Gegen alle Prinzipien

  • Ich sag ja ... Ich höre offenbar was anderes wenn der spricht. Aber das lohnt sich nun wirklich nicht mehr zu diskutieren, kann man in den Transkripten ja auch alles nachlesen.

  • In der Schweiz gelten 2m Abstand usw.

    Das gilt eben für kleine Kinder nicht. Und im Schutzkonzept meiner Schule steht das auch so drin. Und das ist ja nicht vom Himmel gefallen oder hat die Schulgemeinde hier frei erfunden. Es stützt sich klar auf Bundes- und Kantonsvorgaben.

  • Es mag ja durchaus sein, dass so etwas für Kinder in der Grundschule nicht gerade förderlich ist.

    Die Konsequenz daraus muss sein, dass man die Grundschulen dann wieder dicht macht, keinesfalls aber, dass man sich einfach über Sicherheitsbedingungen hinwegsetzt.

    Wer ist eigentlich "man" in deiner Geschichte? Wenn ich von hier ausgehe: Das Land Sachsen öffnet die Schulen und die Lehrer (also u. a. ich) sollen die Abstandsregeln durchsetzen. Nicht mehr, nicht weniger. Bei unseren Großen funktioniert das gut, bei den Kleinen nicht. Denn wenn sie sich einmal angefasst haben ist es bereits zu spät, das Virus, um es in deinen Worten zu sagen, denkt sich nämlich nicht "oh, wenn nachher das Ordnungsamt kommt dann verbleibe ich jetzt lieber in nur einem Kinderrachen."


    Beschwere dich bei deinem Kultusministerium, nicht bei den Kindern oder deinen Kolleg*innen, von denen du überhaupt nicht weißt, wie und unter welchen Bedingungen sie arbeiten.

  • Ich bin echt stolz auf unserer Kleinen hier. ;)

    Wir haben unsere Kinder auch unterschätzt. Bei den Viertklässlern ging viel über den (doch vorhandenen... :/) Verstand. Gestern, bei den Kleinen aus den ersten Klassen merkte man aber auch, dass sie wegen der komischen Umstände teilweise eingeschüchtert bzw. auch ängstlich waren. - aber dadurch auch sehr diszipliniert. Mal sehen, was die "Präsenzkollegen" morgen so alles erzählen, wenn alle Klassenstufen durch sind.

  • Wollsocken: Es geht nicht darum, dass man nicht diskutieren kann. Aber wenn dir der TÜV sagt, dass deine Bremsen defekt sind, wirst du wohl kaum sagen, dass das alles Panikmache ist. Eine nun wirklich breite Mehrheit der Experten in Deutschland hält die Abstandsregelungen für sinnvoll. Das Rki fordert täglich auf sich daran zu halten. Und jetzt kommst du und sagst alles Panikmache? Sorry, geht gar nicht.

  • Die Konsequenz daraus muss sein, dass man die Grundschulen dann wieder dicht macht, keinesfalls aber, dass man sich einfach über Sicherheitsbedingungen hinwegsetzt. Kann gar nicht glauben, dass das hier tatsächlich Leute diskutieren.

    Wo setze ich mich denn über Sicherheitsbedingungen hinweg?


    Dass ich nicht in Deutschland unterrichte, steht klar in meinem Profil. Ich wollte hier einfach mal schildern, wie es bei uns gerade läuft. Und natürlich halte ich mich an die Vorgaben, allerdings an die Vorgaben, die mir der Kanton bzw. der Bund macht. Warum sollte ich mich an deutsche Vorgaben halten?


    Hier hat nun mal das Bundesamt für Gesundheit entschieden oder beschlossen, dass von Kindern bis 10 keine grosse Gefahr auszugehen scheint. Dem Staat vertraue ich, dass die das nicht einfach so erwürfelt haben, sondern dass da schon was dahinter steckt. Klar lässt sich die Schweiz beraten.


    https://www.tagesanzeiger.ch/i…nungsschritt-422461686393 da äussern sich unter anderem Herr Koch und der Epidemiologe Marcel Salaté zur Schulöffnung.

  • Es ging doch gar nicht um dich, sondern das Wollsocken die Regeln in D als Panikmache abtut.


    Statt dessen sollte man überlegen, wie man trotz der Regeln Schule gestalten kann. Welche Rituale / Unterrichtsformen sind möglich. Das wäre eigentlich viel spannender.

  • Kapa


    Ernsthaft? Du vergleichst hier

    mit vllt. mal nur 1,35 m statt 1,50 m Abstand halten?

    Es geht um die einfache Grundlage: Wir haben uns an Regeln und Vorgaben zu halten, die uns unser Arbeit- und Gesetzgeber vorgibt. Klar ist das jetzt ein überzogener Vergleich gewesen, ganz bewusst sogar.


