Umgang mit Rassismus- und Diskriminierungsvorwürfen

  • Selbst wenn der Täter keine Strafe bekommt oder nur ein "Dududu", so merkt das Opfer, dass man hinter ihm steht.

    Soll sich die Justiz dann mit dem Täter befassen. Was dann dabei rauskommt, steht nicht in meiner Macht.

    Ich habe jedoch gehandelt. Ich habenicht weggesehen. Schauen zu viele weg, werden die Täter gestärkt, die Opfer geschwächt.

    Das Racial Profiling muss bekämpft werden ...


    Und ein guter Schulleiter wird garantiert Ordnungsmaßnahmen einnleiten.

  • Selbst wenn der Täter keine Strafe bekommt oder nur ein "Dududu", so merkt das Opfer, dass man hinter ihm steht.

    Aber das Opfer merkt auch, dass es danach noch heftiger verdroschen wird, weil nicht mehr als ein "Dududu" erfolgt ist. Die Täter wissen schon vorher, dass ihnen eigentlich nichts blüht.


    Seit Jahrzehnten nehme ich zumindest wahr, dass es seitens der Justiz eher einen Täter- als einen Opferschutz gibt, auch außerhalb von Schule.

    Soll sich die Justiz dann mit dem Täter befassen.

    Kommt dann immer darauf an, was dabei konkret herauskommt, dass sie von den Tätern ernst genommen wird. Meine Erfahrungen stärken meine Skepsis.

    Ich habe jedoch gehandelt. Ich habenicht weggesehen. Schauen zu viele weg, werden die Täter gestärkt, die Opfer geschwächt.

    Wir Lehrer schauen seit Jahrzehnten nicht weg!

    Aber manchmal habe ich das Gefühl dass unsere Politik/Gesellschaft auch das Hinschauen ausschließlich an die Lehrer deligiert.


    Das gesellschaftliche Ergebnis trotz 'Hinschauens': Zunehmende Spaltung und Radikalisierung der Gesellschaft, sei es links-, rechtsextremistisch, antisemitisch, salafistisch oder sonstwie stark nationalistisch orientiert, dazu noch soziale Verwahrlosung, Desinteresse an Erziehung, zunehmende Respektlosigkeit und Gewaltbereitschaft...Gesellschaftliche Zustände, die auch in die Schulstube transportiert werden. - Auf der anderen Seite Rotstiftpolitik bei sozialen Projekten, prekäre Arbeitsverhältnisse für Sozialarbeiter...


    Sorry, vom vielen Hinschauen wird mir ganz schön schummrig und bemerke, dass wir Lehrer da völlig überfordert und hilflos sind, weil wir da fast alleine gelassen werden.8)

  • Das gesellschaftliche Ergebnis trotz 'Hinschauens': Zunehmende Spaltung und Radikalisierung der Gesellschaft, sei es links-, rechtsextremistisch, antisemitisch, salafistisch oder sonstwie stark nationalistisch orientiert, dazu noch soziale Verwahrlosung, Desinteresse an Erziehung, zunehmende Respektlosigkeit und Gewaltbereitschaft...Gesellschaftliche Zustände, die auch in die Schulstube transportiert werden. - Auf der anderen Seite Rotstiftpolitik bei sozialen Projekten, prekäre Arbeitsverhältnisse für Sozialarbeiter...

    Gerade deswegen müssen wir Lehrer - ggf. in Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeitern etwas gegen diese Tendenzen machen. Möglichkeiten gibt es viele:

    - Schule ohne Rassismus

    - Aufklären / Bewusstmachen von diesen Problematiken

    - Hilfen anbieten, wenn man merkt, dass etwas zu entgleisen droht (Einbeziehung außerschulischer Träger, Personen, ...)

