Schulöffnungen Bayern

  • Nein, aus eigener Erfahrung: Der Wert über 50 wird als "KANN"-Bestimmung aufgefasst, die zuständigen Behörden (Gesundheitsamt etc) entscheiden nach Lage vor Ort ... (sonst hätten wir dieses Schuljahr erst gar nicht mit ganzen Klassen starten dürfen).

    Ja genau, das hab ich auch gelesen (Hygieneplan, Stufensystem), aber worauf die genau gucken, hätte ich interessiert. Z.B. ob viele Ansteckungen in der Schule stattgefunden haben oder eben in GAP in den Bars... :(

  • Mal sehen, wie reagiert wird.

    Was hättest Du denn gerne? Dass man den Schulbetrieb wieder einschränkt, weil sich in Garmisch ein paar Nasen beim Saufen infiziert haben? Wieso sollte das so sein? Schauen wir uns mal die Zahlen an ... Stand 11. September hat die Stadt Rosenheim die höchste 7-Tage-Inzidenz in ganz Deutschland, 60 Infektionen auf 100000 Einwohner. Der Kanton Genf kommt derzeit auf eine 7-Tage-Inzidenz von 56 Infektionen auf 100000 Einwohner - also vergleichbar (Fribourg und die Waadt kommen übrigens auf 75 bzw. 100 pro 100000). Der entscheidende Unterschied ist, wir haben hier schon 5 Wochen Schule rum. Wir wissen, die Schulen tragen *nicht* zur Verbreitung des Virus bei. NICHT. In Genf weiss man, dass das Virus über die Grenzgänger aus Frankreich wieder eingetragen wurde und man weiss, dass es sich im Kanton vor allem über feiernde junge Menschen in Bars und Clubs verteilt hat. Die einzig logischen Konsequenzen wären also den Grenzgängerverkehr zu regulieren und/oder Bars und Clubs wieder zu schliessen. Ersteres wird nicht passieren weil es für die Region ein neuerliches ökonomisches Desaster bedeuten würde. Hatten wir im März, war kacke, müssen wir nicht wieder haben. Also hat man in Genf folgerichtig vorläufig alle Bars und Clubs wieder geschlossen und so tatsächlich den Anstieg der Fallzahlen bremsen können. Die Lage ist seit einiger Zeit stabil, wenn auch immer noch auf hohem Niveau. Die Wiederaufnahme des regulären Schulbetriebs vor 5 Wochen hat daran absolut nichts geändert.


    Es war vor 6 Monaten schon eine Bullshit-Behauptung, dass die Schliessung der Schulen massgeblich zur Eindämmung der Pandemie beigetragen haben. In der Tat gab es bei uns im Land auch nur eine Person im wissenschaftlichen Bereich, die das hat behaupten wollen: Tanja Stadler, ETH Zürich. Eine Deutsche übrigens. Ein Schelm ... Sie wurde von der Politik und den Medien zurückgepfiffen weil jedem normal denkendem Menschen sofort aufgefallen ist, dass ihre Behauptung komplett daneben ist, weil am 13. März ja nebst den Schulen auch die Grenzen, sämtliche Läden, Bars, Clubs und Restaurants geschlossen wurden. Frau Stadler berechnet immer noch wöchentlich einen R-Wert und sie kräht immer noch hin und wieder, dass die Schulen ganz gefährliche Orte sind. Niemand hört ihr zu und das ist auch gut so. Die Realität zeigt uns, dass die Frau einen Vogel hat. Die Schutzkonzepte an den Schulen funktionieren wie an keinem anderen Ort des öffentlichen Lebens. Natürlich gehen immer mal wieder einzelne Schüler oder an den Volksschulen ganze Klassen in Quarantäne. Damit war zu rechnen, die Schulen sind ja kein abgeschlossenes System. Was anderes hat auch keiner erwartet. Im Gegenteil, viele hatten eigentlich mit deutlich mehr Chaos gerechnet und sind umso zufriedener, dass es nun wirklich gut läuft und man die meiste Zeit einfach ganz normalen Unterricht machen kann.


