Kinder ohne Aufenthaltstitel

  • Also langsam reicht es mir. Du willst also gar nicht diskutieren sondern nur Stress machen?

    Überraschend engstirniges Weltverständnis für einen Akademiker.

    So und nun musst du leider ohne mich weiterdiskutieren.

    Das hattest du schon einem anderen User versprochen. Cooler finde ich ja, wenn man bereit und in der Lage ist, sich seines Standpunktes klar zu werden. (Oder wenigstens auszusteigen, bevor man "ein letztes Wort!" samt persönlicher Angriffe verteilt hat.)

    Ich finde es falsch, wenn wir Lehrkräfte in anderen Behörden grundsätzlich den Feind sehen. Ich würde andere Behörden grundsätzlich als Helfer sehen und sagen, dass wir auf der gleichen Seite stehen. Also nicht Ausländerbehörde gegen Schule sondern Ausländerbehörde mit Schule.

    Na das ist doch was anderes als den Kriegsverbrecher in einer Familie zu vermuten und in Kollegen, die sich anonym über etwas informieren, den Staatsfeind Nr1. Wenn auch genauso schwammig formuliert, wie alles vorher gesagte, denn "grundsätzlich" sieht hier keiner irgendwen als Feind.

  • Der Kriegsverbrecher war etwas dick aufgetragen.


    Zu @samu s Anfrage: Du solltest mich inzwischen gut genug kennen, dass ich gerne mal nachfrage, wenn ich etwas genauer erfahren möchte, dass das aber nicht einer reinen Provokationslust geschuldet ist. Deine Fragen werde ich aus Gründen des Zeitmangels nicht beantworten können, aber ich vermute mal, dass das Thema durchaus für einige User hier sehr interessant ist, sonst wären wir nicht auf Seite 4 inzwischen. Ich war noch nie in so einer Situation, würde sicher keinen bewusst anschwärzen wollen, aber, wenn ich mir Hilfe bei einer Behörde suchen wollen würde, würde ich zumindest meinen Namen nennen (weitere Angaben wie Namen der Schule oder der konkreten Schüler nur auf explizite Anfrage), bereits dadurch motiviert, dass ich nicht unter Verdacht der Unterstützung geraten will.

    • Offizieller Beitrag

    Ich wüsste gerne (anekdotische, reine Neugier) wie viele von den (überspitzt!) „Blindvertrauern“ schon Erfahrung mit einer Ausländerbehörde haben. Selbst oder als nahbetroffener.

    Ich war (in verschiedenen Städten und Ländern) Ausländerin „Erster Klasse“ (kein Scherz, es gibt in vielen Städten und Ländern unterschiedliche Abteilungen und Schalter) und diese wenigen, verhältnismässig so harmlosen Erfahrungen haben mich genug geprägt. Mit einem vollständig ausgefüllten Antrag samt Unterlagen kommen, bei Öffnung des Gebäudes um 7uhr da sein, 2-3 Stunden warten („Zweite Klasse“ = locker 6-8 Stunden und keine Garantie...), diesem Blick des Sachbearbeiters ausgeliefert sein, der nicht glaubt, dass ich von ‚so wenig‘ Geld lebe... lügen MÜSSEN... wenn meine Eltern nicht unterschrieben hätten, dass sie mir 1000 Mark pro Monat geben, hätte ich keine Aufenthaltspapiere bekommen (offiziell notwendig waren 1350 DM, real hatte ich 600, und: es ging, niedrige Wohnheimmiete und Recht, ab und zu arbeiten zu dürfen („erste Klasse“-Ausländerin) waren okay).

    Und natürlich haben sie nur ihren Job gemacht, und natürlich sind es nicht alles A... Trotzdem ist mir diese jährliche Panik hängen geblieben.

    Wie gesagt. In Deutschland, in mehreren Städten und Bundesländern, wie in anderen Ländern.

    Man verschweigt also nicht, weil man besch... will, sondern weil es keinen Grund gibt, bestimmte Infos zu nennen. Die Ausländerbehörde braucht keinen Vermerk, dass Abdul eine 5 in Mathe hat, wenn ich mich bezüglich Übernahme von Nachhilfekosten informiere. Dass schlechte Noten einem angekreidet wird, wenn man den nächsten Antrag stellt, weiss man auch beim ALG2. (Auch da müsste übrigens jeder mal einen Antrag ausfüllen und zu einem Termin, da würden einige anders reden...)

