Ein Versuch der Problemklärung

  • Zitat

    Bolzbold schrieb am 08.05.2006 16:53:
    ...Wenn Du mir sagst b) "Dein Unterricht war schlecht, weil ich denke, das Du ein eingebildeter, arroganter Fachidiot bist",
    dann würde ich das zwar als Deine Meinung gelten lassen, jedoch wäre mir in dem Moment sicherlich nicht mehr danach, mit Dir zu diskutieren...


    Dann würdest Du aber - so kenne ich Dich mittlerweile - fragen, warum Jane das sagt.

  • Zitat

    Janejane schrieb am 08.05.2006 16:38:


    Empirie ist ja nichts anderes als "auf Erfahrung beruhende Erkenntnis".


    Um "Erkenntnis" handelt es sich nur dann, wenn die entsprechende Aussage mit der Realität übereinstimmt.


    Insofern führt nicht jede Erfahrung zur Erkenntnis, sondern manchmal auch zum Irrtum (was ja nicht unbedingt schlimm sein muß, aber das ist eine andere Frage).


    Gruß


    Animagus

  • Mir ist das egal, lieber Bolzbold. Ich frage immer, denn ich weiß ja nicht, ob er mich schon durch Mitlesen kennt, ohne dass ich ihn kenne.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    row-k schrieb am 08.05.2006 17:16:
    Mir ist das egal, lieber Bolzbold. Ich frage immer, denn ich weiß ja nicht, ob er mich schon durch Mitlesen kennt, ohne dass ich ihn kenne.


    Nun, dann halten wir es offenbar unterschiedlich.
    Ich würde mir nicht anmaßen zu behaupten, ich kenne jemanden, dadurch dass ich hier im Forum Beiträge von ihm/ihr gelesen habe.
    Wer das dennoch behauptet und daraus verallgemeinernd schlussfolgert, soll das tun, das juckt mich wenig.
    Man ist immer nur in dem Maße angreifbar oder kritisierbar wie man es zulässt.


    Gruß
    Bolzbold

  • Lieber Bolzbold, du fühlst dich doch wohl hoffentlich hier von keinem angegriffen oder habe ich deinen letzten Beitrag falsch interpretiert?


    Mit freundlichen Grüßen


    Anke

  • Zitat

    auf Erfahrung beruhende Erkenntnis


    ????
    ob das so einfach ist?
    wenn ich beobachtungen, erfahrungen für mich erkläre, deute, theorien darüber herstelle, sind das noch nicht unbedingt wahrheiten, die andere übrzeugen.
    meine beobachtungen, erfahrungen, erkenntnisse aus dem umgang mit dem lernen und mit den verhaltensweisen von kindern (wie ich sie hatte und habe) werden durchaus nicht von allen anderen akzeptiert oder bestätigt.
    blickwinkel sind so unterschiedlich.
    und die persönlichen biografien lassen immer nur persönliche blickwinkel zu.
    diskussionen können nur auf die sichtweisen von anderen hinweisen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Anke schrieb am 08.05.2006 21:09:
    Lieber Bolzbold, du fühlst dich doch wohl hoffentlich hier von keinem angegriffen oder habe ich deinen letzten Beitrag falsch interpretiert?


    Mit freundlichen Grüßen


    Anke


    Nein, ich fühle mich von keinem hier angegriffen. Ich habe nur anhand zweier hoffentlich deutlicher Beispiele versucht zu erklären, was ich meine.


    Wie gesagt: Ich bin immer nur soweit angreifbar, wie ich es selbst zulasse.


