• DA ich ja nicht Inhaber des Geldes bin und die Bank dies auch so vermerkt hat und die Schule das so bestätigen musste, könnten die natürlich nicht gepfändet werden.

    Danke für die ausführliche Antwort.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Äh, was? Um derlei habe ich mich noch nie gekümmert, geschweige denn finanzielle Clearing-Stelle dafür gespielt.


    Liegt vermutlich an deiner Schulform und ja, man braucht es und nein, niemand hat behauptet, dass dies beim Lehrer liegen muss, aber es macht es manchmal einfacher, wenn es beim Lehrer liegt.

  • In der Regel hat auch meine Berufsfachschulklasse eine Klassenkasse. Die benötigt sie z. B. für Verkaufsprojekte (sie dient zunächst als "Grundstock" für den Wareneinkauf und als Wechselgeldkasse).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich werden den verdacht nicht los, dass das auch nur Privatkonten sind, die man halt Treuhandkonten nennt. Der Bank ist es unterm Strich egal, wenn die ein Problem hat, packt sie den an die Nase, der unterschrieben hat. Und das geht schneller, als man "Treuhandkonto" sagen kann. Dem Schulträger/Schulleiter/der Schulaufsicht ist es unterm Strich egal, wenn einer von denen ein Problem hat, packt er den an die Nase, der unterschrieben hat. Und das geht schneller, als man "Treuhandkonto" sagen kann.

    Genau das ist das Problem. Wie gesagt: ich war bei verschiedenen Kreditinstituten und habe explizit nach Treuhandkonten gefragt. Die mir angebotenen "Klassenkonten" waren aber de jure immer reine Privatgirokonten. Treuhandkonten, bei denen das Geld wirklich nur treuhänderisch verwaltet wird und nicht zum pfändbaren Privatvermögen zählt, würden wohl nur (noch) für Anwälte, Nachlassverwalter, Steuerberater usw. angeboten werden.


    DA ich ja nicht Inhaber des Geldes bin und die Bank dies auch so vermerkt hat und die Schule das so bestätigen musste, könnten die natürlich nicht gepfändet werden

    Das ist eine steile These. Entscheidend ist das Kleingedruckte zum Vertragsabschluss bei Eröffnung des Kontos. Schau mal nach, ob dies wirklich ein sogenanntes Anderkonto ist. Nur bei einem solchen ist der Inhaber des Kontos nicht Eigentümer des Vermögens. Zur Eröffnung ist zudem neben dem Kontovertrag noch ein Treuhandvertrag mit dem Treugeber zu schließen, ohne den das Konto nicht eröffnet werden kann. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: das ist wahrscheinlich nicht geschehen, oder?


    Bestenfalls hast du ein verdecktes Treuhandkonto eröffnet, das von der Bank aber wie ein herkömmliches Girokonto gehandhabt wird. Das verwaltete Vermögen ist dann aber als eigenes Vermögen klassifiziert und anzugeben. Die (auch nur kurzzeitige) Aufnahme von Geldern Dritter in mein Privatvermögen ist nicht nur haftungsbedingt problematisch.

  • Zur Eröffnung ist zudem neben dem Kontovertrag noch ein Treuhandvertrag mit dem Treugeber zu schließen, ohne den das Konto nicht eröffnet werden kann. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: das ist wahrscheinlich nicht geschehen, oder?

    Doch, den gibt es, wenn auch in anderer Form. Die Bank hat sich das schriftlich von der Schule bestätigen lassen, dass ich die Klassenkasse dort führe.


    Bestenfalls hast du ein verdecktes Treuhandkonto eröffnet, das von der Bank aber wie ein herkömmliches Girokonto gehandhabt wird.

    Nein, es ist kein verdecktes, sondern ein offenes, es steht direkt beim Kontoinhaber dabei -Treuhandkonto- und somit handelt es sich um ein Konto, was nicht pfändbar ist.

  • wie wir am besten ein Klassenkonto, u.a. für Fahrten, einrichten.

    Ich bin tatsächlich sehr gut damit ausgekommen, ein Reiseunternehmen mit Einzelüberweisung zu nutzen, wie es hier auch schon mal genannt wurde. Ich war nicht nur mit dem Unternehmen an sich sehr zufrieden, da ich mich außer mit dem Zusammenklicken des gewünschten Programms und der Unterkunft um nichts kümmern musste, sondern auch weil die Einzahlungen sauber von ihnen verbucht wurden. Ich konnte jederzeit online sehen, wer schon bezahlt hatte. Wenn ich mich recht erinnere, war es dort auch so, dass automatisch kostenfrei storniert wurde, wenn bis zu einem bestimmten Datum nicht überwiesen wurde.


