Die teilweise noch fehlende technische Ausstattung wäre gerade kein Hindernis für das Wechselsystem, im Gegensatz zum vollen Lockdown. Insbesondere beim tageweisen Wechsel der A- und B-Gruppen könnte man den Unterrichtsfluss problemlos auch mit den herkömmlichen Mitteln sichern. Das wäre in Alterskohorten, die man nicht mehr permanent beaufsichtigen muss, sofort und kostenneutral umsetzbar, bei - so die Erfahrungen zumindest vor den Sommerferien - vermutlich viel besserer Unterrichtsqualität. Dass man darüber noch nicht einmal nachdenken will, kann nur politische Gründe haben.
Schulöffnungen NRW
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Zum Beispiel (Achtung toller neuer Begriff!) Blended Learning.
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Nicht zu vergessen jedoch, dass das a) nur für ältere Schüler möglich ist und b) bildungsfernen Schüler weiterhin abgehängt werden, da hier die häusliche Unterstützung fehlt.
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Sicherlich wäre irgendwas im Wechsel u.U. möglich. Aber zumindest nicht in der Grundschule und ich denke auch noch darüber hinaus (so bis Klasse 6).
Hinzu kommt, dass sich auch hier immer wieder über die mangelnde Motivation der Kinder zu Hause und die mangelnde Unterstützung zu Hause auch bei älteren Schülern beklagt wurde. ist die Frage, wie zielführend das ist. Da ist der Versuch, die Schulen möglichst am Laufen zu halten und nur beim konkreten Infektions-Auftreten zu reagieren, schon sinnvoller. Aus meiner Sicht.
kl. gr. frosch
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Nicht zu vergessen jedoch, dass das a) nur für ältere Schüler möglich ist und b) bildungsfernen Schüler weiterhin abgehängt werden, da hier die häusliche Unterstützung fehlt.
Ja b) ist gerade bei uns ein Problem. Ich arbeite an einer Gesamtschule, in deren Nähe mehrere Gymnasien sind, es jedoch keine Haupt- und Realschulen gibt. Dadurch haben wir recht viele Schüler aus sozial schwachen und bildungsferneren Familien. Nochmal die gleiche Situation wie um Ostern herum und die Kids werden komplett abgehängt.
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So ein Wechsel ist sicher besser machbar als kompletter Fernunterricht.
Aber gerade für die jüngeren Schüler ist abgesehen vom Lernen auch die Frage der Aufsicht bzw. Betreuung wichtig. Es hilft der Familie ja nicht wirklich, wenn der Erstklässler zwar gut mit Lernstoff versorgt wird, aber niemand das Kind beaufsichtigen kann, weil die Eltern arbeiten. Man kann die Kinder ja trotzdem nicht alleine zu Hause lassen. Und auf Dauer können es die wenigsten Familien sich leisten, dass immer jemand zu Hause ist mit dem Kind...
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Aber zumindest nicht in der Grundschule und ich denke auch noch darüber hinaus
Ich muss da dem Frosch nach meiner Corona-Schließungserfahrung mit meiner Tochter in der ersten Klasse zustimmen. Meine Frau ist in der Klassenpflegschaft (sie wollte halt nicht auf mich hören) und bekommt deshalb über den Kontakt mit dem Klassenlehrer ne Menge mit. Das "Fernlernen" (aka senden von zwanzig ABs in einer Mail einmal pro Woche) hat zwischen überhaupt nicht und viel zu viel geklappt. Manche Kinder in der Klasse sind immer noch auf dem Stand von März. Andere Kinder haben durch zusätzliche Arbeit zuhause bereits die halben Arbeitshefte der 2. Klasse durch. Da laufen jetzt schon Bildungsbiographien auseinander, die vielleicht nie wieder korrigierbar sind. Besonders die Grundschule legt doch fast alle Grundlagen. Wenn bei mir am BK mal zwei Monate Mathe ausfällt, dann ist das ärgerlich bis nervig, aber kein Beinbruch für die SuS. Während meine Tochter halbwegs flüssig liest, sind andere immer noch dabei, einzelne Laute aneinander zu reihen. Ältere Kinder bekommen im Regelfall fast nie Unterstützung von zuhause, bei jüngeren hängt es massiv vom Elternhaus ab. Das darf nicht sein!
Übrigens ist es immer noch so, dass meine Tochter überhaupt kein Problem mit den Masken in der Schule hat. Ja, die müssen sie im Unterricht nicht tragen. Der Lehrer trägt (vermutlich auf eigene Kosten) eine gute Maske. Das zieht sich wie üblich der Dienstherr mal wieder raus. Aber den ganzen Laden nochmal drei Monate zu machen - ich befüchte, dann haben wir in zehn Jahren 20% einer Generation bildungsmäßig verloren.