    Gruß
    Bolzbold


  • Lieber robischon,


    Zunächst ist es ja nur die Definition für Empirie, die uns der Duden vorgibt.
    Analog, da dies ja kein wissenschaftliches Forum ist, kann ich ja auch nur meine Beobachtung, Erfahrung und deren Deutung in eine Diskussion hier einbringen.
    Dass sich nun die Deutung der Erfahrungen von Eltern und Lehrern nicht decken, kann man lebhaft in diesem Forum mitverfolgen.
    Wenn ich dann die Deutung über meine Erfahrung in Form einer kritischen Frage stelle, erwarte ich nicht zwangsläufig zustimmendes Kopfnicken aller, aber doch soviel Respekt zu meiner Erfahrung, wie ich mich bemühe Respekt vor der Gegenmeinung zu haben.
    Kommt man sich dann dabei näher, ist schon ein grosser Schritt gemacht und auch ein Stük "mehr Erkenntnis" gewonnen.
    lg Jane

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Janejane schrieb am 09.05.2006 09:20:
    Wenn ich dann die Deutung über meine Erfahrung in Form einer kritischen Frage stelle, erwarte ich nicht zwangsläufig zustimmendes Kopfnicken aller, aber doch soviel Respekt zu meiner Erfahrung, wie ich mich bemühe Respekt vor der Gegenmeinung zu haben.
    Kommt man sich dann dabei näher, ist schon ein grosser Schritt gemacht und auch ein Stük "mehr Erkenntnis" gewonnen.
    lg Jane


    Liebe Jane,


    da hast Du erneut völlig Recht.
    Die Frage ist aber, wie man seine persönliche Erkenntnis darstellt. Im Klartext geht es also im Wesentlichen um sprachliche Präzisierung selbiger.


    Wenn jemand basierend auf seiner Erfahrung sagen möchte, dass die Lehrer, die er persönlich kennengelernt hat, allesamt schlecht waren, dann sollte er nicht schreiben "die Lehrer" und damit, sei es gewollt oder ungewollt, verallgemeinern.
    Vielmehr wäre es korrekter zu schreiben: "Aus meiner persönlichen Erfahrung mit Lehrern kann ich sagen, dass..."


    Damit wäre die Kernaussage immer noch dieselbe, jedoch würden wir von den Pauschalisierungen wegkommen, die vielen Lehrern hier - mich eingeschlossen - auf den Geist gehen.
    Das würde sicherlich auch eine höhere Akzeptanz der eigentlichen Aussage zur Folge haben, was sich wiederum in einer wahrscheinlich gepflegteren Diskussionskultur niederschlagen würde.


    Gruß
    Bolzbold

  • Dass Eltern, wenn sie ihre Erfahrungen berichten, von den Lehrern ihrer Kinder ausgehen, ist eigentlich klar. Die Formulierung bringt also wenig Neues. Interessanter wäre es zu wissen, wieviele das sind. Die einzige Lehrerin des einzigen Kindes aus der Grundschule zum Beispiel. Bei uns sind es zum Beispiel inzwischen 140. Dass man dann doch langsam anfängt, allgemeinere Schlüsse zu ziehen, ist hoffentlich nachvollziehbar.


    Schwierig finde ich es, wenn Erfahrungen in Frage gestellt werden. Oder man sich gar drüber lustig macht.


    Für die andere Seite gilt übrigens das Gleiche. Überwiegend berichten auch die Lehrer von gemachten Erfahrungen. Wie breit die sind, weiß man nicht.


    Grüße Enja

  • Zitat

    Enja schrieb am 09.05.2006 02:25:
    Dass Eltern, wenn sie ihre Erfahrungen berichten, von den Lehrern ihrer Kinder ausgehen, ist eigentlich klar. Die Formulierung bringt also wenig Neues.


    Liebe Enja,


    Tatsächlich? ist für mich nicht so klar, ich gehe auch nicht davon aus, Du hättest
    140 Kinder.


    Man kann auch immer, bevor man seinen Standpunkt darstellt, den vorangegangenen "runtermachen". :rolleyes:
    Man muss aber nicht.


    liebe Grüsse Jane ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Enja schrieb am 09.05.2006 11:25:
    Dass Eltern, wenn sie ihre Erfahrungen berichten, von den Lehrern ihrer Kinder ausgehen, ist eigentlich klar. Die Formulierung bringt also wenig Neues. Interessanter wäre es zu wissen, wieviele das sind. Die einzige Lehrerin des einzigen Kindes aus der Grundschule zum Beispiel. Bei uns sind es zum Beispiel inzwischen 140. Dass man dann doch langsam anfängt, allgemeinere Schlüsse zu ziehen, ist hoffentlich nachvollziehbar.


