Puh, wo fange ich an? Mein Plan war es seit der 10 Klasse Lehrer zu werden, als ich damals Einzelnachhilfe gegeben habe. Das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, sodass ich dachte, meine Berufung gefunden zu haben. Ich glaube um ein guter Lehrer zu sein, muss man erstmal eine Passion für seine Fächer haben. Die hatte ich mich Mathe und Latein auf jeden Fall. Da Mathe sehr schwierig sein sollte, entschied ich mich direkt nach dem Abi anzufangen um zur Not ein paar Semester länger zu studieren. Das Mathestudium war mehr als schwierig und ich kam gerade nicht zurecht, sodass meine Motivation irgendwann nicht mehr da war und ich trotz langem Lernen die Prüfungen nicht geschafft habe. Das Erprobungspraktika habe ich nicht gemacht, da wir vorher die Schule besucht haben und auf einmal alles in mir gesagt hat, dass Lehramt falsch ist. Im Nachhinein glaube ich, dass ich einfach noch nicht bereit war fürs Lehramt, da ich das Gefühl hatte, von der Schule direkt zurück in die Schule zu gehen und "noch nichts von der Welt gesehen zu haben". Da Mathe also auch im zweiten Semester nicht funktioniert hat, entschloss ich mich ein anderes Studium aufzunehmen. Der Lehramt gedanke lässt mich jedoch nicht los. Ich erkläre einfach sehr gerne und auch in meinem jetzigen Studiengang liebe ich es Präsentationen zu halten und mein Wissen weiterzugeben. Ich überlege ob ich nun, nach vier Semestern insgesamt es nochmal mit dem Lehramt zu probieren, wieder Mathe und Latein, jedoch an einer Uni, die "schulbezogeneres" Mathe macht. In meiner alten Uni hatten wir die selben Kurse wie die Mathestudenten, also gar kein richtiges Lehramtsmathe. Das einzige was mir nun noch im Weg steht, ist die Angst vor Problem Kindern. Ich bin leider nicht der emotional gefestigste Mensch und habe einige Tiefphasen. Kinder erkennen dies nur oft und ich habe Angst, dass sie genau das ausnutzen könnten. Ich selbst war auf einem eher sozialerem Gymnasium, trotzdem hatten wir auch einige Schüler, die unsere Lehrer, vor allem die neuen, so sehr gemobbt haben, als sie merkten, dass sie sich nicht zu 100% sicher waren, bis sie echt fertig waren. Da half einfach nichts mehr. Ich bin nicht der größte Freund der Pädagogik, ich glaube, dass man vieles mitbringen muss und nicht jeder das Zeug dazu hat. Ich bin also wirklich am Überlegen, ob ich mental in der Lage bin, auch mit Kindern und Jugendlichen arbeiten kann, die einen nicht respektieren. Und da ich nun schonmal gewechselt habe, will ich mir absolut sicher sein, zumal das Studium auch sehr zeit- und arbeitsintensiv ist. Ich überlege also erstmal etwas anderes zu machen, nebenbei noch Nachhilfe zu geben und es vielleicht danach nochmal probieren sollte. Ging es vielleicht welche, die ihr Lehramt Studium bereut haben? Oder Angst hatten, die sich bestätigt hat oder nicht? Welche Tips würdet ihr geben? Kann man es wirklich "lernen" auch mit Problem Kindern umzugehen, oder muss man einfach ein bestimmtes Level mitbringen?
Lehramt das richtige?
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Wenn du, wie du selbst sagst "kein großer Freund der Pädagogik" bist, frage ich mich, was du in einem pädagogischen Beruf suchst. Es ist schön, dass du gerne Wissen vermittelst und z.B. im Studium gerne Referate hältst. In der Schule hast du aber ein ganz anderes Publikum. Da gehört Pädagogik dazu und das Interesse an deinen Schülern.
Ich selbst habe zwischendurch stark an meinem Studium und im Praxissemester auch am Lehrerberuf gezweifelt. Habe dann von Gymnasium zu Primar-Sek1 gewechselt, weil ich dachte die Kleinen liegen mir mehr. Kam im Ref an eine absolute Brennpunktschule in der Sek1. Mein Albtraum schien wahr zu werden.
