Fleisch-, Arbeitsbedingungen- und Bürgerkriegs-Diskussion (aus: Schulöffnungen)

  • ...weil diese "Jobs" zu diesen Bedingungen eben keiner hier machen würde.

    Schlimm genug, dass es anderorts wirklich "Sklaven" gibt, die an der Arbeit krepieren (Qatar...)

    Ob diese Seuche mal endlich einige Leute "wach" macht (Pflege...)

    ...bleibt abzuwarten.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)


  • Es sind schlimme bzw. nicht besonders angenehme Arbeitsbedingungen, aber es sind Jobs. Warum gehen wir denn nur davon aus, dass sie nur von Menschen geleistet werden, die aus einem anderen Land ohne Familie kommen?

    Weil gerade Tönnies dafür bekannt ist, mit Werkverträgen und Subunternehmern Mitarbeiter aus dem Ausland zu beschäftigen und das unter üblen Bedingungen. Tönnies hat im Laufe der letzten Jahre gegen so ziemlich alle Regelungen verstoßen, denen Schlachthöfe so unterlegen sind (Tierschutz, Hygiene, Arbeitsbedingungen, Wohnverhältnisse ... bloß mal Tönnies in eine Suchmaschine eingeben)


    Zitat

    und: wenn wir es wirklich wissen: warum tun wir nichts dagegen? (und ich rede nicht davon, eine Demonstration vorm Schlachthof zu veranstalten, sondern einfach kein Fleisch essen. und ja, das tun einige, aber nunmal nicht die "Mehrheit".)

    Weil’s geil ist, Nackensteak für 1,99EUR/kg zu bekommen. Und so bequem einfach im Supermarkt nebenan. Da gibt man die Verantwortung lieber an die Betriebe/Supermarktketten/Politik ab und hat ein gutes Gewissen dabei.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Falscher Diskussionsansatz. Die Preise könnten bleiben wo sie sind und trotzdem sinnvolle Löhne geszahlt werden, wenn nicht einige wenige (vulgo "Chefs") meinen würden, ihnen stände derart viel Geld zu. Da ist das Problem.

    Und - Menschen sind nun mal keine Karnickel. Bei den Preisen für Veggie"scheiss" ist das eher ein ungesunder Trend... zumal es nichts ändern wird. Ist das bei bspw- Spargel denn anders? Reine Geldscheffelei einiger weniger...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    • Offizieller Beitrag

    Nein, die Discount/Rammschpreise können nicht so bleiben, auch wenn die „Chefs“ auf ihr Geld verzichten. Klar versickert Geld in der Lieferkette, aber: das Schwein (exemplarisch für alle Tiere, die wir essen wollen) braucht Platz, braucht gutes Futter, braucht Zeit. DAS kostet GELD. Der Landwirt braucht und verdient Geld für seine Arbeit. Alle anderen Beschäftigten (Schlachthof, Metzger, LKW-Fahrer, Verkäufer) verdienen Geld.

    Und das geht NICHT bei 1,99 das Kilo.

  • Es ist schwer, diese "Geiz ist geil"-Mentalität zu unterbinden, da das doch irgendwie bei vielen Deutschen stark verwurzelt zu sein scheint. Auf die Vernunft der Konsumenten zu setzen, wird nicht funktionieren. Der Staat muss mMn intervenieren und das könnte er, indem er entweder eine Mindestquote an Fleisch aus Biohaltung für Supermärkte vorgibt, Schlachtbetriebe konservativer Fleischproduktion stärker besteuert oder den Metzgereien gegenüber den Supermärkten mit dem abgepackten Fleisch mehr Rechte einräumt. Die kleine Dorfmetzgerei ist jetzt auch nicht das Nonplusultra, aber zumindest wird hier weniger Schmu betrieben als anderorts.

    • Offizieller Beitrag

    Es GIBT schon Vorgaben.
    Aber die werden nicht eingehalten.
    und wer bei Aldi (exemplarisch) Nackensteak für 1,99 das Kilo kauft, kann nicht ernsthaft glauben, dass alle beteiligten Mitarbeiter*innen den Mindestlohn bekommen haben, keine unbezahlten Überstunden machen und so weiter.
    Oder glaubt man etwa, dass es eine Minute (und keine eingesetzten Geräte und so...) braucht, damit aus einem Schwein (der auch Platz brauchte, das kostet auch Geld) ein Steak wird?

  • Und - Menschen sind nun mal keine Karnickel.

    Ach was? Menschen sind auch keine Wölfe, Bananen oder Parkverbotsschilder. Und jetzt?

    Bei den Preisen für Veggie"scheiss" ist das eher ein ungesunder Trend...

    Nein, Fäkalien würd' ich auch ungern essen. Auch keine vegetarischen. Gesund oder ungesund entscheidet sich nicht an Fleisch oder nicht. Als Tankstellen-Vegetarier (Chips und Cola) ernährt man sich genau so wenig "gesund" wie jemand der C-Wurst Fritten Schranke für Nahrung hält. Wer generell keinen Wert auf die Qualität der Nahrungsmittel legt, wird sich ohnehin nicht sinnvoll ernähren.


    Allerdings gibt es bei Obst und Gemüse eine untere Schranke für Preise, bei Fleisch ja nicht.

    zumal es nichts ändern wird.

    Ja, die Agrarpolitik fördert industrielle Massenproduktion von lebensmittelähnlichen Erzeugnissen. Ob die wirklich jemand isst, spielt keien Rolle. da wird dann auch noch die Lagerung und Entsorgung subventioniert.


