Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich werde nächstes Schuljahr das erste Mal eine fünfte Klasse in Mathe (Gymnasium) haben. Es ist erst mein drittes Jahr als Lehrerin. Dafür möchte ich meinen zweimal die Woche für 90 Minuten stattfindenden Unterricht gern so gestalten, dass differenziertes und selbstgesteuertes Lernen einen festen Platz hat. Ich habe den Eindruck, dass die Kinder das aus der Grundschule auch tendenziell so kennen. Da ich so aber bisher kaum gearbeitet habe, brauche ich Tipps von euch.
Meine bisherige Überlegung ist folgender Rhythmus:
- ca 10-15 min Standortbestimmung. Hier gibt es jede Stunde 10 Aufgaben. Abwechselnd gibt es einen Rückblick der letzten Schuljahre (Grundwissen prüfen) oder ein Aufgabenset zum aktuellen Thema. Die Aufgaben sind für alle gleich und sollen dazu dienen, Grundwissen wach zu halten und gleichzeitig die Stärken und Lücken zu identifizieren.
- ca. 5 min Rückblick. Die Schüler blättern in ihren Aufzeichnungen der letzten Stunde und erzählen sich dann zusammenfassend gegenseitig mit ihrem Sitznachbarn, was sie letzte Stunde gemacht haben und was sie für heute planen.
- ca. 5 min Organisation. Im Gespräch mit der ganzen Klasse werden Rollen verteilt (Zeitwächter, Lautstärkewächter, Experten (zu einzelnen Aufgaben)), Gruppen abgesprochen und Lehrerangebote (z. B. kleine Erklärrunden) terminiert.
- ca. 35 min Freiarbeit. Die Schüler arbeiten allein, zu zweit oder in Gruppen an den selbständig gewählten Aufgaben. Zur Orientierung nutzen sie Kompetenzraster und Lernwegelisten. Sie kontrollieren ihre Ergebnisse zum Teil selbständig, manche werden an mich abgegeben. Die Schüler haken ihre Lernwegelisten ab und legen sie in mein Fach. Ggf. bekommen sie dann für nächstes Mal einen Hinweis von mir, was sie dringend noch bearbeiten sollten.
- ca. 5 min Selbsteinschätzung. Schüler schätzen grob ihr Arbeitsverhalten und ihren Lernerfolg ein und geben an, wie gut sie im Zeitplan sind.
- ca. 15 min Gesprächskreis. Ein Schüler moderiert. Die Schüler stellen ihre Ergebnisse vor und können bei Bedarf erzählen, was ihnen beim Arbeiten geholfen hat, was schwierig war usw.
- Aufräumen und Verabschiedung
Ist das zu ambitioniert? Habt ihr Veränderungsvorschläge? Wie sieht euer Rhythmus aus? Wie geht ihr mit Hausaufgaben um? Ich dachte an eine 20-Minuten-Hausaufgabenzeit. In dieser arbeiten die Schüler zu Hause 20 Minuten an einer selbstgewählten Aufgabe und protokollieren, was sie gemacht haben.
Viele Grüße!