    Klassenfahrten sind schon anstrengend genug, da will ich zumindest im Vorfeld nix machen. Ansonsten laufen über Klassenkassen in unteren Stufen doch hauptsächlich Ausflüge oder ähnliches. Das würde ich einfach direkt einsammeln, das sind ja keine großen Beträge. Für den Rest, z.B. irgendwelche Klassenverschönerungen oder ähnliches würde ich die Klassenpflegschaft beauftragen. Wenn die Eltern irgendwas besonderes möchten, können die auch das Konto dazu verwalten.

  • An meiner ehemaligen Schule mussten wir Klassenlehrer privat ein Konto anlegen, das von der Sparkasse auch gratis und ohne Probleme geführt wurde und auch als Klassenkonto benannt wurde.

    In der neuen Schule werden größere Beträge (wie z. B. für die Klassenfahrt) auf ein Schulkonto überwiesen.

  • Nein, es ist kein verdecktes, sondern ein offenes, es steht direkt beim Kontoinhaber dabei -Treuhandkonto- und somit handelt es sich um ein Konto, was nicht pfändbar ist.

    Mag sein, dass das sogar funktioniert. In einigen Artikel im Netz fand ich jedoch den Hinweis auf mögliche Vorwürfe der Untreue. Das wird wohl darin begründet, dass der Treuhänder aka Lehrer alleinigen und vollen Zugriff auf das Konto hat. Wie relevant das in der Praxis ist, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß auch nicht, wie ich haftungsmäßig als Treuhänder so dastehe. Deshalb möchte ich schon gar kein Treuhänder sein.


    Letztendlich ist das doch auch nur ein Hilfskonstrukt, damit auf keinen Fall der Schulträger dafür Sorge tragen muss, dienstliche Konten für dienstliche Zwecke zu unterhalten. Allein deshalb eröffnete ich kein solches Konto. Ich bin da einfach nicht für zuständig.

  • Mag sein, dass das sogar funktioniert. In einigen Artikel im Netz fand ich jedoch den Hinweis auf mögliche Vorwürfe der Untreue. Das wird wohl darin begründet, dass der Treuhänder aka Lehrer alleinigen und vollen Zugriff auf das Konto hat. Wie relevant das in der Praxis ist, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß auch nicht, wie ich haftungsmäßig als Treuhänder so dastehe. Deshalb möchte ich schon gar kein Treuhänder sein.


    Letztendlich ist das doch auch nur ein Hilfskonstrukt, damit auf keinen Fall der Schulträger dafür Sorge tragen muss, dienstliche Konten für dienstliche Zwecke zu unterhalten. Allein deshalb eröffnete ich kein solches Konto. Ich bin da einfach nicht für zuständig.

    Nochmal, bei uns werden die nicht unbedingt von Lehrern geführt, sondern teilweise von Eltern (so wie ich es auch als Mutter führe), die Lehrer haben dann selber entschieden, dass sie das lieber selber machen, weil sie nicht ständig ihrem Geld hinterher laufen wollten. Einsicht ist jederzeit möglich.

  • Das würde ich einfach direkt einsammeln, das sind ja keine großen Beträge.

    Bargeld einsammlen mache ich auch nicht mehr. Habe ich mal gemacht bei Bücherbestellungen. Dann hast nachher 'en Tüte mit 600 Euro in der Tasche, auch blöd.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Bargeld einsammlen mache ich auch nicht mehr. Habe ich mal gemacht bei Bücherbestellungen. Dann hast nachher 'en Tüte mit 600 Euro in der Tasche, auch blöd.

    Und vor allem kostet es Zeit und dann nimmt das Kin z.B. das Geld nur in großen Scheinen usw. daher lieber einmal eine feste summe einsammeln und davon zehren und das ganze am besten kontaktlos und über ein Konto eben.

  • Nochmal, bei uns werden die nicht unbedingt von Lehrern geführt, sondern teilweise von Eltern

    Halte ich rechtlich auch für wackelig. Können die Eltern gerne machen, nur wll ich als Lehrer da nichts von wissen.

    die Lehrer haben dann selber entschieden, dass sie das lieber selber machen, weil sie nicht ständig ihrem Geld hinterher laufen wollten.

