Maskenpflicht auch im Unterricht?

  • Bei einer Infektion in einer Unterrichtsgruppe sind die Kontaktpersonen sehr leicht nachzuverfolgen.

    Ja, knapp 300 SuS und knapp 100 KuK sind in meinem Fall vielleicht trotzdem leichter nachzuvollziehen als in einem Supermarkt.

    Die Infektionswahrscheinlichkeit ist in einem Supermarkt vergleichen mit der Situation in der Schule aber geschätzt um den Faktor 1000 unwahrscheinlicher.

    Ich bin seit Corona sehr oft einkaufen gegangen und niemals war da eine Situation, wo ich dachte, oha, das war aber sehr nahe, oder oha, da hat jemand mir direkt ins Gesicht gesprochen.


    Dann war ich bei der Abiaufsicht, komme ins Lehrerzimmer und muss mich durch klönende, lachende KuK durchzwängen, damit ich zum Ausgang komme.

    Werde unterwegs noch von der Seite zugetextet.

    Draußen angekommen stürmen SuS auf mich zu, die ich in der Oberstufe in Bio habe und berichten aufgeregt von ihren Profilklausuren. Ja, ich mag die Mädels und den Jungen, aber ich war schon sauer, die haben mich fast umarmt vor Freude.

    Was glaubt ihr, was im Alltag ablaufen wird. Im Lehrerzimmer. Bei den Aufsichten. Im Unterricht.


    Krankenhäuser / Arztpraxen, Altenheime, Schulen. Diese Einrichtungen schreien nach Maskenpflicht. Der Supermarkt, herrje, da ist so wenig Kontakt, das ist absolut kein Vergleich.

  • Wenn mir das hygienemäßig vor Ort nächste Woche zu heikel wird, tu ich das, was ich inzwischen auch bei anderen Verstößen gegen den Arbeitsschutz tu: Unterricht abbrechen, Chef offiziell informieren, und ab dafür. I

    Man bist du nen geiler Typ :rose:(keine Ironie!), welcome back im Forum! Ich muss zugeben, dass ich dafür nicht die Eierstöcke habe. Ich wehre mich auch viel, aber Hut ab, das ist mega gut!

    Mit so jemandem wie dir an der Schule würde ich da vielleicht auch mehr Mut fassen! Ich ziehe immerhin ein paar KuK mit sich zumindest ein bisschen zu wehren.

  • Man bist du nen geiler Typ :rose:(keine Ironie!), welcome back im Forum! Ich muss zugeben, dass ich dafür nicht die Eierstöcke habe. Ich wehre mich auch viel, aber Hut ab, das ist mega gut!

    Mit so jemandem wie dir an der Schule würde ich da vielleicht auch mehr Mut fassen! Ich ziehe immerhin ein paar KuK mit sich zumindest ein bisschen zu wehren.

    Danke für die Blumen, aber naja...

    Ich stehe aktuell im Prinzip vor der Wahl "mach was anderes, raus aus diesem Dreckssystem" (siehe mein "wieder-da-Beitrag"), oder ordentlich auf den Putz zu hauen, weil die Zustände dermaßen an meinem Gerechtigkeitsempfinden nagen, dass ich es schwer aushalte.

    Momentan reicht die Energie noch für Variante 2. Problem ist, dass ich (noch) keine offizielle Vertreterfunktion habe. Ich gedenke aber, das nächstes Schuljahr zu ändern, wenn das Kollegium mitzieht. Und DANN kann sich der Schulträger, dem man jahrelang auch von Seiten unserer Lehrervertretung maximal mal leicht auf den Hintern getätschelt hat, auf diverse Klagen einstellen.

