Schwanger und auf Jobsuche...

  • Nun, man kann recht effektiv bestimmen, wann es nicht passieren soll.

    Ja, es war dämlich, nicht warten zu wollen bis ich 35 bin und verbeamtet. Meine Mutter pflegt immer zu sagen, es gibt nicht den richtigen Moment für Kinder, aber was weiß sie schon? Ich bin dumm, bald arbeitslos und überhaupt, das arme Kind...

    Tut mir Leid, ich bin echt emotional im Moment und hatte gehofft, hier Frauen zu treffen, die so eine Situation schon hatten und mir Tips geben können.

    Stattdessen wurde mir nun wiederholt gesagt, ich bin eine Lügnerin und handle moralisch verwerflich.


    Übrigens, ist zwar etwas off-topic, aber alle Frauen in meiner Familie hatten Fertilitätsprobleme und meine beiden Schwester mussten sich, nach mehreren Jahren, künstlich befruchten lassen. Scheiße, dass ich da wohl die Aussahme bin und es einfach so geklappt hat. Ich hatte mit Jahren des vergeblichen Versuchens gerechnet...

  • Dieser Thread zeigt wunderbar, warum Gleichberechtigung nur eine Theorie ist.

    Nein, wenn ich jemanden einstelle, weil ich umbedingt eine Stelle besetzen muss (aus welchen Gründen auch immer) und der AN schon beim bewerbungsgespräch weiß, dass er die nächste Zeit ausfallen wird. Hat das nichts mit dem Geschlecht zu tun. Wenn ich mich als Mann irgendwo bewerbe, obwohl ich weiß, dass meine Freundin/Frau schwanger ist und ich danach für die Zeit X in elternzeit gehe, dann würde ich das tatsächlich im Bewerbungsgespräch erwähnen. ALlein schon weil ich nicht ewig in Elternzeit sein werde und irgendwann wieder zurück an meinen Arbeitsplatz gehen will und dort nicht als "Arsch" abgestempelt werden will. Ja natürlich muss ich dann damit rechnen den Job nicht zu bekommen. Aber das mus

    1. und wer kommt für ihren Lebensunterhalt vom Sommer bis zum Winter auf?

    2. wo steht hier etwas von einer Planstelle? Es geht um 2 verschiedene Vertretungsstelle .

    Ich habe jetzt angenommen, dass es

    1) die beiden Vertretungsstellen (in Schule 1) überbrücken diese Zeit?

    2) einmal um 2 Vertretungsstellen in Schule 1 geht oder um eine Planstelle in Schule 2?

  • Das ist prima. Bei dir findet das jeder toll und klopft dir auf die Schulter, weil DU ALS MANN, du weißt schon.... Bei Bekanntgabe der Schwangerschaft deiner Frau (falls du sie überhaupt bekannt gibst), fragt dich deine SL bestimmt nicht, wie lange DU jetzt ausfällst, wäre dir bestimmt auch nicht angenehm.

    Dafür kann ich ja nichts. Die, die das so offen toll finden, sind weibliche Kollegen. Und ich werde dann von meiner männlichen, CDU-konservativen Schulleitung (die aber ansonsten voll in Ordnung ist) dumm angeguckt, wenn ich "verkünde" dass ich ab dann und dann erst mal weg bin. Und den ein oder anderen dummen Spruch von Kollegen darf ich mir dann auch anhören. Ist eben so. Aber das hat mit mir, meinem Leben, meiner Familie, meinen Entscheidungen und allem anderen, was mich betrifft ja nichts zu tun. Die meisten Menschen sind merkwürdig und haben andere Einstellungen zum Leben, als meine Frau und ich.

    Als SL schwangere Kollegen zu fragen, ab wann sie für wie lange weg sind finde ich um ehrlich zu sein nicht schlimm. Als Schulleitung muss man planen können und da ist es schon ganz hilfreich zu wissen, ob nur Mutterschutz geplant ist oder ob die vollen drei Jahre Elternzeit genommen werden und direkt noch weitere Kinder folgen sollen.

  • die mich längerfristig beschäftigen wollen, mit Aussicht auf Planstelle, die aber auch klar kommuniziert haben, dass sie jemand verlässliches brauchen (unter anderem für einen LK).


    Wenn sie jemand längerfristig und verlässlich wollen, sollen sie dir direkt eine Planstelle anbieten.

  • Ja, es war dämlich, nicht warten zu wollen bis ich 35 bin und verbeamtet. Meine Mutter pflegt immer zu sagen, es gibt nicht den richtigen Moment für Kinder, aber was weiß sie schon? Ich bin dumm, bald arbeitslos und überhaupt, das arme Kind...

    Tut mir Leid, ich bin echt emotional im Moment und hatte gehofft, hier Frauen zu treffen, die so eine Situation schon hatten und mir Tips geben können.

