Muss Mehrarbeit angerechnet werden?

  • Hey, muss Mehrarbeit angerechnet werden. Oder darf sie wegen Corona unter den Tisch gefallen werden lassen?


    Die Kurse Klassen sind jetzt bei uns getrennt. Das bedeutet doppelt so viel Arbeit. Wird das als Mehrarbeit angerechnet oder darf der Arbeitgeber das unterschlagen? Die SL möchte das gerne unterschlagen - sie druckst herum. Verschiebt diese Anfragen wegen Corona.


    Und kann jetzt einfach solch eine drastische Erhöhung der Arbeitszeit verlangt werden? Man hat ja schließlich nicht umsonst die Stundenreduzierung gewählt.

  • Bei uns ist jeder zusätzliche Präsenzstunde Mehrarbeit, aber digitaler Unterricht zählt leider nicht mit in die Stundenzahl. Hier sind die Personalräte gerade dabei entsprechende Vereinbarungen dazu zu treffen, frag mal bei euch nach, ob das nicht auch so ist bei euch.

  • Warum gibt die Schulleitung nicht einfach ein paar deiner Onlinebetreuungen an einen anderen Kollegen ab? Soweit ich das sehe, gibt es einige Fächer/Kollegen, bei denen die Onlinebetreuung extrem kurz ausfällt.

    Ich habe aber irgendow etwas gelesen, dass einige DInge als Mehrarbeit angerechnet werden müssen, finde ich jetzt nicht mehr so schnell. Aber es gin wohl auch insbesondere um Notbetreuung am Wocheende.

  • Die Kurse Klassen sind jetzt bei uns getrennt. Das bedeutet doppelt so viel Arbeit. Wird das als Mehrarbeit angerechnet oder darf der Arbeitgeber das unterschlagen? Die SL möchte das gerne unterschlagen - sie druckst herum. Verschiebt diese Anfragen wegen Corona

    Das kommt aber auf die Planung an. Meine Kurse sind auch geteilt, meine Stundenanzahl der Präsenzstunden ist über die Zeit gerechnet aber exakt gleich.
    Sehe eine Klasse in 4 Wochen nur dreimal, als Ausgleich. Einen anderen Kurs alle 14 Tage, so passt die Stundenanzahl.

    • Offizieller Beitrag

    Hat sich denn dein Stundenkontingent erhöht, Julia?

    Bei uns wurden die Klassen auch geteilt, und jede Klasse kommt umschichtig 2 oder 3x mal die Woche in die Schule. Für mich sind das dieselbe Anzahl an Schulstunden.

    Wenn etwas eingeübt werden soll, gebe ich den Gruppen zu Hause digitale Aufgaben (wie HA). Das ist kein Mehraufwand.


    Bei uns an der Schule werden in der Coronazeit übrigens weder Plus- noch Minusstunden angerechnet. Minusstunden würden allenfalls in Sport anfallen, weil das gerade nicht unterrichtet werden darf.

  • Also irgendwie verstehe ich das nicht ganz: Kommen denn bei euch ALLE Schüler JEDEN Tag??? Und dann in geteilten Gruppen??? Wie macht ihr das rein räumlich?


    Also bei uns kommen die einzelnen Klassen vor den Sommerferien nur noch an 3 Tagen. Meine eigenen Kinder dürfen nur noch 2x kommen. Genauso im Umfeld meiner Kinder an anderen Schulen. Ich kenne eigentlich keine Schule, wo der Stundenumfang genau so bleibt wie er regulär wäre.


    Also gleicht es sich doch wieder aus: Normalerweise unterrichte ich z.B. Englisch 4 Stunden die Woche. Jetzt kommt die Klasse aber nur 1x in dieser Woche, dafür muss ich die Stunde 3x halten, weil die Klasse gedrittelt wurde. Also mache ich einen Gewinn von einer Stunde + weniger Vorbereitungszeit, da 3x das gleiche. Die gewonnene Zeit stecke ich dann in die Erstellung des Wochenplans.


    Ein anderes Modell wäre ja einzelne Klassen / Jahrgänge kommen täglich, dafür aber nur wochenweise. In dem Fall hättest du ja nie alle deine Kurse und Klasse gleichzeitig, also müsste es sich doch auch ausgleichen.


