Stundenentwurf im Fach Religion

  • Hallo ihr,:wink_1:

    Ich befinde mich am Ende meines Masterstudiums und schreibe jetzt meinen ersten Stundenentwurf in Religion.

    In meinem anderen Fach liefen die Stundenentwürfe total gut, ich wusste was Sache ist (Mathe) ,was die SuS genau lernen müssen und wie man zum Ziel kommen kann.

    In Religion fällt mir das jetzt unfassbar schwer. Wirklich unfassbar. Ich sitze schon tagelang vor Unterlagen und PC und bekomme einfach gar nichts zusammen. Wirklich nichts.

    Ich fühle mich total überfordert und kriege leider keine Hilfe vom Dozenten... Vielleicht ist jemand unter euch, der schon etwas Erfahrung im Reliunterricht-Planen hat?

    Das Thema soll irgendwas zu "Tod und Auferstehung Jesu" sein. Harter Tobak... Wo fange ich an? Aus dem KC habe ich mir die Kompetenzen angeschaut, aber die sind auch so wage. Ich weiß nicht genau, was die SuS GENAU lernen sollen. "Kreuz im Alltag wahrnehmen...verschiedene Deutungen von Kreuz und Auferstehung... TuA als Erlösungstat für den Menschen verstehen".... Habt ihr einen Tipp, wo ich mir erstmal das nötige Hintergrundwissen anlesen kann? Ich weiß, dass ich das eigentlich im Studium gelernt haben sollte, aber bei diesem Thema bin ich einfach nur überfordert... Ich springe von Text zu Text und die Überforderung steigt... Was ist wirklich wichtig für die Schule???!


    Bitte zweifelt nicht an, ob ich geeignet für das Fach bin oder werft mir vor nix im Studium gelernt zu haben.. die Vorwürfe mache ich mir selbst und Selbstzweifel hab ich auch schon genug.:traenen: Ich bin wirklich motiviert, das zu lernen! Ich freue mich wirklich über jede Hilfe, auch über jeden kleinen Anhaltspunkt!

    :gruss:

  • Hallo! Wie alt sind die Schüler denn? Wenn sie entsprechende kognitive Fähigkeiten und vielleicht auch durch Geschichte, etc. gewisse Vorkenntnisse bzgl. Weltanschauungen und deren Haltung bzgl. Religion haben, könnte man vielleicht folgendes machen: Den Text eines Evangeliums lesen und als Kontrast dazu Texte, die das Evangelium entweder kritisieren (z. Bsp. marxistische Religionskritik) oder zu instrumentalisieren suchen. Dann noch Aussagen von ein paar modernen Theologen und/oder Politikern zum Evangelium, und damit hätte man dann eine umfangreiche Textarbeit....(vielleicht noch am Rande: Ich bin kein Theologe, sondern Philologe - deshalb ist das erste, das mir einfällt, recht textlastig - vielleicht ist es ja trotzdem hilfreich)

  • Nanu, muss man jetzt schon während des Studiums Stundenentwürfe schreiben? Das wusste ich gar nicht. Ich habe damals meinen ersten Stundenentwurf erst im Referendariat verfassen müssen. Mein Studium ist aber nun auch schon 20 Jahre her...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Lass doch gut sein Firelilly, ich könnte ja auch schon wieder. :teufel:...... Aber muss doch nicht sein, oder? Hübsch provokative Grundsatzdiskussionen über Religionsunterricht - egal welcher Couleur - haben wir doch schon genug an anderen Stellen.

    • Offizieller Beitrag

    <Mod Modus>


    Firelilly: die Frage heißt "Könnt ihr mir helfen". Nicht "Sagt mir bitte, dass ihr das Thema doof findet, weil ihr die Kirche doof findet."

    Habe deinen Beitrag entfernt - es wäre mal schön, wenn endlich mal ein Thread zum Thema Religion einfach nur bei der Kernfrage bleiben könnte.


    Danke.


    kl. gr. frosch, Moderator

  • Nanu, muss man jetzt schon während des Studiums Stundenentwürfe schreiben? Das wusste ich gar nicht. Ich habe damals meinen ersten Stundenentwurf erst im Referendariat verfassen müssen. Mein Studium ist aber nun auch schon 20 Jahre her...