    - KuK Fortbildungen anbieten und auffordern diese zu besuchen, um kUK für diese Themen zu sensibilisieren

    - Den Mut haben auch das JA, Behörden einzuschalten, wenn Probleme zu massiv werden

    - Kindern, die zu verwarhlosen drohen, die keine Erziehung genießen haben nur die Schule um aufgefangen zu werden (ok auch die "Arche" etc)

    - In Unterrichtsreihen, die eh gemacht werden müssen, diese Themen geschickt aufgreifen

    - AG Angebote

    - soziales Engagemen fördern (eben in AG's, Projekten etc)


    Nichts machen ist keine Lösung ... Nicht umsonst habe ich auch einen Erziehungsauftrag.

  • Ganz genau! Wir können als Lehrer*innen sicherlich nicht die Welt retten, aber wir können immer wieder Denkanstöße geben und vor allen Dingen: REAGIEREN und HANDELN und nicht Wegschauen und sagen "Och, da kann man ja eh nichts machen..."


    Auch hier kann ich nur wieder hoffen, dass ich so kurz vor meiner Pension nicht derart desillusioniert, frustriert, demotiviert,... sein werde.


    EDIT: BaldPension : natürlich werden "gesellschaftliche Zustände" auch in die Schule transportiert. Das war immer so und wird immer so sein!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Nachdem in meinem Klassenraum ein Witz über das Vergasen (also den Holocaust) gemacht wurde, gab es eine entsprechende Ansprache und danach kam das von dem betreffenden Schüler nie wieder. Trotzdem grüßt er mich freundlich auf der Straße. Und das war BAV/BGJ.


    Klare Kante demonstrieren ist durchaus hilfreich. Denn oft denken die "Handelnden" gar nicht drüber nach, was sie da so tun, sondern tradieren einfach nur den Unfug, den sie so beigebracht bekommen.

  • So gut kann man alles auf Schule abwälzen!


    Und so erklärt es sich u.a., dass wir einen absoluten Lehrermangel haben. Unser Schulleiter ist froh, dass einige pensionierte Kollegen aushelfen. Ein Englischkollege wird im nächsten Jahr 71. Noch Fragen?


    Allein am Geld wird es nicht liegen. Bei uns bettelt man um jeden Seiteneinsteiger. Die meisten haben das aber wieder hingeschmissen. Zu anstrengend. Die Leute wollen Fachlehrer werden, aber sich nicht die Erziehungsaufgaben zuschieben lassen. Dafür müssen die Elternhäuser in die Pflicht genommen werden.


    'ne dumme Frage: Als Fachlehrer seid Ihr noch tätig? Kommt mir so vor, als wenn die fachspezifischen Inhalte immer mehr in den Hintergrund treten. Ist das nicht so?


    Bin mal gespannt, wie das in zehn Jahren aussehen wird

    Auch hier kann ich nur wieder hoffen, dass ich so kurz vor meiner Pension nicht derart desillusioniert, frustriert, demotiviert,... sein werde.

    Wir werden sehen! 8)

  • 'ne dumme Frage: Als Fachlehrer seid Ihr noch tätig? Kommt mir so vor, als wenn die fachspezifischen Inhalte immer mehr in den Hintergrund treten. Ist das nicht so?

    In dem oben erwähnten Bildungsgang der BAV ist eine der zeitfressendsten Aufgaben nicht die fachliche Vermittlung auf dem Niveau einer Realschule, sondern die Heranführung an eine Berufsfähigkeit.

  • So gut kann man alles auf Schule abwälzen!

    [...]


    Die Leute wollen Fachlehrer werden, aber sich nicht die Erziehungsaufgaben zuschieben lassen. Dafür müssen die Elternhäuser in die Pflicht genommen werden.

    Ich möchte mal zitieren:


    Die Schule achtet das Erziehungsrecht der Eltern. Schule und Eltern wirken bei der Verwirklichung der Bildungs- und Erziehungsziele partnerschaftlich zusammen.


    Die Schule vermittelt die zur Erfüllung ihres Bildungs- und Erziehungsauftrags erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Werthaltungen und berücksichtigt dabei die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler


    [...]


