Inwieweit schränkt Corona euer (Privat)Leben ein?

  • Manche Beiträge überraschen mich doch etwas. Ich weiß zwar, dass Lehrer zur eher vorsichtigen und konservativen Berufsgruppe zählen, aber irgendwie dachte ich nicht, dass sich manche von euch doch noch so stark in ihrem Alltag selbst einschränken. Gut, als junger Mensch ohne Risikohintergrund und wohnhaft in einer Region, in der man Corona quasi nur aus dem Fernsehen kennt, bin ich da vermutlich eher in einer Position, die es mir erlaubt, recht entspannt mit dem Thema umzugehen. Kurz nach dem Lockdown war ich noch etwas vorsichtig, aber auch das legte sich zügig. Ich habe von Haus aus keinen extrem risikoreichen Lebensstil, halte mich, wenn nötig, an die Gesundheitsmaßnahmen, werde ihnen aber auch nicht nachtrauern, sobald die Verpflichtung entfällt.


    Mit freundlichen Grüßen

  • Der aktuelle Stand der Bestimmungen ermöglicht mir ein weitgehend normales Leben, sogar mit ein paar "Vorteilen" gegenüber vorher.


    Ich habe gern in meiner freien Zeit meine Ruhe, weshalb mich die Einschränkung von sozialen Kontakten entspannt. So ein gewisser Druck, jetzt unbedingt irgendwohin zu müssen, entfällt.

    Ich treffe meine vier engen Freundinnen wieder regelmäßig in unterschiedlichen Konstellationen. Mit anderen Bekannten bleibe ich weitgehend auf Abstand. Kommunikation ist ja auch so möglich. Man kann sich ja auch über den Gartenzaun unterhalten.

    Der Familienurlaub steht noch in den Sternen (erst Ende August), aber auch da bin ich halbwegs entspannt, falls das doch nichts wird. Wir hatten so viel Zeit miteinander dieses Jahr auf engstem Raum, da kriegen wir eine Woche mehr im Zweifel auch noch hin.

    Meine Kinder treffen ihre Freunde aus der Schule auch wieder in der Freizeit. Es gibt aber kaum feste Termine, weil vieles noch nicht wieder stattfindet. Das hat uns sehr entstresst.

    Ich bin froh niemanden mehr umarmen oder die Hand geben zu müssen, bei dem ich das nicht wirklich will.


    Im Gegensatz zu Jessy genieße ich es allein zum Arzt gehen zu dürfen. Außerdem ist das ein schlagkräftiges Argument für die Vorteile einer Hebamme, die zur Vorsorge nach Hause kommt. Auch die Geburt plane ich außerklinisch - auch ohne Corona, aber nun umso mehr.


    Einzig die Maske macht mir zu schaffen. Ich neige generell zum Schwitzen und bekomme nun kaum noch Luft. Lebensmittel einkaufen wird immer schwieriger. Schaufensterbummel war noch nie mein Ding. Und in Restaurants mag ich eh grad nicht gehen, weil ich nicht länger als eine halbe Stunde sitzen kann.


    Ich gebe zu, dass ich Corona immer mal wieder völlig vergesse. Und ich weiß auch, dass andere viel schwerer daran zu knappern haben.

  • Ich schränke mich privat auch sehr ein.


    Deshalb nervt es mich, dass ich am Montag den großen Gruppen ausgesetzt werden und mir damit die Kontrollmöglichkeit, wie viel Kontakte ich zulassen möchte genommen wird.


    Zusätzlich werde ich meine sozialen Kontakte dann noch mehr einschränken müssen, da wir an der Schule viele Kinder haben, die sicherlich in ihren Heimatländern waren und ich Sorge hätte, ich verbreite das Virus unter meinen Freunden.


    Nichts wäre mir unangenehmer, müsst der "Mamatreff" anschließend meinetwegen in Quarantäne.

  • Was machen denn andere anders als du? Du trainierst doch auch wieder,

    Andere machen es genauso wie ich. Das ist genau mein Punkt. Nennt sich social-distancing. Wenn du den Unterschied zwischen einer Sporthalle mit 15 Kameraden und einer mit 2 von denen du einer bist nicht erkennst, hast du nie Breitensport trainiert.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Andere machen es genauso wie ich. Das ist genau mein Punkt. Nennt sich social-distancing. Wenn du den Unterschied zwischen einer Sporthalle mit 15 Kameraden und einer mit 2 von denen du einer bist nicht erkennst, hast du nie Breitensport trainiert.