  • Ich zähle jetzt wohl sicherlich nicht zu den "Blindvertrauern" (hübsche Wortkreation), aber ja, ich habe diverse Erfahrungen mit der Ausländerbehörde direkt und indirekt machen dürfen in meinem Leben. Meine Uroma hatte keinen deutschen Pass, "nur" ein unbefristetes Aufenthaltsrecht infolge ihrer Ehe mit meinem Uropa, viele Freunde von mir haben keinen oder noch nicht lange einen deutschen Pass, bei meiner früheren Arbeitsstelle gab es viele Familien ohne deutsche/europäische Staatsangehörigkeit, mein Exmann kam aus dem nichteuropäischen Ausland (sprach kein Wort Deutsch zum Zeitpunkt der Eheschließung, der Mensch auf der Ausländerbehörde im Gegenzug weder Englisch, noch Französisch oder Arabisch, hatte dafür aber direkt jede Menge Vorurteile über Scheinehen im Kopf mit entsprechenden Nachfragen). Mit dem habe ich dann nicht nur den Spaß durch mit Ausländerbehörde und Co. sondern natürlich auch mit dem ALG II-Antrag, den ich später, als ich in der Wiedereingliederung bei meiner früheren Arbeit zu wenig verdient habe, auch für mich selbst aufstockend gestellt habe.

    Die Ausländerbehörde war im Vergleich zu dem, was zumindest ein Sachbearbeiter (die wechseln immer mal wieder) mit mir veranstaltet hat an entwertendem und demütigendem Umgang ein Spaziergang. Ab einem bestimmten Punkt bin ich prinzipiell nur noch mit Zeugen hin zum Jobcenter, weil dieser Sachbearbeiter so ein übles Arschloch war. Wenn ich mit meinen SuS über ALG II spreche und in Klassen bin, die meinen, den Menschen, die das beziehen scheine prinzipiell die Sonne aus dem A**** und die würden viel zu viel Geld haben, nur um faul auf der Haut zu liegen auf Kosten der Gemeinschaft, dann erzähle ich durchaus auch mal etwas von meinen persönlichen Erfahrungen mit dem Jobcenter (oder denen von Freunden/früheren Schützlingen), damit diejenigen, die plötzlich ganz leise werden, weil das ihre Familien selbst betrifft, sich nicht outen müssen und auch nicht ungerechtfertigt angeprangert sehen.


    Ja, ich finde auch, dass es der Empathie sehr vieler Menschen (durchaus auch hier im Forum) erheblich auf die Sprünge helfen würde, wenn sie selbst einmal Ausländer erster oder zweiter Klasse (allein diese Formulierungen- widerwärtig!!! Wie war das noch mit der Würde des Menschen? Antastbar, sobald man eine deutsche Amtsstube betritt?!) in einem deutschen Amt sein müssten oder sich von einem machtgeilen gescheiterten Exanwärter der zum Sachbearbeiter beim Jobcenter umgeschult hat (weshalb eine schwerbehinderte Frau ja wohl komplett ungeeignet für den Beruf sein müsse und das Ref nicht bestehen könne, weil er-als MANN und ergo GENIE-das schon nicht geschafft habe) drangsalieren lassen müssten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Was habe ich hier nur losgetreten? :staun:

    Vielen Dank den Kollegen, die meine Beiträge geliked und geduldig diskutiert haben.

    Ich finde es befremdlich, was mir von einigen Usern unterstellt wird, deshalb hier ein abschließendes Statement:

    Um meinen Aufenthaltstitel geht es nicht, das ist am Thema vorbei. Ich betrachte das als Unterstellung. (Da gehtes im einen bestimmten User).

    Ich habe umfassende Hilfe erhalten hinsichtlich meiner Fragen. Da ich so einen Fall noch nicht hatte, wollte ich eben alles zusammen tragen, was geht.

    Mein SL weiß natürlich über alle Schritte Bescheid.

    Ich habe es schriftlich, dass ich mich nicht strafbar mache.

    Die Demokratie will ich auch nicht untergraben.

    Mit Behörden habe ich keine Probleme, sondern Erfahrungen.

    Und nicht jeder Mensch ohne Aufenthaltstitel ist illegal.

  • Ich hatte persönlich nicht mit den Ämtern zu tun, aber schon Gemeindemitgliedern geholfen und einen sehr aktiven Menschen gekannt, der sich sogar in die Illegalität begeben hat (aktives Verstecken eines Abzuschiebenden).


    Im Falle meiner Gemeindemitglieder habe ich die völlige Indifferenz bis hin zu Arroganz erlebt, die Ämter bezüglich der religiösen Differenzen an den Tag legen. Orthodoxe Christen aus mehrheitlich muslimischen Ländern werden hier zu den Landsleuten gesteckt, auch wenn da Radikalfundamentalisten bei sind. Von "simplem" Mobbing bis hin zu körperlicher Gewalt kommt da alles vor.


