(Klein)kindbetreuung und Corona

  • Ich sehe diese Sonderwünsche auf aus einer zukünftigen Perspektive.


    Jetzt habe ich ein Kind, was einen besonderen Betreuungsbedarf hat, weil es noch sehr jung ist. Daher bin ich darauf angewiesen, dass man mit irgendwie entgegenkommt. Und ja, ich will und muss als alleinerziehende Frau Vollzeit arbeiten und will dies auch gerne als Altersvorsorge tun. Ohne Versorgermann kann man dann nämlich auch als Lehrerin in die Altersarmut rutschen.


    Aber auch mein Kind wird immer älter und selbstständiger. Irgendwann werde ich auch wieder vollkommen flexibel sein können. Dann bin ich gerne bereit, auch in meinem Stundenplan für die dann jungen Mütter oder Väter (!) in VZ oder TZ zurückzustecken, weil man es damals auch gerne und bereitwillig für mich getan hat. Wenn mir jetzt aber immer wieder Steine in den Weg gelegt werden und mir ständig vermittelt wird, dass ich es ja so will mit der Vollzeit, wird mein Verständnis in Zukunft wohl auch eher kleiner sein. Es ist einfach wie überall ein Geben und Nehmen

  • Super, ich habe Notbetreuungsplätze, wäre ja aber auch zu schön gewesen. Ich hatte beantragt für das Kita-Kind, die anderen Kinder sollte man mit draufschreiben.


    Bewilligt bekommen habe ich für 5. und 7. Klässlerin bis zum 22.5. (und vor allem im Grundschulhort, ich bin nicht sicher, ob das richtig ist, kann aber sein), das werden wir eher nicht in Anspruch nehmen, aber für das Kita-Kind heute morgen bewilligt

    von 4.-8.5.


    Ähm, was genau bringt mir das nun? Hotline wird man immer rausgeschmissen.


    Also keinen Schritt weiter, mal sehen, ich gehe aber davon aus, dass er ab Montag kommt, ein Glück, dass ich mir das noch mal genauer angesehen habe, nachdem ich mit der Kita-Leitung (die mich gerade wegen was anderen anrief) telefoniert hatte.

  • ...wird mein Verständnis in Zukunft wohl auch eher kleiner sein. Es ist einfach wie überall ein Geben und Nehmen

    Naja, wenn wir mit der nächsten Generation nicht mehr Verständnis haben als die Vorige mit uns wird's doch nie besser.

  • Das ist ja super, dass man dir am 6.5. mitteilt, dass du das Kind ab 4.5. bringen darfst! Oh man, da bin ich froh, dass das hier etwas anders abläuft.

    Ja, immerhin ist das Ende wohl uninteressant, denn das wird einfach mit der nächsten Verfügung mit verlängert, habe ich dann jetzt erfahren.


    Nungut, egal, er geht dann ab Montag, Freitag ist Feiertag bei mir, heute habe ich eh frei bzw. kann eben komplett arbeiten, wie ich möchte, genau wie am Wochenende und morgen schaffen wir das auch noch so durch die kurze Woche. Dann kommt er evtl. mit den Schlafenszeiten wieder an, denn heute habe ich ihn kurz nach 10 Uhr geweckt, weil wir jetzt 11 Uhr einen Termin zum Online-Webinar haben

  • Ich sehe diese Sonderwünsche auf aus einer zukünftigen Perspektive.


    Jetzt habe ich ein Kind, was einen besonderen Betreuungsbedarf hat, weil es noch sehr jung ist. Daher bin ich darauf angewiesen, dass man mit irgendwie entgegenkommt. Und ja, ich will und muss als alleinerziehende Frau Vollzeit arbeiten und will dies auch gerne als Altersvorsorge tun. Ohne Versorgermann kann man dann nämlich auch als Lehrerin in die Altersarmut rutschen.


    Aber auch mein Kind wird immer älter und selbstständiger. Irgendwann werde ich auch wieder vollkommen flexibel sein können. Dann bin ich gerne bereit, auch in meinem Stundenplan für die dann jungen Mütter oder Väter (!) in VZ oder TZ zurückzustecken, weil man es damals auch gerne und bereitwillig für mich getan hat. Wenn mir jetzt aber immer wieder Steine in den Weg gelegt werden und mir ständig vermittelt wird, dass ich es ja so will mit der Vollzeit, wird mein Verständnis in Zukunft wohl auch eher kleiner sein. Es ist einfach wie überall ein Geben und Nehmen

    Und manchmal sind die "Wünsche" der Eltern mit Kind einfach nicht erfüllbar / übertrieben. So wie eine ehemalige Kollegin, die nicht morgens zur 1. kommen konnte, weil der 17-jährige Sohn zur Schule gebracht werden musste. Zur Info: Das war nicht im ländlichen Raum, wo der Bus nur 2 Mal am Tag fährt. Der konnte sogar fußläufig zur Schule gehen. Da hört mein Verständnis auf.

