ganz gut und tüchtig ist, wird alleine der Umstand, dass man auf einer Förderschule war auf viele potentielle Arbeitgeber abschreckend wirken.

    Und genau wegen diesem Denken stecken ganz viele Eltern ihre Kinder, die eigentlich intensivere Förderung bräuchten und diese auf einer Förderschule bekämen, auf Regelschulen. Dann hat man zu den 24 Regelschülern noch 2-4 Kinder mit nem Förderbedarf obwohl man als Lehrer absolut nicht dafür ausgebildet ist. Mit Glück hat man nen Sonderpädagogen oder Sozialarbeiter in der Klasse. Oder man bekommt mal nen FSJler. Dann ist der Unterricht etwas entspannter, aber ohne?

    Wenn ein Kind einen förderbedarf hat (zumindest im geistigen Bereich), wird keine Regelschule ihm wirklich gerecht. Aber auch den anderen Kindern wird man so nicht mehr gerecht.

  • Huhu @samu und alle, die mir geantwortet haben,


    erstmal vielen Dank für eure Beiträge und Ratschläge!

    Ich sage mal zu ein paar Punkten etwas. Erstmal, wir sind eine recht kleine Privatschule und auch nur einzügig, sodass das besagte Schülerin übernächste Woche wieder in meiner Klasse sitzen wird. Wir sind zwar eine ganz normale Regelschule, dennoch ist es so, dass bei uns überwiegend Kinder sind, die irgendwo ein Thema haben, sei es z.B. ein sehr schüchternes Wesen (sodass die Eltern Angst haben, dass das Kind in einer einer großen öffentlichen Schule nicht zurecht kommt), oder durch mehr minder große Verhaltensauffälligkeiten aufgefallen sind, oder oder oder. So in der Richtung. Dies erzeugt bei einigen Eltern auch den Eindruck, dass sie die Verantwortung für die Verhaltensauffälligkeiten ihrer Kinder am Schultor abgeben, sie bezahlen ja schließlich Schulgeld...

    Dieses Mädchen hat keine offizielle Diagnose außer LRS und keine Ahnung, warum der Mutter in der GS die Möglichkeit gegeben wurde, neben ihrem Kind zu sitzen, wahrscheinlich aus „Gründen“. Man sieht schon, woher das Problem im Umgang mit dem Kind kommt, nämlich eher von den Eltern...

    Die KK der 2. Schülerin lief ganz anders ab, Eltern und Schülerin waren einsichtig und so war auch die darauf folgende Erziehungsmaßnahme eher mild. Bei dem Mädchen „wird alles gut“, davon gehe ich aus.

    Wenn Schülerin 1 wieder kommt.. Schauen wir mal, ob das einen Effekt hatte. Wenn nicht, werden eben neue Schritte eingeleitet. Und auch die Audioaufnahme war nicht von mir, aufgenommen durch andere Schülerinnen, sondern ihre Freundinnen hatten ihr eine Sprachnachricht geschickt. Bin mir ziemlich sicher, dass mir die Mutter das bewusst anders gesagt hat, um mich zu verunsichern (oder bin ich jetzt paranoid??). Irgendwer muss ja die Verantwortung für das Verhalten ihrer Tochter übernehmen. Sie jedenfalls nicht, jedenfalls nicht mehr ab dem Schultor :autsch:.

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    Dieses Mädchen hat keine offizielle Diagnose außer LRS und keine Ahnung, warum der Mutter in der GS die Möglichkeit gegeben wurde, neben ihrem Kind zu sitzen, wahrscheinlich aus „Gründen“. Man sieht schon, woher das Problem im Umgang mit dem Kind kommt, nämlich eher von den Eltern...

    Die KK der 2. Schülerin lief ganz anders ab, Eltern und Schülerin waren einsichtig und so war auch die darauf folgende Erziehungsmaßnahme eher mild. Bei dem Mädchen „wird alles gut“, davon gehe ich aus.

    Musst halt aufpassen, dass das nicht zum Kleinkrieg zwischen dir und der Familie bzw. vor allem mit dem Mädchen ausartet. Die Haltung "die mag mich nicht und bei der ist Hopfen und Malz verloren" gepaart mit "bei der anderen wird alles gut, die war auch freundlich, deswegen gibt's keine Ordnungsmaßnahmen" usw. kann sonst zur Ungerechtigkeit werden. Versucht, konsequent und transparent zu bleiben und nicht das Verhalten einer psychisch kranken 11-Jährigen persönlich zu nehmen.

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