Frage zum Corona-Test/ Antikörpertest

  • Ich habe versucht, durch Google mein Anliegen in Erfahrung zu bringen, aber bisher erfolglos. Vielleicht wissen ja aber die Biologielehrer besser Bescheid…


    Ich unterrichte normal in der Schule, mein Kind ist in der Notbetreuung. Vor Corona habe ich nicht so viel Angst, aber meine Eltern sehen wir momentan nicht, weil ich sie nicht gefährden möchte. Nun kommen aber ja bald die Sommerferien. Ich dachte, dass wir dann zwei Wochen in Quarantäne gehe und dann erst hinfahren.


    Nun gibt es ja aber diese Tests. Soweit ich verstanden habe, gibt es diesen Abstrichtest, für den man allerdings eine Überweisung benötigt und mit dem nur eine akute Infektion nachgewiesen werden kann. Der wird wohl für mich nicht infrage kommen. Aber es gibt ja noch diese Antikörpertests. meine Idee: ich lasse mein Blut untersuchen. Wenn ich keine Antikörper habe (was ja wahrscheinlich ist) hatte ich niemals eine Infektion und kann sofort zu meinen Eltern fahren. Wenn Antikörper vorliegen, liegt die Infektion wahrscheinlich ja schon länger zurück und ich warte dann einfach zu Sicherheit noch eine Woche und kann dann fahren. Ich denke, dass bei einer aktuellen Infektion doch auch sofort Antikörper gebildet werden, oder? Ist meine Planung logisch oder habe ich irgendwo einen Denkfehler?

  • Nein, bei einer akuten Infektion hast du noch keine Antikörper, das dauert eine Weile.

    Da wärst du eigentlich nur mit zwei Coronatests mit zeitlichem Abstand auf der 100%ig sicheren Seite.

  • Mehr oder weniger safe bist Du nur, wenn der Antikörpertest IgG anzeigt, dann hattest Du die Infektion und bist vorläufig immun. Während einer akuten Infektion macht der Körper IgM, auch die zeigt der Test an. Aber eben leider erst mit einer Verzögerung von etwa 1 Woche, also genau in der Zeit, die Du symptomlos bist sind sie noch nicht sichtbar.


    Ich denke eine Möglichkeit wäre die Eltern im Garten zu treffen und den Abstand einzuhalten. Das machen unsere alten Leute hier im Haus so, wenn sie sich abends treffen. Oder ihr nehmt alle FFP2 Masken.

  • Mehr oder weniger safe bist Du nur, wenn der Antikörpertest IgG anzeigt, dann hattest Du die Infektion und bist vorläufig immun.

    kann man so leider nicht sagen.

    Man streitet sich immer noch, ob Reinfektion möglich ist. (In Schwabing hat man Immunität beobachtet, in Südkorea dagegen ist man anderer Meinung).


    Wenn ich keine Antikörper habe (was ja wahrscheinlich ist) hatte ich niemals eine Infektion und kann sofort zu meinen Eltern fahren.

    Das versteh ich nicht so ganz - theoretisch wäre ja auch möglich, dass du dich kurz nach dem Test infizierst, dann wärest du ansteckend, wüsstest aber davon nichts.


    Vielleicht machst du dir auch etwas zu sehr Sorgen? Die Idee, vor dem Besuch bei deinen Eltern in freiwillige Isolation zu gehen, ist doch gut.

    :)

  • kann man so leider nicht sagen.

    Man streitet sich immer noch, ob Reinfektion möglich ist. (In Schwabing hat man Immunität beobachtet, in Südkorea dagegen ist man anderer Meinung).

    Diese Bedenken wurden ausgeräumt, da man die Testmethoden als Fehlerquelle ausfindig gemacht hat.

  • Bei einer Bekannten, die nachweislich Corona gehabt hat, ist der Antikörper-Test knapp 6 Wochen nach der Erkrankung negativ ausgefallen - ist mir unbegreiflich. Ich dachte falsch negativ käme so gut wie gar nicht vor. Kann es sein, dass sie tatsächlich keine Antikörper hat?

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Diese Bedenken wurden ausgeräumt, da man die Testmethoden als Fehlerquelle ausfindig gemacht hat.

    ?

    Sicher?

    Die WHO z. B. hat Ende April noch gewarnt, dass es bislang keinen Beweis dafür gibt, dass Aks (ausreichend) Schutz bieten. Zwar gibt es die Aks im Blut, könnte aber sein, dass die Menge zu niedrig ist, um vor einer Reinfektion zu schützen.


    hier z. B. zum Nachlesen:

    https://www.sciencefocus.com/n…-passports-warns-the-who/


    Denke, man wird da noch abwarten müssen.


    Gibt es denn mittlerweile zuverlässige Antikörpertests?