    Verstehe ich nicht. Ich hab keine Ahnung, was und wie du trainierst. Du aber auch nicht, wie andere das machen. Mich nervt dieses "andere Leute nehmen keine Rücksicht" "andere Leute sind wie meine Kinder und müssen ihre Bedürfnisse sofort befriedigen" "andere Leute sind scheiß Urlauber, die nur fressen und Saufen wollen", letzteres schrieb Sawe, meint aber dasselbe. Darf sich ja jeder aufregen, über was und wen er will, auch über eingebildete Probleme, aber bitte verbreitet so'n Käse nicht auch noch.

  • Oh *Jazzy* , das tut mir echt leid! Dagegen ist das, was ich schreiben wollte echt pillepalle. Ich wünsche dir dafür die beste Hebamme!

    Ich durfte aus gesundheitlichen Gründen auch nicht diese Geburtsvorbereitungskurse machen. Es ging trotzdem auch so ganz gut. Ich hatte eine nette Hebamme, die mich auch nachher betreut hat. So bissel als Trost und Ermutigung.

  • Manche Beiträge überraschen mich doch etwas. Ich weiß zwar, dass Lehrer zur eher vorsichtigen und konservativen Berufsgruppe zählen, aber irgendwie dachte ich nicht, dass sich manche von euch doch noch so stark in ihrem Alltag selbst einschränken.

    Diese Aussage verstehe ich nicht bzw. nur teilweise. Was hat es denn mit "konservativ" sein zu tun, wenn man sich wegen des Coronavirus einschränkt? Davon abgesehen, kann man diese Einschränkungen im Alltag wohl kaum nur auf die Berufsgruppe der Lehrer*innen beziehen; fast alle, die ich kenne, wurden und werden durch das Coronavirus in ihrem Berufs- und Privatleben auf irgendeine Art und Weise eingeschränkt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Mein Leben hat sich nicht so gravierend verändert. Inzwischen treffe ich Familie und Freunde, in kleinen Konstellationen und auch mit Übernachtungsbesuchen. Meine Mutter konnte ich allerdings sehr lange nicht sehen. Sie hatte auch jetzt wieder gerade eine Lungenentzündung, kein Corona. Gestern Abend bin ich ein bissel durch meine kleine Lieblingsstadt geschlendert und habe mich gewundert, wie stark die hiesige Gastronomie besucht wird (Schwarzwald). Wohl eine Mischung aus Urlaubern und Einheimischen. Es wurde sogar Shisha geraucht und wie!!! Das wundert mich tatsächlich sehr, dass das erlaubt ist.

  • Deshalb nervt es mich, dass ich am Montag den großen Gruppen ausgesetzt werden und mir damit die Kontrollmöglichkeit, wie viel Kontakte ich zulassen möchte genommen wird.

    Das stört mich auch sehr. Natürlich betrifft das auch andere Berufsgruppen, aber die wenigsten Leute sind +200 Menschen auf engstem Raum ausgesetzt, von denen man nicht weiß, wie verantwortungsbewusst sie sich verhalten. Und es gibt einfach keine Möglichkeit, sich diesen Kontakten zu entziehen.

  • Ich genieße die Entschleunigung.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Zauberwald : In Niedersachsen dürfen Shisha-Bars seit Ende Juli wieder öffnen und wenn ich es richtig gelesen habe, durften sie in Baden-Württemberg sogar schon seit 02.06. öffnen. Das erklärt wohl das "hohe Shisha-Aufkommen" bei dir.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich hab keine Ahnung, was und wie du trainierst. Du aber auch nicht, wie andere das machen.

    Natürlich weiß ich das. Meine Sportarten setzen Infrastrukturen voraus und die unterliegen nunmal landesweit seit Mai restriktiven behördlichen Bedingungen die genau darauf abzielen, Sportler räumlich und/oder zeitlich zu trennen. Die Monate zuvor waren sie sogar komplett geschlossen gewesen. Ich weiß sehr gut, "wie andere das machen". Schließlich sitzen ich mit den anderen seit Monaten im gleichen Boot.:rolleyes:

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Meine Sportarten setzen Infrastrukturen voraus und die unterliegen nunmal landesweit seit Mai restriktiven behördlichen Bedingungen die genau darauf abzielen, Sportler räumlich und/oder zeitlich zu trennen.

    Wie ist es denn bei euch geregelt? Ich bin ja selber im Moment nicht aktiv im Taekwondo. Ich weiss, dass in meiner alten Schule wieder alles ausser Vollkontakt-Wettkampf gemacht wird. Die Teilnehmerzahl ist einfach beschränkt und es werden Präsenzlisten geführt.

