Corona-App

  • Dass mein Beitrag überspitzt gemeint war, habe ich bereits angedeutet. Das ist die Krux der schriftlichen Kommunikation. Dessen Impetus müsste aber eigentlich klar geworden sein, oder?


    Ich kann dir aus der Praxis meiner Frau auf der Intensivstation eines Hamburger Krankenhauses berichten, dass ein frühzeitiges und dann erneutes Testen bis zum/am optimalen Testtag Quarantänezeiten verkürzt - und das war die Intention meines Beitrags, dessen rhetorische Verkürzung ich durch die intermediale Anspielung ("Ich will [wieder] an die Nordsee!") als genug markiert angesehen hatte.

    Wenn das von mir nicht ausreichend deutlich gemacht worden sein sollte, ist es jetzt hoffentlich klarer geworden.


    Und ja: Jeder Tag weniger Quarantäne bedeutet mir sehr viel. Das mag aber auch mit meiner persönlichen Situation zusammenhängen: Seit dem 13. März als Risikopatient Klassenlehrertätigkeit, (Abitur-)Korrekturen, Unterricht und alles Weitere von zu Hause aus, und das fast täglich mit 10-16 Stunden. Das prägt.

  • Das liegt doch alles in deiner Hand - die App schickt dem örtlichen Gesundheitsamt ja eben keine WhatsApp über deinen Gesundheitszustand.

    Nee, das stimmt, aber das macht ja was mit einem, wenn man diese Nachricht bekommt.

  • Schmeili

    Das ist wohl definitiv so.

    Deshalb muss ich mich auch bei vielen beherrschen, die bei dieser App Datenschutzbedenken vorbringen und seit Jahren ein Smartphone mit den gängigen Apps betreiben...

    Aufklären ist besser als beherrschen. Ich finde es grundsätzlich gesund, wenn man an staatlicher Überwachung zweifelt. Und ja, ich hab's jetzt verstanden, aber ich hab keine Ahnung von Appentwicklung und mir waren die Erklärungen hier hilfreich. Viele andere haben nix außer Facebook als Aufklärungsplattform, so widersinnig das auch sein mag, so ist halt die Realität.


    Wie viele von euch haben eigentlich App-Sicherheit mit ihren Schülern durchgekaut?

  • Aufklären ist besser als beherrschen. Ich finde es grundsätzlich gesund, wenn man an staatlicher Überwachung zweifelt. Und ja, ich hab's jetzt verstanden, aber ich hab keine Ahnung von Appentwicklung und mir waren die Erklärungen hier hilfreich. Viele andere haben nix außer Facebook als Aufklärungsplattform, so widersinnig das auch sein mag, so ist halt die Realität.


    Wie viele von euch haben eigentlich App-Sicherheit mit ihren Schülern durchgekaut?

    Zu deiner Frage, das ist bei uns Thema im Informatikunterricht (BMB, IMP, verschiedene Fächer zu Informatik in verschiedenen Klassen und ja, ich nehme es ernst, die Schüler weniger).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich spreche in GK mit den SuS über Datenschutz, gehe auch mal exemplarisch anhand von WhatsApp mit ihnen durch, wie man was einstellen kann, wenn wir über Dinge wie Cybergrooming und Selbstschutz im Umgang mit sozialen Netzwerken sprechen. Mit diesen Einstellungen kennt sich erfahrungsgemäß nur eine Minderheit praktisch aus, weil die meisten SuS nicht kritisch nachdenken über Zugriffsrechte die sie Apps pauschal einräumen etc. Das läuft dann ganz konkret mit Handy unterm ELMO.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • OT: ich musste gerade erstmal google was ein ELMO ist. Gibt es sowas wohl auch für Tageslichtprojektoren? Davon haben wir immerhin ein paar in der Schule.

    Ich spreche in GK mit den SuS über Datenschutz, gehe auch mal exemplarisch anhand von WhatsApp mit ihnen durch, wie man was einstellen kann, wenn wir über Dinge wie Cybergrooming und Selbstschutz im Umgang mit sozialen Netzwerken sprechen. Mit diesen Einstellungen kennt sich erfahrungsgemäß nur eine Minderheit praktisch aus, weil die meisten SuS nicht kritisch nachdenken über Zugriffsrechte die sie Apps pauschal einräumen etc. Das läuft dann ganz konkret mit Handy unterm ELMO.