    Stattdessen wurde mir nun wiederholt gesagt, ich bin eine Lügnerin und handle moralisch verwerflich.


    Übrigens, ist zwar etwas off-topic, aber alle Frauen in meiner Familie hatten Fertilitätsprobleme und meine beiden Schwester mussten sich, nach mehreren Jahren, künstlich befruchten lassen. Scheiße, dass ich da wohl die Aussahme bin und es einfach so geklappt hat. Ich hatte mit Jahren des vergeblichen Versuchens gerechnet...

    Naja, du hast ein Universitätsstudium geschafft, so furchtbar dumm wirst du schon nicht sein.

    Du hast hier doch ganz viel Zuspruch bekommen und mit einer Ausnahme ausschließlich die Meinung, dass es mindestens nachvollziehbar ist, die Stelle am BG anzunehmen (wenn sie dir angeboten wird). Wenn man nach Meinungen fragt, dann muss man auch damit leben, dass nicht alle sofort ja und Amen rufen.


    Der Zeitpunkt ist wirklich ungünstig, aber es gibt auch Hartz IV Familien, die ihre Kinder gut durchbringen. Mit einem Vater, der in Lohn und Brot steht und einer Mutter, die sich erstens soviele Gedanken macht und insbesondere Akademikerin mit fertiger Lehrerausbildung ist, wird es dem Kind schon nicht so schlecht gehen.

  • Ich nehm Sie sofort. Und dann schauen wir Mal, wie lange wir was von Ihnen haben... Junge Kolleginnen haben da ja immer Mal wieder einen besonders schönen Grund ein Jahr auszusteigen. ;)

    Fand ich total super, auch wenn ein Baby da überhaupt nicht zur Diskussion stand...

    So einen Kommentar findest du "total super"? Ich finde das total übergriffig hier überhaupt irgendwo Familienplanung oder -wünsche zu kommentieren oder zu unterstellen.

  • Es kann ja nicht sein, dass sie so viele Nachteile zu erwarten hat, nur weil sie jetzt schwanger ist.

    Welche finanziellen Mittel hat sie zu erwarten, wenn sie die Stelle nicht bekommt? Wie sieht es mit dem Elterngeld aus?

  • Ich bin etwas irritiert, wie hier teilweise argumentiert wird.


    Ich bin zwischen Vorstellungsgespräch und Antritt der Stelle schwanger geworden, habe es am ersten Arbeitstag bekanntgegeben. Ich hatte zwei LKs und Klassenleitung in der Mittelstufe. Mein damaliger Chef hat ganz souverän reagiert, gratuliert und gemeint, ich solle halt so lange arbeiten, wie es geht, und dann findet sich schon auch eine Lösung.

    Und das tat es immer!


    Meine Schwangerschaften sind immer in Klassenleitungen und LKs gefallen, denn ich habe beides halt immer. Soll ich meine Familienplanung nach dem Deputat richten?!


    Jeder AG sucht doch zuverlässige Mitarbeiter, die nicht ausfallen. Umgekehrt schert es doch aber unsere Dienstherren oft genug auch nicht, wie es mit der Lebensplanung aussieht - siehe befristete Vertretungsverträge.


    Nein, da sollte Frau mal schön nach sich schauen, zumal nur sie die finanziellen Konsequenzen zu tragen hat.

  • Natürlich wird der potentielle neue Arbeitgeber belogen. Wenn der erläutert, dass er für die nahe Zukunft eine verlässlichen Arbeitnehmer braucht, der eine Klassenleitung übernehmen soll und eine Planstelle in Aussicht stellt und man darauf hin erklärt, dass sich das mit den eigenen Vorstellungen deckt und man sehr gerne die Chance hätte, sich im Schulbetrieb einzubringen und die Klassenleitung zuverlässig zu übernehmen, dann ist das schlicht und ergreifend gelogen. Dass hier juristisch gesehen niemand sagen muss, dass sie schwanger ist, steht gar nicht zur Debatte.

    Egal durch welche Hintertür du hier versuchst eine wie auch immer geartete Pflicht eine Schwangerschaft mit zu teilen herbei zu reden, sei es moralisch oder sonst wie - es gibt sie nicht. Und die gesetzlichen Regelungen die das eindeutig festlegen sind genau wegen Leuten erlassen worden, die so verquer denken wie du.

  • Egal durch welche Hintertür du hier versuchst eine wie auch immer geartete Pflicht eine Schwangerschaft mit zu teilen herbei zu reden, sei es moralisch oder sonst wie - es gibt sie nicht. Und die gesetzlichen Regelungen die das eindeutig festlegen sind genau wegen Leuten erlassen worden, die so verquer denken wie du.

