Risikogruppe und Arbeit

    • Offizieller Beitrag

    wir bekommen unsere FFP 2 Masken von der Schule gestellt, und nach Angaben der Herstellerfirma kann man sie bei 70° im Backofen keimfrei machen und mehrfach benutzen.


    Klar kann das teuer werden bei mehreren Kollegen, die auf die Masekn angewiesen sind.

    Aber offenbar ist das besser als Vertretungsstunden en masse zu generieren, immerhin arbeiten wir freiwillig ;)

    Von verstopfen habe ich noch nichts bemerkt, auch Kollegen haben davon noch nichts berichtet

  • CDL ich fände Atteste gut. Es gibt sie nur, wenn die Kollegen kein Risiko eingehen können und eben nicht in Gruppen gehen können. Das ist doch eigentlich normal und in jedem Beruf Usus. Und somit verhindert man, dass Schwarze Schafe das Ganze ausnutzen. Ich denke auch nicht, dass Ärzte bei solch einem längerfristigen Ausfall schnelle Gefälligkeitsatteste ausstellen (selbst Väter, aktueller Druck durch die Gesellschaft). Und somit ist es dann klar.

  • @Fraggles

    Nein Atteste sind sicherlich ok. Sie werden auch kaum einen Einfluss auf die Anzahl der ausfallenden Kollegen haben, wenn denn die Betroffenen stark genug sind ihre Interessen durchzusetzen. Ein schwererer Verlauf droht allen, die in den Bereichen Herz, Atmung, Immunabwehr eine Schwachstelle haben. Betroffen sind also diejenigen mit koronarer Herzerkrankung (auch ohne vorangegangenen Herzinfarkt), obstruktiver chronischer Lungenerkrankung sowie Diabetespatienten. Denn selbst bei einem gut eingestellten Diabetes ist es im Zeitraum bis zur Diagnosefeststellung meist schon zu bleibenden Gefässchäden gekommen. Guckt man sich diese Palette an, so betrifft das bestimmt die Hälfte aller Kollegen über 50 und 80% aller Kollegen über 60. Es bleibt also dabei, dass im Schnitt gut ein Drittel für den Präsenzunterricht ausfällt. Hierdurch bedingt, wird der Online-Unterricht ausgebaut werden müssen, um einen sinnvollen Einsatz der Kollegen zu gewährleisten!

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • In dem von dir eingefügten Link steht: "...Entsprechend kann eine Dekontamination von Atemschutzmasken bei 65°-70° C trockener Hitze über 30 min nicht mehr empfohlen werden... " Dass etwas "nicht mehr empfohlen" wird. ist nach meiner Auffassung doch etwas anderes, als dass von "diesem Verfahren explizit abgeraten" würde, wie du schreibst.


    Aber bevor nun ein Shitstorm über mich hereinbricht, sage ich lieber gleich, dass ich mich mit dieser Thematik nicht auskenne und auch gar keine FFP-2-Masken benutze.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    Einmal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Meine Apotheke hat auf Nachfrage auch dringend davon abgeraten die Masken die ich dort gekauft habe in den Backofen zu packen. Sie meinten, das wäre eine absolute Notlösung gewesen als es keinerlei Material gab, dass die Filter nach 12 Stunden aber nicht mehr zuverlässig arbeiten würden, somit auch das Ansteckungsrisiko entsprechend steige, insofern würde ich euch Friesin auch ganz dringend raten, dass noch mal mit einem Arzt oder Apotheker abzusprechen, ob- unabhängig von der Herstellerangabe- die Masken die ihr habt tatsächlich nach einem Aufenthalt im Backofen noch zuverlässig filtern was sie filtern sollen.


