Risikogruppe und Arbeit

  • Ich finde das mit dem Attest voll in Ordnung und weiß auch gar nicht, wie man sich da so lange aufregen kann oder darüber überhaupt diskutieren kann.


    Was die Arbeitszeit betrifft: Ich weiß von Kollegen, die wesentlich (!) mehr arbeite als ich, z.B. durch Betreuung von Lernplattformen, unendlich vielen Klausuren, ZP10 und Abi gleichzeitig etc. aber auch von Kollegen, die halt auch kaum etwas machen. Ich mache es so, dass ich meine Schüler gut betreut weiß, nehme auch Anregungen an, aber auch so, dass ich nicht kaputt gehe. Denn ich bin ehrlich: Das Homeschooling mit 2 Pubertieren ist nicht gerade einfach und verschlingt eine Menge Zeit, die ich sonst nicht investieren muss.


    Was andere machen, ist mir dann relativ egal, das geht mich nichts an. Nur mein eigenes Gewissen.

  • Die Diskussion dreht sich ja nicht um die Attestpflicht an sich- die reichlich unproblematisch ist- sondern den Grundton, mit dem diese hier teilweise begrüßt wird, als ob diejenigen, die gerade nicht im Präsenzdienst sind zumindest in relevanten Teilen Drückeberger seien (was ja auch der O-Ton des gerade erst verlinkten Artikels zu Krankschreibungen bei Lehrern ist), denen man über eine Attestpflicht und ggf. beaufsichtigte Unterrichtskonzepte beikommen könnte. Das ist es worum sich die Diskussion dreht, weil es unglaublich traurig ist, wenn solche Unterstellungen immer wieder aufs Neue herausgeholt werden. So gesehen bin ich ja dankbar, das es eine Attestpflicht in BW geben wird, damit z.B. Fraggles und andere beruhigt (?) feststellen dürfen, dass das eigene Kollegium gesundheitlich genau so angeschlagen ist, wie selbst angegeben und wirklich nicht im Präsenzdienst zur Verfügung steht. Schade ist es trotzdem, dass noch nicht einmal im Kollegenkreis etwas mehr Vertrauen möglich ist.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • CDL

    Es ist genau diese unterschwellige Vorwurfshaltung gegenüber den betroffenen Kollegen.

    Dies führt bei psychisch nicht stabilen Menschen leider häufig dazu, dass sie ihre Rechte nicht wahrnehmen. Und ja, psychische Destabilisierung erlebe ich in meiner täglichen Beratungspraxis häufig. Gerade bei Krebserkrankungen und nach Herzinfarkten kommt es in Folge auch zu psychischen Erkrankungen (Depression, Angst, Panikattacken) mit eben auch psychischer Destabilisierung. Es kommt daher nicht gerade selten vor, dass solche Kollegen massive Ängste entwickeln sich adäquat therapieren zu lassen. Unterschwellige Vorwurfshaltungen oder zusätzliche Kontrollen sind daher absolut kontraproduktiv.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Die Frage ist eher, warum man den Vorschlag der Kultusminister so fürchterlich findet. Wenn man krank ist oder zur Risikogruppe gehört, kriegt man doch eins.


    Die gesellschaftliche Debatte, warum alle Arbeitnehmer eins vorlegen müssen, nur die Lehrer nicht, die verstehe ich nun mal.

  • Ach liebe Leute, rechtfertigt euch nicht. Oder um es mit Den Ärzten zu sagen:


    "Lass die Leute reden, denn wie das immer ist
    Solang die Leute reden, machen sie nichts schlimmeres
    Und ein wenig Heuchelei kannst du dir durchaus leisten
    Bleib höflich und sag nichts das ärgert sie am meisten"

  • CDL

    Es ist genau diese unterschwellige Vorwurfshaltung gegenüber den betroffenen Kollegen.

    Dies führt bei psychisch nicht stabilen Menschen leider häufig dazu, dass sie ihre Rechte nicht wahrnehmen. Und ja, psychische Destabilisierung erlebe ich in meiner täglichen Beratungspraxis häufig. Gerade bei Krebserkrankungen und nach Herzinfarkten kommt es in Folge auch zu psychischen Erkrankungen (Depression, Angst, Panikattacken) mit eben auch psychischer Destabilisierung. Es kommt daher nicht gerade selten vor, dass solche Kollegen massive Ängste entwickeln sich adäquat therapieren zu lassen. Unterschwellige Vorwurfshaltungen oder zusätzliche Kontrollen sind daher absolut kontraproduktiv.