    Ich finde es wirklich schwierig, mich mit Schülern mit aktueller Technik und Kommunikationsmitteln (und deren Risiken) auseinanderzusetzen, wenn mir dabei nur Vermittlungsmedien aus dem letzten Jahrtausend zur Verfügung stehen.

  • Also zumindest die Auseinandersetzung über Risiken im Umgang mit sozialen Medien oder Datenschutz im Internet/im Umgang mit Apps hängt weder ab von der medialen Ausstattung einer Schule, noch darf sie daran scheitern, dass man statt der Dokumentenkamera (ELMO) oder dem Beamer mit an die Tafel gehängten Ausdrucken oder OHP-Folien arbeiten muss (hatte ich im Ref in den Klassen im Altbau auch, hat ebenso geklappt, auch wenn die Alternative für die SuS ansprechender/passender ist bei dem Thema). Dennoch verstehe ich - abgetrennt von diesem Thema, dessen Bearbeitung nicht von digitalen Vermittlungsmedien im Klassenraum abhängt- durchaus, dass man gerne auch eine techische Austattung zur Verfügung hätte, die es einem erlauben würde von dme Foliensalat wegzukommen. Ich genieße es sehr, wenn ich in Räumen arbeiten kann, in denen ich meinen Klassen mit bunten Bildern aufgepeppte digitale Folien prsäentieren kann, ohne großes Umstöpseln eine kleine Filmsequenz ggf. auch noch kurzfristig auf Schülerwunsch einzubauen etc.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • App läuft. Ich hätte sie sowieso installiert aber diese Woche habe ich für mich obendrein noch einen echt guten Grund dafür gefunden: Es ist besser, man weiss nicht wenn eine Person zum Test gegangen ist und erfährt es erst, wenn dieser positiv ist. Sonst sitzt man in einem moralischen Dilemma. Ich war am Montag den kompletten Nachmittag mit einer Schülerin im Labor zusammen bei der Arbeit. Am Dienstag bekam sie Symptome und ging zum Test. Das schrieb sie mir, weil sie sich für den Rest der Woche von der Laborarbeit abmelden wollte. Gestern war mein Klassentag, das Testergebnis noch unbekannt. Ich habe mehrere Personen gefragt, was ich tun soll - keiner wäre mit den Jugendlichen zum Grillen gegangen. Ich natürlich auch nicht. Geärgert hat es mich fürchterlich und der Test ist zum Glück negativ, die Schülerin ist jetzt aber richtig fies erkältet (vermutlich aufgrund des anti-Corona-Hardcore-Lüftens am Montag im Labor). Hätte ich es nicht gewusst, wäre ich gegangen. Wär's dann passiert, wär's einfach so gewesen.

  • Zwei Wochen lang hat die Corona-Warn-App bei mir gut funktioniert, nun leider seit ein paar Tagen nicht mehr. ich bekomme ständig die Fehlermeldung "Ursache: 3. Etwas ist schiefgelaufen. Fehler bei Kommunikation mit Google API(10)". Dadurch ist natürlich keine Risikoermittlung möglich. Ich habe bereits Bluetooth ein- und ausgeschaltet und mein Handy 'runter- und wieder hochgefahren sowie die App de- und dann neu installiert. Hat leider alles nichts geholfen. Diese Fehlermeldung bleibt.

    Weiß jemand Rat?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • ... Es ist besser, man weiss nicht wenn eine Person zum Test gegangen ist und erfährt es erst, wenn dieser positiv ist. Sonst sitzt man in einem moralischen Dilemma....

    Das meinte ich weiter oben, wenn man die Nachricht bekommen sollte, sitzt man erst mal in Quarantäne. Ist natürlich sinnvoll, man soll ja nicht einen Haufen neuer Leute anstecken. Aber halt auch doof, weil man jedes Mal zu Hause bleiben müsste, obwohl man wahrscheinlich gesund ist... Ob der AG mich dann freistellen muss, wenn ich sage, ich hab so ne Appnachricht bekommen?