Und heute mache ich genau das mit vollem Herzen: Brennpunkt Sek1. Ich würde sagen ich bin dran gewachsen und habe eine Schulform und ein Arbeiten kennengelernt, die ich vorher nicht kannte.
Das kann dir aber niemand vorhersagen, ob es dir evtl ähnlich gehen könnte.
Hast du Mal längere Zeit hospitiert?
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Mein erster Tipp ist:
Mach Praktika, Hospitationen, lerne die Schule aus Lehrerperspektive kennen.
Nur so kannst du wissen, ob du w i r k l i c h Lehrkraft sein willst oder lieber in der Lehre an der Uni bleiben willst.
Viele Strategien, die in Klassen mit sog. "Problemkindern" (die es per se so nicht gibt, es gibt wohl Kinder aus problematischen Verhältnissen oder mit problematischem Verhalten) zum Einsatz kommen, kann man lernen. Das dicke Fell, das man braucht, um sich selbst von unverschämtem Verhalten und Respektlosigkeit zu distanzieren, sollte man bestenfalls schon haben. Aber auch das kann man lernen.
Die Frage ist allerdings viel mehr: Willst du ALLE Aufgaben der Lehrkraft dein Leben lang erfüllen? Auch das, was über das Wissensvermitteln hinausgeht. Bei deinen Fächern bist du sicher Kanditat fürs Gym. Da steht die Wissensvermittlung im Vordergrund, pädagogisch sollte das Gymnasium trotzdem nicht unterschätzt werden.
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Zusätzlicher Hinweis (nur als Ergänzung, die Punkte der beiden Vorposter sind die relevanteren): Wenn du in den ersten beiden Semestern die Universitätsmathematik nicht gepackt hast, dann brauchst du keine "Lehramtsmathematik", sondern ein anderes Fach. Du musst nicht nur das verstanden haben was die Schüler verstanden haben, du musst fachlich besser sein und zwar so viel besser, dass du bei jeder erdenklichen Frage in 99% der Fälle richtig antworten kannst und in den anderen Fällen weißt wo du nachgucken und es am nächsten Tag erklären kannst und dafür brauchst du fachliche Grundlagen, üblicherweise vermittelt in Analysis I + II sowie Lineare Algebra I + II. Falls es dich tröstet: Wenn du das überstanden hast, bestehst du auch alle Folgeveranstaltungen, in Mathe wird am Anfang gesiebt, wer das übersteht, schafft auch seinen Abschluss.
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Fachlich deutlich über dem Schülerstand zu sein ist aber nicht primär deshalb wichtig, weil mal schwierigere Schülerfragen kommen könnten, sondern weil nur das einem ermöglicht, die Inhalte angemessen auszuwählen, einzuordnen, didaktisch zu reduzieren (bzw. zu elementarisieren) und bei Verständnisschwierigkeiten sinnvoll zu helfen.
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Hallo,
ich habe auch das „normale“ Mathe studiert, saß also auch in denselben Vorlesungen wie die Diplomer... Es war echt sehr anspruchsvoll. Wir starteten am Anfang mit ca. 400 Studenten im größten Hörsaal der Naturwissenschaften. Bereits nach Weihnachten waren es nur noch 200. Bis zum Hauptstudium gingen nochmal ca. 100 Studenten verloren. Abschluss gemacht haben dann ca. 80 Studenten...
Ich selbst bin relativ gut durchs Mathe-Studium gekommen. Ich war in guten Lerngruppen; mein zweites Fach fiel mir sehr zu. Da habe ich teils ohne überhaupt zu lernen 1,0 geschrieben. Also konnte ich mich 100% auf Mathe konzentrieren und habe alle Klausuren (wenn auch teilweise knapp mit 4,0) auf Anhieb bestanden.
Obwohl im Mathe-Studium eigentlich kaum Inhalte gemacht werden, die für die Schule relevant sind, muss ich sagen, dass es rückblickend doch immens hilft, wenn man ein tieferes Verständnis hat und nicht „nur“ das Schul-Mathe kennt.