    Julia, sei mir nicht böse, aber du schreibst ständig von deiner überbordenden Arbeitsbelastung und suchst nach rechtlicher Hilfe hier im Forum. Meinst du nicht, du solltest dir DRINGEND mal eine Supervision gönnen??? Irgendwas läuft ja bei dir eklatant schief. Also ich meine, ich kenne jede Menge Kollegen, die stöhnen, weil sie so viel arbeiten (ich auch immer wieder mal), aber im Großen und Ganzen sind wir zufrieden und finden unseren Ausgleich. Das ist der entscheidende Unterschied.

    Ich finde dich auch extrem hilflos und ohne Selbstbewusstsein, einfach mal Entscheidungen zu treffen: So, jetzt habe ich genug gearbeitet, das lasse ich jetzt mal weg. Irgendwelche Schlupflöcher zur Entlastung gibt es doch immer...…. Sagt die mit den 2 Korrekturfächern und viel Oberstufe.

  • Also irgendwie verstehe ich das nicht ganz: Kommen denn bei euch ALLE Schüler JEDEN Tag??? Und dann in geteilten Gruppen??? Wie macht ihr das rein räumlich?

    Selbst wenn eine komplette Klasse in die Schule kommt und dann räumlich geteilt wird (das wurde bei uns bis zu dieser Woche auch so gemacht, weil noch nicht so viele Klasse wieder im Präsenzunterricht sind und somit genügend Klassenräume zur Verfügung stehen), bleibt die Stundenzahl der Lehrkraft doch die selbe. Dann muss man halt als Lehrer*in zwischen zwei Räumen pendeln, was ich persönlich als nicht weiter schlimm empfinde - solange es sich um ruhige, konzentriert arbeitende SuS handelt, die man auch ruhig mal für eine halbe Stunde allein lassen kann und die dann in dieser Zeit ihre Arbeitsaufträge erledigen. Das ist aber nur mein persönliches Empfinden; in einem anderen Thread schrieben allerdings bereits User*innen, dass sie solch eine räumliche Teilung von Klassen als belastend empfinden würden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Vollste Zustimmung! Wenn man ein Spiel mitspielen will, empfiehlt sich die Kenntnis der Spielregeln, damit nicht der Spiel- äh Schulleiter oder andere Spieler das Spiel nach ihren Regeln spielen.

    Es hilft auch dabei zu erkennen, dass der Spielleiter nicht immer ein falsches Spiel treibt, sondern der kommunizierte Spielablauf weitgehend stimmig ist.

    Man kann sich dann mehr auf das Spiel konzentrieren, als auf den Frust über blöde Spielregeln ;)

  • Die BASS zitiere ich immer wieder gerne, wenn sich KuK bei mir beschweren, dass ich angeblich nicht richtig abgerechnet habe. Hab das letztens mal an den (ständig meckernden) Lehrerrat geschickt. Die waren doch tatsächlich überrascht, dass es einen solchen Runderlass gibt. Was wiederum micht sehr überrascht hat, da ich diesen Link im Februar an das gesamte Kollegium verschickt habe.


    Es hilft auch dabei zu erkennen, dass der Spielleiter nicht immer ein falsches Spiel treibt, sondern der kommunizierte Spielablauf weitgehend stimmig ist.

    Man kann sich dann mehr auf das Spiel konzentrieren, als auf den Frust über blöde Spielregeln ;)

    Da stimme ich genauso zu wie bei Bolzbold . Auch ein Problem, das KuK immer wieder haben. Das Leben an der Schule wäre so viel einfacher, wenn alle die Regeln kennen würden. Und neben ihren Rechten (die wichtig zu wissen sind) auch ihre Pflichten kennen würden.

    • Offizieller Beitrag

    Es hilft auch dabei zu erkennen, dass der Spielleiter nicht immer ein falsches Spiel treibt, sondern der kommunizierte Spielablauf weitgehend stimmig ist.

    Man kann sich dann mehr auf das Spiel konzentrieren, als auf den Frust über blöde Spielregeln ;)

    Das ist in der Tat eine sehr wichtige Ergänzung bzw. diese Feststellung macht die andere Hälfte des Problemkomplexes aus.
    Interessant dabei ist, dass die Reaktion von KuK auf Spielregen, die ihnen nicht gefallen, nicht immer Einsicht ist sondern dem entspricht, was die SuS oft in solchen Situationen sagen. "Das ist unfair!"...

