Unterricht als Livestream für Risikogruppen-Schüler

  • Ich bin KL einer 6. Klasse und habe in der Klasse drei Schüler aus Risikogruppen. Die haben ein ärztliches Attest auf unbestimmte Zeit, dass sie nicht am Präsenzunterricht teilnehmen müssen.

    Da ich in den vergangenen Wochen mit den SuS über TEAMS Videokonferenzen gemacht habe (unser Schulträger hat OFFICE365 als Lizenz erworben), kam jetzt die Idee, die könnten doch den Unterricht "live streamen". Ich habe das den SuS heute in einer Videokonferenz im vorgeschlagen und sie sollen das doch mal mit ihren Eltern besprechen. Nun ja, aber diese Woche haben wir halt eine Videokonferenz von 60 min pro Woche. Aber macht das Sinn, die SuS sechs Unterrichtsstunden am PC sitzen zu lassen und von hinten zuschauen zu lassen, wie die anderen Mitschüler den Unterricht machen?

    Ausgestattet sind wir natürlich nicht für so was und ob das mit der Technik wirklich funktioniert, weiß auch noch keiner. Ich wollte einfach einen Laptop hinten reinstellen und den Chat eröffnen.

    Ein passendes Mikro für so was gibts in der Schule nicht dafür. Mal sehen, ob die Schüler das überhaupt verstehen.

    Der Hintergrund ist eigentlich der, dass wir als Lehrer dann mit den drei Schülern wieder "Einzel-Chats" machen müssten oder wieder alles extra aufschreiben oder extra digitalisieren oder extra anrufen müssen, um mit den SuS den verpassten Präsenzunterricht nachzuholen.


    Habt ihr damit Erfahrungen??

  • Noch habe ich keine Erfahrung, ich kann dir aber sagen, dass es an unserer Schule auch für die geteilten Klassen so geplant ist, dass der Unterricht via Videokonferenz gestreamt wird. Allerdings steht der Rechner mit Kamera und Mikro vorne bei der Lehrkraft, so dass ggf. auch die Tafel auf dem Video zu sehen ist. Wir haben auch elektronische Whiteboards die könnte man direkt teilen.

    Ich fände es aber wichtig die SuS zuhause irgendwie mit einzubinden, denn nur zuhören wird sicher sehr blöd.


    Was ich bei all diesem wichtig fände und bei uns überhaupt noch nicht geklärt wurde (und an dieser Stelle bin ich froh, dass ich keinen Präsenzunterricht machen darf), ist der Punkt, dass auch Streamen in gewisser weise eine Aufzeichnung ist und man dafür, auch nur für Ton, eigentlich von allen SuS im Klassenraum bzw. ihren Eltern eine Einverständniserklärung benötigt.

  • Ich möchte nicht, dass mein Unterricht ohne mein Wissen aufgezeichnet wird. Der Einsatz von Screen Recorder geht schneller als man denkt.


    Wir haben eine Famile mit drei Kinder, die zur Risikogruppe gehören. Es gibt nur EIN Laptop für alle drei Kinder. Was machen wir dann?

  • Sofern ihr WLAN habt, böte sich folgende Möglichkeit an: Kein durchgängiger Livestream, da hätte ich Datenschutzbedenken, dafür aber Bereitstellung aller Materialien der Stunde/des Tages, dann erhalten drei Tandempartner einen Laptop, die während der Stunde chatten dürfen (nur Text, tonlos), während alle an denselben Aufgaben arbeiten. Dann können über Chat Fragen gestellt werden, die der Tandempartner beantwortet und wenn der selbst nicht weiterweiß, der Lehrkraft stellt. Dadurch wären die Schüler in gewisser Weise dabei.


    À+

  • Ich hab mir da auch schon drüber Gedanken gemacht, hab 4 Risikogruppe Kinder, momentan sind wir aber eh noch nicht zurück im Präsenzunterricht. Streamen finde ich auch eher schwer (ginge bei uns auch von der technischen Ausstattung bislang gar nicht) und rechtlich ist da wirklich das Einverständnis aller erforderlich... Ob man das bekommt?


    Wir haben schon überlegt, ob quasi die Risikogruppe Lehrer die Risikogruppe Kinder aus einem Jahrgang digital betreuen.

    Was natürlich auch nicht ganz einfach ist wegen der unterschiedlichen Lernstände...


    Eigentlich bin ich der Meinung, dass da die Stundenplaner und Schulleitungen gefragt sind, wie sie das regeln. Da muss ja eher ein Gesamtkonzept her, in jeder Klasse wird es Risikogruppe Kinder geben.

  • Wir haben schon überlegt, ob quasi die Risikogruppe Lehrer die Risikogruppe Kinder aus einem Jahrgang digital betreuen.

    Diese Idee finde ich am allerbesten. Zwei Kolleginnen, die im gleichen Jahrgang mein Fach unterrichten, sind als Risikogruppe daheim und bereiten den Unterricht vor, den ich dann für sie mache. Da ich ja selbst die Parallelklasse habe und mit dem gleichen Lehrbuch und Arbeitsheft arbeite, bestand die Vorbereitung darin, dass ich erfuhr, auf welcher Lehrbuchseite sie waren. Mehr brauchte ich auch nicht an Vorbereitung. In meiner eigenen Klasse habe ich eben dann noch diese Risikogruppenschülerin. Daher werde ich mich an die SL wenden, ob die anweisen können, dass diese Schülerin von den Kolleginnen daheim unterricht werden könnte.

  • Wir nutzen seit Corona das Onlinemeeting Programm [wir sind besonders penetrant und nervig und merken nicht, dass unsere Werbung blitzschnell gelöscht wird] auf unserer Schule. Da der Anbieter aus Deutschland kommt, hatten wir auch kaum Probleme bei der Akzeptanz des Onlineunterrichts.

Werbung