Regelbetrieb Hessen

  • Ich habe gestern kurz vor 14 Uhr per Zufall erfahren, dass eine PK ansteht, in der sich auch Lorz zu Wort melden würde. Bouffier machte ja bereits erste Andeutungen, wie die Regelung für die Schulen aussieht - an diesem Punkt war ich noch der Meinung, ich hätte ihn irgendwie nicht richtig verstanden oder so. Als Lorz dann die Dinge ausführte, blieb kein Zweifel mehr daran, dass ich Bouffier nicht missverstanden hatte. Ich hätte mir nie im Leben vorstellen können, dass man die Bundes-Notbremse SO auslegen kann - ich bin immer davon ausgegangen, dass schärfere Regelungen Bestand haben (s. Bayern), weil das auch in der Presse immer so geschrieben wurde. Ich bin überhaupt nicht auf den Gedanken gekommen, dass es in Änderungen IN DIESER FORM gibt! Aber: Unverhofft kommt oft.


    Was mich jetzt in besonderer Weise umtreibt: Mein Mann ist auch Lehrer, seine Schule befindet sich in dem Kreis, in dem wir auch wohnen. Hier ist die Inzidenz so hoch, dass m. E. überhaupt keine Aussicht darauf besteht, dass sich die Nicht-Abschlussklassen bis zum 30.06. nochmal in der Schule einfinden werden. Für meinen Mann bedeutet das: Distanzunterricht bis zum Erbrechen und keine Möglichkeit, verlässliche Noten über das Schreiben von Klassenarbeiten und Lernkontrollen zu generieren. Ich hingegen überschreite die Kreisgrenze, wenn ich meinen Schulort aufsuche und lande in einem Kreis mit einer so niedrigen Inzidenz, dass viel passieren müsste, damit wir in den Distanzunterricht wechseln. Für mich heißt das: Ich habe alle Klassen von 5-Q2 im Wechselunterricht in der Schule, muss zusätzlich Wochenpläne füllen und Materialien hochladen bzw. vorab im Präsenzunterricht austeilen und ich merke, dass mich das Durcheinander zunehmend verwirrt - zum Glück geht es auch anderen Kollegen so und ich muss nicht zwingend an mir zweifeln. Ich werde also in den nächsten Wochen noch fleißig Lernkontrollen und Klassenarbeiten schreiben - schön, dass ich immer zwei Varianten (Gruppe A und Gruppe B) erstellen muss und die Korrekturen werden dadurch auch nicht leichter.


    Der Witz an der Stelle ist: Es wird am Ende des Schuljahres egal sein, ob alle Arbeiten, weniger Arbeiten oder gar keine Arbeiten geschrieben werden konnten, weil es vom unteren Ende her gedacht keine andere Möglichkeit gibt, als alle durchzuwinken - unabhängig von ihren Noten. Das heißt, dass ich in den nächsten Wochen wie eine Bekloppte arbeiten muss, aber im Endeffekt mache ich das für nichts und wieder nichts, weil die Noten keine Bedeutung haben werden. Man kann als positiven Ertrag höchstens sehen, dass meine Schüler ein wenig mehr Druck hatten und im Zweifel dadurch auch mehr gelernt haben. Ob das wirklich so ist, weiß ich allerdings auch nicht genau. Oh man...das ist alles SOOOO frustrierend!!!

  • Ich werde also in den nächsten Wochen noch fleißig Lernkontrollen und Klassenarbeiten schreiben - schön, ...

    Ein Gruß aus dem Nachbarbundesland.


    Ich bin sogar dafür dieses Endjahr die Noten/ Zeugnisse, abhängig von der Zeit, welche im Distanzunterricht verbracht wurde, auszusetzen. (Außer für Abschlussklassen) Ich schreibe mittlerweile den 14. Wochenplan und die Inzidenz in meinem Schul- Landkreis ist so hoch, dass wir kaum vor Juni in den Wechselunterricht dürfen. Und dann möchte ich anderes tun als den Leistungsstand abzutesten.


    (Aber ich hab auch das Glück, dass meine 1er nicht über Noten und Zeugnisberichte motiviert werden müssen :))

  • Das Motto ist hier offenbar: Sch*** auf Bremsen, ich zieh die geplanten Öffnungen durch, dann nutze ich eben jedes Schlupfloch. Dieselbe Masche wie bisher, und dann stellt der Kultusminister sich hin und zuckt die Schultern und sagt: „Steht doch so im Gesetz.“ Verantwortliches Handeln sieht anders aus.