    Und ganz ehrlich: Eigentlich ist das ein privates Problem, das man lösen muss. In der freien Wirtschaft waren die Arbeitszeiten so und so und das musste man hinbekommen oder man musste es lassen. Und bevor hier jetzt jemand motzt: Ich habe keine Probleme bei der Betreuung und übernehme auch gern mal erste oder letzte Stunden zugunsten anderer, die Probleme haben. Aber nicht immer! Ich möchte nicht das Monopol auf die 8. Stunde haben, nur weil ich teuer bezahle, dass mein Kind betreut ist, während andere das nicht investieren wollen.


    Das ist eben das Problem am Lehrerjob: Teilzeit ist ein Minusgeschäft (finanziell wie zeitlich). Im Gunde schenken alle TZ-Leute in dem Job dem Dienstherren Geld.

  • Ich möchte nicht das Monopol auf die 8. Stunde haben, nur weil ich teuer bezahle, dass mein Kind betreut ist, während andere das nicht investieren wollen.

    Ich habe sogar zweimal die Woche 8. Stunde (bzw. einmal bis 16 Uhr sogar) Unterricht, dafür komme ich aber erst zur 3. Stunde und nur 3x in der Woche.

  • Ich habe sogar zweimal die Woche 8. Stunde (bzw. einmal bis 16 Uhr sogar) Unterricht, dafür komme ich aber erst zur 3. Stunde und nur 3x in der Woche.

    Na, das ist doch dann wunderbar ausgeglichen.

    Ich habe aber auch hören müssen: Ich kann NIE zur 1. Stunde (Kollegin 1) und ich kann nie in der letzen (Kollegin 2). Sorry, sind leider bisher immer KollegINNEN gewesen.

    Heißt das also für mich, dass ich immer die erste und die letzte bekomme? Kann ja nicht sein, oder?

  • Na, das ist doch dann wunderbar ausgeglichen.

    Ich habe aber auch hören müssen: Ich kann NIE zur 1. Stunde (Kollegin 1) und ich kann nie in der letzen (Kollegin 2). Sorry, sind leider bisher immer KollegINNEN gewesen.

    Heißt das also für mich, dass ich immer die erste und die letzte bekomme? Kann ja nicht sein, oder?

    Naja, ich kann nie zur 1. habe ich auch (wobei mit Schwimmen musste es mehrere Jahre gehen, aber das hieß, dass ich 6.30 Uhr zuhause losfahren musste).

  • Ich hab auch erlebt: Du wohnst so nah dran, daher hat jetzt Kollege X einen freien Tag und Du mehr Springstunden. Kannst ja eben nach Hause fahren.


    Hab länger gebraucht, bis ich geschnallt hab, dass ich nicht jeden Stundenplan so akzeptieren muss. Wie gesagt: In allen vorigen Jobs war es immer so: Bedingungen diktiert der AG und Du machst es oder lässt es. Das ist insbesondere in der konservativen Männer-Branche Maschinenbau so.

  • Hab länger gebraucht, bis ich geschnallt hab, dass ich nicht jeden Stundenplan so akzeptieren muss.

    Genau, auch wenn das einigen nicht passt hier, aber so ist es, muss man nicht. Wobei ich bis auf einmal in den letzten drei Jahren nicht zu monieren hatte, Wünsche wurden vorher abgefragt und dann der Plan genau nach denen gebaut und das ging selbst den Vollzeitkollegen in der Regel so

  • Das ist eben das Problem am Lehrerjob: Teilzeit ist ein Minusgeschäft (finanziell wie zeitlich). Im Gunde schenken alle TZ-Leute in dem Job dem Dienstherren Geld.

    Das sehe ich auch so und nach 9 Jahren TZ frustriert es mich sehr. Aber wenn man wieder auf VZ geht, ist man auch wieder die Rabenmutter. Ich möchte es trotzdem irgendwann wagen, da meine Kinder mit 17 sicher nicht mehr zur Schule gebracht werden.


    Obwohl... bei meinem Sohn bin ich mir da noch nicht so sicher... ;) ... aber er hat noch 10 Jahre, um zu lernen, dass man auf dem Schulweg nicht vergisst, wo man eigentlich hin wollte...

  • Aber wenn man wieder auf VZ geht, ist man auch wieder die Rabenmutter.

    Dann bin ich das für andere eben. Ich weiß, dass es nicht so ist.

    Ich habe 1 Jahr TZ (80%) gearbeitet und dann wieder aufgestockt, weill mich das Minusgeschäft schon da frustriert hatte.

    Dass ich Vollzeit arbeite, heißt für mein Kind auch nicht, dass es jeden Tag bis 5 im Kindergarten ist. Mit Disziplin und gegenseitiger Unterstützung bekommen mein Mann (der allerdings auch regulär 2 Tage Homeoffice hat) und ich das gut hin.

  • Obwohl... bei meinem Sohn bin ich mir da noch nicht so sicher... ;) ... aber er hat noch 10 Jahre, um zu lernen, dass man auf dem Schulweg nicht vergisst, wo man eigentlich hin wollte...