    Gabs bei mir auch schon, das ist aber noch keine 10 Jahre her. Wir haben in jedem Didaktik Seminar ab dem 3.Semester einen Entwurf geschrieben und häufig auch im Peer Teaching ausprobiert. Natürlich mangels echter Lerngruppen keinen ausführlichen Entwurf.

  • Firelilly: die Frage heißt "Könnt ihr mir helfen". Nicht "Sagt mir bitte, dass ihr das Thema doof findet, weil ihr die Kirche doof findet."

    Habe deinen Beitrag entfernt - es wäre mal schön, wenn endlich mal ein Thread zum Thema Religion einfach nur bei der Kernfrage bleiben könnte.

    Achso:

    Gabs bei mir auch schon, das ist aber noch keine 10 Jahre her. Wir haben in jedem Didaktik Seminar ab dem 3.Semester einen Entwurf geschrieben und häufig auch im Peer Teaching ausprobiert. Natürlich mangels echter Lerngruppen keinen ausführlichen Entwurf.

    Beantwortet die Kernfrage natürlich präzise.


    Dennoch: Ja, mein Beitrag war ebensowenig hilfreich.

  • Wir haben auch Stundenentwürfe im Studium geschrieben, allerdings hatten wir ab dem 1. Semester Pädagogikseminare, in denen genau das erklärt und geübt wurde.

    Das war sehr hilfreich.


    Zu deinem Problem,

    das KC nennt den Inhalt für Klasse 9+10 und es gibt ja schon noch ein paar konkretere Hinweise, z.B. (neben anderem!):

    a) „historischer Jesus – verkündigter Chr“

    Dazu musst du dann überlegen, wie du das gegenüber stellen möchtest und den SuS die Unterschiede und Hintergründe erläuterst bzw. diese erarbeiten lässt. Man könnte auch Verkündigungen unterschiedlicher Personen und Zeiten gegenüberstellen.

    b) „beschreiben, wo sie in ihrer Lebenswelt dem Symbol des Kreuzes begegnen/

    Beispiele aus Filmen, Kirche und Friedhof, Mode“

    Das ist doch auch sehr vielfältig. Wo ist das Symbol ein religiöses, wo nicht? Sicher könnte man auch andere religiöse Symbole aufgreifen und daneben stellen.

    c) „vergleichen das christliche Verständnis von Auferstehung mit ande- ren Vorstellungen über ein Leben nach dem Tod.“

    Auch hier kann man Religionen gegenüberstellen, braucht aber für die Auseinandersetzung Kenntnisse der eigenen Religion. Manchmal erschließt es sich auch durch die Auseinandersetzung oder den Vergleich zu anderen. Was sind die Vorstellungen? Was wird in der Bibel dargestellt? Welche Ansätze gibt es in der Verkündigung? Welche Vorstellungen sind zudem verbreitet/ in anderen Religionen vorhanden? Was ist mit Menschen, die sich keiner Religion zugehörig fühlen?

    Aufgreifen könnte man auch die unterschiedliche Darstellung der christlichen Eschatologie, indem man evangelikale Texte anderen gegenüberstellt

    oder man könnte Bezug auf die Rechtfertigungslehre nehmen.

    Ein weiteres Thema für Klasse 9+10 ist dann auch das Thema Hospiz und Sterbehilfe.


    Aus den vielen Möglichkeiten isst du also wählen, was du in den Mittelpunkt deines Unterrichtes stellen willst. Sollst du eine Stunde oder eine Einheit planen?


    Weniger für die Entwürfe keine Vorgaben bekommen habt, würde ich mir Entwürfe im Internet anschauen, damit du dich daran entlanghangeln kannst.

    Auch Hilfen „Wie schreibe ich einen Entwurf“ kann man auf Lehrerseiten, Seiten von Ausbildungsseminaren oder Seminarleitungen finden.

