Antrag auf Entlassung - Vorbereitung auf die Zeit danach

  • Da bin ich wieder... ich brauchte erst einmal eine Auszeit, und dann schlug der Alltag wieder zu.


    Danke für Eure vielfältigen Beiträge! :top:


    fossi74 und Karl-Dieter : naja, also mir persönlich reicht das schon, was zu tun ist – oder ich bin einfach nur besonders empfindlich. Kann auch sein.


    In der ersten Ferienwoche war ich noch dreimal in der Schule. Aufräumen des Materiallagers, obligatorisches Putzen der Fachräume, Erledigen des liegengebliebenen Papierkrames (da wir z.B. auch für das Führen der Schülerakten verantwortlich sind, lief da einiges an bzw. musste nach Priorität gestaffelt werden.)


    Das Ave Maria klingt auf der Blockflöte bestimmt jedes Jahr anders ^^ Aber im Ernst: ich sehe da einfach mehr konkreten Bezug von Ursache und Wirkung als momentan. Alle anstehenden Aufgaben erwachsen direkt aus meiner Unterrichtstätigkeit, auch die Verwaltung von Daten und Finanzen und der Erwerb von geeignetem Arbeitsmaterial.


    Mal ehrlich: welcher Metzger bringt seinen eigenen Fleischwolf mit zur Arbeit? Welcher Feuerwehrmann seine eigenen Schläuche? Als Selbstständiger sehe ich das ein, da bin ich für meinen Kram selbst verantwortlich. Als "Bediensteter", egal, in welchem Verhältnis genau, habe ich damit einfach ein Problem.

    Damit wir uns nicht falsch verstehen: während der Corona-Schließung vom eigenen PC zuhause aus „zoomen“, Arbeitsblätter (in zumutbarem Rahmen) selbst drucken, stundenlang mit Kollegen für Absprachen telefonieren etc. - kein Problem. Das war eine Situation, die man so nicht kommen sehen konnte. Sobald das aber zur Normalität bzw. einfach vorausgesetzt wird, sträubt sich in mir etwas. Siehe auch den Thread zum Dienstwagen hier im Forum; ähnliche Beispiele habe auch ich (wie vermutlich die meisten von Euch) zuhauf, Stichwort genügt.


    Wobei: vielleicht sollte ich mich dann einfach als in einer Schule tätiger Selbstständiger mit vergleichsweise gutem Festgehalt betrachten... das könnte diese kognitive Dissonanz eventuell lösen.


    Ich unterrichte gerne. Wirklich, wirklich gerne, und ich denke, auch gut. Aber dafür müssen eben auch die Rahmenbedingungen stimmen und mittlerweile denke ich einfach, dann schaffe ich mir diese Rahmenbedingungen halt soweit machbar selbst und verzichte dafür auf andere Annehmlichkeiten wie Häuschen und Fernreisen.


    @samu : ja, diese „Passierschein 38a“-Geschichten meine ich auch... und irgendwie bin ich dann doch so einfach gestrickt, dass ich den Sinn oder vielmehr: den konkreten Bezug sehen muss.

    Aber rechtssicheren Rat suche ich nicht, nein. Da muss ein Profi ran, das ist mir klar. Mir geht es eher um Erfahrungen wie „Der Antrag bei der KSK ist total übersichtlich und schnell erledigt, aber stell ihn rechtzeitig, die Bearbeitung hat bei mir fünf Monate gedauert“ (oder was immer zutreffen mag).


    Lehrer Laempel : oh, danke für die Info, ich habe nun auch Deine anderen Beiträge gelesen. Magst Du mehr zum aktuellen Stand bei Dir erzählen? Ggf. auch per PN?


    Also, nochmals danke für Eure Anregungen und ich freue mich auf weiteren Austausch :rose:



    Nachtrag: Herrje, das liest sich doch ETWAS nörgelig ^^ aber ich bin's einfach Leid.

  • Liebe Leute, seit einer Weile ist es soweit und ich bin auch offiziell raus aus dem System :)


    Vermutlich muss ich dann auch aus dem Forum raus? Deshalb würde ich hier gerne noch einige Infos hinterlassen für diejenigen, die sich wie ich die Finger wundgegooglet haben – insbesondere die Infos, die man erst dann bekommt, wenn das Ganze schon durch ist...


    Zuallererst: „man liest“ ja ständig, dass nach Antrag auf Entlassung ein Brief käme mit dem Hinweis, dass man seinen Antrag innerhalb der nächsten zwei Wochen widerrufen könne. War mir egal, weil lange gereifte Entscheidung. Gut so: denn dieser Brief mit Widerrufsmöglichkeit kam nie. Irgendwann sagte mir halt meine SL, dass der Antrag durch sei und ich am soundsovielten meine Entlassungsurkunde abholen könne.

    Also, auch wenn es eigentlich selbstverständlich sein sollte: kündigt wirklich, wirklich, wirklich nie aus akutem Frust oder einer Sektlaune heraus! Es könnte sein, dass Ihr keine Möglichkeit bekommt, folgenlos zu bereuen.