  • Die BASS zitiere ich immer wieder gerne, wenn sich KuK bei mir beschweren, dass ich angeblich nicht richtig abgerechnet habe.

    Steht denn da drin, wie mit halben, doppelt beschulten Klassen plus Homeoffice umgegangen werden soll? Mit der TE ist ja aktuell kein Gespräch möglich, das Problem scheint mir aber schon eins zu sein, das mehrere Kollegen betreffen könnte.

  • Danke, im BASS findet sich ja folgendes:



    "2.1 Nach § 61 LBG ist der Lehrer verpflichtet, über seine individuelle Pflichtstundenzahl hinaus Mehrarbeit zu leisten, wenn zwingende dienstliche Verhältnisse es erfordern. Die Verpflichtung des Lehrers zur Übernahme von Mehrarbeit erstreckt sich auf regelmäßige und gelegentliche Mehrarbeit im Schuldienst.


    Geleistete Mehrarbeit ist grundsätzlich durch Freizeitausgleich abzugelten. Da dieser im Schuldienst in der Regel aus zwingenden dienstlichen Gründen nicht möglich ist, wird Mehrarbeit im Schuldienst anstelle eines Freizeitausgleichs vergütet (Ausnahmen: Verrechnung mit ausgefallenen Pflichtstunden - s. Nr. 4.2, Blockunterricht an Berufskollegs - s. Nr. 4.6).


    2.2 Vergütbare Mehrarbeit im Schuldienst ist nur die von einem Lehrer im Rahmen der hauptamtlichen oder hauptberuflichen Unterrichtstätigkeit auf Anordnung oder mit Genehmigung über die individuelle Pflichtstundenzahl hinaus an der eigenen Schule oder an einer anderen Schule derselben Schulform zu leistende Unterrichtstätigkeit."


    Quelle: https://bass.schul-welt.de/1056.htm


    Somit muss ich die Mehrarbeit trotz Stundenreduzierung machen. So denn die Situation zwingende dienstliche Verhältnisse erfordert. Also auch schlaflose Nächte hinnehmen. Nicht umsonst habe ich schließlich reduziert.



    Aber weiter steht dort doch eindeutig, dass ein Freizeitausgleich stattfinden muss!



    Das könnte ich doch dem SL vorlegen und ich wäre gerettet! Oder gibt es da noch irgendeinen Fallstrick?

  • Freizeitausgleich heißt im Schuldienst nicht, dass Du mehr freie Tage dadurch bekommst sondern dass Du ggf. im nächsten Schuljahr eine anteilige Stundenreduzierung bei gleichbleibender Besoldung bekommst.

    Ja sicher, danke. Zeit ist halt manchmal auch Geld. Wenn ich jetzt mehr ausgeben muss, habe ich dafür im nächsten Schuljahr weniger Ausgaben. Aber wichtig ist, dass der SL durch das BASS nicht drumherum kommt.


    2.2 einfach Antrag auf Bezahlung der Mehrarbeit stellen, wenn welche vorliegt.

    Wenn der SL einlenkt, dann muss ich das doch nicht tun. Wenn er also sagt, jo, du hattest recht, die Mehrarbeit müssen wir dir anerkennen. Im nächsten Schuljahr arbeitest du dann weniger oder entsprechend gar nicht. Erst wenn er das nicht tut, diesen Antrag auf Bezahlung der Mehrarbeit stellen. Die Frist ist da ja 3 Jahre (1). Also noch genug Zeit, um auf eine Antwort des SL zu warten. Ist es dieses SDT 424 das richtige Antragsformular für die Mehrarbeit? https://www.brd.nrw.de/schule/…ce/2012_11_13_STD_424.pdf


    Die Mehrarbeit muss ja auch innerhalb eines Jahres ausgeglichen werden, sonst ausbezahlt:

    "die Mehrarbeit schriftlich angeordnet oder genehmigt wurde und sie aus zwingenden dienstlichen Gründen nicht durch Dienstbefreiung innerhalb eines Jahres ausgeglichen werden kann"(2)


    Quellen:

    (1) https://duisburg.gew-nrw.de/ne…ehrarbeit-in-schulen.html

    (2) https://www.brd.nrw.de/schule/…erricht_A_Bes_23_1012.pdf

  • Ich zitiere dazu ma von

    https://www.lehrernrw.de/servi…t-und-home-schooling.html


    Mehrarbeit und Home-Schooling

    May 4, 2020

    Lehrkräfte, die neben dem zur Zeit angeordneten Fernunterricht („Home-Schooling“) auch noch Präsenzstunden als Vertretungsstunden leisten, können dies als Mehrarbeit abrechnen. Dies hat das NRW-Schulministerium auf Nachfrage des Vorsitzenden des Hauptpersonalrates Realschulen, Sven Christoffer, bestätigt.

    Soweit eine Lehrkraft ihren üblichen Präsenzunterricht nicht ableisten kann, sondern Fernunterricht erteilt, weil der Schulbetrieb aus infektionsschutzrechtlichen Gründen ruht, gelten die Pflichtstunden in Präsenz – entsprechend dem individuellen Stunden-Soll – grundsätzlich als erteilt. Sofern eine Lehrkraft über ihre eigentliche Unterrichtsverpflichtung hinaus – zusätzlich zum Home-Schooling – Präsenzunterricht als Vertretungsunterricht erteilen soll und hierfür keine anderweitige Entlastung erhält, handelt es sich um Mehrarbeit nach dem Mehrarbeitserlass (Bass 21-22 Nr. 21). Nur dann, wenn feststeht, dass der Unterricht wegen Abwesenheit der Klasse, etwa nach der Abiturprüfung, auch nicht im Wege des Home-Schooling erteilt werden kann, wäre Vertretungsunterricht Ersatz für nicht erteilte Pflichtstunden.

    Beispiel: Eine Lehrkraft arbeitet seit Wochen im Home-Office im Rahmen ihres Stundendeputats. Sie versorgt mit ihren beiden Hauptfächern sämtliche Schülerinnen und Schüler ihrer Klassen und nimmt die entsprechenden Korrekturen vor. Nun soll sie zusätzlich mit einigen Wochenstunden als Vertretung einer Lehrkraft im Präsenzunterricht eingesetzt werden. Diese Vertretungsstunden stellen Mehrarbeit dar.

  • Du musst auf jeden Fall die Mehrarbeit beantragen, sonst wird dir kein Geld ausgezahlt. Gerade bei der Adhoc Mehrarbeit ist das wichtig.

    Das Formular findest du auf https://www.brd.nrw.de/schule/…langelegenheiten/service/ (Abrechnung Mehrarbeitsvergütung für Lehrkräfte (ad hoc-Mehrarbeit)), es sollte aber auch in deiner Schule im Sekretariat zur Verfügung stehen, da von dort die Dateneingabe erfolgt.

    Handelt es sich um eine andere Form der Mehrarbeit z.b. regelmässig (löngerfristig, mit Ausgleich im nächsten Schuljahr usw.) dann muss sie vor Beginn der Mehrarbeit beantragt und genehmigt werden mit dem von dir Erwähnten STD424. Da sollte bei dir also nicht greifen.


    Solll es über Flexibilisierung deiner Stunden laufen, dann musst du genauso wie der Lehrerrat und die Gleichstellungsbeauftragte normalerweise zustimmen bzw. informiert werden und der geplante Ausgleich sollte in deinem Interesse schriftlich festgehalten werden.


    Gute Infos, nicht nur zur Mehrarbeit, findet sich auf https://www.tresselt.de/mehrarbeit/

    Frag eure Gleichstellungsbeauftragte doch nach dem Teilzeitkonzept und dem Vertretungskonzept.

    Wenn der SL einlenkt, dann muss ich das doch nicht tun. Wenn er also sagt, jo, du hattest recht, die Mehrarbeit müssen wir dir anerkennen. Im nächsten Schuljahr arbeitest du dann weniger oder entsprechend gar nicht. Erst wenn er das nicht tut, diesen Antrag auf Bezahlung der Mehrarbeit stellen. Die Frist ist da ja 3 Jahre (1). Also noch genug Zeit, um auf eine Antwort des SL zu warten. Ist es dieses SDT 424 das richtige Antragsformular für die Mehrarbeit? https://www.brd.nrw.de/schule/…ce/2012_11_13_STD_424.pdf

Werbung