Nachdem der Thread „Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?“ wohl wegen persönlicher Emotionen und zum Entspannen der Situation geschlossen wurde, hier eine Möglichkeit, das Ganze etwas allgemeiner und sachlicher anzugehen.
Einige hatten ja die sozusagen gesellschaftliche Katze schon aus dem Sack gelassen.
Es geht ihnen um eskalierende Konfliktlinien: jung vs alt, krank vs gesund, Arbeitende vs Rentner. Dazu kommen Vorwürfe wegen Schuldenstand, Sozialsystem, Rentenformel, Rentengeschenken, Umwelt, Klima. Das alles bringe die jüngere Generation in ein Dilemma.
Sie verstehen aber dabei nicht, dass die Konflikte umso stärker aufbrechen, je mehr die riskanten Lockerungen in die Hose gehen. Dass 3 Wochen länger Lockdown eben nicht zu einer Eskalation, sondern durch die Risikominimierung für alle zu einer Deeskalation führen würden.
Sie verharren in einem überkommenen dichotomischen Denken und fallen so unbewusst dem Präventionsparadox zum Opfer. Verstehen nicht, warum sich mit einer nur dreiwöchigen Beibehaltung von Maßnahmen, die die Gesamtbevölkerung betreffen, mehr Krankheiten, Todesfälle, soziale Konflikte und Kosten verhindern lassen, als wenn durch die Lockerungen nur die Risikogruppen faktisch eingeschränkt blieben. Diese kognitive Verzerrung führt zu einer Besitzstandsfurcht, die sich nährt aus einem vermeintlichen Dilemma für die jüngere Generation.
Alles solle dem Gesundheitsschutz von 60+ untergeordnet werden, ist der Kern ihrer Ängste.So wird ihr Vorwurf, die Befürworter der Verlängerung seien angstgetrieben, zum Bumerang.