    So einen hab ich hier auch! Er ist jetzt 11: keine Besserung in Sicht! Nach meiner selbstständigen Großen bin ich mit dem manchmal überfordert :lach:


    Rabenmutter: Hab noch nie TZ gearbeitet. Bin jetzt seit 22 Jahren Rabenmutter. Man härtet ab bei solchen Sprüchen.

  • Also bei uns kommen die abstrusesten Wünschen von Vätern in VZ. Die Mütter in TZ sind da meist etwas flexibler.

    Und ja, wenn ich so was höre wie: Kind ist 16, ich muss nach der 5. Stunde Schluss haben um ihm Mittagessen zu machen, oder das geht nicht, wenn ich zur 1. oder 2. habe ist mein Mann immer erst um 19Uhr zu Hause, dann wird das halt auch mal ignoriert (mal, nicht immer). Genau so wird das aber mal bei VZ Kollegen ohne Kind ignoriert, die nicht zur 1./2. können, weil da die Autobahn so voll ist. Gleiches Recht für alle.

    Wir gewichten da halt viel

    -3 -> geht gar nicht

    -2 -> geht manchmal nach Absprache

    -1 -> wäre nett


    Das komplizierteste ist ein Paar. Jeden Morgen darf einer erst zur 3. und Di, Do und Fr muss einer nach der 6. Schluss haben.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich denke auch familienbedingt muss es da Abstufungen geben.


    In meinem ersten Dienstjahr musste ich 4 Mal Mittagsschule machen, obwohl ich alleinerziehend bin und das Kind erst 4 Jahre alt war. Das fand ich nicht ok. Da gab es einige kinderlose Kollegen, die durch Glück nur zweimal nachmittags kommen mussten. Aber im Kindergartenalter gab es halt noch bessere Betreuungszeiten als in der dörflichen Grundschule.


    Seit der Einschulung habe ich durchgesetzt, dass ich maximal zweimal nachmittags komme. Das war sehr sehr schwierig. Zuerst haben sie das einfach übergangen. Da habe ich mich aber gewehrt, weil es wieder kinderlose Kollegen gab, die dank ihrer Fächer oder Vitamin B zum Stundenplaner immer bevorzugt werden.


    Ich möchte diese Regelung noch bis zum 5. oder 6. Schuljahr. Danach ist mir das Wurscht. Ich denke ab 12 ist es jedem Kind zuzumuten, auch ein bisschen alleine zu sein. Niemand muss seinem 17-jährigen Kind Mittag essen. So erzieht man sich auch unselbstständige Kinder.


    Ich finde halt, dass Kinder U12 auch in Vollzeit mehr gewichtet werden müssten, als große Kinder. Pflege ist für mich auch ein Argument. Autobahn, hungriger Ehemann usw. aber nicht! Wenn wir nämlich jetzt alle in TZ gehen, damit es irgendwie mit den Kindern klappt, hätte der Dienstherr auch nichts gewonnen.

  • Ich gebe Dir da grundsätzlich Recht, aber wenn es davon noch mehr Leute gibt, die das für sich beanspruchen, muss das eben immer von den anderen aufgefangen werden. Und das ist dann in manchen Kollegien nicht mehr tragbar.


    Es ist auch heute sehr viel besser mit der Betreuung als bei meiner ersten Tochter. Ich hatte einen KiTa-Platz bis 16 Uhr: prima! Dann Grundschule: Ich hatte überschlagen, dass sie immer so um 12 heim kommt und mit den Großeltern ein Agreement getroffen, da die Ganztagsbetreuung wieder in der KiTa war und das Kind den Kindergarten über hatte. Die sagten zu, dass es ab 12 Uhr gehen würde. Bei der ersten Info-Veranstaltung vor den Sommerferien: "In den ersten 3 Wochen haben die Kinder 3 Stunden. Die müssen ja erstmal ankommen in der Schule. Schluss ist dann um 10:40 Uhr ":ka: BITTE?? Da stand ich aber erstmal blöd da.

    12 Jahre später bei der Einschulung meines Nachzüglers gabs sowas nicht mehr! Es hat sich wirklich einiges getan. Aber das ist auch bitter nötig und noch nicht am Ende.

  • HIer in Bayern gilt bisher, dass Lehrkräfte ihre eigenen Kinder keinesfalls in die Schule mitnehmen dürfen... Also jetzt aktuell zur Corona-Zeit.

    Zur Schweinegrippezeit habe ich mal eins meiner Kinder eine Woche lang mit in meine Klasse genommen, weil seine Schule geschlossen war. Das ging, obwohl es mir damals wie auch heute noch irgendwie kontraproduktiv im Hinblick auf die Krankheit vorkam. Meine SL hat es abgesegnet. War anscheinend das kleinere Übel, als dass ich zu Hause bleibe und meine große jahrgangsgemischte Klasse den Kollegen zusätzlich überlasse, denn Vertretungen sind an kleinen Schulen so gut wie nie zu haben.

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