  • War jemand in letzter Zeit beim Zahnarzt? Da trau ich mich irgendwie nicht hin :stumm:

    Da kann man keine Maske tragen, Abstand ist auch nicht, X Patienten pro Tag, denen der Zahnarzt nahe kommt ...

    Aber der Zahnarzt trägt doch eine Maske, was soll denn da passieren?


    Eine Freundin hat mir erzählt, ihr Zahnarzt trug sogar eine Art "richtige" Maske im Stil einer Gasmaske :D

  • Da ich so liebe und tröstende Worte zu meinem Beitrag erhalten habe (Vielen Dank), wollte ich mich noch mal kurz äußern.

    Ich möchte mich gar nicht beschweren und auch wenn es schade ist, dass die erste Schwangerschaft als Einzelkämpfer bestritten wird, geht es mir sehr gut. Ich sehe die Umstände immer positiv. Ich durfte zu allen Vorsorgeuntersuchungen. Mein Kind und ich sind wohlauf. Mein Mann durfte teilweise per Videoanruf dabei sein. Ich habe an Onlinekursen teilnehmen dürfen. Mein Mann darf bei der Geburt irgendwann dazustoßen. Mein Arbeitgeber hat mich geschützt und direkt ins BV geschickt. Ich habe den Luxus, ein Haus mit Garten und kleinem Aufstellpool zu besitzen und kann es mir hier wirklich gut gehen lassen.

    Ich habe das Glück, dass meine Eltern gesund sind. Der Verdacht auf Corona bei meiner Mutter hat sich nicht bestätigt, was bei ihr wirklich schlimm gewesen wäre.


    Freunde haben Familienangehörige während der Hochphase verloren. Sie mussten darum kämpfen, dass sie den Sterbenden im Krankenhaus die Hand halten durften, da es offiziell verboten war. Bei der Beerdigung mussten sie Abstand halten, durften sich nicht in den Arm nehmen und trösten. Das ist furchtbar.


    Mir geht es also wirklich gut. Trotzdem vielen Dank für die liebe Anteilnahme!

  • War jemand in letzter Zeit beim Zahnarzt? Da trau ich mich irgendwie nicht hin :stumm:

    Da kann man keine Maske tragen, Abstand ist auch nicht, X Patienten pro Tag, denen der Zahnarzt nahe kommt ...

    Ich habe die Corona-Zeit für Zahnarztbesuche genutzt! Generalüberholung!

    Bin gerade heute früh wieder dort gewesen (das 8. Mal in 3 Monaten). Im Moment ist der Mund noch taub, ich habe Hunger und darf nichts essen.

    Warum soll man nicht zum Zahnarzt gehen? Arzt und die Zahnarzthelferin tragen Masken und Handschuhe (schon immer).

    Natürlich muss man Vertrauen zu seinem Zahnarzt haben. Aber ohne Vertrauen zum Zahnarzt ... unvorstellbar.


    Nachtrag: Ich war auch beim Allgemeinarzt und Augenarzt in der letzten Zeit, jeweils zum Gesamttest.

    Beim Allgemeinarzt gibt es kaum Wartezeit (himmlich) und beim Augenarzt habe ich als Kassenpatient(!) sofort einen Termin am nächsten Tag bekommen.

    Gerade in den letzten Monaten war es optimal zum Arzt zu gehen, da die Praxen fast leer waren. Es hatten sehr viele Angst. :spritze:

  • War jemand in letzter Zeit beim Zahnarzt? Da trau ich mich irgendwie nicht hin :stumm:

    Da kann man keine Maske tragen, Abstand ist auch nicht, X Patienten pro Tag, denen der Zahnarzt nahe kommt ...

    Ja, kein Problem, obwohl ich sehr vorsichtig bin (aber eine über 20 Jahre alte Kunststofffüllung ist ausgerechnet jetzt zerbröselt).


    Wartezimmer nur jeder 3. Platz belegt, ich kam zu früh und wurde gebeten draußen zu warten, Zahnarzt und Hilfe trugen Schutzmasken und Brillen. Sie konnten mich nicht anstecken, ich sie nicht, die Fenster waren alle geöffnet. Ich würde auf keinen Fall warten.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • fast alle, die ich kenne, wurden und werden durch das Coronavirus in ihrem Berufs- und Privatleben auf irgendeine Art und Weise eingeschränkt.

    Natürlich werden alle durch die Pandemie eingeschränkt. Hier im Thread schreiben aber einige, dass sie sich selbst zusätzlich zu den offiziellen Regelungen noch weiter einschränken.

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