    Im Falle des erwähnten Menschen habe ich eine Geschichte erzählt bekomme, die ich hier aufgrund ihrer extremen Härte nicht wiederhole, aber der Fluchtgrund war massive Homophobie und darauf beruhender versuchter Mord auf eine extrem widerwärtige Weise. Der Flüchtling sollte aber hier wieder abgeschoben werden, weil in seinem Herkunftsland Frieden sei. Der Mensch hat dann den Flüchtling solange versteckt, bis er durch Hartnäckigkeit und juristische Unterstützung die Abschiebung verhindern konnte.

  • Es ist echt ärgerlich, dass es in manchen Ländern auf der Welt immer noch derart desolate gesellschaftliche Strukturen gibt, dass Menschen sich gewungen sehen, diese zu verlassen. Einen Satz wie "Der Mensch hat dann den Flüchtling solange versteckt, bis er durch Hartnäckigkeit und juristische Unterstützung die Abschiebung verhindern konnte." lese ich dennoch ungerne, da meiner Meinung nach die Aufnahme von Flüchtlingen immer zeitlich begrenzt sein und auch nur dann realisiert werden sollte, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft wurden. Das Ziel muss ja immer sein, dass Fluchtursachen entfallen und ich weiß nicht, ob das möglich ist, wenn die (aus Sicht der Machthaber!) "Störenfriede" auch noch "freiwillig" das Land verlassen, auch wenn das im Einzelfall menschlich völlig nachvollziehbar ist.

    • Offizieller Beitrag

    fast OT:

    Es ist echt ärgerlich, dass es in manchen Ländern auf der Welt immer noch derart desolate gesellschaftliche Strukturen gibt, dass Menschen sich gewungen sehen, diese zu verlassen.

    Stell dir mal vor: es gibt auch Menschen, die einfach in ein anderes Land ziehen, OHNE dass sie desolate gesellschaftliche Strukturen verlassen. Obwohl, vielleicht trifft es doch auf mich zu..
    "_Noch_ kein geregelter Aufenthaltsstatus" bedeutet wirklich lange nicht, dass es sich um Flüchtlinge handelt. und auch nicht, dass es Länder sind, die uns arm und kriegerisch vorkommen. Es kann auch der US-Amerikaner sein, der seiner deutschen Liebe nachzieht und noch keinen Job hat. (kein Job -> kein Visum, und oft: kein Visum -> kein Job).

  • Es kann auch schlicht und ergreifend sein, dass die Behörden pennen. Ich hatte mal einen Kollegen, der nach dem ganz offiziellen Umzug aus Deutschland in die Schweiz plötzlich in keinem der beiden Länder mehr eine Aufenthaltsbewilligung hatte. Das war überhaupt nicht seine Schuld EU nicht-EU, irgendjemand auf Amt trödelt rum und schon ist es passiert. Mir hat man sogar beim Umzug von Genf nach Basel die Aufenthaltsbewilligung kurzfristig weggenommen, ich musste sie in Basel neu beantragen. Was komplett absurd war. Fanden sogar die Leute im Migrationsamt in Basel. Aber hier haben ja einige Leute ganz arg viel Meinung die eigentlich keine Ahnung haben.

  • Deine Aufgabe als Lehrer ist zu unterrichten (und erziehen und so weiter ...), auf jeden Fall NICHT darüber zu urteilen, ob diese Familie abgeschoben wird. In so einem Fall gibt es weitere Berater*innen, die eben alle Gesetze besser kennen.

    und nein, das ist keine verbrecherische Unterstützung, es ist Mitmenschlichkeit. Wir urteilen nicht, was Eltern gemacht haben, um ihrem Kind ein besseres Leben zu bieten. Sie kümmern sich schon um die Papiere.


    Absolut richtig! Und zum Glück wurde das vor einiger Zeit auch schon in Gesetzform gegossen:

    Zitat von Aufenthaltsgesetz § 87 - Übermittlungen an Ausländerbehörden

    (1) Öffentliche Stellen mit Ausnahme von Schulen sowie Bildungs- und Erziehungseinrichtungen haben ihnen bekannt gewordene Umstände den in § 86 Satz 1 genannten Stellen auf Ersuchen mitzuteilen, soweit dies für die dort genannten Zwecke erforderlich ist.

    Soviel zum Thema Schulen/Lehrer müßten sich als Informant betätigen.