  • papiertiger , gibt's denn irgendeine konkrete Klasse oder wenigstens Jahrgangsstufe, für die du dir die Stunde aus dem Kreuz leiern sollst? (Schönes Teekesselchen...) Ansonsten lohnt es m.M.n., sich verschiedene gebrauchte Lehrwerke, Arbeitshefte oder/und Handreichungen für Lehrer sowie ein Grundlangenwerk Religionsdidaktik anzuschaffen, wirst du dann sowieso im Ref brauchen.

  • Nanu, muss man jetzt schon während des Studiums Stundenentwürfe schreiben? Das wusste ich gar nicht. Ich habe damals meinen ersten Stundenentwurf erst im Referendariat verfassen müssen. Mein Studium ist aber nun auch schon 20 Jahre her...

    Musste ich auch schon im Studium. Das waren natürlich vollkommen unrealistische Entwürfe, die in den allermeisten Klassen auch nicht funktioniert hätten.


    Das Gute daran ist aber, dass es auch egal ist, denn der "Leser" hat meist selbst keine Ahnung, was in der Schule tatsächlich funktionieren könnte, weil er lange (noch nie) (k)eine von innen gesehen hat. Von daher ist das recht locker zu sehen :D

  • Achso:

    Beantwortet die Kernfrage natürlich präzise.


    Dennoch: Ja, mein Beitrag war ebensowenig hilfreich.

    Das war ja wohl auf meine Nachfrage bezogen, gell?! Die hatte allerdings - zugegebenermaßen - mit der Ausgangsfrage auch nichts zu tun (da kann ich leider wenig helfen); ich war halt nur etwas verwundert, dass man schon im Studium Unterrichtsentwürfe abgegben muss, weil ich das aus meiner eigenen Unizeit nicht kenne.


    @all und besonders papiertiger : Sorry für OT!

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  • Ansonsten lohnt es m.M.n., sich verschiedene gebrauchte Lehrwerke, Arbeitshefte oder/und Handreichungen für Lehrer sowie ein Grundlangenwerk Religionsdidaktik anzuschaffen, wirst du dann sowieso im Ref brauchen.

    Das ist sicher hilfreich.


    Trotzdem zeigt dieser Thread einmal mehr, dass gerne an vielen Stellen davon ausgegangen wird, dass angehende Lehrkräfte wissen, wie man Unterricht plant, sich aber kaum jemand die Mühe macht oder machen will oder kann (?), das zu vermitteln.

    Da war meine Uni wohl eine Ausnahme.


    Dann darf man sich nicht wundern, wenn Referendare oder Lehrkräfte nur nach Methoden oder Vorschlägen in Arbeitsheften schauen und vieles nicht stimmig ist. In der Dauerprüfung Referendariat bescheinigt man den Teilnehmenden dann über 18 Monate die Lücken, die die Ausbildungsverordnung bzw. -umsetzung haben.

  • OT: Ich scheine grundsätzlich andere Erfahrungen zu machen. Mir melden Referendare zurück, dass sie sehr genau wüssten, was sie da täten und schlagen jegliche Kritik in Form von sehr konkreten Verbesserungsvorschlägen in den Wind. Dabei zeigen sie ein bemerkenswertes Selbstbewusstsein und lassen mich mehr oder weniger verblümt wissen, dass 10 oder 20 Jahre Berufserfahrung einen Dreck Wert sind und die Ausbilder*innen nüscht Gescheites können, gespickt mit Unterrichtskritik, man saß ja hintendrin und konnte alles so super beurteilen, direkt von der Uni.


    Aber vielleicht ist der Unterschied allein der, dass ich im Laufe der Jahre öfter mit Referendaren zu tun hatte und die meisten hier nur noch Erinnerungen an ihre eigene Refzeit haben, die genau dasraus besteht: dass man eigentlich voll gut war und keiner das anerkennen wollte?


    Aber on topic, mich würde jetzt auch interessieren, wie das Seminar abläuft, in dem man einen Stundenentwurf schreiben soll, davon aber in der ganzen Veranstaltung nichts hört.

  • Ich scheine grundsätzlich andere Erfahrungen zu machen. Mir melden Referendare zurück, dass sie sehr genau wüssten, was sie da täten

    Das eine schließt das andere ja nicht aus.


