Kann ich die Verbeamtung jetzt vergessen?

  • Irgendwie bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass das nicht mein Weg ist, mich mit Pillen vollzupumpen.

    Findest du, dass dein Leben ohne ADs so super läuft?

    Sorry, aber dein Begriff "vollpumpen" zeigt mir, dass du tatsächlich dringend Hilfe brauchst.

  • Du schreibst du hast den Neurologen angelogen und kamst nicht dazu ihm zu sagen, dass du die Tabletten nicht nimmst?

    Passt irgendwie nicht. Was soll ein Arzt mit dir anfangen, wenn du ihn anlügst? Da musst du eher zum Hellseher.

    Lass dir helfen!!! Ich bin absoluter Gegner von Antidepressiva ohne Therapie. Aber helfen tut das Zeug schon und hat auch seine Berechtigung in gewissen Phasen. Manchmal hängt man so tief drin, dass das der einzige Weg ist um überhaupt therapiefähig zu werden.

  • Nachtrag:

    Bitte entschuldige meine grobe Äußerung, Kathrin. :rose:

    Dein Beitrag triggert mich ohne Ende, weil ich seit 12 Jahren ein AD nehme und den Ärzten bzw. der Wissenschaft so unendlich dankbar bin, dass es solche Medikamente überhaupt gibt.


    Weißt du, wenn du nicht mehr gut gucken kannst, lässt du dir eine Brille verschreiben.

    Wenn man nimmer so gut hören kann, braucht man halt ein Hörgerät.

    Aber wenn's mit der Hirnchemie nicht so hinhaut, dann schweigen die Betroffenen.

    Lieber erzählt man, dass man Hämorrhoiden hat als dass man offen über sein AD spricht.

    Weil unsere Gesellschaft immer noch nicht soweit ist, Depressionen oder ähnlichen Erkrankungen (z.B. bipolare Störungen) unbefangen zu begegnen.


    Meine Erfahrung ist die:

    Seitdem ich mein AD nehme, kriege ich mein Leben wieder auf die Reihe, habe ich die Kontrolle zurück.

    Ein AD ist weder Speed noch Valium, es bringt die lediglich die Hirnchemie wieder auf +/- 0.

    Dein Leben schön gestalten, so dass es für dich passt, musst du deswegen trotzdem alleine.


    Bitte versuche alles, was dir möglich ist, diesen Arzt zu wechseln.

    Ich wünsche dir von Herzen viel Glück!

  • Echt jetzt? Den Arzt, der für Medikamente zuständig ist, lügst du an, eine richtige Therapie lehnst du ab, ärgerst dich gleichzeitig, weil du überhaupt Hilfe gesucht hast? Das sind immer so die Momente, in denen ich das Gefühl habe, jemand veräppelt uns. Entweder du trollst vor dich hin, oder du meinst es ernst, in jedem Falle: werde erwachsen.

  • Ist das wirklich so, dass in die Krankenkassenakten Einsicht genommen wird? Von wem denn? Ohne Einwilligung? Bei mir ist das schon so lange her...In meiner Erinnerung kam das doch hauptsächlich auf die Amtsärztliche Untersuchung an.

  • Findest du, dass dein Leben ohne ADs so super läuft?

    Sorry, aber dein Begriff "vollpumpen" zeigt mir, dass du tatsächlich dringend Hilfe brauchst.

    Ich habe nicht grundsätzlich was gegen Antidepressiva, aber bitte nicht ausschließlich und in einer 5 Minutenabfertigung wo der Arzt erst 3 Minuten die Akten sucht, weil er gar nicht mehr weiß wer ich war. Darum ging es mir.

  • Ist das wirklich so, dass in die Krankenkassenakten Einsicht genommen wird? Von wem denn? Ohne Einwilligung? Bei mir ist das schon so lange her...In meiner Erinnerung kam das doch hauptsächlich auf die Amtsärztliche Untersuchung an.

    Ich weiß es nicht. Ich bin jetzt davon ausgegangen?

  • @samu das hat nichts mit erwachsen werden und auch nichts mit trollen zu tun. Das sind Symptome einer Krankheit.

    Von der mir der Arzt aber leider nicht mal die Diagnose sagen wollte. Mit einem "Was ist schon normal?" kann ich nichts anfangen. Der hätte mir sagen müssen, ob das Burn out, Depressionen oder eine Angststörung sind.

  • Alles gut. Ich verstehe was du meinst und ich sehe das wie du, nur trifft mich das in einem denkbar ungünstigen Moment gerade. Und meine Angst ist, dass es mir durch die Tabletten eher noch schlechter geht und ich dann gar nicht mehr ohne klar komme, weil meine Hirnchemie so verändert ist, dass ich ohne nicht mehr klar komme.