    chemikus08 : Ich meine Nierenerkrankungen wären ebenfalls besonders kritisch, außerdem nicht nur COPD-Patienten, sondern auch Patienten mit mittelschwerem-schwerem Asthma je nach individuellem Schweregrad der begleitenden Asthmasymptome, geschwächte Immunabwehr hast du genannt, insofern natürlich auch Menschen nach Transplantationen oder natürlich auch beispielsweise Menschen die gerade wegen einer Krebserkrankung in Behandlung befindlich sind (und das sind mehr, als man meinen würde, bei den Schwerbehindertenversammlungen hat das jedes Mal etwa ein Drittel der Anwesenden betroffen, die infolge einer akuten Krebserkrankung einen GdB + ggf. Gleichstellung hatten).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    2 Mal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Richtig, CDL, einer meiner Kollegen, der eine Krebserkrankung hinter sich hat und dadurch ein schwaches Immunsystem, darf nach Rücksprache mit seinem Arzt auch nicht in den Präsenzunterricht, sondern verbleibt im Homeoffice.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • @Fraggles

    Nein Atteste sind sicherlich ok. Sie werden auch kaum einen Einfluss auf die Anzahl der ausfallenden Kollegen haben, wenn denn die Betroffenen stark genug sind ihre Interessen durchzusetzen. Ein schwererer Verlauf droht allen, die in den Bereichen Herz, Atmung, Immunabwehr eine Schwachstelle haben. Betroffen sind also diejenigen mit koronarer Herzerkrankung (auch ohne vorangegangenen Herzinfarkt), obstruktiver chronischer Lungenerkrankung sowie Diabetespatienten. Denn selbst bei einem gut eingestellten Diabetes ist es im Zeitraum bis zur Diagnosefeststellung meist schon zu bleibenden Gefässchäden gekommen. Guckt man sich diese Palette an, so betrifft das bestimmt die Hälfte aller Kollegen über 50 und 80% aller Kollegen über 60. Es bleibt also dabei, dass im Schnitt gut ein Drittel für den Präsenzunterricht ausfällt. Hierdurch bedingt, wird der Online-Unterricht ausgebaut werden müssen, um einen sinnvollen Einsatz der Kollegen zu gewährleisten!

    Die Gründe, warum jemand in häuslicher Quarantäne bleiben muss, bis ein Impfstoff gefunden ist, sind klar. Das konnte man auf dem Fragebogen nachlesen, auf dem man ein Kreuz setzen musste.


    Ansonsten verhindert ein Attest die Krankmeldungen der schwarzen Schafe. Ich fand es von Anfang an seltsam, dass keine Atteste verlangt wurden (BW). Da wird jetzt nachgebessert und das war überfällig.


    Gut fände ich, wenn alle Klassenzimmer so digitalisiert würden, dass der Lehrer in häuslicher Quarantäne sich zuschalten kann und unterrichtet - dann braucht es „nur“ noch eine Aufsicht, die die Lerngruppe dabei beaufsichtigt.


    Nach den Sommerferien werden solche Schritte kommen, denke ich - oder irgendwann. Schließlich dauert die Pandemie noch lange, da müssen Lösungen her.

  • (...)

    Gut fände ich, wenn alle Klassenzimmer so digitalisiert würden, dass der Lehrer in häuslicher Quarantäne sich zuschalten kann und unterrichtet - dann braucht es „nur“ noch eine Aufsicht, die die Lerngruppe dabei beaufsichtigt. (...)