    Die Schülerinnen und Schüler sollen insbesondere lernen

    [...]

    - Menschen unterschiedlicher Herkunft vorurteilsfrei zu begegnen, die Werte der unterschiedlichen Kulturen kennenzulernen und zu reflektieren sowie für ein friedliches und diskriminierungsfreies Zusammenleben einzustehen,

    [...]


    Die Schule ist ein Raum religiöser wie weltanschaulicher Freiheit. Sie wahrt Offenheit und Toleranz gegenüber den unterschiedlichen religiösen, weltanschaulichen und politischen Überzeugungen und Wertvorstellungen. Sie achtet den Grundsatz der Gleichberechtigung der Geschlechter und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. Sie vermeidet alles, was die Empfindungen anders Denkender verletzen könnte. Schülerinnen und Schüler dürfen nicht einseitig beeinflusst werden."


    http://www.lexsoft.de/cgi-bin/…rtal_nrw.cgi?xid=492252,3



    Fazit:

    Ich sehe meinen Job nicht nur als Vermittlerin von Fachwissen, sondern auch meinen Erziehungsauftrag.

    Würde ich nur Fachwissen vermitteln wollen, wäre ich an die Uni gegangen.

    Aber ich bin auch noch nicht "bald in Pension" und noch nicht desillusioniert ...

  • In dem oben erwähnten Bildungsgang der BAV ist eine der zeitfressendsten Aufgaben nicht die fachliche Vermittlung auf dem Niveau einer Realschule, sondern die Heranführung an eine Berufsfähigkeit.

    Finde ich ja auch gut. Die Lehrherren beklagen ja sowieso immer häufiger, dass den Lehrlingen grundlegende Fertigkeiten in den Kulturtechniken fehlen. Das hat auch was mit zu wenig Zeit für den eigentlichen Fachunterricht zu tun.


    Wenn es in der Schule nachher nur noch darum geht, gesellschaftliche Probleme und individuelle Befindlichkeiten aufzuarbeiten, so fürchte ich, wird später etliches an Knowhow für Wirtschaft und Kultur fehlen. 8)

  • Es ist auch ein interessanter Zusammenhang, wenngleich langsam OT, dass die Noten gefühlt immer besser, der Erziehungsaufwand innerhalb der Klassen gefühlt immer größer wird. Da scheint es leider eine gewisse Asymmetrie zu geben.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Seit Jahrzehnten nehme ich zumindest wahr, dass es seitens der Justiz eher einen Täter- als einen Opferschutz gibt, auch außerhalb von Schule.

    Könnte an Lehrern liegen, die sagen


    Zitat

    Kurzum: Wir werden nichts bewirken. 8)

    Kl.gr.Frosch


    Und ich schließe mich humblebee an. Sollte ich kurz vor der Pension so reden wie du, gehe ich besser in den Vorruhestand. Sorry.

  • Wenn es in der Schule nachher nur noch darum geht, gesellschaftliche Probleme und individuelle Befindlichkeiten aufzuarbeiten, so fürchte ich, wird später etliches an Knowhow für Wirtschaft und Kultur fehlen. 8)

    Achso, Kultur ist ausschließlich formale Gedichtinterpretation und nicht der Umgang mit Konflikten und Diskriminierung?