    Natürlich kann man als Junglehrkraft noch die Welt retten und will sich da nicht von älteren Lehrkräften reinreden lassen. Wollten wir das damals?

    Und sicher braucht es auch JunglehrerInnen, die Neues in die Schulen bringen, die innovativ sind, die sich ausprobieren oder die neue Ansätze ausprobieren, sonst bleibt auf ewig immer alles gleich.


    ABER andererseits schauen gestandene Lehrkräfte anders auf Probleme, weil sie ihre Erfahrungen im Rucksack haben, die förderlich, aber auch hinderlich sein können, je nachdem.


    Ein Teil des Problems bleibt:

    - In der Ausbildung wird auf die Unterrichtsvorbereitung zu wenig eingegangen.

    - Nehmen die Master-Absolvierten Vertretungsverträge an, muss es ohne Ref auch gehen. Da hat man dann während der Vertretung viel Zeit, sich auszuprobieren, aber auch, sich Falsches anzugewöhnen, weil man sich irgendwie retten muss.

    - Im Ref soll es dann plötzlich alles klappen, es gibt sofort eigenverantwortlichen Unterricht, der ja auch geplant sein muss, und man bekommt Forderungen von allen Seiten, die auch mal einander entgegen stehen.

    Die Zeit, eine UE von Grund auf zu planen, wird nie eingeräumt. DAS sollte aber ein Pflichtseminar für alle werdenden Lehrkräfte oder Quereinsteigende oder Vertretungskräfte sein, und zwar früh im Studium, damit man weiß, worauf es hinausläuft. Ist Grundlegendes vermittelt, fügt sich vieles im Studium in dieses Puzzle ein, da man mit früher Planungs- und Unterrichtserfahrung seinen Blickwinkel entsprechend ausrichten kann.

  • - Im Ref soll es dann plötzlich alles klappen, es gibt sofort eigenverantwortlichen Unterricht, der ja auch geplant sein muss, und man bekommt Forderungen von allen Seiten, die auch mal einander entgegen stehen.

    Die Zeit, eine UE von Grund auf zu planen, wird nie eingeräumt. DAS sollte aber ein Pflichtseminar für alle werdenden Lehrkräfte oder Quereinsteigende oder Vertretungskräfte sein, und zwar früh im Studium,

    Im Studium ist man mit Fachwissen beschäftigt. Das Referendariat ist doch genau dafür da, deswegen verstehe ich auch noch nicht, warum an der Uni ein losgelöster Stundenentwurf verlangt wird.

  • OT: Ich scheine grundsätzlich andere Erfahrungen zu machen. Mir melden Referendare zurück, dass sie sehr genau wüssten, was sie da täten und schlagen jegliche Kritik in Form von sehr konkreten Verbesserungsvorschlägen in den Wind. Dabei zeigen sie ein bemerkenswertes Selbstbewusstsein und lassen mich mehr oder weniger verblümt wissen, dass 10 oder 20 Jahre Berufserfahrung einen Dreck Wert sind und die Ausbilder*innen nüscht Gescheites können, gespickt mit Unterrichtskritik, man saß ja hintendrin und konnte alles so super beurteilen, direkt von der Uni.

    Das ist wirklich schade. Fast alle Refis - mit wenigen Ausnahmen-, die ich im Laufe der Jahre in unserer Abteilung erlebt habe, waren sehr kritikfähig und haben unsere Ratschläge gerne angenommen, d. h. sie wollten durchaus von uns "Alten" etwas lernen. Das waren allesamt sehr nette junge Leute und nicht umsonst haben wir viele davon an unsere Schule übernommen (allein in unserer Abteilung sind, wenn ich mich nicht verrechnet habe, ca. 12 KuK, die auch ihr Ref. bei uns gemacht haben, und das bei ca. 35 KuK insgesamt)

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das freut mich :)


    @Lehramtsstudent , was sind denn deine Erfahrungen als Mentor und/oder Fachleiter, dich schien zu verwirren, was ich schrieb?

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