Heikel, heikel: Impfen

  • Hallo zusammen,


    eins vorweg: meine Kinder sind entsprechend der Empfehlungen geimpft und ich stehe da auch hinter. Aber derzeit höre ich immer mal wieder von "Impfgegnern", wie problematisch Impfungen sein können. Jetzt auch gerade Corona-aufgeputscht, Thema Zwangsimpfung und so weiter. :grimmig:


    Ich habe mal gegoogelt und nichts gefunden: wie ist das denn mit den Anzahlen von Impfschäden zu Schäden wegen Nicht-Impfung? Vermutlich ist die erste Zahl höher als die zweite, denn es werden ja mehr Kinder geimpft als nicht. Denke ich zumindest. Ich habe aber keine prozentualen Angaben finden können und die wären ja nur aussagekräftig. Kennt einer von euch eine Quelle?

    LG

  • Ich habe mal gegoogelt und nichts gefunden: wie ist das denn mit den Anzahlen von Impfschäden zu Schäden wegen Nicht-Impfung?

    Du hast nichts drüber gefunden wie viele Personen z. B. pro Jahr an den Masern sterben weil sie nicht geimpft sind? Dann hast Du nicht gesucht.


    https://www.srf.ch/news/intern…-000-masern-tote-weltweit


    Übersicht Impfschäden


    Die Masern haben eine geringe Letalität aber es gibt bei kleinen Kindern halt auch das Problem mit der Hirnhautentzündung, was eben eine schwere und vollkommen vermeidbare Komplikation ist.


    Selbst an Tetanus sterben jährlich noch etwa 50000 Menschen. Was verstehst Du denn unter "Impfschaden" der im Zweifelsfall schlimmer sein soll als der Tod? Ich meine... Ausser einer Beule an der Einstichstelle un vielleicht ein bisschen Fieber?

  • Was verstehst Du denn unter "Impfschaden" der im Zweifelsfall schlimmer sein soll als der Tod? Ich meine... Ausser einer Beule an der Einstichstelle un vielleicht ein bisschen Fieber?

    Autismus? :zungeraus:

  • Wollsocken: doch, klar hab ich diese Zahlen gefunden. Ich suche aber nicht nach Zahlen, wie viele Impfschäden es nach einer bestimmten Impfung gab, sondern hätte gern Zahlen, die anzeigen, wie es prozentual aussieht.


    Beispiel: 10% der Kinder werden nicht geimpft, 90 % der Kinder werden geimpft. Von diesen 90% haben xy% einen Impfschaden (wie auch immer der aussieht), von den 10% haben xy einen Schaden erlitten, weil sie an einer (schweren) Krankheit (mit Komplikationen) erkrankt sind, die durch eine Impfung hätte vermieden werden können.


    Vor Jahren war ich bei einer Heilpraktikerin, die hatte Zahlen (oder tat zumindest so). Die Zahl der Impfschäden war höher als die Zahl der Schäden wegen Nicht-Impfung. ABER: sie hat mir damals die Relation verschwiegen.Danach suche ich.

  • Ich suche aber nicht nach Zahlen, wie viele Impfschäden es nach einer bestimmten Impfung gab, sondern hätte gern Zahlen, die anzeigen, wie es prozentual aussieht.

    Prozent rechnen kannst Du hoffentlich selber. Die absoluten Zahlen sind einfach zu finden.

  • ... Von diesen 90% haben xy% einen Impfschaden (wie auch immer der aussieht),

    "Wie auch immer der aussieht" ist aber relevant in der Frage. Wenn der "Impfschaden" darin besteht, dass die Einstichstelle 12h lang weh tut, was willst du dann gegeneinander aufrechnen. Zudem liegt das Problem in der Anzahl der Nichtimpfer. Wenn die Impfrate unter soundsoviel % fällt, breiten sich Krankheiten wie Masern wieder unkontrolliert aus. Wenn 3% nicht geimpft sind, erkranken diese auch nicht und können also auch keinen Krankheitsfolgeschaden haben. Frag doch doch einfach, ob jemand seinem Kind lieber Tetanus als einen "Tetanusimpfschaden" zumuten würde. Es gibt so Krankheiten, da taucht diese Frage des (Nicht-) Impfen einfach nicht auf, woran liegt das?

  • "Wie auch immer der aussieht" ist aber relevant in der Frage.

    Wird in der Übersicht vom BAG auch recht klar benannt. "Rötung an der Einstichstelle" ist kein Impfschaden. Auf die Schnelle mal was mit Prozenten zu Mumps gefunden (man muss halt auch einfach suchen):


    Komplikationen durch Mumps


    Hodenentzündung bei 20 - 30 % der erkrankten jungen Männer - klingt saumässig unangenehm. Irgendwo wird schon auch stehen, wie viele Kinder nicht gegen Mumps geimpft sind und wie häufig die Krankheit pro Jahr auftritt. Interessiert mich ehrlich gesagt nicht. Ich hatte Mumps und hab es als Kind schon nicht lustig gefunden nicht geimpft worden zu sein. Immerhin habe ich jetzt noch einen gigantischen Antikörper-Titer, was gar nicht mal selbstverständlich ist. Das gibt es nämlich auch noch, dass die Impfung besser immunisiert als die Erkrankung selbst. Ist bei Tetanus z. B. auch der Fall.