    Ok, du willst es nicht verstehen. Ist in Ordnung.

  • Ich verstehe das schon genau, es ist sogar meine dienstliche Aufgabe mit genau diesen Gedankengängen um zu gehen.

    Würdest du verstehen, was ich schreiben, kämen von dir keine schrägen Behauptungen bezüglich irgendwelcher Pflichten. Du hast schon zu Anfang nicht verstanden, was ich schreibe, sonst hättest du dir deine Ausführungen zur juristischen Lage sparen können. Du willst es eben nicht verstehen und stattdessen lieber in deine unpassenden Schubladen einsortieren. Manchmal ist das eben so.

  • Würdest du verstehen, was ich schreiben, kämen von dir keine schrägen Behauptungen bezüglich irgendwelcher Pflichten. Du hast schon zu Anfang nicht verstanden, was ich schreibe, sonst hättest du dir deine Ausführungen zur juristischen Lage sparen können. Du willst es eben nicht verstehen und stattdessen lieber in deine unpassenden Schubladen einsortieren. Manchmal ist das eben so.

    Die Gleichstellungsgesetzgebung hat das erklärte Ziel, dass niemand benachteiligt werden soll, unter anderem aufgrund einer Schwangerschaft.


    Du sagst, du würdest zwar nicht direkt danach Fragen, meinst aber auf irgendwelche Fragen nach Übernahme von Klassenenleitung wäre die Bewerberin moralisch verpflichtet dir die Wahrheit zu sagen, nämlich das sie das nicht könne, weil sie schwanger sei. Du würdest sie dann nicht einstellen. Wenn sie in der Situation nicht die Wahrheit sagt (was sie aus genau diesem Grund nicht muss), wäre für dich das Vertrauensverhältnis zerrüttet und du könntest nicht mehr mit ihr zusammen arbeiten.


    Das ist ein glasklarer Versuch das Gleichstellungsgesetz zu umgehen, mit dem Ziel eine Bewerberin zu diskriminieren, die einem eindeutigen Schutzgrund des AGG unterliegt, da gibt es überhaupt nichts schön zureden.

  • Ich bin etwas irritiert, wie hier teilweise argumentiert wird.

    Ich bin nicht irritiert, ich bin entsetzt! (insbesondere über die Moralkeule, die hier ausgepackt wird)


    Und es zeigt sehr deutlich, warum es diese gesetzliche Regelung (dass eine Schwangerschaft nicht angegeben werden muss) gibt und dass sie offenkundig leider auch absolut notwendig ist! Es kann nicht sein, dass Menschen benachteiligt werden, nur weil sie Kinder bekommen.


    Und die belehrenden Hinweise zum Thema "Familienplanung" sind einfach nur komplett übergriffig!

  • So einen Kommentar findest du "total super"? Ich finde das total übergriffig hier überhaupt irgendwo Familienplanung oder -wünsche zu kommentieren oder zu unterstellen.

    Nein, ich empfand das keinesfalls als übergriffig oder Unterstellung. Es hat signalisiert, dass eine Schwangerschaft, sollte es dazu kommen, wohlwollend aufgenommen wird. Wäre ich zu dem Zeitpunkt schwanger gewesen hätte ich frohen Mutes die Stelle angenommen und hätte mir die Gedanken, die sich Klopfer gerade macht, nicht machen müssen!


    Leider hat zwischendurch die Leitung gewechselt... Konfrontiert war ich dann in der Tat mit einem entsetzten: "Oh, das passt jetzt aber gar nicht. Bei den anderen hab ich damit gerechnet aber bei dir überhaupt nicht, weil ich dachte..." (Ich ergänze den Satz : ...,dass zwei Frauen kein Kind bekommen.)

    DAS war schlimm! Und übergriffig noch dazu!


    Klopfer: Freu dich auf dein Baby! Das ist ein wundervolles Geschenk! Mach dir nicht zu viele Gedanken und nimm eine der Stellen an. Es wird werden und du bist nicht die erste Frau, die schwanger eine Stelle annimmt und der Arbeitgeber das nicht weiß bei der Einstellung. Diese angebliche Planungssicherheit, für die du gerade stehen sollst, gibt es NiCHT.

  • Hallo! Herzlichen Glückwunsch!

    Ich persönlich würde für mich klären: Kann ich mir als Gym wirklich die Stelle an einem BK vorstellen? Falls ja, Stelle annehmen. Verlässlich bist du doch trotzdem, eine Planstelle besteht ja über einen langen Zeitraum, in dem du das unter Beweis stellen kannst. Ja, durch die Schwangerschaft und anschließende Zeiten kannst du es nicht in den kommenden 2 Jahren zeigen, aber dein ganzes weiteres Dienstleben lang.

Werbung