  • Ja, natürlich arbeite ich fachlich ("Fachlehrerin") mit meinen SuS und das durchaus mit hohem fachlichen Anspruch, den ich auch in pädagogisch herausfordernden Klassen weitestgehend realisieren kann (damit das möglich ist, arbeite ich aber eben auch entsprechend konsequent in der Klassenführung). Ich bin wie du an der Realschule, unterrichte wie du unter anderem Politik (das hier Gemeinschaftskunde heißt im schulischen Kontext) und finde es traurig, dass jemand mit diesem Fachhintergrund so wenig politikdidaktischen Anspruch und Ehrgeiz erkennen lässt. Ich frage mich, was da bei dir passiert ist, da ich zunächst mal optimistisch davon ausgehe, dass das nicht immer so war bei dir und du irgendwann einmal tatsächlich mit Leidenschaft und Engagement deine Fächer vermittelt hast. Schwierige Schule? Wenig Unterstützung im Kollegium? Vielleicht magst du ja mal darüber nachdenken, was es gebraucht hätte, damit du dir etwas mehr von deiner fachlichen und beruflichen Leidenschaft hättest bis zum Schluss wahren können, statt vor allem deine Frustration hier auszukotzen, das könnte dann nämlich tatsächlich bereichernd sein für deine KuK, mit denen du dich hier ja offenbar austauschen möchtest. :) Denn es ist nunmal alles andere als "normal" oer selbstverständlich, am Ende seiner Berufslaufbahn so frustriert zu sein, wie das bei dir der Fall zu sein scheint, dazu muss schon sehr vieles sehr schief gelaufen sein, um an diesem Punkt anzukommen und das gilt auch in Schularten mit besonders hohem erzieherischen Aufwand und bei Lehrermangel.


    Wer Lehrkraft werden möchte ohne Erziehungsarbeit leisten zu wollen, sollte den Beruf halt einfach von vornherein sein lassen, denn den Erziehungsauftrag haben wir jetzt auch nicht erst seit gestern und es ist auch keineswegs neu, dass man jenseits der Gymnasien etwas umfassender mit dessen Umsetzung konfrontiert ist. Solche Seiteneinsteiger scheitern nicht an den beruflichen Voraussetzungen, sondern an ihren eigenen Fehlvorstellungen vom Beruf. Das muss man einfach ganz klar sagen. Den Lehrermangel haben wir hier in BW in der Sek.I aktuell auch noch. Bei uns ist aber- genauso wie im Grundschulbereich- zumindest unter aktuellen Bedingungen (Klassenteiler, Betreuungsschlüssel in der Inklusion, Poolstunden/Differenzierungsstunden/Differenzierung, Krankheitsreserve...- die man ja durchaus aus Lehrerperspektive noch verbessern könnte) absehbar, dass dieser extreme Mangel in den nächsten 5 Jahren gelindert sein wird und in den nächsten 10 Jahren bei uns zunehmend nur noch Absolventen mit Mangelfächern sehr gute Chancen haben werden, weil dann eben erst einmal viele junge KuK im Einsatz sein werden. Ist die Entwicklung in NRW anders? Gibt es dort deutlich zu wenig Absolventen (Studium, Vorbereitungsdienst) in der Sek.I aktuell und in den kommenden Jahren, um die Pensionierungswelle auszugleichen und den darüber hinausgehenden Mangel ebenfalls zu lindern? Ist die Pensionierungswelle in der Sek.I in NRW noch voll im Gang oder ist der Höhepunkt bereits erkennbar (wie hier in BW) überschritten? Natürlich gibt es einige äußere Bedingungen in unserem Beruf, die verbessert werden dürften (und müssten), aber unsere Haltung und unseren Berufsethos sollten wir nicht davon abhängig machen. Gerade von einem Gesellschaftswissenschaftler erwarte ich da wie ich gerade merke mehr Haltung. Darüber muss ich mal in Ruhe nachgrübeln, um das einzuordnen. Insofern ist das vielleicht einfach erst einmal nur meine Haltung mir selbst gegenüber, die ich nicht undifferenziert meinen Peers auferlegen sollte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ... , dass wir einen absoluten Lehrermangel haben. Unser Schulleiter ist froh, dass einige pensionierte Kollegen aushelfen. Ein Englischkollege wird im nächsten Jahr 71. Noch Fragen?

