Umgang mit Rassismus- und Diskriminierungsvorwürfen

  • ... Ich glaube nicht, dass wir da groß Einfluss nehmen können...

    Nein, auf den Grundkonflikt nicht, aber wenn sich im meinem Klassenzimmer Leute kloppen, weil ihre Eltern politische Ansichten haben, dann kann ich das schlecht übersehen würde ich sicher auf die Suche nach Lösungen für meinen Klassenraum gehen. Ob die Lösung "verstecke deine Ansicht in einem Land, das für seine Meinungsfreiheit bekannt ist", der richtige Weg ist, möchte ich aber auch ganz stark anzweifeln. Offenbar braucht die Schule dann professionellen Rat.

  • Meinungsfreiheit schön und gut, aber auch in Deutschland muss man ggf. überlegen, ob einem die eigene Meinung oder die körperliche Unversehrtheit wichtiger ist, wie zuvor angedeutet.

  • Ich glaube, du kennst unsere Gesetze nicht.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    • Offizieller Beitrag

    Meinungsfreiheit schön und gut, aber auch in Deutschland muss man ggf. überlegen, ob einem die eigene Meinung oder die körperliche Unversehrtheit wichtiger ist, wie zuvor angedeutet.

    das heißt,

    1) du würdest / duldest Rassismus in deinem Klassenzimmer, zum Schutz der Opfer?
    2) du duldest Rassismus zu deinem eigenen Schutz?

  • Meinungsfreiheit schön und gut, aber auch in Deutschland muss man ggf. überlegen, ob einem die eigene Meinung oder die körperliche Unversehrtheit wichtiger ist, wie zuvor angedeutet.

    Bitte was?

    Homosexuellen Schülern rätst du dann auch dazu, sich nicht so homo zu verhalten und diese "Meinung" für sich zu behalten, damit sie vor Übergriffen der Mitschüler sicher sind?

    Die eigene kulturelle Herkunft ist genauso, wie die sexuelle Orientierung eine unveränderbare Eigenschaft, die niemand verstecken muss.


    Es ist zwar richtig, dass es an einigen Orten immer noch notwendig ist, Teile seiner Eigenschaften verstecken zu müssen, um Übergriffe zu vermeiden. Dass du das aber in deinem Klassenraum so umsetzt und förderst ist ein Armutszeugnis für dich.

  • um es mal konkret auszudrücken:

    Würden solche verfassungsfeindlichen rassistischen Aktionen in meinem Dunstkreis, wozu auch mein Unterricht und meine Schule gehören, sich ereignen, kannst du davon ausgehen, dass der, der so wahnsinnig ist, das zu probieren, dafür Schwedenurlaub bekommt (oder gerne auch dauerhaften "Urlaub" außer Landes), dass ich keine Probleme habe, solche Leute zu "fixieren", bis die Uniformierten sie abholen, und wenn sie sich dagegen wehren oder mich gar anfreifen, dann freue ich mich sogar über ein wenig extra Training.

    Wirklich, wir haben die Aufgabe, Werte zu vermitteln. Wie soll das denn so bitte funktionieren?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Zugegeben, ich sprach da etwas globaler, aber Schmidt hat wohl wieder zu früh geurteilt. Solange ich die Situation überlegen kann, wird es sowas natürlich (!) in meiner Klasse nicht geben. Da würde ich mich im Zweifel immer vor das Opfer stellen. Außerhalb des Klassenraums ist mein Einfluss begrenzt und da würde ich keinem Schüler raten, den Helden zu spielen. Ich erinnere da nur an das Video, das vor einigen Monaten Schlagzeilen machte, weil ein Jude in Berlin (?) attakiert wurde, nur weil er Kippa trug.

  • ja UND?

    Die, die den angegriffen haben, gehören nicht hierher.

    Deren Verhalten ist verfassungsfeindlich. Das ist ein Verbrechen. Und Ende.