    Eine echt gute Frage!

    Roche sagt ja, haben ja ihren neuen Test regelrecht angepriesen - der Punkt ist, man kann bislang das noch nicht überprüfen, da Roche sein Verfahren noch nicht näher erläutert hat.


    siehe hier:

    https://www.spiegel.de/wissens…68-479a-b09a-6f096155ab85


    Zitat

    Wenn die Werte von Roche stimmen, sind die Tests zuverlässiger als viele andere Verfahren. Allerdings lässt sich das kaum unabhängig prüfen, der genaue Studienaufbau ist nicht öffentlich. Roche habe mit den renommiertesten Institutionen zusammengearbeitet, versicherte Thomas Schinecker, CEO von Roche Diagnostics, bei der Präsentation des Tests, nannte jedoch auch auf Nachfrage keine Namen. Auf Anfrage des SPIEGEL teilte Roche mit, die wissenschaftlichen Daten veröffentlichen zu wollen. "Wir prüfen derzeit verschiedene Optionen für eine Publikation", hieß es.




    Denke aber, Roche würde sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, wenn sie sich nicht wirklich sicher wären. Steht ja einiges für ihren Ruf auf dem Spiel.


    Es gibt allerdings noch ein nicht so gut kalkulierbares Problem: Das Virus könnte sich verändern, auf eine Art und Weise, die bislang niemand voraussehen kann. Kann gut sein, oder eben auch das Gegenteil. Und ob dann der jetzt so zuverlässige Test dann auch noch so zuverlässig wäre, das weiß man dann auch nicht.

  • der Punkt ist, man kann bislang das noch nicht überprüfen, da Roche sein Verfahren noch nicht näher erläutert hat.

    So ein Schmarrn. Das "Verfahren" ist uralt und wohlbekannt. Nennt sich Elecsys und ist natürlich bestens validiert.


    Gibt es denn mittlerweile zuverlässige Antikörpertests?

    Die werden niemals zuverlässiger als die Validierungsmethode. Etwa 2 % falsch positiv durch Kreuzreaktion mit Erkältungsviren. Wenn man aber im fraglichen Zeitraum nicht erkältet war, kann man schon davon ausgehen, dass es SARS-CoV-2 war.

  • Bei einer Bekannten, die nachweislich Corona gehabt hat, ist der Antikörper-Test knapp 6 Wochen nach der Erkrankung negativ ausgefallen - ist mir unbegreiflich. Ich dachte falsch negativ käme so gut wie gar nicht vor. Kann es sein, dass sie tatsächlich keine Antikörper hat?

    Kommt natürlich drauf an, welcher Test benutzt wurde. Fehlerquellen gibt's da einige. Es kann ein Test mit schlechter Sensitivität gewesen sein, es kann auch sein, dass die Person, die den Test gemacht hat, einen Fehler gemacht hat. Und es kann tatsächlich sein, dass Deine Bekannte nur sehr wenige Antikörper gebildet hat. Das ist etwas, was man durchaus schon häufiger beobachtet hat und man hat im Tierexperiment auch schon zeigen können, dass bei zu wenigen Antikörpern keine Immunität ausgebildet wird.

  • Lies doch einfach selber nach. Aber ja, ich habe mal in einer entsprechenden Forschungsabteilung bei der Roche in Penzberg gearbeitet. Keine Ahnung woher Du wissen willst, dass Roche das Verfahren nicht offengelegt hätte.

  • Lies doch einfach selber nach. Aber ja, ich habe mal in einer entsprechenden Forschungsabteilung bei der Roche in Penzberg gearbeitet. Keine Ahnung woher Du wissen willst, dass Roche das Verfahren nicht offengelegt hätte.

    Ich hab doch extra den Artikel dazu verlinkt. Außerdem habe ich extra dazu geschrieben, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass der Test nicht vollständig wasserdicht ist, sonst würden sie ja kaum damit an die Presse gehen.

    Es gehört aber nun mal zu einem Job jedes guten Journalisten, Bedenken anzumelden, wenn die entsprechende Publikation, die eventuell vorgebrachte Zweifel ausräumen könnte, noch nicht vorliegt. Und genau das ist halt nun mal der Fall.

    Weshalb man dann gleich etwas als "Schmarrn" titulieren muss, erschließt sich mir nicht.

  • Der SPON als vertrauliche Quelle des Qualitätsjournalismus. Alles klar. Gibt im Artikel sogar ein Foto auf dem ganz gross "Elecsys" zu erkennen ist. Dann google das und Du weisst, wie's geht. Dass der Test an so und so vielen Proben validiert worden ist, steht da auch. Und dann kommt irgendeine SPON-Klugscheisser daher, der keinen blassen Schimmer davon hat, was überhaupt "Validierung" heisst, und stellt ganz grossspurig irgendwas in Frage - wow, da geb ich jetzt echt viel drauf. Es steht jedem Labor übrigens frei, den Test selbst noch mal zu validieren, die Roche verkauft ja nur das Gerät und die Test-Kits.