    Ja! Ist das bei euch anderen auch so? In all' den Jahren (seit 2003), die ich jetzt an unserer Schule tätig bin, habe ich es bis jetzt nur ein einziges Mal erlebt, dass ein pensionierter Kollege "ausgeholfen" hat. Und der hat allein aus dem Grund noch ein halbes Jahr drangehängt, weil seine Frau noch gearbeitet hat und ihm zuhause langweilig war ;).

    Allein am Geld wird es nicht liegen. Bei uns bettelt man um jeden Seiteneinsteiger. Die meisten haben das aber wieder hingeschmissen. Zu anstrengend. Die Leute wollen Fachlehrer werden, aber sich nicht die Erziehungsaufgaben zuschieben lassen. ...

    Wir haben so einige KuK an der Schule, die Seiten-/Quereinsteiger*innen sind. Auch hier haben ich es bisher nur drei- oder viermal erlebt, dass diese den Job wieder an den Nagel gehängt haben (wobei auch der ein oder andere die Schule leider wieder verlassen musste, weil sein/ihr Vertrag nicht verlängert werden konnte).

    ne dumme Frage: Als Fachlehrer seid Ihr noch tätig? Kommt mir so vor, als wenn die fachspezifischen Inhalte immer mehr in den Hintergrund treten. Ist das nicht so?

    Nein, das ist absolut nicht so!

    Wir werden sehen!

    Genau!!! Du kannst mir ja in ca. 14 Jahren mal eine PN schreiben und dich nach meinem werten Befinden erkundigen, wenn ich dann bald Pensionärin bin. 8)

    Es ist auch ein interessanter Zusammenhang, wenngleich langsam OT, dass die Noten gefühlt immer besser, der Erziehungsaufwand innerhalb der Klassen gefühlt immer größer wird. Da scheint es leider eine gewisse Asymmetrie zu geben.

    Kann ich beides nicht bestätigen. Weder waren die Noten der SuS, die ich vor 16-17 Jahren im Unterricht hatte, schlechter, als sie es jetzt sind, noch habe ich das Gefühl, bei den SuS mehr "Erziehungsaufwand" betreiben zu müssen ("verhaltensoriginelle" SuS gibt es natürlich immer mal wieder, aber nicht mehr als früher). Das kann aber auch an meiner Schulform liegen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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  • Es ist auch ein interessanter Zusammenhang, wenngleich langsam OT, dass die Noten gefühlt immer besser, der Erziehungsaufwand innerhalb der Klassen gefühlt immer größer wird. Da scheint es leider eine gewisse Asymmetrie zu geben.

    Kompliment, dass Du schon als Anfänger die Realität erkennst! Und wie findest Du sie, wenn Du ehrlich bist?

    Und ich schließe mich humblebee an. Sollte ich kurz vor der Pension so reden wie du, gehe ich besser in den Vorruhestand. Sorry.

    Naja, wenn das liebe Geld nicht wäre!

    Ja, warum legt der Kollege sich nicht an den Strand?

    Seine Frau erträgt ihn nicht, weder zu Hause noch auf den Reisen. Und er hat auch keine Lust, mit dem Dackel spazieren zu gehen. Noch Fragen?

    Ich frage mich, was da bei dir passiert ist

    Nichts, aber ich habe noch was im Hinterkopf.

    statt vor allem deine Frustration hier auszukotzen

    Mich bitte nicht ärgern, sonst werde ich noch ganz, ganz schnell Schulminister! Ihr wisst, was das für Euch bedeutet?

    Genau!!! Du kannst mir ja in ca. 14 Jahren mal eine PN schreiben und dich nach meinem werten Befinden erkundigen, wenn ich dann bald Pensionärin bin. 8)

    Falls ich dann noch lebe! Einige Kollegen von uns sind kurz nach Pensionsbeginn gestorben. Ich sehe jetzt, dass das Leben endlich ist.8)

  • Naja, wenn das liebe Geld nicht wäre!