    Wenn der Dienstherr der eine solche Verpflichtung einführt dann auch das dafür erforderliche technische Material stellt lässt sich damit leben, auch wenn ich es eigentümlich fände eine voll qualifizierte Lehrkraft lediglich für Aufsicht und Klassenführung in den Raum zu stellen, während Lehrkraft zwei munter ihren Fachunterricht durchführt. Das liest sich ziemlich frustrierend, weil die eigene Arbeitskraft nicht besonders effizient eingesetzt wird und vor allem nach der erneuten Unterstellung, dass sich Leute, die sich aktuell als Risikogruppe selbst deklarieren eigentlich ja nur vor der Unterrichtspflichtung drücken wollen, weshalb man sie einer möglichst umfassenden sozialen Kontrolle aussetzt- wo sie doch immerhin netterweise mit Attest auch weiterhin von zuhause aus arbeiten dürfen... Etwas mehr Vertrauen in deine KuK und Wertschätzung für ihre Arbeit fehlt mir an dieser Stelle mehr, als Equipment für digitalen Unterricht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Wenn der Dienstherr der eine solche Verpflichtung einführt dann auch das dafür erforderliche technische Material stellt lässt sich damit leben, auch wenn ich es eigentümlich fände eine voll qualifizierte Lehrkraft lediglich für Aufsicht und Klassenführung in den Raum zu stellen, während Lehrkraft zwei munter ihren Fachunterricht durchführt. Das liest sich ziemlich frustrierend, weil die eigene Arbeitskraft nicht besonders effizient eingesetzt wird und vor allem nach der erneuten Unterstellung, dass sich Leute, die sich aktuell als Risikogruppe selbst deklarieren eigentlich ja nur vor der Unterrichtspflichtung drücken wollen, weshalb man sie einer möglichst umfassenden sozialen Kontrolle aussetzt- wo sie doch immerhin netterweise mit Attest auch weiterhin von zuhause aus arbeiten dürfen... Etwas mehr Vertrauen in deine KuK und Wertschätzung für ihre Arbeit fehlt mir an dieser Stelle mehr als Equipment für digitalen Unterricht.

    Geschrieben habe ich von schwarzen Schafen, nicht von den Kranken, die zuhause blieben müssen. Ich greife damit die Forderung nach einer Attestpflicht auf, die gerade gerade von den Kultusministern diskutiert und wahrscheinlich umgesetzt wird.

    Ich sehe das als Lösung, nicht als Problem, von dem man gar nicht betroffen ist, wenn man in Quarantäne leben muss, weil man Risikopatient ist. Eine Attestpflicht ist doch nichts Neues - sie gibt es in allen Berufen.

    Vertretungen gab es immer, bei diesem Konzept - das gibt es bereits - dann eben als Aufsicht. Das ist weniger anstrengend als Vertretungsunterricht und gehört ja jetzt schon zum Alltag.

    Diese längerfristigen Konzepte müssen eben her, da die Pandemie im Herbst ja nicht weg ist. Es betrifft ja meist einen kleinen Teil. An meinem Gym sind es 10 Leute, die bei uns z. B. nicht vertreten werden, weil die Ressourcen fehlen. Onlineunterricht ist aber noch nicht verpflichtend, sodass Arbeitsaufträge per Moodle weiterhin eingesetzt werden - auf Dauer muss aber Unterricht her.

    Längerfristige Konzepte zum digitalen Unterricht sind etwas Positives für den Fall, dass es live eben nicht geht, in anderen Ländern gibt’s das Equipment in den Klassenzimmern schon - Kameras für die Schalte zum Lehrer/Schüler, große Übertragungsbikdschirme usw.

    Ich unterrichte gerade die KS in 2 Gruppen, nach Pfingsten kommen die Stufen 5-10 wieder, auch in Teilgruppen. Die Stunden der Präsenzkollegen sind ausgeschöpft (nachmittags Betreuung der Heimgruppe). Daher müssen Konzepte her - und da ist es doch ok, wenn man schaut, dass von zuhause aus - in den paar Fällen - unterrichtet wird. Technical Support kann man ja auch als Kollegium anfordern. Bis dato reichen Rechner, Mikro und Kamera zuhause. Die Aufrüstung der Klassenzimmer, in denen Liveschalten stattfinden, müssen eh Fachleute machen. Gestern wurde in den Nachrichten ein Klassenzimmer gezeigt, das schon so umgerüstet ist. Ich muss schauen, ob ich die Quelle nochmal finde. Bei uns wird es so kommen - es gibt jetzt schon Vorbereitungen dafür, die Risikogruppenschüler in den Liveschalte-Unterricht zu integrieren (wir haben einige, die nicht kommen können).

    2 Mal editiert, zuletzt von Fraggles ()

    • Offizieller Beitrag

    Sie meinten, das wäre eine absolute Notlösung gewesen, als es keinerlei Material gab, dass die Filter nach 12 Stunden aber nicht mehr zuverlässig arbeiten würden, somit auch das Ansteckungsrisiko entsprechend steige, insofern würde ich euch Friesin auch ganz dringend raten, dass noch mal mit einem Arzt oder Apotheker abzusprechen, ob- unabhängig von der Herstellerangabe- die Masken die ihr habt tatsächlich nach einem Aufenthalt im Backofen noch zuverlässig filtern was sie filtern sollen.

    gut zu wissen, danke!