    "Gefällt mir" passt irgendwie nicht dazu, aber genau so ist es (leider). In den Schwerbehindertenversammlungen dreht sich viel um genau solche Ängste, Sorgen und unterschwelligen Vorwurfshaltungen die Lehrkräfte aus ihren Kollegien heraus erfahren mit dem Ergebnis, dass viele sich entweder völlig übernehmen oder aus einem Rechtfertigungszwang heraus Informationen zur eigenen Erkrankung preisgeben, die sie eigentlich nicht teilen wollen würden in der verzweifelten Hoffnung wenigstens dann etwas Empathie zu erlangen- und das war VOR Corona und VOR Diskussionen über Risikogruppen und deren Kontrolle.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die Frage ist eher, warum man den Vorschlag der Kultusminister so fürchterlich findet. Wenn man krank ist oder zur Risikogruppe gehört, kriegt man doch eins.


    Die gesellschaftliche Debatte, warum alle Arbeitnehmer eins vorlegen müssen, nur die Lehrer nicht, die verstehe ich nun mal.

    Das Problem ist weniger der Vorschlag des KuMis an sich, als deine Begründung desselben und die darin zum Ausdruck kommende Haltung Risikogruppen gegenüber, die du wenig missverständlich verbrämst hinter dem Verweis auf "die gesellschaftliche Debatte" oder Pauschalurteilen eines Arztes über Lehrkräfte mit Vorerkrankungen (da sind dann direkt alle mit Vorerkrankung Drückeberger wenn sie keinen Präsenzdienst machen).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Natürlich ist es eine gute Entscheidung, dass man mit Attest vom Präsenzunterricht befreit bleibt, wenn nötig. Ich habe allerdings schon von Anfang an eines, ich hätte das nicht selbst entscheiden wollen und mich mit Beratung meines Hausarztes sehr viel wohler gefühlt.

    habe ich auch so gehandhabt.

  • Ich hab mir auch vorsorglich ein Attest besorgt, weil ich schon geahnt habe, dass die Attest Pflicht kommt. Da wollte ich vorgesorgt haben und vor allem die Absicherung durch meinen Arzt haben.


    Andere Frage: Müssen bei euch die Schüler auch Atteste einreichen? Meine SL will das nun, wobei ich das ziemlich komisch finde, weil sie ja auch Zuhause bleiben dürfen, wenn ein Familienmitglied zur Risikogruppe gehört. Da muss der Schüler also ein Attest vom erkrankten Bruder einreichen... Vor allem sind das ja auch in der Regel kostenpflichtige Atteste.

  • Ich finde, dass diese neuen spezifischen Atteste eben Unterstellungen auch verhindern.

    Jetzt mal von nicht-Risiko-Mensch zu nicht-Risiko-Mensch: Unterstellungen gibt es nur, wenn es Leute gibt, die unterstellen. Es geht Dich grundsätzlich einen feuchten Hasenpfurz an ob Leute krank sind und/oder ob sie auch ein Arztzeugnis dafür haben. Bei uns läuft es nach wie vor primär über Selbstdeklaration und nur im Ausnahmefall kann die Schulleitung ein Arztzeugnis einfordern. Normalerweise kennen sie Schulleitungen ihr Kollegium aber ausreichend gut um zu wissen, wer chronisch vorbelastet ist. Ich als Lehrperson und Kollegin habe damit nullkommagarnichts zu tun. Sollte ich für irgendjemanden eine Stellvertretung übernehmen müssen, dann wird die selbstverständlich bezahlt. Und wenn meine Stundenbuchhaltung schon voll ist, dann ist es Aufgabe meiner Schulleitung, eine externe Stellvertretung zu organisieren. Und damit bin ich auch schon wieder raus aus der Diskussion, denn ich bin ja ein nicht-Risiko-Mensch.

  • Sollte ich für irgendjemanden eine Stellvertretung übernehmen müssen, dann wird die selbstverständlich bezahlt. Und wenn meine Stundenbuchhaltung schon voll ist, dann ist es Aufgabe meiner Schulleitung, eine externe Stellvertretung zu organisieren.

    Und das mag dabei schon der entscheidende Unterschied zwischen der Schweiz und einigen deutschen Bundesländer sein. Hier wird diese nämlich nicht selbstverständlich selbstverständlich nicht bezahlt und in einigen Fällen nicht einmal als Mehrstunden angerechnet.

  • Das ist schade, ändert aber nichts daran, dass es Dich als Kollegen nichts angeht, wenn jemand krankt ist. Du musst darüber genau gar nichts wissen, auch nicht ob ein Attest vorliegt. Das ist allein Sache der Schulleitung.

