Kann ich die Verbeamtung jetzt vergessen?
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This!
Ich fand die Aussicht bedrückend, permanent krank/in Therapie/teilstationär/whatever zu sein - und mir nur deshalb keine Sorgen machen zu müssen, weil ich als Beamtin ja ganz bequem dauerkrank sein kann und mein Sold weiterläuft.
Ja.
Kann man so machen.
Mit Lebensqualität hat das allerdings (meiner bescheidenen Meinung nach) nichts zu tun.
Nuja, die Lebensqualität ist sicher besser besser mit A13 als mit Hartz IV "bedrückend, permanent krank/in Therapie/teilstationär/whatever zu sein"
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1) weil es natürlich nichts dazwischen gibt...
2) Wenn ich einen Bandscheibenvorfall habe und ich bin Packetträger und lasse es nicht behandeln, dann werde ich vielleicht eben keinen Job mehr haben und in das Sozialnetz rutschen (ALG2, wenn nicht komplett arbeitsunfähig).
Wenn ich weiß, dass ich dazu eine Tendenz / ein Risiko habe, dann gibt es viele vorbeugende oder heilende Maßnahmen, um sowas zu vermeiden.Wenn ich einen psychisch belastenden Job ausüben will, dann tue ich alles dafür, dass ich stabil und belastbar bin. Und es ist oft keine Sache von "im Studium einen Kurs besuchen" oder "heute war der Elternabend doof, ich lasse mir einen Bad fließen". Je nach eigenen Voraussetzungen ist es eine lebenslange Aufgabe. Man lernt aus den Situationen, wie man an der Psychohygiene arbeitet, wie man Abstand zum Job hält (ohne verbittert zu werden), wie man mit Rückenschmerzen und Lärmbelästigungen umgeht, usw...
Und selbst wenn es mit A13 nichts wird, weil der Amtsarzt zuviel nachfragt, oder man selbst nicht komplett stabil und belastbar ist: mit E13 lässt sich auch gut leben (ungeachtet der Ungerechtigkeit ...). Die Alternative, wenn man nicht an sich, seiner Gesundheit, seinem Körper usw. arbeitet, ist dann aber vielleicht gar kein E13, oder zumindest nicht sehr lange.Mein Gott, wenn mein Knie kapput ist, gehe ich zum Orthopäde. und vielleicht zum nächsten und vielleicht zum Chirurgen. und mache Physio.
Wenn meine Psyche ein Problem hat, dann greife ich nach Hilfsmitteln. Die Psyche erholt sich NICHT von alleine. Sondern sie meldet sich irgendwann später. -
Und man sollte noch erwähnen, dass man als Angestellter im ÖD in der Regel auch faktisch unkündbar ist.
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Zurück zu den Problemen der Threaderstellerin. An Universitäten gibt es üblicherweise psychologisch-psychotherapeutische Beratungsstellen für Studierende, die Probleme mit Überlastung, Zukunftsangst etc. haben. Ich denke da an so was:
https://www.werkswelt.de/index.php?id=ppb
Schau doch mal, ob auch deine Uni sowas anbietet und wende dich da hin. Die kennen sich mit überforderten Studenten in Krisensituationen aus und können abschätzen, ob dir vielleicht schon deren Angebot ausreicht, um deine Probleme in den Griff zu bekommen oder kennen weitere Anlaufstellen.
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Ich wollte das jetzt nicht so ausfern lassen.
Um es zusammen zu fassen scheint es immer eine Einzelfallentscheidung des Amtsarztes zu sein. Ich habe übrigens nicht vor eine Therapie zu machen. Ich war nur 2 Mal beim Neurologen und der hat mir Antidepressiva verschrieben, die sowohl gegen somatoforme als auch gegen Angststörungen helfen. Ich schätze den Mann auf Mitte 60. Wenn der bald in Rente geht habe ich eh ein riesiges Problem mir noch was schreiben zu lassen, dass meine gesundheitliche Fähigkeit bescheinigt.
In meinem Studiengang wimmelt es übrigens von psychisch kranken angehenden Lehrern. Wir hatten an einem sentimentalen Abend mal das Thema psychische Erkrankungen, wo der ein oder andere Tacheles redete und ich war erschrocken. Bei uns im Studiengang gilt immer noch: Machst du eine Therapie, kannst du die Verbeamtung vergessen. Das hält sich übrigens hartnäckig. Ich habe Kommilitonen, die so weit gehen, dass sie sich die Antidepressiva und das Ritalin im Darknet beschafft/durch Dritte haben.