    Wenn ich mich aber noch nicht mal an grundlegende Regeln wie 1,5/2,0m (wird ja durchaus anders ausgelegt und wie reden hier explizit nicht nur von Schülern die sich nicht dran halten) Abstand halten kann und mich dann darüber aufregte, dass das jemand an die entsprechenden Stellen weiterleitet, dann kann ich auch bei anderen Verstößen die Augen zu machen. Alles andere wäre Janusköpfig. Entweder ich halte mich an die Regelungen und Vorgaben oder ich lebe mit den Konsequenzen die darauf folgen wenn ich es nicht mache.


    Im Übrigen kann ich an den Schülern wo ich bisher gearbeitet habe auch wunderbar beobachten, dass diejenigen, die sich an grundlegende Regelungen nicht gehalten haben eben auch bei genau den externen Beispielen lieber weggesehen haben und das „lockerer“ nahmen.



    Kritik an Maßgaben etc. ist doch auch vollkommen in Ordnung. Solange man sich daran hält bis diese angepest oder verändert werden. Schlimm ist es aber, wenn diejenigen, die sich an die Regeln halten und regelverstöße melden als „Nestbeschmutzer“ angesehen oder anderweitig diffamiert werden.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Aber wenn dir der TÜV sagt, dass deine Bremsen defekt sind, wirst du wohl kaum sagen, dass das alles Panikmache ist.

    Wenn die Bremsen kaputt sind, sind sie kaputt, das lässt sich eindeutig feststellen. Finde bitte selbst den Fehler in Deiner Analogie.



    Es ging doch gar nicht um dich, sondern das Wollsocken die Regeln in D als Panikmache abtut.

    Weisst Du was mich wirklich nervt? Ich habe mehr als differenziert ausgeführt warum ich die für den Schulbetrieb in Deutschland getroffenen Regeln für nicht praktikabel und ganz einfach auch überzogen halte. Entweder Du liest nicht wirklich was ich schreibe oder Du bist nicht in der Lage bzw. nicht willens, Dich mit den Details auseinanderzusetzen. Dann widersprichst Du Dir auch noch selbst, denn erst basieren die Regeln ja auf angeblich eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und dann geht's einfach nur noch darum, die Regeln halt einzuhalten, weil man ja Beamter ist. Kein Mensch hat hier jemals das Einhalten von grundsätzlichen Hygieneregeln infrage gestellt. Hier geht es gerade um Details und Du machst mit einem Satz eine Verallgemeinerung draus.

  • Wenn ich mich aber noch nicht mal an grundlegende Regeln wie 1,5/2,0m (wird ja durchaus anders ausgelegt und wie reden hier explizit nicht nur von Schülern die sich nicht dran halten) Abstand halten kann und mich dann darüber aufregte, dass das jemand an die entsprechenden Stellen weiterleitet, ...

    Weiß jetzt nicht, auf wen du dich beziehst, aber es geht hier m.M.n. um das Problem bei Klasse 1 und 2 sowie Förderschule. Und da können sich die Kinder nicht dran halten, ob du das Ordnungsamt bemühst oder es lässt. Natürlich weisen wir die Kinder darauf hin, im Schulhaus kleben Pfeile, es gibt sogar eine Kloaufsicht (!), die, nebenbei bemerkt, knapp 4000 Eur dafür in diesem Monat verdient. Und trotzdem ist es möglich, dass es vorkommt, dass sich unsere Schüler anfassen. Nicht die Neuner, aber alle von 1-4 mindestens (Förderschule), weil es schnell geht und wir keine Elektrohalsbänder zur Verfügung haben, um sie in Sekundenbruchteilen zu disziplinieren. Und wenn bei uns ein arbeitsloses Elternteil, was meint, jetzt seine Kinder in die Schule schicken zu müssen, das Ordnungsamt rufen sollte, dann weiß ich sehr genau wie das gemeint ist: genauso, wie es gemeint ist, wenn sie sich bei der Schulleitung beschweren, dass ein Lehrer bei der Frühaufsicht auf dem Hof Kaffee getrunken hat.


    Um noch mal auf den ganz toll provokativen Hakenkreuzezeichnenvergleich einzugehen: Das passiert zwar auch aus Unverständnis heraus, aber nicht aus Versehen. Und es ist auch nie zu spät, dieses Vergehen zu ahnden. Wenn unsere Kids andere angehustet haben kann ich darauf zwar eingehen, aber ob das andere Kind infiziert ist liegt nicht in meiner Macht.

  • Ganz genau, kleine Kinder und viele Förderschüler können die Abstands- und Hygieneregeln schlicht nicht durchgehend einhalten und auch ich kann es in der Arbeit mit meinen Schülern nicht. Oder wie soll ich mit 2 m Sicherheitsabstand wickeln und füttern?

    Das hat nichts mit wollen oder nicht wollen zu tun, sondern mit können.


    Ich gebe Firelilly in einem Punkt absolut recht: wenn die Regeln explizit gefordert werden, aber nicht eingehalten werden können, dann dürfte man die entsprechenden Schulen nicht öffnen. Entweder die Regeln sind doch nicht so wichtig oder die Schulöffnung ist es nicht - da müssten die Verantwortlichen eine Entscheidung treffen und auch gegenüber Eltern ehrlich eingestehen, dass Risiken bestehen, die nicht zu vermeiden sind.