Offtopic: Danke an alle GrundschullehrerInnen. In der Coronazeit habe ich noch mehr gemerkt, wie wenig Ahnung ich davon habe, wie man kleinen Kindern etwas beibringen kann.
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Nicht zu vergessen jedoch, dass das a) nur für ältere Schüler möglich ist und b) bildungsfernen Schüler weiterhin abgehängt werden, da hier die häusliche Unterstützung fehlt.
Ja absolut. Wir liegen sehr ländlich, so daß manche Haushalte nach wie vor sehr schlechtes Internet haben oder teilweise gar keins. Auch nicht über Handy.
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Mir ist bewusst, dass dies natürlich auch die Fähigkeit voraussetzt sich seine Zeit entsprechend einzuteilen.
Von daher denke ich, dass gerade im Bereich der gymnasialen Oberstufe und auch in einigen Bereichen der dualen Ausbildung eine solche Kombination sehr gut umsetzbar wäre. Andere müsste man vielleicht noch viel mehr an ein entsprechendes Arbeiten heran führen. Für manche ist es auch vielleicht tatsächlich nicht möglich.
Ich kann jetzt nur für meine Erfahrungen mit Erwachsenen sprechen: während des Lockdowns gab es TN mit Lernkultur und Ambition, die etwas gemacht haben und solche, die eben in den 3 Monaten (trotz Zusatzmaterial) keinen Strich machten. Genau letztere sind dann diejenigen, die jetzt vor der Prüfung am lautesten meckern.Ich denke, das wird in NRW auch nicht anders sein genauso wie die Tatsache, dass eben nicht jede/r "komplett durchdigitalisiert" ist und eben nicht überall ein Internetzugang problemlos verfügbar ist.
Ich hatte kürzlich in einem Kurs eine 55-jährige Syrerin für die es unvorstellbar war, dass es eine Cloud gibt.
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Das Ziel Schulen offen zu halten ist im Endeffekt ja nicht verkehrt.
Wir alle haben gemerkt, dass digitaler Unterricht, der in Wirklichkeit kein Unterricht ist, sonder Selbstlernphasen der SuS, nicht geklappt hat. Die Argumente sind in den vorigen Posts erörtert worden.
Dennoch sollte man mit Lehrkräften, die in Quarantäne müssen weil sie mit einem positiv Getesteten Kontakt hatten oder aber selbst positiv sind anders umgegangen werden. Dazu, und das fehlt auch mir in der ganzen Debatte, muss mehr oder überhaupt über Lehrergesundheit geredet werden.
In den Klassen, bei den Eltern und in den Medien habe ich manchmal das Gefühl, dass die Lehrer wie früher bei der Hexenverbrennung an den Pranger gestellt werden. IHR tragt das Virus in die Schule. IHR seid krank. IHR macht unsere Kinder krank.
Das Bild ist auch aus Unterhaltung mit anderen Kollegen so bestätigt worden. ABER, die Kollegen sind, sofern ein anderen Kollege infiziert ist, nicht besser.
Kommentare wie: oh nein, jetzt müssen wir mehr arbeiten oder weil jetzt 8 KuK in Quarantäne sind müssen wir alle notbetreuen, zeugt nicht gerade von Kollegialität. Bevor nach mehreren Tagen dann auch mal sowas kam wie: Wie geht es denn und gute Besserung, denkt jeder an seinen eigenen *****.
Grüße
PS: Wie genau läuft es denn bei denjenigen die nicht an Grundschulen sind ohne die Maskenpflicht. Sitzen die SuS in den großen Gruppen ohne Maske vor einem oder gilt dann jetzt wieder die Abstands- und Einbahnstraßenregel?
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Ich hatte kürzlich in einem Kurs eine 55-jährige Syrerin für die es unvorstellbar war, dass es eine Cloud gibt.
Da habe ich auch 55 jährige deutsche Kollegen, für die das unvorstellbar ist...
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Da habe ich auch 55 jährige deutsche Kollegen, für die das unvorstellbar ist...
Haha ja erinnert mich an meinen Lieblingskollegen. Während Corona sollten ihm die Aufgaben gefaxt oder ausgedruckt in der Schule hinterlegt werden
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Ich hatte kürzlich in einem Kurs eine 55-jährige Syrerin für die es unvorstellbar war, dass es eine Cloud gibt.
In Syrien regnet es ja auch selten, das ist in weiten Teilen Wüste!
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Da habe ich auch 55 jährige deutsche Kollegen, für die das unvorstellbar ist...