Ich sage euch ehrlich, dass ich aus Angst soweit war, meine Kommilitonen zu fragen, ob sie für meine Beschwerden etwas haben. Dann hat sich aber mein Verstand gemeldet und ich bin zum Arzt gegangen.
Vielleicht kriege ich dafür in ein paar Jahren die Quittung, aber mein Leidensdruck war (ist) groß.
Also du willst keine Therapie machen, keine Medikamente nehmen. Hast schon darüber nachgedacht, dir auf illegalem Weg Medikamente zu besorgen, bist dann doch lieber zum Arzt gegangen, weil dein Kopf sich gemeldet hat, der sich jetzt aber nicht meldet und dir sagt, dass du Hilfe auch annehmen musst, damit sie wirken kann? Das finde ich sehr schade für dich.
Befremdlich finde ich deine Äußerungen zu ADs oder auch Ritalin, welche Kommilitonen sich illegal beschaffen würden. Mir fällt es schwer zu glauben, dass es so etwas häufig genug in deinem Studiengang gibt, dass du das im Plural angeben kannst, aber da ich nie illegale Drogen konsumiert habe, fehlt mir für bestimmte dahinterstehende Haltungen schlichtweg das Verständnis, insofern habe ich derartiges vielleicht nur nie mitbekommen, weil ich sicherlich keine passende Ansprechpartnerin war für Kommilitonen, die zu derartigen Schritten bereits entschlossen waren. Dennoch solltest du -wenn es das tatsächlich gibt bei euch- diesen Kommilitonen ärztliche Beratung dringend ans Herz legen. Mit selbstdosierten Medikamenten ist generell nicht zu spaßen und Psychopharmaka sind keine Smarties für behandlungsunwillige Studierende. Ich möchte nicht böse sein, aber mein Trollsensor schlägt bei so einer Behauptung an und meldet ernsthafte Zweifel..
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An Universitäten gibt es üblicherweise psychologisch-psychotherapeutische Beratungsstellen für Studierende, die Probleme mit Überlastung, Zukunftsangst etc.
Stimmt, ich kenne sowas auch und das ist anonym. Da kann man erstmal nichts "riskieren" und trotzdem Hilfe bekommen.
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Stimmt, ich kenne sowas auch und das ist anonym. Da kann man erstmal nichts "riskieren" und trotzdem Hilfe bekommen.
Und auch gute, habe einen Cousin, der das in Anspruch genommen hat und nur positives berichtet hat.
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Danke. Ich hab jetzt tatsächlich mal das Studentenwerk mit der psychosozialen Beratungsstelle kontaktiert und auch prompt Antwort bekommen.
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Ich muss mich hier nochmal melden, weil sich meine Situation etwas verändert hat.
Ich mache nach wie vor keine Therapie, habe mir aber noch eine Zweitmeinung eingeholt, da ich Sensibilitätsstörungen in einem Bein hatte und Sehstörungen. Dafür bekomme ich jetzt ein MRT, wo man die Verdachtsdiagnose hoffentlich ausschließen kann. Ich habe das deshalb gemacht, weil ich das Gefühl hatte, dass Neuro Nummer 1 alles auf die Psychoschiene schiebt und weil ich (mittlerweile auch der Arzt) befürchtet, dass es Multiple Sklerose sein könnte und das ausschließen will.
Parallel dazu hat mir der andere Neuro dieses besagte Antidepressivum aufgeschrieben, was ich nicht vertragen habe, weshalb ich bei seiner Urlaubsvertretung war, die mir was anderes aufgeschrieben hat, allerdings als Privatrezept, weil sie meinte, sie will nicht irgendwas mit Depressionen in meine Akte schreiben.
Ich habe nun das Gefühl, mir alles verbaut zu haben.
Ich weiß auch nicht wie das zu werten ist. Ob eine einmalige Antidepressivaeinnahme weniger Gewicht hat, als wenn man jetzt 2 Jahre Therapie macht.
Zumal der Neuro echt ein großes Geheimnis aus der Diagnose macht. Mich stört, dass er mir nicht klar sagen wollte, was ich habe. Das Antidepressivum hilft gegen somatische Beschwerden und ist ein sehr leichtes.
Ich sage mal so, wenn es unabhängig davon wirklich MS sein sollte, kann ich die Verbeamtung eh knicken.