    Es wundert auch keinen, dass die Prävalenz an den Schulen der Sekundarstufe II tatsächlich deutlich höher ist, als an den Primarschulen. Das sind genau die jungen Leute, die am Wochenende mal rausgehen zum feiern. Die zählen aber immer noch nicht zur Kohorte der eigentlichen "Übeltäter", zum Glück haben die ja kein Geld das sie jeden Samstag in einem Club lassen können. Trotzdem läuft auch an der Sek II alles im vollkommen moderaten Bereich. Das einzig grössere Ding, das medial bekannt wurde, lief an der Kantonsschule Wettingen, die eine komplette Jahrgangsstufe für eine Woche nach Hause schicken mussten, weil sich das Virus nachweislich über die Klassen dieser Jahrgansstufe verteilte. In den Abschlussklassen laufen halt klassenübergreifende Kurse, das ist unvermeidbar und das birgt natürlich ein gewisses Risiko.


    Wenn irgendwann der Damm bricht, dann bricht er auch an den Schulen. Die Schulen werden aber ganz sicher nicht die Ursache des Dammbruchs sein. Also muss vorher auch selbstverständlich zuerst einmal an allen anderen Stellen reguliert werden, bevor man uns wieder belästigt.

  • "Prags Oberbürgermeister Zdenek Hrib übte im tschechischen Fernsehen CT scharfe Kritik an der Krisenpolitik der Regierung. Sie habe verschlafen, dass es mit dem Schulbeginn nach den Sommerferien zu einer Infektionswelle kommen werde, sagte der studierte Mediziner. Die Schulen seien zu „Covid-Tauschbörsen“ geworden. In Tschechien gilt landesweit in fast allen Innenräumen eine Maskenpflicht, nicht aber in den Klassenzimmern der Schulen."


    In Tschechien wird die Rolle der Schulen fürs dortige Infektionsgeschehen als durchaus relevant beurteilt. Da gab es aber auch keine Maskenpflicht.

  • Ansonsten habe ich nach Woche 1 auch das erste Schülerlein, das in Quarantäne muss.

    (In der fraglichen Zeit war ich selbst aber gar nicht in der Klasse...).

    Same here.

    Am Mittwoch noch da, Donnerstag war ich nicht in der Klasse, und am Freitag schon daheim.

    Der KL hat uns gebeten, die Materialien per mail zu schicken. :weissnicht:

  • In Tschechien wird die Rolle der Schulen fürs dortige Infektionsgeschehen als durchaus relevant beurteilt

    Im Mai hat Israel das behauptet. Tatsächlich geht das Problem aber von den ultraorthodoxen Glaubensgemeinschaften aus. Was für Israel natürlich schwierig ist zuzugeben. Wie es für Deutschland schwierig ist zu sagen, ja, wir haben ein Problem mit der Lebensmittelverarbeitung. Wie es für die Schweiz schwierig ist zu sagen, ja, Heimaturlauber (Balkan) und Grenzgänger sind ein Problem. Wie es für Österreich schwieg ist zu sagen, ja, das Problem ist der Todsauf-Tourismus. Und irgendsowas wird es dann auch bei den Tschechen sein. Entscheidend für den Erfolg in der Kontrolle der Pandemie ist, wie schnell man Probleme offenlegt und sie wirklich angeht. Ich glaube, das kann man nach einem halben Jahr dann ziemlich sicher so sagen.

  • Für die BRD kann ich nur Statistiken für das Alter der Erkrankten finden, die Jugendliche ab 15 und Erwachsene bis Mitte 30 in einen Topf werfen (die Gruppe macht einen ganz schönen Teil der Erkrankten aus, aber lässt keine Schlüsse auf Schule zu.

    Für die Schweiz hab ich Statistiken gefunden, wonach der Prozentsatz der Erkrankten im Schulalter 5-6 % beträgt ... damit wäre Schule eher weniger relevant, oder?

