Hallo,
sitze hier und fühle mich noch immer wie vom Laster überfahren. Gleichzeitig kocht die Wut in mir!
Da wir am Montag Beratungskonferenz haben, wurden uns nun so nach und nach alle Beratungsprotokolle (oder wie immer man die Dinger nennen will) überreicht.
Da steht so ziemlich das Gleich drin, wie bei den Unterrichtsbesuchen gesagt wurde.
So weit, so gut.
Den Vogel hat aber meine Schulleiterin abgeschossen, mit der ich in letzter Zeit einige, wie ich meinte kleinere, Schwierigkeiten hatte.
Das heißt, ich habe Widerworte gegebn, ihre "Vorschläge" nicht immer begeistert aufgegriffen, sondern auch mal in Frage gestellt oder ihr erklärt, was ich mir bei meinem Unterricht gedacht habe.
Ich will jetzt gar nicht anfangen darüber zu lamentieren, dass diese Vorschläge für mich nicht umsetzbar erschienen, denn ich habe mich meist bemüht, einen Kompromiss zu finden, auch wenn sie eine völlig andere Art hat, mit Kindern umzugehen und zu unterrichten.
Jedenfalls hat sie mir bei unserem Gespräch bezüglich der Beratungskonferenz, das vor den Herbstferien stattfand, noch erklärt, die "Schule sei doch mein Zuhause" und sie wollten doch, dass ich auf jeden Fall so gut wie nur möglich abschneide und dass alle Kritikpunkte doch niemals nach außen getragen würden...
So, und nun steht in meiner Beurteilung, ich würde nicht mit der Schule zusammenarbeiten, mich nicht genügend engagieren, ja, mich gar erst seit kurzem an den schulinternen Rahmenplan halten
Diese Diskussion hatten wir mal und ich habe ihr den Rahmenplan gezeigt und meine Inhalte (alles auf den Sachunterricht bezogen), die sich 1:1 mit den darin stehenden Inhalten deckten.
Das Problem ist, dass diese Frau so von ihrer Weltsicht überzeugt ist, dass sie nicht mal Fakten erweichen können.
Wenn sie einmal ein bestimmtes Bild von etwas hat, wars das - ob sie schwarz auf weiß etwas anderes sieht oder nicht. Oft weiß sie selber nicht, was in ihrem Rahmenplan steht: so hat sie neulich zu mir gesagt, ich müsste aber in Deutsch zum Schuljahreswechsel mit den Kindern ein Theaterstück einüben (in meiner Examensphase - eh schon toll!), da das so im Plan stehen würde, aber ich wusste, dass das Einüben eines Stückes (merkwürdig, aber wahr) in den Bereich des Sachunterrichts fällt. Ich hab das Ding mittlerweile auswendig gelernt, da ich mich ständig rechtfertigen muss.
Könnte noch etliche solcher Beispiele anführen. Anfangs hab ich das eher geschluckt, aber ich bin und war noch nie ein Mensch, der sich gut einkratzen kann. Fehler! Schleimen, wo es nur geht scheint die Devise zu sein!
Dass ich von Anfang an keine Anleitung hatte, niemand mich wirklich betreut hat (was sich bis heute kaum nennenswert geändert hat) und man zunächst überaus froh war, dass ich so selbstständig bin und wenig Hilfe brauche, ist jetzt nicht mehr wahr.
Ich bin zu selbstständig geworden, dass passt nun auch nicht so recht. Und ich frage zu wenig nach. Was damit zusammenhängen mag, dass ich bisher immer das Gefühl bekam, dass dies stört und zusätzliche Arbeit bereitet...
Stand heut noch grinsend im Lehrerzimmer und hab die Briefe meiner Deutschklasse gelesen, z.B:
"Frau X du bist die beste Lerarin" oder "Ich finde gut wenn du erzelst das ich es verstehe"
als die Sekretärin rauskam und mir die Bewertung überreichte.
Die Rektorin tat meine Anfrage nach einem Gespräch darüber übrigens damit ab, dass jetzt Wochenende sei.
Für dieses schöne Wochenende bedanke ich mich dann auch recht herzlich!
Meiner Meinung nach ist die Schulleiterin persönlich beleidigt, sitzt aber am längeren Hebel und lässt mich das jetzt spüren.
Dabei hat sie sich allerdings so hinterhältig verhalten, dass ich jetzt jegliches Vertrauen verloren habe und mir nicht vorstellen kann, an dieser Schule ein halbwegs gutes Examen zu machen.
Neben dem Anliegen mich hier auszukotzen habe ich die Frage, ob ihr meint, es macht Sinn zu versuchen, die Schule zu wechseln.
Lohnt sich der Aufwand oder setzt man sich damit noch mehr in die Nesseln?
Bin mal wieder so frustriert von dem Sch***-Ref, und wenn ich nicht unbedingt Lehrerin werden wollte, weil ich meine, das ist mein Beruf, würde ich heute noch die Kündigung verfassen.
Hab so einen Schiss, vermutlich zu recht, dass mir der ganze Mist, die Note versaut und ich eh nie ne Stelle bekomme.
Und dass, obwohl ich das Gefühl hab, zunehmend besser mit Unterrichtsplanung, etc. zurecht zu kommen und mir ein Leben als Lehrerin gut vorstellen kann.
Schade, dass die Kinder nicht die Beurteilungen schreiben!
Frustrierte Refi-Grüße, M.