    Liebe Enja,


    Du beschreibst nichts Klares sondern eine AUSLEGUNG der jeweiligen Aussage. Wenn Du sie für Dich immer so auslegst, ist das schön und gut.
    Um aber Missverständnisse, sofern sie nicht provoziert werden sollen, zu vermeiden, sollte man sich einer präzisen Ausrucksweise bemühen. Damit ließe sich einiges vermeiden.


    Dass Du für Dich immer eine ausreichende Legitimation findest für das, was Du schreibst, wissen wir bereits - damit sagst Du mir somit auch nichts Neues.


    Zitat


    Schwierig finde ich es, wenn Erfahrungen in Frage gestellt werden. Oder man sich gar drüber lustig macht.


    Das kann man sicherlich kritisieren. Man könnte aber auch einmal einen Blick in den Spiegel riskieren und sich fragen, ob das nicht möglicherweise an einem selber liegt.
    Wenn hier mehrere User Deine Erfahrungen in Frage stellen oder sich darüber lustig machen, ist es sicherlich einfach, das mit charakterlichen Defiziten dieser User zu begründen. Mich würde interessieren, wo Du Deinen Anteil an diesem Problem siehst.


    Zitat


    Für die andere Seite gilt übrigens das Gleiche. Überwiegend berichten auch die Lehrer von gemachten Erfahrungen. Wie breit die sind, weiß man nicht.


    Dann zeig mir mal die Threads, wo wir Lehrer über "die Schüler" schreiben und pauschal alle Schüler verteufeln oder meinen "den gemeinen Schüler" als Spezies in- und auswendig zu kennen.
    Zeig mir als Gegenprobe die Threads, wo über "die Lehrer" geschrieben wird (Du könntest bei Deinen eigenen anfangen).


    Du kannst es Dir letztlich aber auch sparen - die Zahl ersterer wird deutlich unter der letzterer liegen - und das obwohl wir ein LEHRERforum sind.


    Vielleicht sollte das auch einmal zu denken geben.


    Gruß
    Bolzbold


    Edit: Tippfehler

  • threads zeigen?
    scheint nicht zu gehen. ich finde solche beiträge nicht mehr in denen äußerungen von mir gekränkt zurückgewiesen wurden und in denen sich etliche teilnehmer hier angegriffen gefühlt hatten.
    dabei schreibe ich grundsätzlich nicht "die...."


    gibt es hier eine suchfunktion? findet man ältere threads wieder?

  • Zitat

    robischon schrieb am 09.05.2006 13:12:


    gibt es hier eine suchfunktion? findet man ältere threads wieder?


    Ja robischon. Du gehst in das Forum, in dem du suchen möchtest (in deinem Fall eventuell Primarstufe?) und findest dann unten rechts die Suchfunktion.


    LG silja

  • Ich habe keine 140 Kinder. Fällt das jetzt wieder unter "lustigmachen"?


    Ich habe überschläglich gerechnet. Etwa drei Lehrer je Kind je Grundschulzeit. Bei Bedarf kann ich das natürlich genau ermitteln. Ich denke mal, dann sind es mehr.


    Auf dem Gymnasium ca. 10 Lehrer je Kind alle zwei Jahre. Wenn alles glatt läuft. Das tut es praktisch nie. Also sind das auch mehr. Der eine oder andere doppelt sich, aber die Kinder besuchen teils verschiedene Schulen, teils haben sie auch mal gewechselt, teils gab es massiven außerplanmäßigen Lehrerwechsel. Im Schnitt kommt das dann hin.


    Was man unter "präzisen Formulierungen" und was unter "du-findest-doch-immer-eine-Rechtfertigung" mit unausgesprochenem "ich-glaube-dir-sowieso-nicht" bei gleichzeitigem PN-Schicken "niemand-von-uns-muss-hier-die Wahrheit-schreiben" so praktiziert, ist offensichtlich dehnbar. Ein Stück weit muss man wohl akzeptieren, dass niemand prüfen kann, was hier so geschrieben wird. Warum sollten nur Eltern dazu verpflichtet sein?