    Auch so'n Punkt. Ich überlegte mir dann eher, wofür ich als Lehrer zuständig bin. Für das meiste, was du auflistest, nämlich nicht. Es kommt wohl, wie es kommen muss. Dann kümmert man sich um etwas und am Ende hat man die Rennerei und 'ne Haufen Arbeit. Nee, ich investiere dann lieber in die Unterrichtsvorbereitung. Ich habe die Erfahrung gmacht, dass die allzu gerne hinten über kippt, bei allem anderen, was wir so machen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • daher lieber einmal eine feste summe einsammeln und davon zehren und das ganze am besten kontaktlos und über ein Konto eben.

    Das heißt, du sammelst erstmal Geld ein, aber nicht zweckgebunden. D. h. die Eltern zahlen erstmal ein? Wie wird denn dann entschieden, was mit dem Geld gemacht wird?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Allein deshalb eröffnete ich kein solches Konto.

    OT: Was ich immer schon mal schreiben wollte: Ich mag deine sprachlichen Wendungen sehr, vor allem, weil es mal so, mal auch auf anderer Sprachebene abgeht.👍🏻

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • dann nimmt das Kin z.B. das Geld nur in großen Scheinen usw

    Ja, ich habe seinerseits verlangt, dass sie passend zahlen. Macht nur die Hälfte, aber dann hat mach Wechselgeld. Aber aufwändig ist und kostet 4 Wochen lang einige Minuten von jeder Stunde. Nee, keine Lust mehr.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Das heißt, du sammelst erstmal Geld ein, aber nicht zweckgebunden. D. h. die Eltern zahlen erstmal ein? Wie wird denn dann entschieden, was mit dem Geld gemacht wird?

    Ja, wir haben es als Grundstock eingesammelt und der Klassenlehrer legt die Ausflüge z.B. fest, es wird nur vorher beschlossen, Klassenausflüge werden aus der Klassenkasse gezahlt, damit ist man safe.


    Und wie gesagt, die Aufgaben eines Grundschullehrers sind scheinbar eben andere als du für deine hältst.

  • Bargeld einsammlen mache ich auch nicht mehr. Habe ich mal gemacht bei Bücherbestellungen. Dann hast nachher 'en Tüte mit 600 Euro in der Tasche, auch blöd.

    Wie machst du es dann?


    Bei uns gibt es leider kein Schulkonto, das Lehrer nutzen dürfen/können.


    Bei meinen Kindern erlebe ich immer wieder, dass Lehrer den Auftrag geben, sich Arbeitshefte selbst zu besorgen. An meiner Schulart kann ich mir jedoch nicht vorstellen, dass das funktionieren würde.

  • Wie machst du es dann?

    Gar nicht. Das ist 'ne Schule keine Einkaufsgenossenschaft. Damals haben wir das Buch, das die Schülerinnen selbst kaufen mussten (Eigenanteil), über den Förderverein bestellt. Dem Förderverein kam dann der Sammelbestellrabatt zu Gute. Ich habe das Geld, wie gesagt, bar eingesammelt. Ich hatte gar keine bessere Idee. Ich habe dann dem zuständigen Mann vom FöVe die abgezählten Einnahmen geben wollen. Aber ein, das ginge nicht, er nehmen kein Bargeld. Ich müsse das schon auf mein Konto einzahlen und überweisen. Bei meiner damaligen Bankverbindung ging das sogar noch ohne Zusatzkosten.


    Das habe ich genau einmal mitgemacht.


    Sonst habe ich nichts, wo Geld einzusammeln wäre. Gäbe es etwas, zu dem mich jemand verpflichten will, müsste er natürlich für ein Dienstkonto sorgen. Aber das wollte bisher niemand.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Und wie gesagt, die Aufgaben eines Grundschullehrers sind scheinbar eben andere als du für deine hältst.

    Ja, mag sein. Ist mir auch wurscht. Ausflüge kann ich sogar noch nachvollziehen. Aber, ich habe noch mal nachgelesen, du schriebst "Geburtstagsgeschenke". Verstehe ich nicht, muss ich auch nicht.

    Ja, wir haben es als Grundstock eingesammelt und der Klassenlehrer legt die Ausflüge z.B. fest, es wird nur vorher beschlossen, Klassenausflüge werden aus der Klassenkasse gezahlt, damit ist man safe.

    Solange alle Eltern das mitmachen, ist alles easy.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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