    Am besten sollen die dahin ausgewandert werden, wo sie unter ihresgleichen sind. Und lebenslanges Einreiseverbot in die zivilisierte Welt.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Zugegeben, ich sprach da etwas globaler, aber Schmidt hat wohl wieder zu früh geurteilt. Solange ich die Situation überlegen kann, wird es sowas natürlich (!) in meiner Klasse nicht geben. Da würde ich mich im Zweifel immer vor das Opfer stellen. Außerhalb des Klassenraums ist mein Einfluss begrenzt und da würde ich keinem Schüler raten, den Helden zu spielen. Ich erinnere da nur an das Video, das vor einigen Monaten Schlagzeilen machte, weil ein Jude in Berlin (?) attakiert wurde, nur weil er Kippa trug.

    Es geht hier um die Schule und das Tragen eines kurdischen Symbols. Was hat das mit Kippa Trägern in Berlin zu tun?

    Das Tragen seiner Glaubenszeichen ist übrigens nicht "den Helden spielen", sondern das Wahrnehmen seines demokratischen Rechts auf den Ausdruck seines Glaubens. Die Einzigen, die dabei Schuld trifft, sind diejenigen, die andere deswegen angreifen.

  • Man könnte als Lehrperson mit Kippa, Palästinensertuch, Kreuz und weiteren religiösen oder ethnischen Symbolen bekleidet zur Schule kommen. Wahlweise als Mann dann auch noch mit Kleid und geschminkt. Solche Aktionen regen zu herrlichen Diskussionen an und man merkt, wie eingefahren viele unserer Jugendlichen doch sind.

    Nur wissen die dann nicht, worüber sie sich am meisten aufregen sollen (meiner Erfahrung nach ist die Homophobie stärker als die Verachtung anderer Religionen oder Ethnien).

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • ...nur sind Kurdistan-Anhänger nicht verboten, gewalttätige Übergriffe irgendwelcher Leute, denen "das nicht gefällt" aber schon.

    Naja, nicht alles, was nicht gesetzlich verboten ist, trägt zum sozialen Frieden bei. Natürlich sind gewalttätige Übergriffe, und seien sie auch nur verbal, verboten. Aber, welche effektiven pädagogischen Instrumente stehen Dir als Lehrer zur Verfügung? Und mit diesen Instrumenten veränderst Du das Bewusstsein der betreffenden Schüler?

    Und wie gesagt... wenn sich Türken drüber aufregen wollen... hier nicht.

    Was meinst Du mit "hier"? In unseren Schulstuben? In unserem Land?

    Nein, auf den Grundkonflikt nicht, aber wenn sich im meinem Klassenzimmer Leute kloppen, weil ihre Eltern politische Ansichten haben, dann kann ich das schlecht übersehen würde ich sicher auf die Suche nach Lösungen für meinen Klassenraum gehen.

    Natürlich, Du bist für die Ruhe in Deinem Klassenraum zuständig. Da musst Du zeigen, dass Du der Chef bist und die Ruhe durchsetzt. Mit Kuschelpädagogik und Stuhlkreis, "Wie fühlst Du Dich?", wirst Du da nicht weiterkommen.

    Meinungsfreiheit schön und gut, aber auch in Deutschland muss man ggf. überlegen, ob einem die eigene Meinung oder die körperliche Unversehrtheit wichtiger ist, wie zuvor angedeutet.

    Ich denke, wer schon öfter krankenhausreif geschlagen wurde, wird den offensiven Gebrauch der Meinungsfreiheit noch einmal überdenken. Derjenige wird sich beim zweiten mal fragen, "Werde ich seitens der Polizei und Justiz ausreichend geschützt und gestärkt?"

    Und wieweit können wir als Lehrer überhaupt unsere Schüler schützen? In der Schulstube mag es noch gelingen. In den großen Pausen? Naja...Und nach der Schule um die nächste Straßenecke?

    Ich glaube, du kennst unsere Gesetze nicht.

    Polemik bringt uns nicht weiter!

    das heißt,

    1) du würdest / duldest Rassismus in deinem Klassenzimmer, zum Schutz der Opfer?
    2) du duldest Rassismus zu deinem eigenen Schutz?