  • Jetzt mal von nicht-Risiko-Mensch zu nicht-Risiko-Mensch: Unterstellungen gibt es nur, wenn es Leute gibt, die unterstellen. Es geht Dich grundsätzlich einen feuchten Hasenpfurz an ob Leute krank sind und/oder ob sie auch ein Arztzeugnis dafür haben. Bei uns läuft es nach wie vor primär über Selbstdeklaration und nur im Ausnahmefall kann die Schulleitung ein Arztzeugnis einfordern. Normalerweise kennen sie Schulleitungen ihr Kollegium aber ausreichend gut um zu wissen, wer chronisch vorbelastet ist. Ich als Lehrperson und Kollegin habe damit nullkommagarnichts zu tun. Sollte ich für irgendjemanden eine Stellvertretung übernehmen müssen, dann wird die selbstverständlich bezahlt. Und wenn meine Stundenbuchhaltung schon voll ist, dann ist es Aufgabe meiner Schulleitung, eine externe Stellvertretung zu organisieren. Und damit bin ich auch schon wieder raus aus der Diskussion, denn ich bin ja ein nicht-Risiko-Mensch.

    Auch wenn diese Antwort sicherlich wieder neue Schimpfworttiraden, seltsame Wortwendungen und distanzlose Äußerungen nach sich zieht, die ein Kollege einer fremden Kollegin im Schulflur hoffentlich nicht so entgegenbrüllen würde, es sei denn, diese Verrohung würde sich ins real life übertragen und kein Zeichen anonymen Aggressionsabbaus im Internet mehr sein - siehe oben - so denke ich, dass eine Attestpflicht eine vernünftige Sache ist und man die Diagnose dem Arzt überlassen kann. Es wäre doch ein bisschen vielverlangt, den Schulleitungen die Kenntnis medizinischer Daten zu überlassen.

  • Es geht Dich nichts an. Das sage ich Dir frisch, fromm und fröhlich auch direkt ins Gesicht. Ich bin froh in einem Kollegium zu arbeiten, in dem es so ein Gekaspere gar nicht erst gibt. Wer krank ist, ist krank. Da stellt sich eigentlich nur die Frage, ob man bei längerem Fernbleiben der Kollegin / des Kollegen Geld für einen Blumenstrauss oder sowas einsammelt.

  • (...)


    Andere Frage: Müssen bei euch die Schüler auch Atteste einreichen? Meine SL will das nun, wobei ich das ziemlich komisch finde, weil sie ja auch Zuhause bleiben dürfen, wenn ein Familienmitglied zur Risikogruppe gehört. Da muss der Schüler also ein Attest vom erkrankten Bruder einreichen... Vor allem sind das ja auch in der Regel kostenpflichtige Atteste.


    Nun ja, also in Berlin und NRW wird’s jetzt so gemacht:


    https://www.tagesspiegel.de/be…und-aeltere/25862054.html


    Ein Attest ist doch in Ordnung, wenn man nicht mehr unterrichten kann, ich verstehe die Aufregung nicht. Ich finde, dass diese neuen spezifischen Atteste eben Unterstellungen auch verhindern.

    Was genau hat deine Antwort @Fraggles mit der direkt davor gestellten Frage von EducatedGuess zu tun? Ich konnte in dem von dir verlinkten Artikel absolut nichts herauslesen zum Umgang mit SuS die sich selbst oder Familienangehörige als Risikogruppe deklarieren und deshalb zuhause bleiben. Ich habe wirklich verstanden, wie du selbst zur Attestpflicht steht und vielmehr noch habe ich verstanden, warum dir das persönlich so unglaublich wichtig ist, darum ging es aber in der Frage überhaupt nicht. Insofern verstehe ich auch nicht, was der Mehrwert des von dir verlinkten Artikels sein soll, außer natürlich um deine prinzipielle Position zur Attesttpflicht zu untermauern (statt einfach mal die angesprochene Kritik an den von dir genannten Gründen zu überdenken, denn an der Attestpflicht an sich stört sich hier niemand nachhaltig, einige haben ja schon geschrieben hier und in anderen Threads, dass sie sowieso ein ärztliches Attest eingeholt haben, weil sie selbst nicht einschätzen könnten, ob sie Präsenzdiesnt machen sollten oder nicht).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ob Schüler*innen ein Attest einreichen müssten für den Fall, dass sie im Homeoffice verbleiben, weil ein Familienmitglied zur Risikogruppe gehört, kann ich nicht sagen. Ich meine aber, dass mein Abteilungsleiter neulich anmerkte, dass ein Attest in solch einem Fall ja "schwierig einzufordern" sei. Allerdings haben wir einen solchen Fall - zumindest in meiner Abteilung - nicht, sondern diejenigen (wenigen) SuS, die im Homeoffice geblieben sind, gehören selbst zur Risikogruppe und m. E. haben dies alle schon vor Wiederöffnung der Schule mit einer ärztlichen Bescheinigung belegt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Man kann seine Meinung äußern, aber ich würde darum bitten aufzuhören, mir zu unterstellen, ich würde kranken Menschen unterstellen, ihre Atteste auszunutzen.

    Warum meine Ansicht, dass Atteste wichtig sind, dazu führt, dass es zu solchen Interpretationen kommt, weiß ich nicht.