  • wie ist das denn mit den Anzahlen von Impfschäden zu Schäden wegen Nicht-Impfung?

    Wie sollte deiner Meinung nach der Schaden einer Nicht-Impfung gemessen werden?


    Eine Aufrechnung von Schäden ergibt in meinen Augen in diesem Zusammenhang gar keinen Sinn, da der Nutzen einer Impfung sich meiner Auffassung nach gar nicht messen lässt (außer man findet zwei vergleichbare, große Gruppen bei welcher eine geimpft ist und die andere nicht...die Gruppen dürfen sich natürlich nicht durchmischen).


    Der Knackpunkt bei einer Impfung ist eben der, dass man nicht nur sich selbst, sondern auch alle seine Kontaktpersonen (und deren Kontaktpersonen...usw) schützt. Angenommen die Bevölkerng wäre zur Hälfte gegen eine Krankheit geimpft, bedeutet es eben nicht, dass dann im Falle eines Krankheitsausbruchs nur halb so viele Opfer zu beklagen sind, sondern nur Bruchteile davon (bis hin dazu, dass die Ausbreitung der Krankheit schon im Keim erstickt werden könnte).

    Die Impfgegner profitieren also von jedem einzelnen der sich Impfen lässt, ohne selbst etwas in die Gesellschaft einzubringen...in einem anderen Kontext würde man bei einem solchen Verhalten von Parasiten oder Schmarotzern sprechen.


    edit: ich weiß, dass es Personen gibt die sich zB. aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, die wollte ich damit nicht ansprechen...aber aufgrund dieser Personen ist es noch wichtiger, dass die die eine Impfung vertragen diese auch durchführen

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

  • Angenommen die Bevölkerng wäre zur Hälfte gegen eine Krankheit geimpft, bedeutet es eben nicht, dass dann im Falle eines Krankheitsausbruchs nur halb so viele Opfer zu beklagen sind, sondern nur Bruchteile davon (bis hin dazu, dass die Ausbreitung der Krankheit schon im Keim erstickt werden könnte).

    Das stimmt nicht, die Durchimpfungsrate muss viel höher sein. Ich meine, es muss sogar 95% der Bevölkerung geimpft sein, um Epidemien zu verhindern.


    Was bei 50% passiert, sieht man z. B. hier:

    https://www.bdi.de/politik-und…en%20Krankheit%20weltweit.

  • Hängt von der Erkrankung ab. Bei Masern müssen es 95%+ sein, aber bei weniger infektiösen Krankheiten reicht auch weniger. 50% scheint mit aber für die meisten Krankheiten auch zu wenig...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Das stimmt nicht, die Durchimpfungsrate muss viel höher sein. Ich meine, es muss sogar 95% der Bevölkerung geimpft sein, um Epidemien zu verhindern.

    So habe ich das auch nicht gemeint. Mit "bis hin zu" wollte ich eine Abhängigkeit zur Impfquote andeuten, was aber wohl nicht geglückt ist.

    Wichtig für meine Argumentation ist lediglich, dass die Impfquote nicht 100% betragen muss um eine Krankheitsausbreitung zu unterdrücken/verlangsamen.

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

  • Das hängt vom berühmt-berüchtigten R0-Wert ab der bei den Masern eben enorm hoch ist. Bei SARS-CoV-2 täte es wahrscheinlich eine Durchimpfungsrate von etwa 50 % wenn man davon ausgeht, dass sich noch weitere 10 - 20 % infizieren und damit zumindest teilweise immun werden.

  • Ja, klar.


    Wenn natürlich zugleich die Letalität sehr hoch ist, sollte man sich alleine deshalb schon impfen lassen. Wäre jetzt aber bei SARS-CoV-2 nicht der Fall. Wie viele Impfdosen hat Deutschland sich denn bisher reserviert? Bei uns hat der Bund mal für die Hälfte der Bevölkerung gebucht.

  • Ich habe mal gegoogelt und nichts gefunden: wie ist das denn mit den Anzahlen von Impfschäden zu Schäden wegen Nicht-Impfung? Vermutlich ist die erste Zahl höher als die zweite, denn es werden ja mehr Kinder geimpft als nicht. Denke ich zumindest. Ich habe aber keine prozentualen Angaben finden können und die wären ja nur aussagekräftig. Kennt einer von euch eine Quelle?

    Das trifft den Kern des Problems eigentlich schon sehr gut. Mal kurz was zu Impfschäden gegooglet ist Impfgegner (oder generell von Verschwörungstheoretikern) "research". Solange dabei nur rauskommt, dass geglaubt wird die Erde sei flach, hohl oder dreieckig und wird von Echsenmenschen beherrscht ist das ja noch einigermaßen lustig. Sobald aber durch Irrglauben die Allgemeinheit gefährdet wird, hört für mich und hoffentlich auch irgendwann bei der Politik der Spaß wirklich auf.