    Welchen Beitrag ich dazu leiste, dass ich es verdient habe, dass man sich über das Leid meiner Kinder lustig macht, hätte ich gern noch präziser. Vielleicht auch mit Zitaten entsprechender Threads.


    Grüße Enja

  • danke silja. so hab ichs wiedergefunden: immer wenn es kritisch wird.
    eins von vielen beispielen daraus:


    mein beitrag
    wenn stundenvorbereitungen tatsächlich darauf rücksicht nehmen würden wie lernen funktioniert, dann hätte ich dieses thema nicht angefangen. dann gäbe es nicht die aufrufe zur grundsätzlichen veränderung von schule.

    die antwort darauf
    Einspruch!
    Diese pauschalen Phrasen bringen uns keinen Schritt weiter. Und ich verwehre mich gegen solche pauschalen "Unfähigkeitsattestierungen".



    das problem war: es wurde etwas gelesen was nicht da stand und es wurde als persönlicher angriff aufgefasst.

    • Offizieller Beitrag

    Demnach lag also ein Kommunikationsproblem vor. Ich befürchte auch hier, wenn es anderen ähnlich geht wie mir, denn ich gebe zu, dass die letzten Beiträge dieses Threads für mich schwer in einen Zusammenhang zu bringen sind . Vielleicht habe ich aber auch einfach nur so viel anderes um die Ohren, dass mir deshalb das Nachdenken schwerer fällt.


    Deshalb klinke ich mich an dieser Stelle erstmal aus der Diskussion aus und hoffe, dass die nächsten Beiträge in diesem Thread friedlich bleiben. Ansonsten steht es dem Threadstarter natürlich auch frei, den Thread zu schließen.


    Gruß leppy

    • Offizieller Beitrag

    robischon:
    Das lag einerseits sicher schon an der Stimmung die damals schon herrschte, wo immer wieder Pauschalisierungen geschrieben wurde.


    Und ja - vielleicht wurde häufig etwas "überreagiert" (vielleicht auch in deinem Beispiel).
    Und nein - ganz "pauschallos" war deine Äußerung nicht:
    Du schriebst zuerst:

    Zitat

    wenn stundenvorbereitungen tatsächlich darauf rücksicht nehmen würden wie lernen funktioniert, dann hätte ich dieses thema nicht angefangen. dann gäbe es nicht die aufrufe zur grundsätzlichen veränderung von schule.


    Das suggeriert aber, dass dies allgemein so ist (kannst du sicherlich auch so lesen oder?)


    Und hinterher:

    Zitat

    viele lehrer nehmen zu wenig rücksicht darauf wie lernen funktioniert.


    Sicher wurde zu "gereizt" reagiert, aber vor dem damaligen Hintergrund kannst du sicher auch erkennen, dass schnell von einer Verallgemeinerung ausgegangen wird. Es gibt eben auch Lehrer, die das machen.


    Aber es ist ein gutes Beispiel. Noch einige Wochen vorher, wäre dein Beitrag sicher nicht in dieser Weise aufgenommen wurden.


    Stefan

  • danke stefan
    das beispiel hab ich gefunden um hier nochmal zu zeigen wie reagiert werden kann.

    Zitat

    wenn stundenvorbereitungen tatsächlich darauf rücksicht nehmen würden wie lernen funktioniert


    für mich liest sich mein beitrag so: stundenvorbereitung ist die planung von gleichzeitigen erfolgreichen lernverläufen bei ca. 25 verschiedenen jungen menschen.
    nicht nur nach meiner auffassung ist das nicht möglich.
    lehrern soll in ihrer ausbildung aber "beigebracht" werden, genauso verfahren zu wollen.


    und dann kommt jemand und behauptet, planung von lernverläufen sei nicht möglich.
    klar kann da jemand gereizt reagieren.
    statt zu erzählen wie es bei ihm/ihr tag für tag glänzend funktioniert .
    (das hat aber niemand getan)
    in dem (bisher umfangreichsten) thread wurde niemand ausgeschlossen.
    und er verlief am ende recht friedlich.
    woran lag das?

Werbung