    Ich finde, dass eine Attestpflicht vor Unterstellungen schützt, so wie Eisenmann es gesagt hat.


    In keinem Thread habe ich Ihnen, CDL, irgendetwas vorgeworfen. Sie gehören doch gar nicht zu Leuten, die fehlende Atteste ausnutzen, warum antworten sie mir die ganze Zeit darauf?


    Wer krank ist oder jetzt ein Jahr nicht mehr in die Präsenz kann, der ist doch gar nicht gemeint.

    Ich habe explizit gesagt, was ich meine. Und die Attestpflicht gab es vorher auch (für Krankheitsfälle).


    Man muss nicht seine eigenen Erfahrungen auf andere projizieren. In unserem Beamtenstatus und in unserem Beruf gibt es Leute, die das ausgenutzt haben, so schade das auch ist. Dann muss man sich aber nicht angesprochen fühlen.


    Es gibt auch Kollegen in meiner Klasse, die seit 9 Wochen abgetaucht sind. Ja, gibt es alles. Es gibt engagierte Leute und weniger engagierte Leute. Ich bin in meiner Familie die einzige Lehrerin, Partner in der Klinik, Eltern Handwerksbetrieb usw. Hier in der Uniklinik legt man ein Attest vor, in der freien Wirtschaft auch. In den letzten Tagen wurde in der Presse und z. B. bei Hart aber fair gefragt, warum das für Lehrer nicht gilt. Darauf bezog sich mein Beitrag. Mit keiner Silbe habe ich gesagt, dass ich Kranken etwas unterstelle.


    Ich stelle es mir schlimm vor, ein Jahr in Quarantäne zu sein oder bisher seit 9 Wochen, das zerrt sicherlich an den Nerven. Dann muss man aber nicht Lehrer falsch interpretieren. Ich schließe mich der Meinung derer an, die das in den letzten Tagen in der Öffentlichkeit gesagt haben und die so argumentieren, dass Unterstellungen und Missbrauch durch Atteste vorgebeugt wird.


    Ich würde darum bitten, mir diese Meinung zu lassen, ohne zu behaupten, dass ich Schwerkranken und Risikogruppen etwas unterstelle.


    Es gibt auch eine Neueinschätzung des RKI, auch im zitierten Artikel erwähnt.

  • In keinem Thread habe ich Ihnen, CDL, irgendetwas vorgeworfen. Sie gehören doch gar nicht zu Leuten, die fehlende Atteste ausnutzen, warum antworten sie mir die ganze Zeit darauf?

    Öffentliches Forum bedeutet, das jede und jeder antworten kann, der den Eindruck hat etwas Relevantes zur Diskussion beitragen zu können. Es gibt hier keinen Redestein der herumgeht, damit nur derjenige spricht der an der Reihe wäre oder direkt angesprochen wurde.


    Ich finde, dass eine Attestpflicht vor Unterstellungen schützt, so wie Eisenmann es gesagt hat.


    Ich finde nicht, dass es erst einer Attestpflicht bedarf, um Unterstellungen zu beenden, das ist eine Frage der Haltung insbesondere KuK gegenüber. Ich denke auch nicht, dass eine Attestpflicht das leisten kann, denn wer es zumindest nicht ausschließen möchte, dass KuK sich einen faulen Lenz aktuell machen, wird nicht wegen einer Attestpflicht plötzlich seine Haltung ändern. Im Zweifelsfall haben sich dann die vermuteten schwarzen Schafe halt einfach einen Arzt gesucht, der besonders willfährig war.

    Nochmal: Mein Problem ist nicht die Attestpflicht an sich, sondern die Art und Weise in der du auch jetzt wieder diese hier als erstrebenswert darstellst. Das liest sich für mich einfach deutlich zu unsolidarisch und es sind nun einmal genau solche Äußerungen die dazu führen, dass viele KuK sich selbst den Druck machen am Ende doch Präsenzdienst zu versehen, die das aus gutem Grund nicht müssten und womöglich auch aktuell nicht sollten. Und nein, ich projiziere gar nichts aus persönlicher Betroffenheit heraus auf andere, ich bin alles in allem inzwischen (wieder) recht gut darin Grenzen zu ziehen und mir haltlose Unterstellungen zu verbitten- viele KuK mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen haben diese Kraft (noch) nicht (wieder) für sich selbst und sind insofern darauf angewiesen, dass diejenigen, die sich zu artikulieren und zu kämpfen vermögen sie unterstützen und nicht im Stich lassen. Meist ist das der Job der gewählten Schwerbehindertenvertretungen wie chemikus08 oder der Personalräte wie Meike oder WillG, aber auch Menschen ohne Amt und Würden dürfen sich wie ich das hier gerade mache für die eigenen Kolleginnen und Kollegen stark machen. Als Gewerkschaftsmitglied sollte dir das eigentlich nicht fremd sein.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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