  • Gut fände ich, wenn alle Klassenzimmer so digitalisiert würden, dass der Lehrer in häuslicher Quarantäne sich zuschalten kann und unterrichtet - dann braucht es „nur“ noch eine Aufsicht, die die Lerngruppe dabei beaufsichtigt.

    Nichts für ungut, aber so einen Stuss las ich selten.


    Dieser ständig schwelende Groll, andere könnten weniger arbeiten als man selbst, verursacht der eigentlich auch chronische Erkrankungen? Fänd ich echt schade.

  • Ich weiß nicht, ob dieser Wunsch was mit der Unterstellung zu tun hat, die Kollegen Zuhause arbeiten nichts...


    Ich fände es auch cool. Momentan hab ich von Zuhause viel mehr Aufwand meinen Unterricht für die Kollegen vorzubereiten, ihnen Anweisungen, Erklärungen und Lösungen zu liefern... Mich hinterher zu erkundigen ob sie alles geschafft haben und wie die Kids zurecht kamen... Damit ich dann weiter planen kann... Finde ich mega nervig, da wäre ich lieber virtuell am Smartboard :victory:

  • Bei dem was ich hier immer so lese, bin ich echt froh wie es bei uns läuft. Ich mache meinen Online Unterricht und niemand meckert ich würde nich oder zu wenig arbeiten. Im Gegenteil, weil die Leute nachvollziehen können, dass es echt was tolleres gibt...

  • Man kann in alles alles Mögliche hineininterpretieren. Ich sehe es wie Eisenmann, dass man eben ein Attest braucht, wenn man nicht zur Schule kann und denke, dass das kein Problem ist, dass man diesen Weg wählt.


    Es schützt einen im Endeffekt vor Unterstellungen, so wie sonst auch. In normalen Zeiten reicht man ja auch nach eine Woche eins ein. In der freien Wirtschaft nach 3 Tagen und manchmal auch nach einem Tag, die sind da viel strenger.


    Groll würde eher entstehen, wenn längerfristig Vertretungsunterricht stattfinden müsste und zusätzlich gestemmt werden müsste. Und zwar aufs System und den Lehrermangel. Unser SL hat das bis Pfingsten erstmal abgelehnt, um Mehrbelastungen in der Pandemie zu vermeiden und dafür bin ich dankbar.

  • Natürlich ist es eine gute Entscheidung, dass man mit Attest vom Präsenzunterricht befreit bleibt, wenn nötig. Ich habe allerdings schon von Anfang an eines, ich hätte das nicht selbst entscheiden wollen und mich mit Beratung meines Hausarztes sehr viel wohler gefühlt.


    Ich kann mir allerdings auch nicht vorstellen, dass das andere wirklich gemacht haben, einfach zuhause bleiben in vollem Bewusstsein, eigentlich gar kein Risiko zu haben, weil man keine Lust auf Präsenzunterricht hat, und dann auch noch eine ruhige Kugel zuhause schieben?


    Für mich waren die letzten Wochen unglaublich anstrengend, ständig im Gefühl zu sein, vielleicht zuwenig zu tun, von anderen vertreten werden zu müssen und vielleicht insgeheim von Kollegen schräg angesehen zu werden weil man sich vorm Präsenzunterricht drückt (dass genug Leute so denken sieht man ja schon hier). Und nebenbei noch ein Kleinkind zu betreuen, das eigentlich 100% Aufmerksamkeit benötigt, alsp eigentlich gar nicht genug Arbeitszeit zu haben. Ich würde so gerne wieder an die Schule und unterrichten, ganz normal meinen Job machen und mein Kind in der Krippe gut versorgt wissen, aber in ständiger Angst zu sein, mich anzustecken und vielleicht nicht mehr gesund zu werden, wäre noch schlimmer als der jetzige Zustand.

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