Corona und Förderschule

  • Klasse, oder? Drei Tage Zeit. Aus dem Stand.

    War bei uns auch so.

    Aber immerhin bekommt ihr Masken und Schutzkleidung gestellt.


    Ich bin seit gestern wieder im Unterricht (kmE und gE, 2. Schuljahr). Wir unterrichten die halbe Lerngruppe im wöchentlichen Wechsel, täglich 4 Stunden.

    Bei uns ist es recht gut angelaufen, allerdings kann man Abstands- und Hygieneregeln natürlich vergessen, das schaffen die Kinder nicht. Die Schulbegleiter sind ganz nah dran, aber auch als Lehrkraft kann man nicht dauerhaft 1,5m Abstand einhalten, zumindest nicht bei meinen Schülern.

    Einige Kinder haben auch große Angst vor den Masken. Ich habe jetzt ein Visier, das zwar kaum schützt, aber immerhin sehen die Kinder so das Mundbild.


    Bei uns in Bayern wurden übrigens keine zusätzlichen Mittel bereitgestellt. Die Busse sind nach wie vor voll, da sitzen die Kinder direkt nebeneinander. Masken sollen sie eigentlich tragen, aber das klappt natürlich überwiegend nicht.

    Das finde ich ehrlich gesagt schon ne Sauerei. Wozu sollen wir denn in der Schule die ganzen Regeln einhalten, wenn es im Bus völlig egal ist? :autsch:


    Was mir auch Sorgen macht: meine SuS haben eine sehr große Anzahl an Kontaktpersonen. Im Bus sind Kinder aus verschiedenen Klassen, oft sind die Touren auch nicht jeden Tag gleich. In der Schule sind sie in ihrer Lerngruppe. Am Nachmittag in der HPT sind die Gruppen wieder aus mehreren Klassen gemischt. Und am Nachmittag im Bus ist wieder eine ganz andere Mischung als am Morgen. In den Wochen ohne Präsenzunterricht sind die meisten Kinder in der Notbetreuung - natürlich wieder anders gemischt.

    Wir haben heute mal überschlagen und kamen auf rund 50 Kontaktpersonen pro Kind. :daumenrunter:


    Schade ist auch, dass derzeit keine Therapien stattfinden können. Weil so viel Lehrer wieder im Präsenzunterricht sind, übernehmen Therapeuten zusammen mit Erziehern die Notbetreuung.

    Einige meine SuS hätten aber Therapien dringend nötig.

  • Was bei euch zu wenig an Regulierung ist, wurde hier alles im Zweifel erfüllt oder sogar übererfüllt.

    Diese Woche sind drei Tage zur "Eingewöhnung" Klassenlehrerunterricht in Gruppen A, B und C. In den Bussen sind zwei Personen plus evtl. eine dritte, wenn es sich um ein Geschwisterkind handelt oder die Fahrtdauer weniger als zehn Minuten beträgt. Aus den Bussen ausgestiegen müssen sie sich auf dem Schulhof an den Klassenhütchen in Reih und Glied mit Maske hinstellen. Bis alle ausgestiegen sind, dauert es bis zu 15 Minuten. Es ist schon ein reichlich absurder Anblick. Mein Klassenprimus quittierte es im Klassenraum mit: "Das ist ja wie im KZ beim Morgenappell!" Stimmt, so sah es wirklich aus.

    Im Haus sind die Wege abgeklebt mit Richtungshinweisen und Begegnungsverboten. Man darf sich nur einzeln auf der Toilette aufhalten und es entsprechend mit einem "besetzt"-Postit markieren. Bei den vier Metern über den Flur zum Klo muss Maske oder Visier getragen werden. In der Pause draußen muss man es immerhin nicht tragen; danach aber schön Hände waschen. Alle, die sich im Raum aufgehalten haben, egal wie kurz, müssen sich in eine Liste eintragen. Sie hatten sich wirklich wieder auf die Schule gefreut, sagten aber auch, dass sie es ziemlich krass fänden. Immerhin tragen wir im Unterricht keine Masken oder Visiere, da die Fenster immer offen sind.


    Am ersten Tag habe ich meine halbierte Truppe am Hütchen abgeholt und bin mit ihnen hochgestiefelt - das läuft gestaffelt nach Klasse. Nachdem ich aber das Prozedere gesehen habe, das von Stufenleitung und Konrektor geleitet wird, war ich heute nicht mehr am Hütchen, sondern habe im Klassenraum gewartet. Der Weg bis zu meinem Raum ist kurz und meinen Schülern kann ich generell bei so etwas trauen. Ne, das war wohl nicht richtig und ich wurde vom Stufenleiter per Mail zurechtgewiesen. Meine Schüler sind teilweise schon 16 oder werden es und dürfen damit offiziell Roller fahren, aber ein kurzer Weg ist unbeaufsichtigt zu viel ... Naja, meine SL hat eh eine Tendenz zum Mikromanagement.