Wenn es dir an der Motivation mangelt, ist es schon richtig, dass du deine Berufswahl überdenkst. Idealerweise zieht einen gerade in Mathe die Motivation durchs Studium. Das ist in anderen Fächern oft anders. (In meinem zweiten Fach kam die Motivation eher daher, dass ich laufend Leistungen mit 1,x abgeliefert habe ohne groß zu lernen.)
Lehrer sein bedeutet nicht „nur“ Wissensvermittlung. Die Pädagogik nimmt einen immer größer werdenden Teil des Berufs ein. Wenn du darauf keine Lust hast, würde ich auch hier vom Lehramt abraten.
Hast du mal überlegt in Richtung technischer Lehrer zu gehen? Also erst einen anderen Beruf zu lernen und dann nach einigen Jahren Berufserfahrung eventuell nen Quereinstieg zu machen? Vllt auch eher im gewerblichen/hauswirtschaftlichen Bereich? Wenn du grundsätzlich Mathe-affin bist eher Gewerbe?
Wäre jetzt meine Idee.
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Vieles wurde schon gesagt. Für denjenigen, der in punkto Karriere und Geld bescheiden ist, kann es vielleicht das Richtige sein.
Dir muss klar sein, dass der Anteil der Erziehung, zulasten des Fachunterrichts, einen immer größeren Raum eingenommen hat. In allen Schularten hat der Anteil der problematischen und verhaltensauffälligen Kinder zugenommen. Immer mehr Eltern vergessen die Erziehung und schieben sie in die Institutionen ab. Und wenn es im Unterricht Konflikte gibt, bist Du dann der alleinige Schuldige. So ist unsere Gesellschaft heute unterwegs.
Von Inklusion, verstrahlte Kinder durch Handysucht und insgesamt nachgelassener Leistungsbereitschaft habe ich noch nicht gesprochen.
Das Ganze hat schon so groteske Züge angenommen, dass etliche Mütter sich bei unserem Schulleiter beschwert haben, dass wir Lehrer hätten ihre Kinder besser erziehen sollen. In der Coronazeit, als die Schulen geschlossen waren, hätten sich ihre Kinder zu Hause nicht gut benommen. Noch Fragen?
Willst Du das alles und über Jahrzehnte hinaus? Bedenke auch, dass Eure Generation wahrscheinlich bis mitte siebzig arbeiten muss.
Wenn Du das uneingeschränkt mit 'Ja' beantworten kannst, so egreife diesen Beruf!
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Naja, man muss aber auch dazu sagen, dass jeder Beruf irgendwelche Schattenseiten hat. Ich kenne zum Beispiel niemanden, der nicht mal über seinen Job jammert. Wichtig ist, dass in der eigenen Empfindung die positiven Seiten derart überwiegen, dass man motiviert dabei bleibt.
Ich bin ja an einer BBS und habe weiß Gott kein "einfaches" Klientel. Aber ganz ehrlich, der Umgang mit den Schüler*innen und ab und an auch deren Eltern ist für mich überhaupt gar kein Problem. Im Gegenteil: Die Arbeit mit den Kids macht mir mit Abstand am meisten Spaß an der Sache. Was mich wirklich richtig ankäst, ist die viele Korrigiererei... Dieses Jahr wieder 110 Prüfungsklausuren (Erst- und Zweitkorrektur) gehabt... zK.
Was ich an unserem Beruf außerdem toll finde: Flexible Arbeitszeiten, durch meine Fächerkombi habe ich auch meist am Vormittag Unterricht, d.h. ich kann im Sommer auch mal um 14 Uhr am See liegen, wenn ich möchte. Oder im Winter mit den Hunden gehen weit bevor es dunkel wird. Viele Ferien (natürlich nutzt man die auch teilweise zum Arbeiten, aber wenn man sich wirklich mal 6-8h am Stück hinsetzen kann, ist man weitaus produktiver als drei- bis viermal zwei Stunden...) Und ganz ehrlich, das Gehalt ist jetzt auch nicht von schlechten Eltern. Ich verdiene (netto) fast soviel wie mein Mann und der hat einen weitaus stressigeren Job! Weitaus.
