Netflix macht Kinos kaputt

  • Bei Videospielen kommt aber dazu, dass Pixel Art wesentlich gnädiger gealtert ist, als die ersten Polygonspiele (z.B. die Spiele der ersten Playstation), darauf baut ja das gesamte Retro-Genre auf...

    Auch die ersten 3D Spiele haben ihre Fans. Ich war zu der Zeit Teenager, also habe ich auch dafür Nostalgie. Auch ein hässliches Baby wird geliebt 😁😁😁. Es gibt ja auch leute, die gerne Schlager hören. 🤫

  • Jüngere Generationen gehen nicht zu locker mit Innovationen um, ältere Generationen sind zu restriktiv. Das ist aber ein jahrtausendealtes Problem, den einzigen Schluss den du für dich ziehen solltest, ist der, dass du offensichtlich alt wirst. :P

    Ich bin mal gespannt, was ich für ein Opi werde :victory:. Hoffentlich irgendwas zwischen "will auf Krampf einen auf jung machen!" und "Immer diese Jugend mit ihren neumodischen Faxen und MP3-Playern *Drohgebärde mit dem Gehstock* !" .

    Vlt. bin ich aber auch einfach an dem Punkt, an dem ich sage: "Ich suche mir das aus, womit ich mich wohlfühle, und das muss nicht immer das Modernste und Neueste sein.". Wäre doch auch OK, oder?

  • Das musst du mir gar nicht sagen. Bei mir ist es bei Musik inzwischen relativ häufig, dass ich mir "dafuq?" denke, aber das ist völlig ok, solange ich es nicht laut ausspreche. Bei Computerspielen bin ich recht aktuell unterwegs, bei Social Media sehr selektiv dabei. Solange ab und zu noch was modernes dabei ist und das Leben nicht zu einem dauerhaften "Pepperidge Farm remembers"-Meme wird, ist es schon in Ordnung. ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Ich glaube nicht, dass Netflix die Kinos kaputt macht. Netflix produziert eher zusätzlich zum Kinoangebot eigene Serien und Filme ohne Ende. Filmschaffende dürfte es freuen, die können nun nämlich auch in Deutschland geistreiche Serien drehen, was fürs öffentlich rechtliche Fernsehen so nur eher selten möglich ist und viel schlechter finanziert.


    Was die deutsche Filmindustrie und Vielfalt kaputt macht sind ganz andere Dinge, wie z.B. wenig Budget für interessante Stoffe.


    Und ob die Leute ins Kino gehen hängt von der Attraktivität der Kinos ab. Ich meide grundsätzlich die großen Kinoketten. Dafür genieße ich dann lieber frisches Popcorn zu vernünftigen Preisen und interessante Filme in den kleinen Kinos.

  • Leute, ihr beruhigt mich gerade etwas.


    EducatedGuess: Das bedeutet, dass uns das Kino in Zukunft erhalten bleibt? Ich mag die traditionellen Unterhaltungsmedien und will keinem was wegnehmen, aber im Gegenzug habe ich mich an "meine" Medien und "meinen" Konsum gewöhnt, dass ich mir schwer tun würde, wenn mir jemand da etwas wegnimmt.

  • Naja, also wenn man das Angebot vergleicht, muss man schon sagen, dass Netflix deutlich besser abschneidet. Große Auswahl, spontane Nutzung, günstig, Serien/Filme in Originalsprache verfügbar, Qualität und Vielfalt des Programms, etc.


    Im Kino laufen halt 8-10 Filme zu einer bestimmten Uhrzeit ausschließlich auf Deutsch und zu einem hohen Preis. Man muss noch zum Kino hin und wieder heim. Zeitbedarf, Kosten für Parken/ÖPNV.


    Für einmal hier ins Kino bekomme ich summa summarum zwei bis drei Monate Netflix.


    Also einmal im halben Jahr ins Kino so als Event mit Abendessen davor, ja. Regelmäßig nein.


    Nostalgisch bin ich nicht. Zeiten ändern sich halt.

  • Serien/Filme in Originalsprache verfügbar, Qualität und Vielfalt des Programms, etc.