  • ... Das sind 1- und 2.Klässler. Die können keine 2 Stunden nur an ihrem Platz sitzen und durcharbeiten (oder puzzeln, malen oder Bücher angucken). Ich habe dann eine lange Essens- und Vorlesepause gemacht und ein Bewegungsspiel am Platz (auch da die Frage: darf ich das eigentlich...?), aber die konnten zum Ende hin nicht mehr und alle Naselang stand einer auf, weil er zu einem anderen Kind wollte... Ich habe sie dann immer wieder zurückgeschickt, aber ich fand das ganz schrecklich! Da sind die eh schon eingeschüchtert und dann muss man sie ständig ermahnen. Wenn man das wirklich durchsetzen wollte mit dem Abstand, müsste man da den ganzen Tag massiv disziplinieren und den Feldwebel raushängen lassen und das in einer Situation, wo sie eh schon verunsichert sind und eigentlich genau das Gegenteil bräuchten. Und danach gehen Sie in den Hort und da schaffen es die Erziehr noch weniger, dass sie nicht zusammen Spielen...

    Ja, so erlebe ich das auch. :(

  • Da muss man halt eine pragmatische Chefetage haben. Unsere 13er bekommen pro Woche 2 Stunden Unterricht im LK (4 Stunden für den Lehrer, wegen geteilter Gruppen) und eine im 3. und 4. Fach. (Je nach Anzahl der Schüler 1-2 Stunden für den Lehrer.) Das ist unter der Vorgabe von 5 bzw 3 Stunden und somit keine Mehrarbeit. Dafür müssen wir bei den FHr Klausuren natürlich mehr Leute als Aufsicht einsetzen. Das machen zuerst alle, deren Unterricht in der 13 bzw 12FHR gar nicht stattfindet, und dann erst alle anderen. Auf so viel Mehrarbeit kommen wir also nicht. Ich wurde jetzt auch wieder aus einer Aufsicht rausgenommen um wen im Präsenzunterricht zu vertreten. Da achten die Vertretungsplaner schon sehr drauf, dass das auf den leeren und dann auf allen anderen Schultern verteilt wird.


    Mittlerweile sind wir aber auch bei 25/110 Leuten in der Risikogruppe. Manche kommen noch um ihre Klausur zu eröffnen, manche gar nicht, manche unterrichten ihren LK.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Wir legen in Bayern am Montag mit der Q12 wieder los und ich habe gestern den ganzen Tag mit der Schulleitung und einigen Kollegen das Schulhaus präpariert. Einbahnstraßensystem in den Gängen (rechts gehen), Einzeltische und Stühle so gestellt, dass jeder Schüler 1,5 m Abstand an seinem Platz hat. Den Bereich des Lehrers vorne mit einer Demarkationslinie aus Klebeband markiert, damit der Abstand zu den Schülern gewährleistet ist. In vier Supermärkten Flüssigseife im Spender besorgt, weil viele Seifenspender in den Klassenzimmern nicht ordentlich funktionieren. In allen Klassenzimmern Hygieneregeln ausgehängt und an allen Waschbecken die Anleitung zum Händewaschen. Dafür ging ein kompletter Arbeitstag drauf. Ich stelle mir die Situation schrecklich vor, es hat mich an ein Gefangenenlager erinnert. 4 - 6 Stunden Unterricht am Tag, wo sie isoliert an ihren Tischen sitzen, selbst in den Pausen. Praktisch kein persönlicher Kontakt zu den Mitschülern, ständig unter Aufsicht. Zum Glück nur für drei Wochen, dann beginnt das Abitur. Ich kann und möchte mir diese Situation aber nicht für die jüngeren Schüler vorstellen. Maske tragen Schüler und Lehrer auf den Gängen, bis alle auf ihren Plätzen sitzen, dann dürfen wir sie abnehmen.

    Ich war heute erstmals mit Maske einkaufen und trug sie eine halbe Stunde lang. Danach empfand ich sie als unangenehm und könnte mir die Maske nicht für mehrere Stunden vorstellen.