  • Guter Punkt, Samu! Das habe ich mich auch schon gefragt! Im "Niedersächsischen Rahmen-Hygieneplan Corona Schule" steht lediglich, dass man (also sowohl SuS als auch Lehrkräfte) bei Erkältungsanzeichen zuhause bleiben sollen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Da man mit einer Benachrichtigung der App, dass man eine Risikobegegnung hatte, auch das Recht auf einen Corona Test hat, gehe ich doch Mal stark davon aus, dass man dann bis zum Ergebnis auch erstmal Zuhause bleibt. Sonst bringt die App ja nichts.

  • Zumindest für uns Lehrpersonen im Kanton Baselland ist das geklärt: Man geht in Quarantäne und macht Fernunterricht. Ansonsten gibt es für diese Frage keine juristisch eindeutige Antwort. Übrigens auch nicht bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten. Der Arbeitgeber ist (bei uns!) nicht verpflichtet diese freizustellen, er kann aber natürlich "nett" sein und Homeoffice anordnen. Wie es ausschaut, wenn das Gesundheitsamt die Quarantäne anordnet, das weiss ich aber auch nicht.

  • Ich glaube, wenn das Gesundheitsamt anordnet muss man zu Hause bleiben, aber ist nicht krankgeschrieben-> also Homeoffice.

  • Da man mit einer Benachrichtigung der App, dass man eine Risikobegegnung hatte, auch das Recht auf einen Corona Test hat, gehe ich doch Mal stark davon aus, dass man dann bis zum Ergebnis auch erstmal Zuhause bleibt. Sonst bringt die App ja nichts.

    Man hat kein Recht auf einen Corona Test. Wenn die App einen positiven Kontakt anzeigt, kann man zum Arzt gehen, der dann anhand weiterer Kriterien entscheidet, ob ein Test angebracht ist oder nicht. Also im Prinzip wie jetzt auch schon, nur dass man weiß, wenn man "Kontakt" zu einem positiv Getesteten hatte. Man darf dann auch nicht automatisch zuhause bleiben.

  • Welche weiteren Kriterien stellst du dir denn vor? In der Regel wird man ja nicht feststellen können, wo der Kontakt stattgefunden hat.


    Wenn wir das ganze mal auf den Bereich Schule beziehen, der uns ja eigentlich interessiert. Wenn ich als Lehrkraft eine Warnmeldung bekomme und es dafür keine pausible Erklärung gibt, wird man doch fast immer einen kostenlosen Test durchführen. Und gerade für uns Lehrkräfte ist es mit dem Arbeitgeber doch total einfach. Ich rufe meine Schulleitung an und teile es ihr mit. Jede einigermaßen vernünftige SL, wird mich sofort auffordern zu Hause zu bleiben. Letztlich würde es ja auch auf die SL zurückfallen, wenn man am Ende positiv im Unterricht war. Und wenn die SL doch möchte, dass ich komme, lasse ich es mir schriftlich geben.

    Als Beamter oder auch angestellte Lehrkraft muss ich mir auf keine Sorgen über berufliche Konsequenzen durch Fehlzeiten machen. Also alles gut.


    Ich denke, da haben andere Berufsgruppen ganz andere Probleme. Ich denke, dass es da doch den einen anderen Chef gibt, der kein Verständnis hat und gerne möchte, dass man trotz Warnung zur Arbeit erscheint.

  • Zwei Wochen lang hat die Corona-Warn-App bei mir gut funktioniert, nun leider seit ein paar Tagen nicht mehr. ich bekomme ständig die Fehlermeldung "Ursache: 3. Etwas ist schiefgelaufen. Fehler bei Kommunikation mit Google API(10)". Dadurch ist natürlich keine Risikoermittlung möglich. Ich habe bereits Bluetooth ein- und ausgeschaltet und mein Handy 'runter- und wieder hochgefahren sowie die App de- und dann neu installiert. Hat leider alles nichts geholfen. Diese Fehlermeldung bleibt.

    Weiß jemand Rat?

    Genau dieses Problem habe ich auch!

    Ca. eine Woche lang hat alles funktioniert, es wurde immer schön grün angezeigt. Seit Samstag bekomme ich aber jedes Mal oben genannte Fehlermeldung und die App sagt jetzt, dass mein Risiko nicht ermittelt werden kann. Irgendwann habe ich die App deinstalliert und neu installiert, aber die Fehlermeldung bleibt...

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