Risikogruppe entrümpelt im Unterrichtsgebäude?

  • Hallo zusammen,


    mich interessiert eure objektive Ansicht zu folgendem Sachverhalt:


    Die Risikogruppe einer Schule soll in Gebäuden, in denen Unterricht stattfindet, vormittags 3 Stunden anwesend sein und entrümpeln.

    Im Nachbargebäude quer über den Schulhof gibt es einen Verdachtsfall. Virologen sagen, das Virus hielte sich sehr lange in der Luft.

    Nach dem Entrümpeln soll die Risikogruppe in eigenen Räumen einfach anwesend sein.

    Leidet da nicht das Homeschooling drunter? Ist das zu vertreten? Die Leute haben ein gesundheitliches Risiko und Möbelpacker sind sie auch nicht?


    Danke

  • Ich sach ma so, in Sachsen existieren seit dem letzten Erlass gar keine Risikogruppen mehr. Wir sind alle ab sofort im Einsatz.


    Möbelschleppen würde ich aber generell ablehnen. Da ist man doch nicht mal versichert:gruebel:

  • Was heißt denn entrümpeln?


    Mein Labor betreffend zum Beispiel sehe ich das als meine Aufgabe und würde ich aktuell auch als Risikogruppe machen, da ich dort alleine bin. Ebenso in meinem Raum.

  • Im Nachbargebäude quer über den Schulhof gibt es einen Verdachtsfall. Virologen sagen, das Virus hielte sich sehr lange in der Luft.

    Nach dem Entrümpeln soll die Risikogruppe in eigenen Räumen einfach anwesend sein.

    Ich glaube, es gibt viele Fälle, wo man als Verdachtsfall gar nicht weiß, dass man ein solcher ist.

    Aber mal ehrlich, dann darf man als Risikopatient ja gar nicht vor die Tür, nicht mal zum Einkaufen. Da ist das Risiko viel höher als im Nachbargebäude neben dem Schulhof.

  • Juristische Antwort: Die Erlasse zu den Risikogruppen regeln in den Bundesländern (jetzt müsste man in den für dein Bundesland gucken, die Angabe fehlt aber) die Freistellung vom Präsenzunterricht. Die Freistellung ist auch genau darauf beschränkt. Es gibt also keinen Anspruch darauf, grundsätzlich die Schule nicht betreten zu müssen und man kann dort auch für andere Tätigkeiten eingesetzt werden. Im Detail müsste man darauf schauen, wie diese Tätigkeiten aussehen, wenn sich eine Risikosituation ergibt, die dem Präsenzunterricht vergleichbar ist, wird ein Einsatz vermutlich nicht zumutbar sein. Einen Raum frei zu räumen wäre für mich grundsätzlich zumutbar, so fern es sich um Tätigkeit handelt, die üblicherweise auch von Lehrern ausgeführt wird (Sammlung räumen, Klassenraum einrichten). Es wäre nicht zumutbar, wenn dies mit Hilfe einer Schülergruppe geschehen soll oder wenn es sich um eine Tätigkeit ohne Bezug zu den normalen Aufgaben eines Lehrers handelt (Bsp: Der Heizungskeller soll aufgeräumt werden. Für so was ist der Hausmeister zuständig.).

  • ...

    Nach dem Entrümpeln soll die Risikogruppe in eigenen Räumen einfach anwesend sein.

    Leidet da nicht das Homeschooling drunter?...

    Das wäre allerdings was für den Personalrat, bzw. die Gewerkschaft, wenn der PR keine Ahnung hat. Wenn Risikoleute Homeschooling vorzubereiten haben, ist fraglich, ob man sie nötigen kann, die Zeit in der Schule abzusitzen.

  • Beamte auch, unabhängig davon ob Risikopatient oder nicht. Das ist eine amtsunangemessene Tätigkeit, Remonstration an die Schulleitung und Anfrage an den Personalrat, ob der Schulleiter noch alle Latten am Zaun hat.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Beamte auch, unabhängig davon ob Risikopatient oder nicht. Das ist eine amtsunangemessene Tätigkeit, Remonstration an die Schulleitung und Anfrage an den Personalrat, ob der Schulleiter noch alle Latten am Zaun hat.