  • Die höchste Prävalenz haben wir im Moment bei den 20 - 30jährigen, gefolgt von den 30 - 40jährigen. Bei den Kindern und Jugendlichen hat sich die Prävalenz seit Wiedereröffnung der Schulen etwa verdoppelt und bleibt seither stabil. Was man einfach sieht ist, dass die jetzt überhaupt mal eine reelle Möglichkeit haben sich zu infizieren. Sie tragen aber nach wie vor nicht wesentlich zur Verbreitung des Virus bei. Bezogen auf die Altersverteilung in der Schweiz sind Kinder und Jugendliche ganz klar unterrepräsentiert im Infektionsgeschehen. Ca. 20 % der Bevölkerung sind jünger als 20 Jahre, aber nur ca. 6 % aller Infizierten sind jünger als 20 Jahre.


    Edit: Nur zur Erinnerung - die Kleinen bis einschliesslich Klasse 9 waren 8 Wochen vor den Sommerferien schon wieder normal an der Schule.

  • Der KL hat uns gebeten, die Materialien per mail zu schicken. :weissnicht:

    Warum werden bei euch nicht die offiziellen Plattformen Mebis und/oder Teams genutzt?



    Wie sieht es an euren Schulen aus: wird ein mögliches Homeschooling vorbereitet? Wie wird es umgesetzt werden?

    Die Vorgaben durch das Ministerium sind dieses Schuljahr ja wesentlich konkreter. U. a. soll ja möglichst täglich die Teilnahme der Schüler dokumentiert werden. Außerdem sollen alle Fächer entsprechend des Stundenplans unterrichtet werden und auch die persönliche Rückmeldung durch Lehrer ist erwähnt. Wie soll das bei euch geschehen? Tägliche Aufgabenstellungen statt Wochenplan? Welcher Kommunikationsweg? Viele Videokonferenzen oder nur Aufgaben? Wie viel Kontrolle der Schüler durch die Lehrer? Kontrolle der Lehrer durch die Schulleitung?


    Bei uns gibt es derzeit kaum Vorgaben durch die Schulleitung. Teams und Mebis sind zwar für alle Schüler und Lehrer vorbereitet, die Nutzung steht aber frei.

  • Wie sieht es an euren Schulen aus: wird ein mögliches Homeschooling vorbereitet? Wie wird es umgesetzt werden?

    Ja, wir halten Konferenzen in den Klassenteams und stimmen uns ab, z.B. wer wann die Anwesenheit kontrolliert und wie, ob Wochenplan oder anders (ich denke, bei uns haben sich die Wochenpläne ganz gut bewährt.) Unsere Neuzugänge haben schon einen Mebis-Account und Teams kommt glaube ich jetzt auch sehr bald noch.

  • Ich habe ja noch ein Kind an der Grundschule und frage mich folgendes:


    Zwischen 11.5. und Schuljahresende wurden bei uns in der Grundschule nicht nur die Klassen geteilt und jede Hälfte hatte jeden 2. Tag Unterricht, sondern sie hatten jeweils auch nur ca. halb so viel Unterricht wie sonst, eigentlich wurde "geviertelt". Sie hatten also selbst jeden 2. Tag noch weniger Unterricht. Ich kenne es von anderen Grundschulen so, dass die auch einen wochenweisen Wechsel hatten und dann den normalen Stundenplan (außer Sport, Musik) - damit hatten sie mehr Unterricht als meine Kinder (und auch deren Lehrer haben mehr Stunden gehalten).


    Weiß jemand zufällig, was es damit auf sich hat?

  • Ich habe ja noch ein Kind an der Grundschule und frage mich folgendes:


    Zwischen 11.5. und Schuljahresende wurden bei uns in der Grundschule nicht nur die Klassen geteilt und jede Hälfte hatte jeden 2. Tag Unterricht, sondern sie hatten jeweils auch nur ca. halb so viel Unterricht wie sonst, eigentlich wurde "geviertelt". Sie hatten also selbst jeden 2. Tag noch weniger Unterricht. Ich kenne es von anderen Grundschulen so, dass die auch einen wochenweisen Wechsel hatten und dann den normalen Stundenplan (außer Sport, Musik) - damit hatten sie mehr Unterricht als meine Kinder (und auch deren Lehrer haben mehr Stunden gehalten).


