Ich befinde mich gerade mitten in den Sommerferien (NRW). Ich habe hier ein Grundschulkind und ein Kind auf der weiterführenden Schule und erinnere mich mit Grauen an die letzten drei Monate vor den Sommerferien.
Nun möchte ich schon ein bisschen Unterricht in den Ferien vorbereiten. Ich stelle mir die Frage, wie wahrscheinlich viele, wie das nächste Schuljahr wohl aussehen wird. Ich möchte auf alles gefasst sein. Nun überlege ich, wie ich den Unterricht so planen kann, dass ich a.) auf die Prävention von Infektionen vorbereitet bin und b.) auf eventuelle Phasen eines Lockdowns (kurz oder lang)
Zu a.)
Ist es sinnvoll, auch Aktionen draußen zu planen? Kann ich es Schülern zumuten, auch bei einstelligen Plusgraden eine halbe Stunde draußen zu sein, natürlich in Bewegung? Kann ich von Schülern verlangen, sich immer wieder warm anzuziehen, damit wir immer wieder gründlich durchlüften können? Meine Räume sind sehr klein und die Klassen sind voll. Es handelt sich übrigens um Erzieher am Berufskolleg, also eine reife, vernünftige Schülergruppe.
Zu b.)
Das Erstellen von Texten mit Aufgaben ist ja kein großer Akt. Gibt es denn noch andere Dinge, die in einer möglichen Phase des Lockdowns sinnvoll sind? Wir haben leider noch keine Rückmeldung der Schule bezüglich digitaler Unterrichtsmethoden. Wir werden wohl Microsoft Teams, Office 365 bekommen. Es gibt eine kleine Fortbildung von 60 Minuten zu Beginn des Schuljahres. Außerdem entnehme ich der Presse, dass wir Lehrer ein digitales Endgerät leihweise zur Verfügung bekommen werden - und einige "bedürftige" Schüler auch.
Ich habe bei meiner Tochter (5. Klasse) diverse Zoomkonferenzen gesehen und kann Unterschiedliches berichten. Am sinnvollsten fand ich die Unterteilung einer Klasse in Kleingruppen, so dass eine Art Unterricht möglich war. Ansonsten waren Konferenzen mit der ganzen Klasse (32) eher nicht so effektiv, aber sicher gut geeignet, damit es einen Austausch gibt und alle sich mal wieder"sehen" - dafür wurden die Konferenzen auch zum großen Teil genutzt. "Richtig Unterricht" haben wenige gemacht - dann in Kleingruppen, das war sinnvoller. Mein Grundschulkind hat Videos bekommen (z.B.Erklären von Malaufgaben, Erklären von Wortarten), die die Lehrerin selbst erstellt hat. Dazu gab es dann Aufgaben.
Ist es möglich, eine Stunde annähernd so zu machen wie "normalen" Unterricht?
Wie bereitet ihr euch auf das kommende Schuljahr vor? Welche Gedanken habt ihr? Ich habe auch der Presse entnommen, dass Leistungen im Lockdown genauso bewertet werden wie sonst, also muss ich gut vorbereiten und dokumentieren. Eine Lehrerin meiner Tochter hat eine Aufgabe zu Beginn einer Zoom-Konferenz gestellt, dann gab es eine Einzelarbeitsphase und die Schüler sollten die Lösung dann 20 Minuten später an sie schicken. Das fand ich recht sinnvoll, auch wenn sicherlich viele Eltern geholfen haben, das kommt bei meinen Schülern aber kaum zum Tragen, da alle 18 und älter sind und zum großen Teil schon alleine wohnen.
Ich bekomme eine neue Klasse und würde gerne schon zu Beginn des Schuljahres in drei Wochen ein Konzept vorstellen, um auch die Schüler vorzubereiten auf das, was da eventuell kommen wird. Von Schule wird da sicherlich nichts kommen.