Ich habe eigentlich auch keine Lust jetzt das andere Medikament auszuprobieren. Ich habe mich aus den alten Pillen schon langsam rausgeschlichen und insgesamt geht es mir auch langsam besser.
Ich hatte eben eine beschissene Phase, weil viel zusammen kam und langsam das Gefühl, darüber weggekommen zu sein.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung habe ich mir damit auf jeden Fall verbaut. Seid bitte ehrlich: Kann man für die Verbeamtung jetzt auch davon ausgehen?
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Die Berufsunfähigkeitsversicherung habe ich mir damit auf jeden Fall verbaut. Seid bitte ehrlich: Kann man für die Verbeamtung jetzt auch davon ausgehen?
Das kann dir jetzt keiner sagen.
Wenn eine Krankheit irgendwann abgeschlossen ist, also zB auch was Psychisches, dann steht dem eher weniger im Weg.
Und selbst wenn jetzt jemand sagt, ja keine Verbeamtung, würdest du dann kein Lehramt mehr machen?
Bei MS könnte es sein, dass es nen Grad der Behinderung gibt, das führt dann zu anderen Wegen. Aber da kennen sich andere besser aus.
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Genau: bei MS müsstest du dann den Weg über Gleichstellung / Schwerbehinderung gehen.
Mich stört / irritiert aber sehr, dass es offensichtlich das größere Problem für dich ist.
Wenn ICH die Macht hätte (habe ich nicht), würde ich 10mal lieber jdn mit abgeschlossener Therapie einstellen, als jemanden, der von einer ‚einmaligen AD-Einnahme‘ faselt. Wenn man krank ist, kuriert man sich, und eine Woche AD reicht nicht aus. Das Risiko des Rückfalls wäre also jederzeit gegeben.
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Nein, ich habe mich nicht entschlossen Lehramt zu studieren, weil die Verbeamtung im Vordergrund steht.
Für mich ist das eine Herzenssache und ich würde auch glücklich sein, wenn ich als Angestellte arbeite.
Was natürlich nicht heißt, dass es nicht auch schön wäre, verbeamtet zu werden.
Von wie viel Jahren sprechen wir da rückblickend? 5 oder 10?
Von der BU weiß ich, dass das definitiv für mich gelaufen ist, denn mich nimmt keine Berufsunfähigkeitsversicherung auf, wenn ich die Diagnose Depressionen habe.
Ich habe natürlich nachvollziehbare Gründe. Die Oma, Corona, Prüfungsstress.
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Ich hätte dir gerne in einer privaten Nachricht mehr dazu geschrieben. Leider hast du private Nachrichten ausgeschaltet.
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Nein, ich habe mich nicht entschlossen Lehramt zu studieren, weil die Verbeamtung im Vordergrund steht.
Für mich ist das eine Herzenssache und ich würde auch glücklich sein, wenn ich als Angestellte arbeite.
Was natürlich nicht heißt, dass es nicht auch schön wäre, verbeamtet zu werden.
Von wie viel Jahren sprechen wir da rückblickend? 5 oder 10?
Von der BU weiß ich, dass das definitiv für mich gelaufen ist, denn mich nimmt keine Berufsunfähigkeitsversicherung auf, wenn ich die Diagnose Depressionen habe.
Ich habe natürlich nachvollziehbare Gründe. Die Oma, Corona, Prüfungsstress.
Zumindest von der PKV weiß ich, dass die Fragezeiträume begrenzt sind. Es gibt da unterschiedliche. Vielleicht bei der BU auch so.
Wenn eine Therapie abgeschlossen ist und beim Eintritt in die BU 5 Jahre zurückliegt würde ich behaupten gibt es noch Chancen.Da solltest du aber Kontakt zu einem Makler aufnehmen. Wenn du verbeamtet wirst, lebt es sich auch ohne DU recht gut.
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Steht leider immer noch "möchte nicht an einer Konversation teilnehmen."
Versuch Mal mich anzuschreiben! Ich glaube ich kann dir ein paar Ängste bezüglich Verbeamtung nehmen
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Hab dich angeschrieben. Geht es jetzt?
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Und ganz am Rande es ist auch keine Katastrophe wenn man keine BU bekommt.
Ich lebe mit diesem Wissen schon viele Jahre
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Ich hatte den Eindruck als ich mir das durchgelesen habe, dass die BU sich alles dreht und wendet wie sie es braucht und dann im Ernstfall eh nicht zahlt, vo daher ist das vielleicht nicht einmal ein großer Verlust.
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