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Ich würde dir auch (im Anschluss an das, was bereits gesagt wurde) von Mathe als Fach abraten. Wenn du dort schon mal gescheitert bist (was wirklich keine Schande ist, denn das tun viele, soweit ich weiß), sehe ich nicht viel Sinn in einem erneuten Anlauf; zumindest nicht, wenn du wieder Mathe auf Gymnasium studierst. Denn selbst wenn du jetzt die ersten zwei Semester packen solltest, stehen die Chancen wohl nicht schlecht, dass es dich später raushaut. Das ist schon ein großes Risiko.
Wenn dich Mathe aber allgemein interessiert, käme vielleicht auch ein anderer Studiengang mit Matheinhalten in betracht, z.B. BWL.
Was ich die sehr empfehlen würde:
Viele Schulen suchen Lehramtsstudierende als Vertretungskräfte. Das ist eine sehr gute Möglichkeit, um eine bessere Selbsteinschätzung im Umgang mit einer Klasse zu bekommen.
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Das einzige was mir nun noch im Weg steht, ist die Angst vor Problem Kindern.
Ich bin leider nicht der emotional gefestigste Mensch und habe einige Tiefphasen.
Kinder erkennen dies nur oft und ich habe Angst, dass sie genau das ausnutzen könnten.
Ich bin nicht der größte Freund der Pädagogik, ich glaube, dass man vieles mitbringen muss und nicht jeder das Zeug dazu hat.
Ich bin also wirklich am Überlegen, ob ich mental in der Lage bin, auch mit Kindern und Jugendlichen arbeiten kann, die einen nicht respektieren.
Kann man es wirklich "lernen" auch mit Problem Kindern umzugehen, oder muss man einfach ein bestimmtes Level mitbringen?
Ich finde es gut, dass Du darüber in realistischer und kritischer Weise nachdenkst! Deine o.g. Ängste/Befürchtungen sind nicht unbegründet.
Das Fachliche wirst Du aus dem Ärmel schütteln können, aber ich fürchte, die Arbeit mit den heutigen Kindern und Eltern wird nicht so wirklich Deins sein, so wie Du Dich hier selbst darstellst.
Es gibt nur ganz wenige Menschen, die für den Schuldienst geeignet sind. Für die meisten ist es mental zu anstrengend. Nicht umsonst machen zur Zeit die jungen Leute, die sonst früher unbekümmert Lehrer geworden wären, einen großen Bogen um den Lehrerberuf. Es hat sich herumgesprochen, dass der Lehrerberuf schwerer geworden ist.
Früher war es so, dass wir von den "normalen" Menschen beneidet wurden, u.a. wegen den Ferien...Heute erntest Du eher Mitleid und Bedauern.
[...]
Wenn Du aber jahrzehntelang Deine 28 Wochenstunden, dazu kommen noch Korrekturen, Konferenzen, Elterngespräche etc., voll durchknechten musst, sieht das Ganze schon anders aus.
Nicht umsont ist die Burnout-Rate unter den Lehrern sehr hoch. Etliche erreichen nicht die vollen Jahre bis zur Pension oder müssen sich oft für eine längere Zeit krankschreiben lassen, was allgemein bekannt ist.
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Dir muss klar sein, dass der Anteil der Erziehung, zulasten des Fachunterrichts, einen immer größeren Raum eingenommen hat. In allen Schularten hat der Anteil der problematischen und verhaltensauffälligen Kinder zugenommen. Immer mehr Eltern vergessen die Erziehung und schieben sie in die Institutionen ab. Und wenn es im Unterricht Konflikte gibt, bist Du dann der alleinige Schuldige.
Keine dieser vier Aussagen kann ich so bestätigen.
Und kannst du mir bitte mal erklären, was du mit "verstrahlte Kinder durch Handysucht" meinst?
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Wie viele Jahrzehnte bist du schon dabei?
Das soll jetzt keine Provokation sein. Das würde mich nur interessieren so zum Vergleich.
Denn was er sagt, deckt sich mit dem, was ich schon von pensionierten Lehrkräften gehört habe.