    Als Duldung würde ich das nicht deuten.

    um es mal konkret auszudrücken:

    Würden solche verfassungsfeindlichen rassistischen Aktionen in meinem Dunstkreis, wozu auch mein Unterricht und meine Schule gehören, sich ereignen, kannst du davon ausgehen, dass der, der so wahnsinnig ist, das zu probieren, dafür Schwedenurlaub bekommt (oder gerne auch dauerhaften "Urlaub" außer Landes), dass ich keine Probleme habe, solche Leute zu "fixieren", bis die Uniformierten sie abholen, und wenn sie sich dagegen wehren oder mich gar anfreifen, dann freue ich mich sogar über ein wenig extra Training.

    Da bin ich ja ganz bei Dir!

    Aber, Dir ist bewusst, dass in Wirklichkeit keine spürbaren Konsequenzen erfolgen werden? Außer einem sozialpädagogisch verbrämten "Du, Du Du!" wird da nicht so viel folgen. Und wenn es ganz dumm läuft, müssen sich Polizei und Justiz wegen 'Racial Profiling' rechtfertigen. So läuft das heute!


    Und dann stehst Du als Pädagogin mit Deiner Meinungsfreiheit ganz alleine da.

    ja UND?

    Die, die den angegriffen haben, gehören nicht hierher.

    Deren Verhalten ist verfassungsfeindlich. Das ist ein Verbrechen. Und Ende.

    Am besten sollen die dahin ausgewandert werden, wo sie unter ihresgleichen sind. Und lebenslanges Einreiseverbot in die zivilisierte Welt.

    Uih, uih, uih! Ganz, ganz heißes Eisen!

    Natürlich ist das verfassungsfeindlich, aber Du bekommst es so nicht gelöst. Außerdem sind es Kinder/Jugendliche. Dann müsstest Du ja gegen die Community vorgehen, die den Kindern das seit Geburt an so eintrichtert. Willst Du das machen?


    Ich weiß, warum ich mich auf die Pension freue! Ich war immer gerne Fachlehrer, aber seit etlichen Jahren nehme ich doch wahr, dass Schule immer mehr zum gesellschaftlichen Fußabtreter degradiert wird. Alle möglichen Institutionen machen nichts, Politik sowieso nicht, aber Schule soll immer alles richten, auch die Probleme der ganzen Welt.


    Ich komme zu dem Ergebnis, dass ich es nicht kann.8)

  • nee, das stimmt, es war keine Duldung, es klingt nach absoluter Toleranz, gar Zustimmung solcher Machtverhältnisse

    Dann hilf doch mal dem jungen Kollegen mit konkreten Ratschlägen, wie er das Problem lösen kann.8)

    • Offizieller Beitrag

    wenn ich die perfekte Lösung hätte, hätte ich vielleicht einen Nobelpreis. Aber ich sage nicht einem Diskriminierungsopfer, dass er sich verstecken oder verstellen soll.
    Man soll eingreifen. Man darf keine diskriminierenden Äußerungen zulassen. Kein "du hast eh kein Land" (Aramäer), "Schoko", oder was auch immer ... aber auch kein "eyh, bist du behindert?" oder "voll schwul"... Nein. Sowas wird einfach nicht geduldet. Punkt.

  • Es ist doch ziemlich naheliegend, wie chili das meint.

    Wenn so eine Äußerung kommt, wird das entsprechend (deutlich missbilligend) kommentiert und notfalls sanktioniert.


    Warum?

    Für die, die beschimpft werden.

    Für die, die beschimpfen.

    Für alle, die die Szene nur beobachten.

    Und für eine klare Linie und Haltung gegenüber allen abwertenden Äußerungen. Ernst oder "aus Spaß".



    Dass wir Äußerungen nicht immer verhindern können, ist klar. Aber wir können verhindern, dass sie unkommentiert (oder zustimmend) stehen bleiben.

  • Kurzum: Wir werden nichts bewirken. 8)

  • Nein.

    Nur, wenn du solche Self-fulfilling Prophecies glaubst.

    Du vielleicht nicht.

    Aber sprich bitte für dich.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Kurzum: Wir werden nichts bewirken. 8)


    Warum meldest du dich hier an, wenn du für völlig wirkungslos hältst was du sagst? Ich nehme dir deine vor dir hergetragene Haltung nicht ab. Natürlich ist es nie ohne Wirkung was man sagt. Sonst wäre es auch wirkungslos, wenn einer einen anderen verbal angreift, was aber, wie wir alle wissen, sehr verletzend ist.

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