Schulöffnungen Bayern

  • Ich habe z.B. nicht das Gefühl, dass alleine die fachlichen Aspekte eine Rolle spielen

    Natürlich nicht. Es ist die ganze Zeit auch schon eine gesellschaftspolitische Entscheidung. Das hat aber mit "Gefühl" nichts zu tun sondern ist rational absolut nachvollziehbar. Es geht bei Corona nunmal in den allermeisten Fällen *nicht* um Leben und Tod.


    Darüber hinaus entscheiden Ärzte aber halt immer über biologische Systeme aka Menschen und da gibt es selten ein eindeutiges so oder so. Geh mal mit einem kaputten Gelenk zu drei verschiedenen Orthopäden. Der erste will operieren, der zweite Cortison spritzen und der dritte schickt Dich zur Physio. Irgendwo findest Du bestimmt noch einen Trottel, der Dir erzählt Du musst Dich nur basisch ernähren, dann wird's wieder heil. Der vierte ist sicher ein Idiot, die ersten drei haben aber gute und fachlich fundierte Argumente für ihren Rat.


    Mein Orthopäde hat als Generalist übrigens die ersten hospitalisierten Covid-Patienten hier in der Schweiz mit behandelt und hat eine ziemlich klare Meinung zu dem ganzen Thema. Ich sag mal so... Er überlegt gerade ob er um seiner Kinder Willen nicht von Freiburg wieder in die Schweiz umziehen soll.

  • München liegt jetzt auch über 50. Mal sehen, ob da was getan wird. Wahrscheinlich bleibt dann die Maskenpflicht.

    Maskenpflicht bleibt in München, ja.


    Und ich hab gelesen, dass das RKI wohl veraltete Einwohnerzahlen (Ende 2018) zur Berechnung der 7-Tage-Inzidenz nimmt. Seitdem sind 90.000 Einwohner hinzugekommen, daher läge die Inzidenz eigentlich unter 50. Steigen tun die Zahlen aber dennoch... :(

  • Bei uns gilt die Maskenpflicht ab Montag nicht mehr.

    Wer weiß, wie's dann weitergeht.


    Aber ich probier's mit Zweckoptimismus: Die Temperaturen gehen leicht zurück, es ist nimmer so brüllend heiß, dazu wieder freies Atmen bei geöffneten Fenstern, da werden 6 Stunden in den Riesenklassen wieder erträglich, und die Grundstimmung wird positiver. Ich blicke entspannt auf die kommende Woche. :_o_)

  • Der Hygiene/Stufenplan ist doch eigentlich der gleiche für alle Schulen, oder? Und der Rahmenplan zum verpflichtenden Distanzunterricht auch?

    Bei uns heißt es z.B. nicht, dass die Klassen geteilt werden müssen, sondern dass der Abstand von 1,5 m wieder eingehalten werden muss. Wir haben ein paar große Räume und ein paar nicht so große Klassen könnten dann komplett im Präsenzunterricht weitermachen.

    Auch heißt es, dass alle Fächer nach Stundenplan weiter unterrichtet werden. Bei den Grundschulen hieß es im letzten Schuljahr, nur Mathe, Deutsch, HSU. Weiß jemand, wie ein erneuter Distanzunterricht bei Klassenteilung an der Grundschule jetzt geregelt werden soll?

    Beim Elternabend konnte die Lehrerin uns dazu nichts sagen.

  • Bei uns heißt es z.B. nicht, dass die Klassen geteilt werden müssen, sondern dass der Abstand von 1,5 m wieder eingehalten werden muss.

    Mensch stimmt, du hast Recht - in meiner Begeisterung darüber, dass wir keine Masken mehr in den proppenvollen Klassenzimmern tragen müssen, habe ich gar nicht darüber nachgedacht, ob denn jetzt wieder die 1,5m-Regel gilt. Denn die wäre bei uns nicht umsetzbar...

  • Mal ehrlich, wenn da wirklich jemand Corona hat, helfen die 1,5m in dem Gewusel auch nicht. Ist nicht durchgängig einzuhalten. Daher bin ich in dem Fall ganz bei Wollsocken: Alle mit Krankheitssymptomen sollen zu Hause bleiben. Das ist zugegebenermaßen schwierig. Eine laufende Nase hat man schnell. Esw bleibt spannend.