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Wenn hier einige LehrerInnen den Beruf positiver beschreiben als ich, so bedenke, dass gerade Lehrerinnen oft nur sopradisch arbeiten, sozusagen als nicht schlechter Nebenverdienst mit allen sozialen Absicherungen ergänzend zum Gehalt des Ehepartners. Manche haben nur eine halbe Stelle oder weniger, pausieren für längere Zeit wenn sie mehrmals Mutter geworden sind...Da kann man Schule natürlich entspannter sehen.
Ich sehe meinen Beruf definitv sehr viel positiver als du, aber weder arbeite ich "sporadisch" noch bin ich verheiratet (und könnte von dem Geld meines Ehemannes leben) oder Mutter oder betrachte meine Arbeit als "Nebenverdienst".
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Danke für Ihre realistische Einschätzung! Der Plan, erstmal etwas "kinderfernes" wie BWL zu studieren und es dann eventuell irgendwann als Quereinsteiger zu versuchen, klingt sehr vernünftig für mich.
Ich denke, ich werde trotzdem versuchen mal ein Praktikum in einer "sozial schwächeren" Schule zu machen und mich dadurch selbst ins kalte Wasser zu schubsen.
Auch, dass ein erneuter Versuch Mathe zu studieren nicht ganz so durchdacht sein könnte, empfand ich als guten Hinweis. Das, was mich am meisten an der Uni Mathe gestört hatte, war, dass man praktisch versucht mit 4.0 zu bestehen. Ich empfand das als sehr demotivierend, da ich für ein intensives Lernen auch gerne eine bessere Note als 3,x bekommen würde. Aber ich denke das ist nicht der Sinn des Mathestudiums...
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Wie viele Jahrzehnte bist du schon dabei?
Das soll jetzt keine Provokation sein. Das würde mich nur interessieren so zum Vergleich.
Denn was er sagt, deckt sich mit dem, was ich schon von pensionierten Lehrkräften gehört habe.
Meinst du mich? Fast zwei Jahrzehnte. Ich habe von November 2001 bis April 2003 mein Referendariat gemacht und bin seit August 2003 an meiner jetzigen Schule.
Viele Pensionär*innen oder vor der Pension stehende Lehrkräfte an unserer Schule, mit denen ich gesprochen habe, sind nicht der Meinung von BaldPension, sondern sagen, dass es schon immer schwierige SuS gab und die Schülerleistungen und das Arbeits- und Sozialverhalten in den letzten Jahrzehnten nicht schlechter geworden sind. Klar gibt es auch (ehemalige) KuK, die das anders sehen, aber das sind nur wenige. Vielleicht liegt das aber auch an meiner Schulform?!? Keine Ahnung.
By the way: natürlich haben sich Dinge verändert (stärkere Nutzung von Handys, sozialer Medien usw.), aber das ist m. E. halt der Lauf der Zeit!
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Wenn hier einige LehrerInnen den Beruf positiver beschreiben als ich, so bedenke, dass gerade Lehrerinnen oft nur sopradisch arbeiten, sozusagen als nicht schlechter Nebenverdienst mit allen sozialen Absicherungen ergänzend zum Gehalt des Ehepartners. Manche haben nur eine halbe Stelle oder weniger, pausieren für längere Zeit wenn sie mehrmals Mutter geworden sind...Da kann man Schule natürlich entspannter sehen.
Die Lehrerinnen heutzutage steigen nach 12monatiger Elternzeit i.d.R. wieder ein, sind Klassenlehrerinnen mit wenig Ermäßigungszeit bis gar keiner und managen zusätzlich zu Hause in großen Teilen den Haushalt, die Kinder, kümmern sich ihre Eltern. Sie sind beruflich sehr engagiert, Mitglied der GEW, des BLLV oder einer anderen Lehrervereinigung. Sie machen viel Sport, unterstützen SL und Kollegen, pflegen eine gute Nachbarschaft.
Sie fühlen sich gleichwertig mit ihren männlichen Kollegen, sogar überlegen, denn sie schaffen das alles, während die männlichen älteren Kollegen oft zu Hause eine weibliche Fee haben, die ihnen viele dieser Aufgaben abnimmt.