    Kommt m.M.n. drauf an, was "Entrümpeln" meint. Werkbänke auf den Sperrmüll tragen oder Schulbücher aus den Achtzigern aussortieren.


    OT: was man in Schulen mitunter beim Aufräumen findet ist echt ein Träumchen, DIA-Serien zu den sozialistischen Bruderstaaten, diese Lernleinwände aus den 50ern mit Lippenblütlern oder Atomkraftwerken, die man inzwischen auf Flohmärkten für gutes Geld verhökert oder coole Stempel für alles, was man früher gestempelt hat, statt es zu kopieren (Geschlechtsteile zum Beschriften, Blätter aller heimischen Baumarten o. ä.)

  • Mit anderen Worten: Risikotruppe geht auf Schatzsuche... (Habe ich Truppe geschrieben?)

    Das Problem ist, dass manche Schulleitungen meinen, Kolleg*innen beschäftigen zu müssen. Es liegt an genau diesen Kolleg*innen zu zeigen, dass sie aauch ohne (unnötige) Sonderaufträge gut beschäftigt sind. Und wenn nicht, dass sie sich nützlich machen. Auch im Schulgebäude, wenn Kontakt mit den Virenschleudern Kindern vermieden werden kann.

  • Das wäre allerdings was für den Personalrat, bzw. die Gewerkschaft, wenn der PR keine Ahnung hat. Wenn Risikoleute Homeschooling vorzubereiten haben, ist fraglich, ob man sie nötigen kann, die Zeit in der Schule abzusitzen.

    Die Leute mit Präsenzunterricht haben weiterhin Fernunterricht, den sie vorbereiten müssen (bei mir auch der Fall). Insofern zählt das Argument nicht.

  • Die Leute mit Präsenzunterricht haben weiterhin Fernunterricht, den sie vorbereiten müssen (bei mir auch der Fall). Insofern zählt das Argument nicht.

    Ah, und du wirst genötigt, deinen Fernunterricht in der Schule vorzubereiten?

  • Nee, ich meinte, dass die Leute, die gerade Präsenzunterricht in der Kursstufe machen, trotzdem weiterhin die anderen Klassen per Fernunterricht von zuhause aus betreuen.

  • "Entrümpeln" kann auch so etwas bedeuten, wie das Umsortieren von Vorbereitungsräumen in den einzelnen Fachschaften. Das wäre etwas, was ohnehin immer wieder ansteht und wofür bereits einige Fachschaften explizit um Gewährung von Zeitressourcen (=Freistellung vom Unterricht) gebeten haben. Die Gelegenheit könnte nicht günstiger sein. Möbel tragen usw. würde ich aber auch als amtsunangemessene Tätigkeit ablehnen.

  • Ah, und du wirst genötigt, deinen Fernunterricht in der Schule vorzubereiten?

    Unabhängig davon. In der Zeit, in der man Fernunterricht vorbereitet hält man keinen Präsenz-Unterricht, und umgekehrt. Wir haben gerade in einem anderen Thread darüber gesprochen, dass die Lehrer ihre Arbeitszeit eigenverantwortlich verteilen müssen.


    Wenn man hier eine Analogie haben möchte, so heißt das, dass man eben auch weniger Fernunterricht vorbereiten kann, wenn man aufräumt oder seine Zeit gepflegt absitzt. Da hat wohl der Schulleiter gefunden, dass diese Tätigkeiten wichtiger sind als Unetrricht. Kann ich nicht nachvollziehen. Aber vielleicht wollte man nur dem Druck der Stammtische, von wegen fauler vorerkrankter Säcke, nachgeben.

  • Ist hier anders.

    Die Kursstufe hat Präsenzunterricht in den Hauptfächern und die anderen Klassen 5-10 Fernunterricht.

    Mache beides (habe 2 Hauptfächer).

    Gymnasium, Baden-Württemberg.


    Hat man zufällig keine Kursstufe, hat man weiterhin nur Fernunterricht.


    Eine Arbeitsteilung ist zwar bei uns besprochen wurden und auch angelaufen, aber nicht in der Hinsicht, leider.

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