    Als unsere Lehrertruppe gestern im Gang in 1,50 m Abstand rechts an der Wand entlang lief, mussten wir an die 7. Zwerge im Gänsemarsch denken und haben laut "Hei-ho, Hei-ho!" gesungen.


    Sarek

  • Ich war heute mit Maske einkaufen. Es war ok. Aber Unterricht damit geht auf Dauer nicht.

    Wenn man annimmt man unterrichtet vielleicht 4h an einem Tag, dann braucht man mindestens zwei um zu wechseln.


    Ach, und achtet auf eure Maske; nicht dass es wie in meinem Fall die Frau kurz vorher benutzt hat, weil sie dachte es sei ihre:sterne:...desinfizieren wollte sie diese später:zahnluecke:

  • Ich bin verwirrt. Nachdem Sachsen als erstes die Maskenpflicht eingeführt hatte und die Dinger in einer Hauruckaktion am Wochenende für Schulen abholen ließ, lese ich jetzt bei der GEW Folgendes:


    Die Schulleiter*in sollte auf das verpflichtende Anordnen verzichten, weil das dauernde Tragen einer Maske während des Schulbesuchs körperlich einschränkend ist. Dies hat das SMK am 22.04. den Schulleiter*innen in einem Schreiben mitgeteilt, nachdem am Morgen auch schon der Kultusminister im Radiointerview eine Maskenpflicht verneinte.


    Ebenfalls wurde mitgeteilt. dass den Schüler*innen das Tragen der Maske freigestellt bleiben sollte. Aufgrund der Schulpflicht ist es im Übrigen nicht möglich, einen Schüler*in, die keine Maske trägt, wirksam vom Unterricht auszuschließen!


    Besonders eindringlich wurde davor gewarnt, bei Prüfungen das Tragen einer Maske vorzuschreiben. Dies könnte die Leistungsfähigkeit der Prüfungsteilnehmer*innen während der Prüfung herabsetzen. Prüfungsanfechtungen und die daraus folgende Notwendigkeit für die Prüfungsbehörde, Wiederholungen ohne Maskenpflicht zuzulassen, werden als Konsequenzen aufgeführt.



  • Da weiß halt einfach die linke Hand nicht was die rechte tut :/ . Momentan gilt wohl die Devise: "Erst etwas Medienwirksames verkünden, dann zu dem Entschluss kommen, dass es so nicht umsetzbar ist, und reuevoll zurückrudern.".

  • Sind alle evtl. auf der Maske befindlichen Coronaviren tot, wenn man die Maske für 4 Tage irgendwo geschützt luftig aufhängt?

    Dr. Alexander Blacky Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie, empfiehlt angesichts der Knappheit an Masken dazu, diese zu Hause zu regenerieren und dann wiederzuverwenden. 30 Minuten bei 80 Grad im Backrohr würden auch bei den MNS-Masken schon ausreichen und dann noch ein oder zwei Tage an die frische Luft zu hängen.

    UV-Licht wirkt übrigens auch viruzid, an die Sonne ist also auch gut. Von "feuchter Reinigung" sollte man absehen, da diese den Schutgrad am stärksten vermindert, von Stoffmasken einmal abgesehen. Aber diese (sofern aus Baumwolle) bieten ohnehin den geringsten Schutz.

  • Es geht mir um die MNS-Masken aus Baumwolle. Ich habe davon ausreichend viele und wollte den Backofen nicht gerne benutzen. Deshalb meine Frage nach der Anzahl der Lüftungsage und der Wirkung. Vielleicht weiß da ja jemand was zu.

  • masken mit Metallbügel in die Mikrowelle ?:flieh:

    Na wieso? Du trägst nur zum Erhalt der Arbeitsbplätze bei der Feuerwehr ein ... und der Umsatz der Kücheneinrichtungsfachgeschäfte, der Sanierungsfirmen und ggf. weiterer Möbeleinrichtungshäuser wird auch wieder angekurbelt ...:ohh:

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