  • Okay, ich glaube, ich wurde vollkommen missverstanden. Teilweise waren die Antworten ja recht pampig ("Prozent rechnen kannst Du hoffentlich selber.").


    Eigentlich habe die ich die Frage gestellt, weil es in meinem Umfeld eine (zum Glück nur eine!) Person gibt, die im August über 500 km nach Berlin zur Demo gefahren ist, an eine baldige komplette Impfpflicht glaubt, keine Maske trägt etc. Aus persönlichen Gründen sehen wir uns häufiger und es geht ständig um diese Themen und unsere unterschiedlichen Meinungen. Um dieser Person klarzumachen, warum ich Impfen für sinnvoll erachte, dachte ich, dass konkrete Zahlen helfen könnten. Aber sei es drum. Der Beitrag von "der doctor" war passenderweise ganz hilfreich, auch ohne Zahlen. Danke dafür.

  • Die Person wirst Du auch nicht mit Prozentzahlen von irgendwas überzeugen können. Wenn's Dich aber persönlich interessiert findest Du wirklich zu jeder der ganz fiesen Krankheiten, gegen die geimpft wird (Tetanus, Polio, Diphtherie, ...) nur schon bei Wikipedia Prozentwerte zu schweren Komplikationen bzw zur Letalität. Selbst wenn da mal jemand eine allergische Reaktion auf eine Impfung zeigt... Tot ist halt tot. Da verstehe ich wirklich nicht, worüber man diskutieren muss. Zumal das mit Leuten, die auf anti-Masken-Demos gehen, ohnehin nur eine Scheinduskussion ist. Lass die Leute in ihrem Tran einfach leben, denen wird gerade eh schon eine viel zu grosse Bühne gegeben.

  • Um dieser Person klarzumachen, warum ich Impfen für sinnvoll erachte, dachte ich, dass konkrete Zahlen helfen könnten.

    Deswegen habe ich dir gesagt, welche Bedeutung das Durchimpfen hat. Die Angst von Impfskeptikern ist ja, dass man seinen Kindern Schaden antut oder vom Staat zu etwas gezwungen wird, das den eigenen Körper betrifft, oder Pharmakonzerne die Weltherrschaft an sich reißen. Mit Zahlen brauchst du der Bekannten m.E. nicht zu kommen, sie wird mehr dazu gelesen haben als du jemals dazu lesen wirst. Unter Garantie wird sie 100 andere Zahlen haben, die sonstwas beweisen und sie wird dich angreifen, dass du dich verarschen lässt und blind und naiv bist. Ich würde das Thema ausklammern, wenn dir die Freundschaft was bedeutet, oder erst mal zuhören und sagen, dass du die Sorgen verstehst, im Sinne aller Kinder aber trotzdem für bestimmte Impfungen bist, z. B.


    Und sei nicht pikiert, es gibt verschiedene Menschen hier, manche werden halt schnell pampig, das hat nichts mit dir zu tun.


    Edit: In Rumänien gab es kürzlich übrigens auch eine Epidemie, viele Zahlen findest du z. B. hier...

    https://www.google.com/amp/s/w…ern-versagt-1.3840233!amp

    2 Mal editiert, zuletzt von UrlaubVomUrlaub ()

  • Okay, ich glaube, ich wurde vollkommen missverstanden. Teilweise waren die Antworten ja recht pampig ("Prozent rechnen kannst Du hoffentlich selber.").


    Eigentlich habe die ich die Frage gestellt, weil es in meinem Umfeld eine (zum Glück nur eine!) Person gibt, die im August über 500 km nach Berlin zur Demo gefahren ist, an eine baldige komplette Impfpflicht glaubt, keine Maske trägt etc. Aus persönlichen Gründen sehen wir uns häufiger und es geht ständig um diese Themen und unsere unterschiedlichen Meinungen. Um dieser Person klarzumachen, warum ich Impfen für sinnvoll erachte, dachte ich, dass konkrete Zahlen helfen könnten. Aber sei es drum. Der Beitrag von "der doctor" war passenderweise ganz hilfreich, auch ohne Zahlen. Danke dafür.

    Ich würde die Impfgegner auch mal fragen, ob sie sich ernsthaft auch nicht gegen Tetanus impfen lassen. Das ist nach wie vor lebensgefährlich, man braucht sich nur ein bisschen im Garten zu verletzen.

    Und ob sie ihrem Kind wirklich auch Keuchhusten zumuten wollen - solche Leute haben wahrscheinlich nicht erlebt, wie gruselig das ist. Und wie sie denken, wie die Kinderlähmung und die Pocken (nahezu) ausgerottet wurden und ob sie finden, dass die auch zur Entwicklung dazugehören.


    Zuviel Widerspruch reizt solche Personen ... und zu Zahlen gehören ja immer auch "Gegenzahlen", da kommt man nie zu einem Resultat. Im Grunde muss man fragen, ob sie auch sonst lebensrettende Maßnahmen ablehnen. Denn darauf läuft es ja hinaus, wenn man sich und andere gefährlichen Infektionskrankheiten aussetzt.


    Mich regen solche Leute und solche Diskussionen immer auf. Gar nicht gut für die Gesundheit.

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