    Ein wunderbares Beispiel für Doppelmoral: unsere Schüler kommen mit Kleinbussen, bis zu 8 Schüler plus Fahrer (meist Ü60) pro Bus. Auf Nachfrage erteilte das Ministerium die Auskunft, dass die Abstandsregeln im Schulbus nicht gelten. Im KMS ist explizit von Kostenneutralität die Rede, es seien die Gebote „Wirtschaftlichkeit“ und „Sparsamkeit“ zu beachten.

    Es wäre schön, wenn die Kinder wenigstens Masken tragen, das kann aber nur ein Bruchteil unserer Schüler.

    Wenn’s ums Geld geht, ist das Ansteckungsrisiko also den Herren und Damen im Ministerium völlig egal. Dann kann es ihnen in der Schule auch nicht so wichtig sein.

  • Ich gebe Firelilly in einem Punkt absolut recht: wenn die Regeln explizit gefordert werden, aber nicht eingehalten werden können, dann dürfte man die entsprechenden Schulen nicht öffnen. Entweder die Regeln sind doch nicht so wichtig oder die Schulöffnung ist es nicht -

    :top:


    So sehe ich das auch.


    In Dänemark haben übrigens als erstes die Kitas aufgemacht, damit die Leute arbeiten gehen können. Da wird zwar auch getrennt und Hände gewaschen bis zum Ekzem aber da war die Begründung eine m.M.n. sinnvollere. Auf jeden Fall wir europaweit offenbarnicht nach Virologensachlage entschieden, sondern nach Krankenhauszustand.

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  • Ich gebe Firelilly in einem Punkt absolut recht: wenn die Regeln explizit gefordert werden, aber nicht eingehalten werden können, dann dürfte man die entsprechenden Schulen nicht öffnen. Entweder die Regeln sind doch nicht so wichtig oder die Schulöffnung ist es nicht - da müssten die Verantwortlichen eine Entscheidung treffen und auch gegenüber Eltern ehrlich eingestehen, dass Risiken bestehen, die nicht zu vermeiden sind.

    Dem stimme ich absolut zu. Dein Beispiel mit dem Bus zeigt eben, dass überhaupt nicht basierend auf irgendwelchen Erkenntnissen entschieden wird. Deshalb wäre es besser, wenn gar nicht erst so getan würde und sich alle des Risikos bewusst wären, das man zwangsläufig eingehen muss, wenn man wieder in den Präsenzunterricht zurückkehrt.

  • Wenn die Bremsen kaputt sind, sind sie kaputt, das lässt sich eindeutig feststellen. Finde bitte selbst den Fehler in Deiner Analogie.

    Man merkt, dass du von Technik nicht viel Ahnung hast. Bei Bremsen gibt es auch eine Grauzone, bei der ein Experte sagt, dass das noch geht, ein anderer hingegen sagt, dass es nicht mehr geht. Die Analogie ist also durchaus passend.

  • Man merkt, dass du von Technik nicht viel Ahnung hast.

    Wow, jetzt hast Du's mir aber gegeben. Glaub mir, wenn ich mal ausholen würde, wäre ich keine 2 Sekunden später gesperrt. Lassen wir das lieber.

  • ...manche kommen auch auf die - durchaus pragmatische - Idee, wenn die bremsen kaputt sind, die Hupe lauter zu stellen.


    Mal von den "etwas höheren" Klassen aus betrachtet... seit heute sind bei uns nicht nur die Abiturienten, soondern alles ab 10 auwärts wieder "da", wenn auch in Etappen/Schichtbetrieb und unter sehr strategischer Raumnutzung. Und es gibt einnen Apell an die Eltern, ihren Kids vor allem ggf die Handys abzunehmen, denn die sorgen am ehesten für "Knubbelei". Wenn da von alleine keine vernunft kommt, erwägt unsere SL schlicht ein Handyverbot.

    Nun sind tatsächlich Abiprüfungen... "meine" habe ich übermorgen. Na das kann ja was werden.

    Derzeit heißt es, ab dem 25. sollen auch die "kleineren" Klassen wieder kommen... aber ob das wirklich klappt, warten wir mal ab.

    Ich finde die ganze SItuation furchtbar. Und Masken haben wir als "Empfehlung"... nee. So kann das nicht weitergehen.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • So, das 2. Schuljahr ist jetzt auch da. Auch da: kein Problem. Ich bin echt stolz auf unserer Kleinen hier. ;)


    kl. gr. frosch

    War bei uns in der Notbetreuung anfangs auch so. Mit der Zeit wird es da immer schwieriger, die Abstandsregeln von 7.30 -13.00 Uhr einzuhalten. In den Arbeitszeiten nicht so, aber man kann ja nicht ununterbrochen Arbeitspläne machen.

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