Was mir Angst macht...

  • ...ist die Entwicklung der deutschen Grammatik.


    Dieser Campingplatz z.B., der wirklich sehr freundlich wirbt, schreibt:


    Ob Bungalows, Wohnwagen, Wohnmobile, Ausgebaute Transporter oder einfach nur Zelte alles ist erlaubt.

    Was die Teamfähigkeit untereinander betrifft, wird sehr hoch angezettelt. Es wird keiner Abgestoßen oder ähnliches er wird sofort gut aufgenommen, Hilfe wird von jeden angeboten.


    Dass "von jeden" Hilfe angeboten wird ist natürlich unheimlich nett aber trotzdem schmerzhaft und genauso schreiben immer mehr Menschen. Ein korrekter Text in einer Kleinanzeige ist schon so auffällig, dass ich dort fragen mag, woran es liegt.

  • Dann ist das hier für dich, gegen die Dativschmerzen:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Angst macht mir das nicht, aber auffällig ist es, ja. Das ist aber keine brandneue Entwicklung, es gibt schon seit Jahren Kolumnen, Tweets und sogar Bücher über das Thema. Die Kleinanzeige wurde vermutlich auch nicht von deutschen Muttersprachlern erstellt.


    Zum Video: ich habe neulich gelesen "Egal, wie lange du Germanistik studiert hast - beim Dönermann sagst du 'mit scharf'!".8)

  • ich habe neulich gelesen "Egal, wie lange du Germanistik studiert hast - beim Dönermann sagst du 'mit scharf'!".8)

    Das ist aber korrektes Deutsch, weil "mit scharf" erst existiert, seit es an jeder Ecke Dönerläden gibt. Gemeint ist damit dieses rote, getrocknete Zeug, was keinen Eigennamen weiter hat ^^

  • ...ist die Entwicklung der deutschen Grammatik.

    Ich fühle mich von der Entwicklung der deutschen Grammatik über das letzte Jahrtausend genau so wenig bedroht wie von der Entwicklung der französichen, englischen, spanischen, russischen, serbokroatischen etc. pp.

    Aber vielleicht verstehe ich einach nur zu viel von Linguistik, um diese Ängste zu teilen.


  • Aber vielleicht verstehe ich einach nur zu viel von Linguistik, um diese Ängste zu teilen.

    Nee, das hat mit meiner Erziehung zu tun. Dass man "das Treffen findet am Samstag, dem 2.2. statt" schreibt und nicht "den" oder dass es nicht "Sabrina's Friseursalon" heißt, hat mir meine Mutter frühzeitig eingebläut. Mit der Folge, dass mir das ständig auffällt und ich leide, muss ich jetzt leben...


    Sprachgefühl und Schamgefühl liegen nah beieinander behaupte ich jetzt frank und frei. Denn man pupst nicht am Esstisch und der Esel nennt sich stets zuerst!

    ... Dem sollte sich die Psychologie mal widmen:zungeraus:

    Einmal editiert, zuletzt von UrlaubVomUrlaub ()

  • Sehe die Sache wie Nele (was selten genug vorkommt).


    Ansonsten kenne ich auch noch etwas Lustiges, das zumindest halbwegs zum Thema passt:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Mir macht Sprachentwicklung keine Angst.


    Sprachentwicklung gibt es allerdings, auch wenn es Unterscheidungen wie zwischen Wetter und Klima auch bei der Beobachtungen von Sprachphänomenen gibt: nicht jede Beobachtung ist gleich ein Sprachwandel.


    Ich möchte gerne behaupten, dass Fachleute (also Sprachwissenschaftler) ohnehin keine Angst vor so etwas haben. Allerdings muss ich zugeben, dass es ein paar eigentlich verdiente Ruheständler im (nichtwissenschaftlichen) Verein Deutsche Sprache gibt, die es eigentlich besser wissen müssten, die sich aber dennoch jedes Jahr große Sorgen machen. Sagen wir: keine ernst genommenen Fachleute haben Angst vor Sprachwandel, denn die ist unbegründet.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Aber vielleicht verstehe ich einach nur zu viel von Linguistik, um diese Ängste zu teilen.

    Um den Beitrag von Meerschwein Nele mal von seiner inhärenten Arroganz zu befreien: In der Linguistik gibt es zwei Sichtweisen auf die Sprache: Präskripitivismus (verkürzt: man stellt Regeln auf, die vorschreiben, wie man Sprache richtig zu verwenden hat) und Deskriptivismus (verkürzt: man beobachtet und beschreibt leidenschaftslos, wie sich Sprache und Grammatik entwickeln). Als Sprachwissenschaftler ist man sich beider Ansätze bewusst und weiß, das man mit Präskriptivismus langfrisitg nicht viel erreicht.
    Das nur ergänzend zu den Ausführungen von Herr Rau

  • Ich hab aber schon Angst vor Sprachwandel, eben dann, wenn etwas Geliebtes wegfällt. Ich bin kein Sprachwissenschaftler und mag all unsere Fälle :rotwerd:


    Plattenspieler , danke für den Autotunismus:lach:

  • Das ist aber korrektes Deutsch, weil "mit scharf" erst existiert, seit es an jeder Ecke Dönerläden gibt. Gemeint ist damit dieses rote, getrocknete Zeug, was keinen Eigennamen weiter hat ^^

    Ich dachte immer, das wäre Chili, stimmt das nicht?

  • Bei einem Metzger in unserem Dorf ist wegen der Coronasituation ein Plakat an der Tür: "Wegen der aktuellen interessanten Lage bitte nur einzeln eintreten." :aufgepasst:

  • Das hab ich mir schon gedacht. Hab heute einen Clown gefrühstückt ;)

    Weiß ich doch, ich bin gestresst. Außerdem, ich vermisse dieses tolle nurnochdreieinhalbwochenbiszudensommerferien Gefühl, weil, wegen Corona und diesen Gedanken im Kopf, das Schuljahr irgendwie nicht richtig fertig gemacht zu haben. Welcher thread ist das eigentlich hier?

Werbung