  • Es ist echt ärgerlich, dass es in manchen Ländern auf der Welt immer noch derart desolate gesellschaftliche Strukturen gibt, dass Menschen sich gewungen sehen, diese zu verlassen. Einen Satz wie "Der Mensch hat dann den Flüchtling solange versteckt, bis er durch Hartnäckigkeit und juristische Unterstützung die Abschiebung verhindern konnte." lese ich dennoch ungerne, da meiner Meinung nach die Aufnahme von Flüchtlingen immer zeitlich begrenzt sein und auch nur dann realisiert werden sollte, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft wurden. Das Ziel muss ja immer sein, dass Fluchtursachen entfallen und ich weiß nicht, ob das möglich ist, wenn die (aus Sicht der Machthaber!) "Störenfriede" auch noch "freiwillig" das Land verlassen, auch wenn das im Einzelfall menschlich völlig nachvollziehbar ist.

    ...zeitlich begrenzt...

    ja, wenn es denn möglich ist, dass sich diese Zustände ändern.

    Was machst du denn in Fällen, wo das zu Lebzeiten des jeweiligen Flüchtlings vermutlich nicht passieren wird?

    Nimm ruhig das Beispiel Homophobie, bzw der Irrsinn, Homosexualität für illegal zu erklären und in manchen Staaten sogar mit dem Tod zu bedrohen... in bspw. Uganda... und nun? Meinst du das ändert sich in naher Zukunft? Unwahrscheinlich, weil es offenbar niemanden interessiert. Oder zumindest niemanden der daran was ändern könnte.

    Und dann willst du einen solchen Flüchtling dahin zurückschicken, weil da "ja kein Krieg herrscht"?

    Ebenso unsere sicherlich gern zitierte Balkanregion... in der Region Siebenbürgen/Transsylvanien in Rumänien werden zB sowohl dort lebende Roma als auch dort ansässige Ungarn derart diskriminiert, dass sie aus Angst vor gewaltsamen Übergriffen nicht mal mehr ihre eigene Sprache sprechen... schon verständlich, dass sie dann da nicht leben wollen, oder?

    Nur ein paar Beispiele, dass nicht unbedingt "Krieg" irgendwo herrschen muss, um das Leben für diverse Leute in bestimmten Ländern höchst gefährlich zu machen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    • Offizieller Beitrag

    Es führt jetzt weiter ins OT aber da sind wir eh schon: der Gedanke der zeitlichen Begrenzung ist im Übrigen die Quelle jedes Übels in der Integrationspolitik. Warum soll man sich anstrengen, eine neue Sprache / Kultur / Sitten zu lernen, wenn man eh bald wieder weg ist? Warum soll ich fremde SuS beschulen, Kraft, Zeit und Mitteln investieren, wenn sie eh nicht im System bleiben?

    Ein kurzer Blick auf das Scheitern der sogenannten Ausländerpädagogik (und davor, noch schlimmer, da war gar nichts) zeigt es: Integration ist nicht alleine die Leistung des (einzelnen) Migranten sondern aller, auch der aufnehmenden Gesellschaft, schon allein die Haltung.

  • Jein, sehe ich persönlich ein bisschen anders. Eine offene Einstellung der aufnehmenden Gesellschaft sollte gegeben sein, aber kein aktiver Aufwand, der betrieben werden muss, um jemanden zu inkludieren. Dieser Aufwand sollte von dem Migranten betrieben werden. Dieser möchte ja vollwertiger Teil einer fremden Gesellschaft werden und das ist erst dann gegeben, wenn die eigenen kulturellen, sprachlichen, sozialen und rechtlichen Ansichten sich an die der aufnehmenden Gesellschaft anschließen. Das ist zugegebenermaßen ein Mammutprojekt, weswegen ich vor jedem Respekt habe, der sich hierfür entscheidet und es bis zum Ende durchzieht.


    Ach ja, noch wegen des Punktes "Homophobie": Eine kurze Recherche bei Wikipedia ergab, dass zumindest für Männer (in manchen Ländern gibt es da unterschiedliche Bestimmungen zu Männern und Frauen) homosexuelle Handlungen in 72 Ländern (!) zumindest teilweise illegal sind. Ich mache mir jetzt nicht die Mühe, zu schauen, um wie viele Menschen es insgesamt geht, aber es dürfte schon im mindestens siebenstelligen Bereich sein. Auf der Mikroebene ist jedes Schicksal menschlich völlig nachvollziehbar, auf der Makroebene wird jedoch schnell deutlich: Bei derart vielen Menschen kann Flucht nicht die Lösung sein. Es ist schön, wenn wir uns in Deutschland über irgendwelche Luxusprobleme unterhalten können, aber diejenigen in politischen Positionen müssen endlich dazu beitragen, dass Fluchtursachen entfallen und das bedeutet beim Thema "Homophobie": Es hat oberste Priorität, dass zumindest die Todesstrafe für homosexuelle Handlungen in den Ländern, in denen es sie noch gilt, entfällt - kulturelle Individualität hin oder her.