    Danke für deine lieben Worte. Ich hatte mir ja schon 2 Termine gemacht, weil ich in der Akutzeit gar nicht wusste ob mich der jetzige Arzt nimmt, aber mit dem anderen für die Zweitmeinung bin ich bei September. Und ich weiß auch nicht ob die Krankenkasse das so einfach mitmacht. Weiß da jemand mehr dazu? Wie ist das mit 2 Fachärzten zur gleichen Zeit?

  • Da ich schon älter bin und kaum gearbeitet habe wäre die Verbeamtung meine einzige Rettung gewesen, um noch halbwegs was rauszureißen.

    Aber die liebe Kathrin (sprich ich) hat es jetzt natürlich gehörig versaut.

    Mach dir klar, dass dieser Gedanke völliger Unsinn ist. Der Beamtenstatus ist nicht deine "letzte Rettung", die du dir jetzt verbaut hast. Erstens kannst du immer noch verbeamtet werden, das kann keiner vorhersagen. Und falls nicht, kannst du eine unbefristete Stelle im Angestelltenverhältnis bekommen. Wenn du dann nebenbei private Altersvorsorge betreibst, bist du weit, weit entfernt von Altersarmut.

    Ich nehme an, das "88" in deinem Namen ist dein Geburtsjahr? Dann wärst du gerade mal 32 - in diesem Alter von "schon älter" zu sprechen, ist absurd. Dein Leben scheint dir gerade viele Probleme zu bereiten, aber der Beamtenstatus und die Altersvorsorge gehören definitiv nicht dazu.

  • Ich kenne Leute, die stationär in der Psychiatrie waren und verbeamtet wurden. Du machst dir echt um die falschen Dinge Sorgen.


    Und nochmal: Ärzte haben keine Zeit zum Reden, ihr Job ist es, in kurzer Zeit Medikamente zu verschreiben. Wenn du Redebedarf hast, mach' eine richtige Therapie.

  • Auch ohne die Verbeamtung ist dein Leben nicht zu Ende. Du kannst dich einfach auf Stellen bewerben, dein Grundrecht auf Freizügigkeit genießen. Als Beamter nicht.


    Außerdem bin ich der Meinung, dass du dich da in was verfängst. Du liest doch, dass viele trotz Therapie verbeamtet wurden. Viele Lehrer suchen diesbezüglich Hilfe, habe ich auch schon. Meine Therapeutin sagte stets, dass Lehrer ihre meiste Kundschaft darstellen. Mir hat die Gesprächstherapie sehr geholfen, ohne Medikamente. Im akuten Fall können diese aber durchaus hilfreich sein, habe ich mehrfach im Bekanntenkreis erlebt. Die Erkrankung der Psyche soll man behandeln. Es ist nichts "schmutzigeres" als andere Krankheiten. Dass es dir gut geht und du stabil durchs Leben gehst, ist doch viel wichtiger als die Verbeamtung. Die hilft dir auch nicht, wenn du in den Seilen hängst. Jeder gute Arbeitgeber würde dir raten, achtsam zu sein und dir keinen Strick daraus drehen. Wenn dem nicht so ist, dann pfeif drauf. Mach dich frei, von diesem Zwang. Das tut dir gut.

  • Dass es dir gut geht und du stabil durchs Leben gehst, ist doch viel wichtiger als die Verbeamtung. Die hilft dir auch nicht, wenn du in den Seilen hängst.

    This! :aufgepasst:


    Ich fand die Aussicht bedrückend, permanent krank/in Therapie/teilstationär/whatever zu sein - und mir nur deshalb keine Sorgen machen zu müssen, weil ich als Beamtin ja ganz bequem dauerkrank sein kann und mein Sold weiterläuft.


    Ja.

    Kann man so machen.

    Mit Lebensqualität hat das allerdings (meiner bescheidenen Meinung nach) nichts zu tun. :autsch:

  • Such dir einen Facharzt, bei dem du dich gut aufgehoben fühlst und dem du dich anvertrauen kannst. Denn kein Arzt kann dir vernünftig weiterhelfen, wenn du diesen anlügst, das ist dir denke ich zwar auch selbst klar, aber da musst du für dich selbst den Mut finden ehrlich zu sein, auch wenn dir die möglichen Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten große Angst machen. Ja, du darfst natürlich einen anderen Facharzt aufsuchen und musst nicht bei diesem bleiben. Das verlangt keine Krankenkasse und wäre auch unzumutbar, schließlich muss das Vetrauensverhältnis stimmen. Mach dir aber bewusst, dass Neurologen oder Psychiater im Regelfall nicht die Ärzte sind, die du für ein ausführliches Gespräch oder gar eine Therapie aufsuchst und selbst wenn sie diese ebenfalls anbieten, das Extratermine wären, die erst einmal verordnet (und bei der Krankenkasse beantragt) werden müssten. Wenn du also bei einem anderen Neurologen oder Psychiater einen Termin vereinbarst, dann wird wahrscheinlich auch dieser dir ein Medikament verordnen. Es liegt dann an dir deutlich zu sagen, dass du zumindest ergänzend einen Therapie machen möchtest und nicht nur ein Medikament isoliert nehmen möchtest. Dafür müsstest du dich aber in dir überhaupt erstmal dafür entscheiden dich tatsächlich in Behandlung begeben zu wollen, müsstest dich frei machen von deinen Ängsten bezüglich einer Verbeamtung und müsstest dich auch darauf einlassen, dass zu einer wirksamen Behandlung unter Umständen zumindest zeitweise auch eine medikamentöse Behandlung gehört.

    Und wie schon andere hier richtig geschrieben haben: Man kann auch trotz Psychiatrieaufenthalt, trotz Einnahme von Antidepressiva, trotz Gesprächstherapie am Ende verbeamtet werden. Deine Krankenkassenunterlagen sieht übrigens der Amtsarzt später natürlich nicht ein. Diesem gegenüber musst du aber ehrlich angeben, welche Erkrankungen du hattest und ggf. Freigabeerklärungen erteilen, damit der Amtsarzt Rücksprache mit behandelnden Fachärzten halten kann. Der beste Weg so etwas vorzubereiten besteht darin sich behandeln zu lassen und nach erfolgter Genesung dann vom behandelnden Facharzt ein entsprechendes Attest ausstellen zu lassen das man dem Amtsarzt von vornherein mit einreicht oder bei weiter bestehender Behandlung ein Attest aus dem hervorgeht, dass die Erkrankung keine Einschränkung für den Zielberuf bedeutet. Das ist am Ende dann auch wichtiger, als irgendeine ungenannte Verdachtsdiagnose, die dein aktueller Neurologe notiert haben mag.

    Also erlaub dir selbst bitte die Hilfe zu finden und vor allem anzunehmen, die du jetzt aktuell dringend benötigst. Alles andere ist nicht annähernd so wichtig wie deine Gesundheit und eben diese Gesundheit ist umgekehrt aber die Basis, um überhaupt in deinem Beruf aktiv werden zu können und verbeamtet werden zu können (was man am Ende auch nicht überschätzen darf, vor allem nicht, wenn in der anderen Waagschale die eigene Gesundheit liegt).


    Gute Besserung!

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Von der mir der Arzt aber leider nicht mal die Diagnose sagen wollte. Mit einem "Was ist schon normal?" kann ich nichts anfangen. Der hätte mir sagen müssen, ob das Burn out, Depressionen oder eine Angststörung sind.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ein Arzt dies nach so kurzer Zeit schon diagnostizieren kann.

    Und ansonsten würde ich dir ebenfalls raten, dringend den Arzt zu wechseln und ggf. eine Therapie zu machen. Und mach' dir bitte nicht die ganze Zeit Gedanken um deine Verbeamtung! Zunächst einmal gilt es, dein Studium erfolgreich zuende zu bringen und dein Referendariat zu meistern. Das kannst du nur, wenn du wirklich fit bist, physisch und psychisch.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich hatte dir am Anfang schon mal gesagt, dass deine Akte bei dem jeweiligen Arzt irgendwann vernichtet wird, wenn du dort nicht mehr Patient bist.


    Krankenkassen speichern solche Daten generell nicht dauerhaft (über die entsprechenden Abrechnungstätigkeiten hinaus).




    Auch würde ich dir an dieser Stelle nochmals dazu raten, dir eine zweite Meinung einzuholen, um sicher zu gehen, dass das nicht wirklich jemand ist, bei dem der Rezeptblock zu locker sitzt. Oder eben einen Psychologen aufsuchen, wenn du dir jemanden zum Reden wünscht (was ich absolut nachvollziehbar finde).

  • Ich hatte dir am Anfang schon mal gesagt, dass deine Akte bei dem jeweiligen Arzt irgendwann vernichtet wird, wenn du dort nicht mehr Patient bist.

    (...)

    Ärzte müssen Unterlagen mindestens 15 Jahre aufbewahren. Bis dahin wäre die TE- wenn die "88" im Nick das Geburtsdatum darstellt- 47 Jahre alt. Das Thema Verbeamtung hat sich bis dahin qua Alter erledigt. Insofern ist eine Behandlung, um dann ein Attest über Genesung oder Behandlungsstand einreichen zu können in jedem Fall sinnvoller, als über Aktenvernichtungsfristen nachzudenken.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

Werbung