    Nach den letzten beiden Tagen weiß ich nicht so recht, wovon ich mehr genervt sein soll: von den technischen Schwierigkeiten, Familien oder RTL parallel zum Videochat im Hintergrund oder diese ganzen Vorschriften in der Schule?

  • Hach Frapper, wie bei uns...


    Nicht zu vergessen, beim Anstehen am Speisesaal gilt: Jeder nur eine Klebelinie!!! :thumbup:

  • Hach Frapper, wie bei uns...


    Nicht zu vergessen, beim Anstehen am Speisesaal gilt: Jeder nur eine Klebelinie!!! :thumbup:

    Bei euch gibt es Essen? Undenkbar bei uns. Der Nachmittagsunterricht ist gestrichen und somit gibt es auch kein Essen in der Mensa. Abgebucht wird laut einer Mutter aber nach wie vor.

  • Es gibt einen separaten Speisesaal. An jedem Tisch dürfen nur 2 Schüler mit genügend Abstand sitzen. Mittagessen gibt es zwischen 10:30 und 12:30. Alle kommen gestaffelt und werden sehr streng beaufsichtigt.


    Essen wird von den Küchenkräften ausgegeben. Die Schüler nehmen nur noch ein Tablett in Empfang. Die Tische dürfen nicht mehr von den Schülern abgeräumt werden.


    Ich glaube unsere Mitarbeiter sind froh, dass es Essen gibt, sie arbeiten dürfen und Geld verdienen können.


    Ach ja, Nachmittagsunterricht ist bei uns auch gestrichen. Das Lehrpersonal reicht dafür nicht.

  • Mittagessen gibt es zwischen 10:30 und 12:30.

    Das ist doch ein schlechter Scherz, oder? Wer will sich denn um diese Uhrzeit Spaghetti und Co reindrehen?


    Ach ja, Nachmittagsunterricht ist bei uns auch gestrichen. Das Lehrpersonal reicht dafür nicht.

    Ich denke schon, dass man dazu das Personal hätte (die Abschlussschüler fallen ja weg), aber das mit dem Essen wäre vermutlich zu viel Heckmeck. Ich trauere nicht um den Nachmittagsunterricht. Für die Gruppe, die zu Hause bleibt, mache ich nachmittags noch einen Videochat. Da meine Beratungstätigkeit an den Regelschulen quasi fast komplett wegfällt, habe ich dazu genug Zeit.

    An der kmE-Schule konnte man immerhin das Essen mit einem Servierwagen in den eigenen Klassenraum fahren. Bei uns wäre das undenkbar bei fehlender Barrierefreiheit und der Hanglage des Geländes. Wir sind nämlich in mehrere Gebäude verteilt und die Mensa ist ein separates Gebäude.

  • Bei uns hat die Cafeteria auch noch geschlossen. Es ist wohl fraglich, ob sie in diesem Schuljahr überhaupt noch wieder öffnet. Die (private) Betreiberin tut mir wirklich leid!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • An die Kollegen an GG und KM Schulen: Habt ihr vom Schulträger (wie zumindest in der Schulmail für NRW behauptet) für die Pflege von SchülerInnen Schutzkleidung erhalten? Falls nein, wie wird an eurer Schule die Pflege gehandhabt?

    Zumindest bei uns sind keine Masken etc. angekommen.

  • Nö, bei uns ist nix.

    In der letzten Mail stand doch auch nur, dass dafür ein Etat bereit gestellt wird. Wie wir bis Montag an das Geld und die Schutzkleidung (was verstehen sie eigentlich darunter???) kommen sollen, haben sie vergessen zu erwähnen

  • Und für diese paar Tage in rollierenden System haben wir so einen Aufwand betrieben???? Ab dem 15.6. dann auch wir in der Primarstufe im Regelbetrieb????? Was rauchen die da im Ministerium eigentlich?

  • Tja, das mit der Hoffnung hatte sich dann schnell erledigt. Für den Schülerspezialverkehr wurde dann bei uns nun auch die Trennung der Lerngruppen aufgehoben. Das heißt, es sitzen 7 Kinder (möglich sind 7 Kinder aus 7 Klassen) gemeinsam im Bulli und sobald sie in der Schule ankommen, müssen wir sie strikt voneinander trennen für den Schultag, der selbstverständlich im Ganztag läuft.

    Man kann sich wirklich nur an den Kopf fassen. Wie soll es bei euch laufen?

Werbung