  • ...und wie willst du dagegen "vorgehen"?

    Da einmarschieren und der jeweiligen (Meist Militär)regierung nen Kopfschuss verpassen?

    Dann mach mal.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Jein, sehe ich persönlich ein bisschen anders. Eine offene Einstellung der aufnehmenden Gesellschaft sollte gegeben sein, aber kein aktiver Aufwand, der betrieben werden muss, um jemanden zu inkludieren. Dieser Aufwand sollte von dem Migranten betrieben werden. Dieser möchte ja vollwertiger Teil einer fremden Gesellschaft werden und das ist erst dann gegeben, wenn die eigenen kulturellen, sprachlichen, sozialen und rechtlichen Ansichten sich an die der aufnehmenden Gesellschaft anschließen. Das ist zugegebenermaßen ein Mammutprojekt, weswegen ich vor jedem Respekt habe, der sich hierfür entscheidet und es bis zum Ende durchzieht.


    Und die sind bestimmt alle mega motiviert, wenn man sie mit "du bleibst eh nur vorübergehend da und dann geht's zurück" begrüßt. :stumm:

    • Offizieller Beitrag

    Es ist soooo traurig, sowas von einem Grundschullehrer zu lesen.

    „Schade, Pablo, dass du nicht so gut Deutsch kannst. Streng dich an, es ist deine Leistung, ich kann es dir doch nicht beibringen!“


    Ich hoffe, du merkst das Bild. Ich erwarte nicht von dir, dass du deinen ausländischen Nachbar an die Hand nimmst und ihm Deutsch oder Mülltrennung nach Feierabend beibringst. Aber als Gesellschaft, als Lehrer, als Staatsdiener ist es unsere Aufgabe. Es ist unsere Aufgabe, Deutschförderubg zu betreiben.

    Es ist unsere Aufgabe als Gesellschaft, Asylunterkunfte nicht ausschliesslich in einem (armen, ausländisch geprägten) Stadtteil zu bauen. Darauf zu achten, dass es Angebote in einer Stadt gibt, usw... (Integrationspolitik ist ja eine Kreuzaufgabe von Sozial-, Bildung-, Wohnpolitik usw...)

    Es ist wichtig und gut, dass Sensibilität für interkulturelle Bildung auf dem Lehrplan der Lehramtsausbildung steht. Ganz offensichtlich nicht immer erfolgreich. (Über die Aufnahme von Flüchtlingen rede ich nicht! Sondern über Integration)

  • chilipaprika: Ich kann deine Punkte völlig nachvollziehen und würde das tatsächlich auch so stehen lassen, auch wenn ich, wie oben beschreiben, eine andere Herangehensweise wähle. Das ist dennoch gut mit der Arbeit als Grundschullehrer vereinbar. Ich handhabe es allgemein so, dass das Kind erst einmal Eigeninitiative zeigen soll und wenn dann es dennoch merkt, dass es irgendwann an seine Grenzen kommt, helfe ich. Das meine ich auch allgemein mit der offenen Einstellung der Gesellschaft.

  • Das ist dennoch gut mit der Arbeit als Grundschullehrer vereinbar. Ich handhabe es allgemein so, dass das Kind erst einmal Eigeninitiative zeigen soll und wenn dann es dennoch merkt, dass es irgendwann an seine Grenzen kommt, helfe ich. Das meine ich auch allgemein mit der offenen Einstellung der Gesellschaft.

    Meinst du eigentlich wirklich ernst, was du da sagst? Aber ja, da du mit Ironie laut eigener Aussage nichts anfangen kannst.

    Ein anders Beispiel: Zwei Kinder aus Syrien kommen in deine Klasse. Beide sind vom Bürgerkrieg traumatisiert und sie verstehen kein Wort Deutsch. Du setzt sie an die freien Plätze und sagst: "Strengt euch an, zeigt Eigeninitiative. Wenn mich eure Anstrengungen überzeugen, aber ihr trotzdem nichts kapiert, dann bin ich bereit, euch zu helfen. Dann mal los!"


    Klasse. Überzeugt mich völlig.

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