Was mir Angst macht...

  • Es ist halt ein Unterschied, ob man jemandem einen Brief schreibt, also ein abgeschlossenes „Werk“ erstellt und der anderen Person schickt und die das dann liest, eine Antwort in Form eines neuen Briefes erstellt und zurückschickt oder ob man gleichzeitig kommuniziert und nur einzelne oder gar nur bruchstückhafte Sätze hin- und hersendet (und bei letzterem schreibt man halt „mit“ jemandem).

  • Da lautete der gängige Ausdruck "Ich schreibe mir mit jemandem".

    Jetzt verstehe ich deine Frage

    Aber "mit jemandem schreiben"?

    nicht. Es geht einfach beides, je nach Kontext.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Es ist halt ein Unterschied, ob man jemandem einen Brief schreibt, also ein abgeschlossenes „Werk“ erstellt und der anderen Person schickt und die das dann liest, eine Antwort in Form eines neuen Briefes erstellt und zurückschickt oder ob man gleichzeitig kommuniziert und nur einzelne oder gar nur bruchstückhafte Sätze hin- und hersendet (und bei letzterem schreibt man halt „mit“ jemandem).

    Nur zur Klarstellung: Selbstverständlich spreche auch ich davon, "mit jemandem zu schreiben" und finde es immer wieder faszinierend, wie Signifikant und Signifikat einander (Grüße an Herrn Rau) annähern. Noch vor dreißig Jahren hätten allenfalls zwei verliebte Telegrafisten die Möglichkeit gehabt, wie im obigen Zitat "miteinander zu schreiben". Aber das hätten die Regularien der Bundespost sicher verboten (also beides, die Liebe und das Schreiben).

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Noch vor dreißig Jahren hätten allenfalls zwei verliebte Telegrafisten die Möglichkeit gehabt, wie im obigen Zitat "miteinander zu schreiben". Aber das hätten die Regularien der Bundespost sicher verboten (also beides, die Liebe und das Schreiben).

    Fossi, du bist heute irgendwie süß. Aber nur heute.:saint:

  • Es ist halt ein Unterschied, ob man jemandem einen Brief schreibt, also ein abgeschlossenes „Werk“ erstellt und der anderen Person schickt und die das dann liest, eine Antwort in Form eines neuen Briefes erstellt und zurückschickt oder ob man gleichzeitig kommuniziert und nur einzelne oder gar nur bruchstückhafte Sätze hin- und hersendet (und bei letzterem schreibt man halt „mit“ jemandem).

    Die Erklärung finde ich schlüssig. Früher schrieb man m.M.n. jedenfalls nur jemandem, "mit jemandem schreiben" würden allenfalls Leute unter 25 auf WhatsApp...

  • Ich wundere mich immer noch, was ein Tunfisch tun kann. Ich bevorzuge immer noch den Thun mit "h".

    Das erinnert mich an die Diskussion vor gut hundert Jahren, als man das "h" und "That" und "thun" entfernte. Ob der Zusammenhang mit dem Fisch damals schon als Argument hergezogen wurde, weiß ich nicht - das Englische, Spanische und Italienische kommt beim Fisch auch ohne das h aus. Wie sagte Kaiser Wilhelm: "Am Thunfisch sollt ihr nicht rütteln!"
    (Tatsächlich sprach er vom "Thron", weshalb da das unnütze h verblieb, anders als bei der hehren That.)

    So oder so: Sprachen werden nicht besser oder schlechter, sie ändern sich. Gut ist immer das, mit dem man selber aufgewachsen ist, schlecht das davor und danach. Selbst Deutsch-Kritiker Wolf Schneider hat sich damit abgefunden, dass "rasant" jetzt plötzlich so viel wie "schnell" heißt und nicht mehr, wie eigentlich, "eng" oder "knapp". Mit dieser Änderung konnten wir auch alle leben, oder?

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • ...Wie sagte Kaiser Wilhelm: "Am Thunfisch sollt ihr nicht rütteln!"
    ...

    :lach: das ist ein hübsches Beispiel, welches mir sicher im Gedächtnis bleibt.



    ... Gut ist immer das, mit dem man selber aufgewachsen ist, schlecht das davor und danach.


    Genau, das meinte ich, Sprache ist so eng mit Erziehung verknüpft, dass es mir jedes Mal einen Stich versetzt, wenn ich was lese, was meine Mutter schon missbilligend als falsch angeprangert hat. Mit Kommaregeln stand sie jedoch auf Kriegsfuß und siehe da, auch ich rate mich nur durch die Sätze und streue Kommata nach Vermutung, kein Peinlichkeitszentrum im Gehirn schlägt Alarm, wenn das Komma zu weit links steht. Kaum sagt ein Schüler aber "Ich und Max" verbessere ich automatisch, so wie meine Geschwister mich einst verbesserten...


    Passend: ich hab vorhin 3 min. lang mit allen erdenklichen Worten versucht, den Schülern zu vermitteln, dass sie Werpeprospekte aus einem Supermarkt mitbringen sollen. Aber erst nachdem eine Schülerin übersetzte "du gehst zu Aldi und holst Zeitung" drang durch, wovon ich sprach.

  • Passend: ich hab vorhin 3 min. lang mit allen erdenklichen Worten versucht, den Schülern zu vermitteln, dass sie Werpeprospekte aus einem Supermarkt mitbringen sollen. Aber erst nachdem eine Schülerin übersetzte "du gehst zu Aldi und holst Zeitung" drang durch, wovon ich sprach.

    Sie hat immerhin "zu" gesagt und nicht "Du gehst Aldi."

  • Ob der Zusammenhang mit dem Fisch damals schon als Argument hergezogen wurde, weiß ich nicht - das Englische, Spanische und Italienische kommt beim Fisch auch ohne das h aus.

    Nun, im Altgriechischen war der Thunfisch "thynnos", da hätten wir dann noch das "h". Außerdem hätte ich den alten Wilhelm gerne mal an einem Thunfisch rütteln sehen, da hinkt das Sprachbild doch etwas ;) Der Thron geht auf das Altgriech. "thrónos" zurück, auch dies ein Argument fürs "h".


    So, Enora geht jetzt wieder die TN belehren :wink_1:

  • Ich bin auch für den Erhalt von „h“s und den anderen griechischen Überbleibseln, sonst schreiben wir demnächst „Füsick“🤣

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • ...ich find ja "Delfin" schon affig, ebenso "Panter"... ich schreibs nach wie vor mit h.

    Wird mir auch niemand abgewöhnen.

    Und ich möchte auch nen Graph von nem Graf unterscheiden können...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich bin auch für den Erhalt von „h“s und den anderen griechischen Überbleibseln, sonst schreiben wir demnächst „Füsick“🤣

    Erinnert mich hieran (gibt es in verschiedenen Varianten im Internet):

    https://www.lustige-texte.com/…rechtschreibung-1104.html


    Einer meiner Dozenten im Studium pflegte dazu immer zu sagen, Orthographie sei ein Service des Schreibenden an den/die Leser.

  • Einer meiner Dozenten im Studium pflegte dazu immer zu sagen, Orthographie sei ein Service des Schreibenden an den/die Leser.

    Wahr gesprochen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • ....ich sag da nur "Majonähse"

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Man gewöhnt sich an allem (auch am Dativ).

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Es gibt übrigens immer noch Leute, die "Mark" sagen, wenn sie über Preise sprechen aber Eur meinen. Die Masse ist einfach träge...

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