    Trotzdem ist jeder für die Folgen seines Handelns wertantwortlich. So zumindest mein schlichter ethischer Ansatz. Wer Fleisch essen möchte, nuss in Kauf nehmen, das Tiere getötet werden. Da kommen die meisten mit klar. Wer Billig-"Fleisch" kauft, muss mit dessen Produktionsbedingungen klar kommen. Und es soll keiner sagen, er häte nichts gewusst und dieses und jenes Super-Sonderangebot hätte auch zufällig mal unter ganz tolen Bedingungen produziert sein worden können. Nein, die Fleisch-Skandale reihen sich schön auf wie eine Perlenkette. Da ist immer mal wiedre was. Seit Jahren und Jahrzehnten ist das in den Medien.

    Ist das bei bspw- Spargel denn anders?

    Nein, auch beim Spargel kann man unter verschiedenen Qualitätsstufen wählen. Dass bei 1,99 für's Pfund nicht alles koscher ist, dürfte trivial sein.

    Reine Geldscheffelei einiger weniger...

    Willkommen in der Marktwirtschaft. Auch deren Probleme kann man sachlich disktutieren oder auf Stammtischniveau.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich bin mir ja nicht sicher, ob das nur am Preis liegt. Hier gibt es einen Ausbruch bei Erntehelfern, aus der Region kommt der „teure Spargel“.


    Und auch bei Biofleisch zahle ich doch vor allem die Haltungsform der Tiere, ist da denn gesagt, dass die Arbeiter im Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb bessere Bedingungen haben?


    Interessiert mich tatsächlich: kann ich bei Bio - egal ob Fleisch, Milchprodukte oder Gemüse - denn davon ausgehen, dass auch die Bedingungen der Arbeiter entsprechend besser sind?

  • Nein, kannst du nicht.

    In der Regel "kassiert" nur der Geldsack ganz oben.

    Die Arbeitsbedingungen sind in manchen Branchen so sch... dass da kein Mensch arbeiten sollte.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich hier geschrieben habe, dass die Fleischbetriebe in D ähnlich wie die Wanderarbeiterheime in Singapur eine ernste Bedrohung darstellen. Das wurde von einigen hier ziemlich abgetan und vor allem kein Bezug zur Schule gesehen.

    Was ich nicht verstehe: ich habe gelesen, dass NRW den Betrieb in Eigenregie hat testen lassen. Meine Herren! Warum das denn? Warum haben die Behörden nicht selbst sofort eine Reihentestung unternommen, als die ersten Fälle bekannt wurden? In einem anderen Artikel stand sogar, dass die Behörden die Quarantänebestimmungen nicht selbst angeordnet hat, sondern dies die Firma hat verkünden lassen. Ich hoffe, das sind Fakenews.

  • Ich tat das damals nicht ab, aber ich kann mir vorstellen warum es Andere taten: Wer von uns kennt denn konkret die Arbeitsbedingungen von Fleischverarbeitungsbetrieben? Am ehesten hat man ja noch den Einblick in Metzgereien, aber auch da bekommt man als Außenstehender nur wenig mit - da denkt man einfach positiv und vermutet: "Wird schon nicht so schlimm sein...".

  • Ich muss es hier mal sagen, aber das ist doch linkspolemischer Unsinn, den du hier von dir gibst. Dein Tenor deiner ganzen Beiträge ist, dass das einzige Problem das Gehalt des Chefs ist. Das hat aber überhaupt nichts damit zu tun.

    Das ist weder linkspolemisch noch Unsinn.

    Es ist genug Geld da, es ist nur völlig falsch verteilt.

    Das Resultat ist eine immer ungesundere "Schere".

    Und ganz im Stile Catos muss es einfach immer wieder erwähnt werden.

    Denn mir ist es lieber, dass sich diese Zustände in friedlicher Weise ändern, als dass es wirklich knallt.

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  • Das ist weder linkspolemisch noch Unsinn.

    Es ist genug Geld da, es ist nur völlig falsch verteilt.

    Das Resultat ist eine immer ungesundere "Schere".

    Volle Zustimmung


    Und ganz im Stile Catos muss es einfach immer wieder erwähnt werden.

    Vollste Zustimmung.


    Es ist vollkommen offtopic, aber das framing, das solche Menschen auch noch als "Leistungsträger" bezeichnet werden, ist kaum auszuhalten. Der Fleischmogul ist ein glänzendes Beispiel dafür, was in einem ungezügelten Kapitalismus schief läuft (und nein, das was wir als "soziale Marktwirtschaft" bezeichnen und damals von Erhard geprägt wurde, ist schon seit Jahrzehnten im Abbau)

  • Und noch mehr OT:

    Es gibt auch "Mogule", die es wohl kapiert haben... bestes Beispiel Götz Werner (dm), der schon vor Jahren ein BGE (oder vergleichbares) postuliert hat.

    Und der ist mMn nicht "links", der hat nur keine Lust auf Bürgerkrieg oder ähnliches.

    Wie nah wir an so was dran sind hätte gerade diese Seuche jetzt mal einigen Unbelehrbaren beibringen können.

    Hoffentlich lassen sich bspw. die Pflegeberufe jetzt nicht wiede abspeisen.

    Und ebensowenig die anderen, deren Jobs wichtig sind.

    Ach ja...

    "Sesselfurzer" sind nicht wichtig.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Jaja, wenn sich Milliardäre für ein BGE einsetzen :cash:. Ich kann nur hoffen, dass es nie dazu kommen wird *grusel* ...

  • ...die Alternative hieße Bürgerkrieg, den Elfenbeintürmler wie du nicht überleben würden, nicht überleben können - ich bezweifele, dass dir das wirklich lieber ist.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
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