    Falls ich dann noch lebe! Einige Kollegen von uns sind kurz nach Pensionsbeginn gestorben. Ich sehe jetzt, dass das Leben endlich ist.8)

    Zu 1: Wie drückte es ein Bekannter aus, der vorzeitig in Pension gegangen ist, da er die Schn* voll hatte? Er bekommt zwar weniger Pension, dafür aber mehr Lebensqualität. Und seine Pension reicht ihm. Ihm macht es auch nix aus, dass er die paar Jahre Pension (mehr) hatte und nicht sein volles Gehalt. Er meinte, die gewonnene Lebensqualität gleiche das geringere Gehalt/ die geringere Pension aus. Er könne eh nix mit ins Grab nehmen.


    Zu 2. Na ... wenn das Leben doch endlich ist: Wie gesagt, du kannst mehr Lebensqualtität gewinnen :) Nutze die Zeit, die du mehr gewinnst. Nicht dass du noch stirbst BEVOR du in Pension gehst. Ok für Vater Staat vll. gut ... aber für dich und deine Nerven?

    Nutz die Zeit zum Reisen, zum Arbeiten im Garten, zum Verbringen eines wunderschönen Lebensabends :)


    Geld ist nicht alles :)

  • Ist jetzt alles Off-Topic. Bitte da höflich um Nachsicht!


    Bin jetzt etwas verknarrzt, weil ich in den letzten Jahren intensiv darauf hingearbeitet habe, in einer Galaband engagiert zu werden. Man hätte mich jetzt engagiert. Wir wären auf Tournee gegangen, aber, Corona kam dazwischen. Hätte mich dafür beurlauben lassen und wäre dann in zweieinhalb Jahren in die Schule zu meinem Abschied gekommen.


    Nun muss ich doch noch für wieder für den Rest meiner Zeit in die Schulstube.8)

  • Ja! Ist das bei euch anderen auch so? In all' den Jahren (seit 2003), die ich jetzt an unserer Schule tätig bin, habe ich es bis jetzt nur ein einziges Mal erlebt, dass ein pensionierter Kollege "ausgeholfen" hat.

    Ja, hier ist es tatsächlich so, dass die Mehrheit der KuK +50 (teilweise sogar +60) ist.


    Die jüngeren KuK haben alle durchgängig sehr früh das Handtuch geworfen - entweder, weil sie mit den TN nicht klargekommen sind, andere Erwartungen an die Tätigkeit hatten, Fahrtzeit zu lange war, etc. Aktuell haben wir noch einen jungen Kollegen, aber der war auch schon in einer Woche mit doppelten Kursen (BAMF Modell 5), Verwaltungsaufgaben und der gespannten Luft durch Kollgenausfall und Prüfungen mit seinen zarten 30 Lenzen schon deutlich gestresst.

    Möglich, dass er auch zu hohe Erwartungen an sich stellt und es allen recht machen will.

  • Wenn der Erziehungsauftrag so elementarer Bestandteil der Arbeit sein soll wie hier geschildert, dann braucht es dazu ebenfalls fest definierte Erziehungsziele und ein Stundenkontigent bzw. eine Berücksichtigung bei der Arbeitszeit. Den Erziehungsauftrag als "Nebenbeiaufgabe" mit in die Verordnungen zu schreiben ist extrem billig gemacht und berücksichtgt nicht, wie unterschiedlich viel Arbeitszeit darauf an Schulen mit unterschiedlichem Klientel entfällt. Nein, ich schaue nicht weg, aber ich sehe die tatsächlichen Handlungsmöglichkeiten ebenfalls als begrenzt an - ebenso wie mein Zeitkontingent mich damit auseinanderzusetzen. In erster Linie ist mein Job die Vermittlung von Fachwissen. Bei massivem Auseinandersetzungsbedarf mit anderen Aspekten muss anderes Fachpersonal übernehmen (Sozialpädagogen), das kann nicht auch noch ganz selbstverständlich Aufgabe des Lehrers sein.

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