  • Memmingen, Landshut, Rosenheim, Würzburg, Kaufbeuren, Garmisch.... jeder dieser Kreise lag oder liegt über 50, aber keiner dieser Kreise hat bisher irgendetwas des tollen Stufenplans umgesetzt. Die Schulen laufen überall weiter im Normalbetrieb, d.h. ohne Abstand und höchstens mit Maske.

    Da wird München jetzt nicht mit Abstand und „Hybridunterricht“ beginnen.

    Das ist politisch einfach nicht gewollt.

  • Klar. Wenn die Zahl irgendwann bei 100 liegt, wird man sicherlich unruhig in der Staatskanzlei. Dann wäre aber auch der Rückhalt in der Bevölkerung größer.

    Im Moment würden die meisten Eltern, Arbeitgeber etc. einen Wechsel von Präsenz und Distanz wohl deutlich ablehnen.

    Das Problem ist halt nur, dass die steigenden Zahlen zu unzähligen Klassen und Kitagruppen in Quarantäne führen. Die Liste der betroffenen Schulen in München umfasst schon stattliche 35 Einträge. Und in einem Gymnasium gibt es wohl gleich 5 Fälle.

    Je mehr Klassen und Gruppen in Quarantäne müssen, umso problematischer wird es aber, den Betrieb überhaupt aufrecht zu erhalten. Schließlich heißt ein (kleines) Kind in Quarantäne notwendigerweise auch, dass ein Elternteil ebenso ausfällt und somit auch viele Lehrer. Zusätzlich müssen ja auch viele Lehrer in Quarantäne und andere können als Risikogruppenangehörige gar nicht im Präsenzunterricht arbeiten.

    Da bricht das System schlicht irgendwann zusammen, wenn die Zahlen weiter steigen oder auf hohem Niveau bleiben.

  • Mich würde übrigens mal interessieren, wo und wie sich die aktuell Infizierten angesteckt haben. Dazu findet man gar nichts.

    Urlauber dürften es jetzt ja kaum mehr sein und von größeren Ausbrüchen hätte man wahrscheinlich gehört. Spricht ja dann eher für eine hohe „Grundaktivität“ oder diverse kleine Cluster. Und das ist bedenklich, weil schwer zu kontrollieren.


    Aber OB Reiter findet ja, dass es reicht, Mitte oder Ende der Woche mal über Maßnahmen nachzudenken....

  • Maskenpflicht bleibt in München, ja.


    Und ich hab gelesen, dass das RKI wohl veraltete Einwohnerzahlen (Ende 2018) zur Berechnung der 7-Tage-Inzidenz nimmt. Seitdem sind 90.000 Einwohner hinzugekommen, daher läge die Inzidenz eigentlich unter 50. Steigen tun die Zahlen aber dennoch... :(

    Stand heute liegt sie auch mit der aktuellen Einwohnerzahl ü50.

  • Allgemeine Schulteilschließungen hier (München ganz unten):


    https://www.antenne.de/nachric…die-schule-aus/oberbayern


    Das mit den 5 Fällen an einer Schule (nicht Gymnasium, da stand glaub ich nur Schule) habe ich in einem Newsticker gelesen, finds aber grade nicht mehr. Es war jedenfalls die Rede von einer Schule in einem sehr wohlhabenden südlichen Vorort.

  • Das ist politisch einfach nicht gewollt.

    Es war total dumm sich da überhaupt auf irgendwelche Zahlen festzulegen, denn natürlich sind die Erwartungen jetzt entsprechend gegeben. Ich schreibe doch schon die ganze Zeit, dass die Schulen überhaupt nichts damit zu tun haben, wenn junge Erwachsene sich in Kneipen infizieren. Das fällt Söder & Co. jetzt offenbar auch endlich mal auf. Wenn man Grenzwerte für die Ozonkonzentration in der Luft festlegt, ist das absolut sinnvoll, denn davon sind alle, die rausgehen gleichermassen betroffen. Aber bei einer Infektionskrankheit ist es doch völlig blöde das so bürokratisch und unflexibel regeln zu wollen.

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