    Völlig unverständlich. Was das angeht, bin ich ganz froh um die Politik hier in Niedersachsen. Das Gesetz hat unseren Kultusminister eher dazu veranlasst klarzustellen, dass die bisherigen härteren Regelungen (z.B. Schulschließungen ab Inzidenz 100) beibehalten werden.

  • Ich hab mal ne Frage an die hessischen Lehrereltern.

    Ab morgen ist im Kindergarten Notbetreuung und ich muss eine Arbeitgeberbescheinigung abgeben mit meinen regelmäßigen Arbeitszeiten. Das sind ja aber nicht nur meine Unterrichtszeiten. Ich muss ja vor und nachbereiten, habe Elterngespräche, Konferenzen und Notbetreuung. Wie lasst ihr das eintragen?

  • Ich habe mir das im März/April 2020 auch bereits ausstellen lassen müssen, damit mein Kind in den KiGa kann. Arbeitszeiten hatte meine SL damals nicht angegeben, aber "Frau Alterra arbeitet VZ, dies umfasst eine Arbeitszeit von 41 Std pro Woche"

    Einmal editiert, zuletzt von Alterra () aus folgendem Grund: Jahr eingefügt

  • Meine Schulleitung wies mich extra darauf hin, dass ich meine Arbeitszeiten, nicht meine Unterrichtszeiten auf diese Arbeitgeberbescheinigung schreiben soll (auch für unsere Hortbetreuung wichtig).

    Sprich, wenn ich Montags z.B. Konferenztag habe, steht da 8-12 und 14-16 Uhr (die 2 Stunden dazwischen packe ich lieber bei einem anderen Tag hinten mir dran), für meinen unterrichtsfreien Dienstag steht da aber trotzdem 8-12, weil ich da eben meist vorbereite.. Wie da was steht ist meiner SL ziemlich egal. Sie achtet nur darauf, dass es nicht zu wenig ist ;)

    Also letztlich ähnlich wie bei Alterra

  • Stadt Frankfurt hat am Samstag die165er in Folge geknackt. Folglich müssten am Montag die Schulen und Kitas dicht gemacht werden obwohl die Stadt das anders sieht und ja angekündigt hat, dass unabhängig von der Inzidenz alles die komplette nächste Woche wie bisher weiterläuft.


    Das wird ein richtiges Chaos am Montag. Bin Mal gespannt was die Schulen machen.

  • HKM hat gerade eben (!!!!!) verkündet, dass ab morgen die Schulen in FFM zu bleiben. Bin Mal gespannt, wie diese Nachricht die Eltern und SuS noch Recht erreicht.

  • Ich bin entweder für meine Eselvariante von Tür zu Tür oder Rauchzeichen über jeder Schule Frankfurts. Wenn dann Leute herbeieilen, kann man ihnen die Zettel mit "Ab morgen sind wir zu" in die Hände drücken.

  • HKM hat gerade eben (!!!!!) verkündet, dass ab morgen die Schulen in FFM zu bleiben. Bin Mal gespannt, wie diese Nachricht die Eltern und SuS noch Recht erreicht.

    Wieso sollte Eltern denn anders als Lehrkräfte informiert werden? Wir erfahren doch auch alles zuerst aus den Medien.

  • Wie soll eigentlich die Q2 geteilt werden? Teilt man den gesamten Jahrgang einmal in der Mitte, sind die Kurse am Ende ganz unterschiedlich voll. Halbiert man jeden Kurs für sich, entsteht die kuriose Situation, dass Tim Meyer in der ersten Stunde im D-GK in der Teilgruppe A landet, im Mathe-LK in der 2. Stunde aber in Teilgruppe B und dann nach Hause gehen müsste, um zur dritten Stunde, wenn er im PoWi-GK wieder in Teilgruppe A ist, wieder aufzuschlagen. Hä? Denke ich jetzt falsch?

  • Und das ist sinnvoll? Was macht denn Tim Meyer in der 2. Stunde? Er wird doch wohl seine Freistunde in der Schule oder irgendwo in Schulnähe verbringen, denn für den Weg nach Hause und wieder zurück dürfte die Zeit zu kurz sein. Oh man...noch so eine Regelung, die ich nicht begreife.

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