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Keine dieser vier Aussagen kann ich so bestätigen.
Und kannst du mir bitte mal erklären, was du mit "verstrahlte Kinder durch Handysucht" meinst?
Was findest du an meinem Post denn so verwirrend BaldPension ?
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By the way: natürlich haben sich Dinge verändert (stärkere Nutzung von Handys, sozialer Medien usw.), aber das ist m. E. halt der Lauf der Zeit!
Ja, du warst gemeint. Danke für deine Einschätzung.
Durch soziale Medien tun sich leider auch neue Problemfelder auf, die den Lehrkräften immer schwieriger zugänglich sind.
Wenn ein Kind in der Pause oder im Unterricht gemobbt wird, fällt das eher auf, als wenn es in einer Whatsapp-Gruppe schikaniert wird, von der die Lehrkraft u.U. gar nichts weiß. Cybermobbing ist sehr perfide und sicherlich eine der neuen Herausforderungen für Lehrkräfte.
Auch muss man sich fragen, ob es in einer Gesellschaft wirklich keinen Einfluss auf den Nachwuchs hat, dass gewisse Hemmschwellen einfach fallen, z.B. wenn Rettungskräfte angegriffen werden oder Leute sich durch Gafferaufnahmen scheinbar Anerkennung verschaffen möchten, die sie sonst nicht mehr finden. Dazu kommt dann noch das ganze Migrationsthema (Personen mit anderen kulturellen Hintergründen und in einzelnen Fällen starken Traumatisierungen). Dass das alles ohne Folgen bleibt, würde ich mal stark anzweifeln.
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(...)
Wenn hier einige LehrerInnen den Beruf positiver beschreiben als ich, so bedenke, dass gerade Lehrerinnen oft nur sopradisch arbeiten, sozusagen als nicht schlechter Nebenverdienst mit allen sozialen Absicherungen ergänzend zum Gehalt des Ehepartners. Manche haben nur eine halbe Stelle oder weniger, pausieren für längere Zeit wenn sie mehrmals Mutter geworden sind...Da kann man Schule natürlich entspannter sehen.
(...)Angesichts des inhärenten Sexismus dieser Aussagen habe ich den Beitrag gemeldet. Such dir ein anderes Hobby oder nimm dir die Zeit dich noch einmal in die Lektüre des Grundgesetzes zu vertiefen und bring die darin ausgedrückten Werte in deinen Beiträgen zum Ausdruck. Ich verbitte es mir, dass meine Meinung qua Geschlecht entwertet und weniger aussagekräftig dargestellt wird. Ich verbitte mir Unterstellungen, dass ich qua Geschlecht meinen Beruf weniger ernst nehmen würde oder weniger arbeiten würde, als ich das als Mann würde. Ich verbitte mir die Darstellung, dass ich qua Geschlecht meinen Beruf nur sporadisch wahrnehmen und damit wohl weniger ernst nehmen würde bzw. weniger von den wahren Herausforderungen des Berufs verstehen könnte. Und ich lege den allergrößten Wert darauf, dass meine Aussagen auch dann noch uneingeschränkt gelten würden, wenn ich tatsächlich Kinder hätte oder auf ein Gehalt eines Ehepartners vertrauen wollen würde oder familienbedingt in Teilzeit arbeiten würde. Dein Sexismus widert mich an. Den Umstand, dass du bei deinen Fächern unter anderem Politik angibst empfinde ich als Hohn, denn diesem Fach wirst du ebensowenig gerecht, wie den Werten, auf die du einmal vereidigt wurdest.
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agritas , du hast dir aber auch eine echt deftige Fächerkombi ausgesucht mit Mathe und Latein.
Ich hab ja auch Latein studiert und da ist es schon manchmal mit hängen und würgen, dass man seine Klausuren gut besteht. Jedenfalls an der CAU war das so.
Die Idee, erstmal ein Praktikum zu machen, ist mehr als schlau!
Es muss übrigens überhaupt nicht die "Brennpunktschule" sein, der normale Lehreralltag sollte auch erstmal reichen. Da gibt es auch genügend Erfahrungsschätze zu sammeln
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