    Die Frist zum Antrag auf Altersgeld bleibt undurchsichtig. In der HBS sagte man mir, ich müsse den Antrag beim RP stellen, das habe ich auf dem Dienstweg gemacht und gehofft, dass es ankommt. Eine Rückmeldung bekam ich zwei Monate lang nicht. Ein Anruf beim RP kurz vor meiner Entlassung zeigte dann, dass der Antrag angekommen, in Bearbeitung, bewilligt und Antwort postalisch unterwegs sei. Wundersamerweise war sie genau am nächsten Tag im Briefkasten...

    Gut ist also der Rat, den ich ab und zu „im Internet“ fand: direkt in die Kündigung reinschreiben, dass man Antrag auf Altersgeld stellt. Mein Vorgehen war: ans SSA „Antrag auf Entlassung“ und dazu den Satz „gleichzeitig stelle ich einen Antrag auf den Bezug von Altersgeld“ und ans RP „Antrag auf Altersgeld“ und dazu „ich habe meinen Antrag auf Entlassung zum xx.xx.xxxx gestellt“. Beides auf dem Dienstweg, kein Formular.

    Und dann: hartnäckig bleiben und nachfragen!!


    Beratung bei einer Gewerkschaft für das Procedere habe ich mir im Vorfeld geholt (meine Fragen drehten sich hauptsächlich um das Altersgeld), allerdings war die beratende Person leider nicht ganz so firm und selbst die Berechnung meines Anspruchs bzw. die Eingabe der Daten in den PC hat sie vor große Herausforderungen gestellt. Immerhin konnte ich ihr die entsprechenden Paragraphen diktieren und hoffe, dass es der nächsten ratsuchenden Person hilft... Probiert es, sicher habt Ihr mehr Glück. Es kommt halt aber auch einfach verdammt selten vor, so ein Anliegen.

    Den Anspruch kann man sich aber auch beim RP ausrechnen lassen, die haben ja alle Daten schon vorliegen, und im Bescheid später steht der genaue Umfang dann auch drin.


    Wenn die Entlassungsurkunde kommt, liegt ihr ein Infoschreiben bei.

    Darin steht u.a., dass Eure Schule Euch auf Antrag ein Dienstzeugnis über Art und Dauer der bekleideten Ämter erteilen wird. Darüber hinaus kann dieses Zeugnis auf Verlangen auch über die ausgeübte Tätigkeit und Eure Leistungen Auskunft geben. Wenn Ihr ein Zeugnis haben wollt, ist es aus meiner Sicht aber doch ratsamer, schon vor diesem Schreiben bei der SL anzuklopfen (also z.B., wenn Ihr ihr Euren Kündigungsentschluss mitteilt), damit sie genügend Zeit hat, dieses Zeugnis auszustellen.

    Eigentlich sollte der Urkunde auch das Merkblatt zum Altersgeld beiliegen, fehlte bei mir aber. Die Sachbearbeiterin sagte, dass es aber sowieso das Blatt sei, das als pdf auf der Homepage des RP herunterladbar ist.


    Weitere Infos finden sich meiner Ansicht nach genügend im Netz, z.B., dass Ihr Euren Antrag auf Entlassung zu jedem beliebigen Zeitpunkt stellen könnt, ihm definitiv entsprochen werden muss, der Wunschtermin aber von der SL bis zu drei Monaten aufgeschoben werden kann, um dringende dienstliche Angelegenheiten (Prüfungen, Zeugnisse, ...) regeln zu können. Was ich oben notiert habe, waren die Punkte, auf die ich online oder offline keine Antworten fand. Ich hoffe, es hilft Euch weiter, und so lange ich noch hier bin, stehe ich gerne für Fragen zur Verfügung.


    Eine Coaching-Karriere werde ich trotzdem nicht einschlagen, das machen genug andere :D

    Alles Gute Euch!

  • Lieber Grubenvogel, ich wünsche dir alles Gute und würde mich freuen, wenn du bei Gelegenheit erzählst, wie es dir geht und was du beruflich machst:wink2:

  • Dankeschön! :)


    Wie angestrebt arbeite ich nun als Instrumentallehrer, teils als Honorarkraft an einer Musikschule, teils freiberuflich. Insgesamt an fünf Tagen in der Woche, der sechste Tag (Orchestertag) liegt derzeit noch coronabedingt brach. Der Wechsel zu KSK und GKV lief erstaunlich geschmeidig, jedenfalls weitaus durchsichtiger und klarer als diese unsägliche Altersgeld-Geschichte. Versicherungen habe ich ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht.


    In Urlaub war ich auch schon - über ein selbst verlängertes Wochenende außerhalb der Ferien ;) Ok, das ist ein Spaß, den ich mir jetzt mal gegönnt habe, einfach weil ich's kann, aber zum Dauerzustand wird das natürlich nicht. Bislang ist also noch alles schick, die wahre Kunst liegt dann in der Langstrecke.

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