    Gerade OV finde ich super und nutze ich gerne. Immer mal wieder um mein Englisch aufzufrischen, da ich es im Alltag nicht brauche und englisch lesen mag ich nicht.


    Ich habe Netflix und Disney+, kann Filme beginnen und aufhören, wenn ich müde werde. Im Kino bei langen Filmen schlafe ich oft ein, ist dann schade drum.

  • Ich habe weder einen Netflix-Account (ich hatte tatsächlich mal ein Probe-Abo - und habe festgestellt, dass es mir das Geld nicht wert ist), noch gehe ich besonders oft ins Kino (im Moment schon gar nicht). Also mache ich die Kinos doppelt kaputt... :ohh:

  • Ich habe weder einen Netflix-Account (ich hatte tatsächlich mal ein Probe-Abo - und habe festgestellt, dass es mir das Geld nicht wert ist), noch gehe ich besonders oft ins Kino (im Moment schon gar nicht). Also mache ich die Kinos doppelt kaputt... :ohh:

    Lehrerin2007, du alter Zerstörer. :ohh:

  • Ich glaube nicht, dass Netflix das Kino kaputt macht.

    Stattdessen ist das Konzept Kino etwas in Schieflage geraten.

    Es bietet einfach zu wenig positive Aspekte, wenn man primär dorthin geht, um einen Film anzusehen.


    Positives Erlebnis Kino:

    • Das Bild ist groß
    • ggf. 3D-Film
    • Der Sound ist besser als zu Hause, aber macht das wirklich einen Unterschied für das Filmerlebnis?

    Negatives Erlebnis Kino:

    • Zwangswerbung vor dem Film
    • Zwischenrufe & Geschmatze beim Film
    • Der Film-Sound ist oft extrem laut eingestellt.
    • Käsefüße des Hintermanns quasi neben deinem Kopf
    • Du sitzt nah neben Fremden
    • Stress mit der Platzreservierung
    • Du mußt ggf. auf die Öffnung des Kinosaals warten.
    • Die Aufenthaltsflächen jenseits des Kinosaals sind wenig einladend, klein oder nicht vorhanden.
    • Der Eintritt ist teuer
    • Du mußt dahin kommen, das kostet Geld und Zeit.
    • Essen und Getränke sind teuer
    • Die Auswahl an Essen und Getränken ist sehr einseitig.
    • Filme mit Originalton sind selten.
    • Filmauswahl beschränkt.
  • OK, ich oute mich jetzt mal: Ich mag es im Kino vor dem eigentlichen Film die Kinowerbung zu sehen. Das gehört für mich irgendwie zum Erlebnis dazu, genau wie die Trailer für andere Filme anzuschauen. Dazu quatschen mit der besten Freundin, sich schlapp lachen, etwas Popcorn mümmeln oder etwas trinken (so ein kaltes Bier passt hervorragend zu einem Film mit komplizierter Geschichte in von mir nicht beherrschter Orginalsprache mit Untertiteln- was die Filmkategorie ist, die ich mir niemals zuhause ansehen würde, die mir im Kino aber Spaß machen kann, wenn ich mich danach mit einer Freundin darüber beömmeln kann, was ich nicht richtig verstanden habe, weil die Untertitel die nonverbalen, kulturspezifischen Aspekte nicht mit übersetzen, so dass man manchmal raten muss, was wie gemeint sein könnte).

    Filme mit Orginalton sind zumindest an meinen jetztigen, wie auch meinem künftigen Wohnort nicht selten, da es dafür eigene- alte- Kinoanlagen gibt, die ausschließlich die Filme zeigen, die in den großen Kinocentern nicht gezeigt werden, um ihre eigene Nische zu haben. Offenbar gab es dafür bislang immer genügend Kunden, so dass es diese weiter gab.

    Dies geschrieben, gibt es natürlich auch Streamingserien, die mich sehr reizen würden (wie The Mandalorian). Das ist eher persönliche Konsequenz, um nicht noch mehr Zeit an einem Bildschirm zu hängen, die mich davon abhält mir ein entsprechendes Abo zu holen, als Sorge davor, dass dies der Kinolandschaft den Todestoß verpassen könnte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • aber im Gegenzug habe ich mich an "meine" Medien und "meinen" Konsum gewöhnt, dass ich mir schwer tun würde, wenn mir jemand da etwas wegnimmt.