  • Der SPON als vertrauliche Quelle des Qualitätsjournalismus. Alles klar. Gibt im Artikel sogar ein Foto auf dem ganz gross "Elecsys" zu erkennen ist. Dann google das und Du weisst, wie's geht. Dass der Test an so und so vielen Proben validiert worden ist, steht da auch. Und dann kommt irgendeine SPON-Klugscheisser daher, der keinen blassen Schimmer davon hat, was überhaupt "Validierung" heisst, und stellt ganz grossspurig irgendwas in Frage - wow, da geb ich jetzt echt viel drauf. Es steht jedem Labor übrigens frei, den Test selbst noch mal zu validieren, die Roche verkauft ja nur das Gerät und die Test-Kits.

    Darum geht es ja genau - Elecsys ist ja quasi das Aushängeschild. Genau deshalb muss man eben genau hinschauen, und zum Beispiel auch die Frage danach stellen, wie es z. B. aussieht, falls das Virus sich verändern sollte.

    Dass etwas im Moment valide, oder eben gesichert ist, mag ja so sein, es muss aber nicht so bleiben, gerade dann, wenn man es mit einem neuen Phänomen zu tun hat.

    Das heißt ja noch lange nicht, dass man etwas grundsätzlich in Frage stellt (wie du es mit der Kompetenz des Reporters tust ;)) .

  • Der Artikel behauptet, die Roche hätte das Verfahren nicht offengelgt. Das ist Quatsch. Das Verfahren ist seit 20 Jahren bekannt, so einfach ist das. Sie haben die Ergebnisse der Validierung nicht offengelgt. Validieren kann aber jeder selbst also ist das im Prinzip irrelevant. Das machen die nur, damit sie überhaupt eine Sensitivität bzw. Fehlerquote angeben können. Die Roche muss doch keine Verantwortung dafür übernehmen, dass das Virus auch mutieren kann.

  • @Wollsocken80 Kannst du etwas zum Antikörpertest von Abbott sagen? Ich überlege, ob ich mich testen lassen soll und mein Arzt bietet nur diesen an.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Spontan hätte ich jetzt gesagt, dass Abbott gleichermassen verlässlich sein müsste wie die Roche, ist ja auch einer der Big Player in der Branche. Dem scheint aber nicht so zu sein:


    Ungenauer Test: In der Covid-19-Diagnostik stolpert ausgerechnet einer der Marktführer


    Der Test von Euroimmun (das ist der, den Streeck et al benutzt hatten) scheint hingegen grundsätzlich OK zu sein. Meine Lebensgefährtin kennt jemanden bei Euroimmun und hat mal ein bisschen nachgefragt. Euroimmun selbst hat ihn halt mit Blutkonserven getestet und daher kommen die 2 % falsch positiven Ergebnisse obwohl die Sensitivität eigentlich gut ist. Grundsätzlich - ich schrieb es ja schon - kann aber jedes Labor den Test selbst noch einmal validieren und zumindest die Forschungslabore machen das ja auch. Bei den diagnostischen Laboren denke ich das eher nicht, die werden sich wohl auf die Herstellerangaben verlassen.


    Fun Fact: Für das Elecsys-System, das die Roche benutzt, habe ich am Standort Penzberg sogar mal ganz direkt gearbeitet. Lustigerweise ging es damals um ein Problem mit der Sensitivität. Ich hab ein halbes Jahr nichts anderes gemacht, als jeden Tag Polystreptavidin zu konjugieren und derivatisieren um rauszufinden, warum die blöden Antikörper nicht so binden wollen, wie sie sollten. Schlussendlich lag der Fehler in der Produktion, das haben wir immerhin rausfinden können :)

  • ?

    Sicher?

    Die WHO z. B. hat Ende April noch gewarnt, dass es bislang keinen Beweis dafür gibt, dass Aks (ausreichend) Schutz bieten. Zwar gibt es die Aks im Blut, könnte aber sein, dass die Menge zu niedrig ist, um vor einer Reinfektion zu schützen.

    https://www.n-tv.de/mediathek/…arme-article21794810.html

  • Danke für die Antworten....okay, ich fasse mal zusammen....Antikörpertest ist nicht sicher, weil Antikörper nicht sofort gebildet werden (war mir nicht klar). Schade. Also machen wir vor dem Besuch Quarantäne....weiß irgendjemand, wie lange die Inkubationszeit ist? Ich habe vor Wochen mal irgendwas von 14 Tagen gelesen, ist das immer noch Stand der Wissenschaft oder weiß man inzwischen mehr?

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