    Weiß jemand zufällig, was es damit auf sich hat?

    Laut Vorgabe musste jedes Kind in der Zeit nach Pfingsten bis zu den Sommerferien 45 Stunden Unterricht erhalten. Jede Schule hat je nach Räumlichkeiten, verfügbaren Lehrer oder sonstigen Gründen dann ihr eigenes Süppchen gekocht und unterschiedlich viel Unterricht angeboten.

  • Ich habe 3 Kinder an 3 verschiedenen Schulen und jede Schule hat es anders gehandhabt.


    Kind 1 (2. Klasse) hatte jede 2. Woche Unterricht von 8:15 bis 11:45 (statt 12:45)


    Kind 2 (8. Klasse) hatte jede 2. Woche Unterricht von 9:00 bis 12:15 (statt 8:15 bis 13:15) und keinen Nachmittagsunterricht (davor 2x/ Woche).


    Kind 3 (8. Klasse) hatte jede 2. Woche Unterricht von 8:15 bis 10:30. Kein Nachmittag.


    Bei Kind 3 fand ich es schon lachhaft, er war länger unterwegs als im Unterricht. Begründet wurde das damit, dass zeitgleich Abschlussprüfungen betreut werden müssen und aufgrund der Hygieneauflagen dafür mehr Personal benötigt wird.

  • Zum Thema Planung für Homeschooling:


    Bei uns wurde dafür jetzt ein Arbeitskreis gebildet, die sollen sich was überlegen. Kann sich also nur noch um Jahre handeln.

    Wir haben Mebis und Teams-Zugänge bekommen und eine Schulcloud wurde eingerichtet. Allerdings wurde nicht wirklich besprochen, was wir jetzt wie nutzen sollen.


    Habt ihr eigentlich was zum Thema Dienstgeräte gehört?

  • Ich gehe davon aus, dass alle diese Dinge genutzt werden.

    Aber nachdem die erste Woche an der neuen Schule für mich nur aus Unterricht im Doppelstundenmodell bestand (2x 6 Stunden, 1x 4 Stunden), hatte ich tatsächlich keine Gelegenheit, mit irgendjemandem auch nur ansatzweise in ein derartiges Gespräch zu kommen. Die Pausen habe ich für mich genutzt, angefangen beim Toilettengang bis hin zum Brot. Selbst, wenn ich mal einige Minuten am Stück im Lehrerzimmer war, hätte ich nicht gewusst, wen ich da ansprechen soll - alle anderen waren nämlich genauso am Hetzen wie ich und dazu noch maskiert. Und nach 13 Uhr war ich schlicht und ergreifend nicht mehr aufnahmefähig.


    Die Variante, dem betroffenen Kind zunächst einmal die Arbeitsblätter per e-mail zu schicken, ist mir von der Mittelschule her vertraut. Da hat man ein anderes Klientel und außerdem kann man an der Mittelschule nicht erwarten, dass die Fünft- und Sechstklässler wie selbstverständlich mit Teams oder mebis jonglieren. Die haben meistens nämlich kein eigenes digitales Endgerät, keinen Zugang zu einem privaten Desktop und darüber hinaus noch Eltern, die kein Deutsch können.


    An meiner neuen Realschule sieht das freilich ganz anders aus, da habe ich in der ersten Konferenz schon gehört, dass alle Schüler wohl einen eigenen e-Mail-Account haben *staun* und sie sind sicher (mit Ausnahme der 5. Klassen) schon Teams oder mebis gewohnt. Aber das muss ich auf mich zukommen lassen. In der ersten Woche habe ich tatsächlich nur ums blanke Überleben gekämpft. ;)

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