    Das wird wohl, wenn du nicht am Arsch der Welt wohnst, machbar bleiben. In meiner Heimatstadt (>300.000 Einwohner) gibt es ein großes Kino, wo der Mainstreamfilm gezeigt wird. Zusätzlich haben wir ein Programmkino, in dem sehr spezielle Filme laufen, die eigentlich kein großes Publikum anziehen. Der Laden hält sich in der Stadt aber seit Jahrzehnten. In einer kleinen Stadt wäre es vermutlich nicht möglich, aber hier bei uns kann man da auch Filme sehen, die eher ein spezielles Publikum anspricht. Meine Schwiegermutter ist da sehr gerne drin und guckt norwegische Filme in Originalsprache mit Untertiteln oder so.


    Solange Menschen für etwas bezahlen, wirds das weiterhin geben. Schallplatten sind auch nicht ausgestorben (wobei: gibts noch Audiokassetten?) :)

  • Solange Menschen für etwas bezahlen, wirds das weiterhin geben. Schallplatten sind auch nicht ausgestorben (wobei: gibts noch Audiokassetten?) :)

    Jup, die drei Fragezeichen ??? gibt es noch auf Kassette, also auch die neuen Folgen, aber meist auch in limitierter Auflage.

  • Mit Audiokassetten können (kleine) Kinder immer noch am besten umgehen. Man macht sie aus, hört später an derselben Stelle weiter und muss nicht erst die hoffentlich gemerkte "Track-Nummer" suchen. Bis auf ein bisschen Bandsalat hin und wieder (kann man reparieren) machen die keine Probleme. Ich selbst habe noch welche, die ich in Achtzigern aufgenommen habe... in nostalgischen Momenten durchaus noch hörbar.

  • Interessanterweise hat mein Sohn CDs und Kassetten und bevorzugt letzteres. Er findet das Spulen nervig (er hört sie zum einschlafen und dann nur eine Seite), würde aber trotzdem nicht die CD dann an machen. Sehr praktisch für mich (er kann meine alten Kassetten hören und neue gebrauchte sind echt günstig).

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Interessanterweise hat mein Sohn CDs und Kassetten und bevorzugt letzteres. Er findet das Spulen nervig (er hört sie zum einschlafen und dann nur eine Seite), würde aber trotzdem nicht die CD dann an machen. Sehr praktisch für mich (er kann meine alten Kassetten hören und neue gebrauchte sind echt günstig).

    Du hast einen coolen Sohn! Ich sammelte früher Hörspiele, zunächst für lange Zeit tatsächlich Kassetten. Gegen Ende meiner Hörspielsammelphase wechselte ich zu CDs, da ich hier die Tonqualität als besser empfand und sie auch länger hielten. Naja, ein paar Monate später und ich war aus der Blümchen- und Blocksberg-Phase draußen... Dann war zumindest dieses Thema für mich erledigt.

  • Ich hab kein Netflix ich guck eh ungern Filme. Und wenn ich ins Kino gehe, dann in das kleine, in dem europäische Independentfilmchen laufen. Was an Cinestar und Disney besser sein soll als an Netflix erschließt sich mir nicht.


    Aber selbst wenn du Recht behieltest (der Tod der Kinos wurde schon mal zu Beginn der Ausbreitung von Wohnzimmer-TV beschworen), dann bleibt wohl nur abzuwarten, ob sich etwas Neues etabliert, oder gar die Kinos wieder aufblühen, in denen man von Hand Filmrollen wechselt. Ich war z.B. mal bei einer Stummfilmvorführung mit Livemugge, es gibt für jeden Geschmack was. Zumindest für jeden Großstädtergeschmack, das eigentliche kulturelle Problem scheinen mir eher die ablegenen Ecken in Mecklenburg-Vorpommern zu haben, da ist man vermutlich dankbar über Netflix, wenn man denn Internetzugang hatX/.

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