Soso. Bei uns werden die Kollegen dieses Alters auch gerne mal gefragt, ob sie den Ein-Schalter schon gefunden hätten. Besonders wenns Kolleginnen sind. Dabei haben die ihre Seminararbeiten auch schon mit dem Computer geschrieben, die Examens- und Doktorarbeiten sowieso, in ihrer Forschung elektronische Geräte eingesetzt, im Hochschulrechenzentrum oder in Maschinenbaufirmen gearbeitet, zuhause seit Jahrzehnten ihren privaten PC, haben ein Smartphone und Tablets und ihren Internetanschluss schon länger als es google gibt. Klar wissen die, was eine Cloud ist. Lohnt sich nur an vielen Standorten nicht, weil man da seit "Schulen ans Netz" noch immer aufs Netz wartet, zumindest auf etwas, was den Namen verdient.
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(...)
Wir alle haben gemerkt, dass digitaler Unterricht, der in Wirklichkeit kein Unterricht ist, sonder Selbstlernphasen der SuS, nicht geklappt hat. (...)
Echt, haben das alle ausnahmslos bemerkt? Ich weiß von einigen Lehrkräften mit denen ich privaten Umgang habe, dass das bei ihnen hervorragend geklappt hat. Das war zwar vor allem in der Sek.II in der Kursstufe, wo Alter, Eigenmotivation und auch Ausstattung besser/höher sind, weil man sich im Regelfall an diesem Punkt bewusst für einen weiteren Schulbesuch entschieden hat, aber konterkariert insofern doch deutlich deine Wahrnehmung. Ganz so einseitig miserabel war es also wohl nicht.
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Soso. Bei uns werden die Kollegen dieses Alters auch gerne mal gefragt, ob sie den Ein-Schalter schon gefunden hätten. Besonders wenns Kolleginnen sind. Dabei haben die ihre Seminararbeiten auch schon mit dem Computer geschrieben, die Examens- und Doktorarbeiten sowieso, in ihrer Forschung elektronische Geräte eingesetzt, im Hochschulrechenzentrum oder in Maschinenbaufirmen gearbeitet, zuhause seit Jahrzehnten ihren privaten PC, haben ein Smartphone und Tablets und ihren Internetanschluss schon länger als es google gibt. Klar wissen die, was eine Cloud ist. Lohnt sich nur an vielen Standorten nicht, weil man da seit "Schulen ans Netz" noch immer aufs Netz wartet, zumindest auf etwas, was den Namen verdient.
Oder wir halten einfach fest, dass es, wie so oft, solche und solche gibt. Es gibt auch 25-Jährige, die nicht wissen, was eine Cloud ist oder es nicht schaffen, E-Mails weiter zu leiten.
Kein Grund, sich persönlich angegriffen zu fühlen.
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Echt, haben das alle ausnahmslos bemerkt? Ich weiß von einigen Lehrkräften mit denen ich privaten Umgang habe, dass das bei ihnen hervorragend geklappt hat. Das war zwar vor allem in der Sek.II in der Kursstufe, wo Alter, Eigenmotivation und auch Ausstattung besser/höher sind, weil man sich im Regelfall an diesem Punkt bewusst für einen weiteren Schulbesuch entschieden hat, aber konterkariert insofern doch deutlich deine Wahrnehmung. Ganz so einseitig miserabel war es also wohl nicht.
Bei mir hat es ab Kl. 9 geklappt. In meiner 5. Klasse haben sicher die Eltern geholfen, aber ich war überrascht, wie gut sie den Lehrstoff vor den Sommerferien konnten.
Hallo CDL,
bei uns kamen heute 8 Pakete mit je 2000 dreifachen OP-MASKEN an (habe mir die Beschriftung angesehen) . Mir wären weniger Masken, dafür FFP2 lieber. (Für die anderen, bei uns gibt es keine Maskenpflicht im Unterricht, obwohl wir dank Rückkehrer ähnliche Zahlen wie Bayern und NRW (vor zwei Wochen) haben. Und weil es so Wischiwaschi ist, tragen viele (bei Lernbrücke) gar keine (auf dem Gang wäre es schon Pflicht).)
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Oder wir halten einfach fest, dass es, wie so oft, solche und solche gibt. Es gibt auch 25-Jährige, die nicht wissen, was eine Cloud ist oder es nicht schaffen, E-Mails weiter zu leiten.
Kein Grund, sich persönlich angegriffen zu fühlen.
Also ich, Mitte 50, kann dies (und Programme wie Office) sicher besser anwenden als meine Schüler.
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Also ich, Mitte 50, kann dies (und Programme wie Office) sicher besser anwenden als meine Schüler.
Ok
Ich, Mitte 30, kann das auch. Und nu?
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Ok
Ich, Mitte 30, kann das auch. Und nu?
Feel you. War in meinem ersten Physikpraktikum mega mit Excel überfordert. Mittlerweile klappt es, aber auch nur weil ich mir das für mein Praktikum beibringen MUSSTE. Gerade mit Fächern wie Geschichte/Sowi wird man wohl im Studium eher weniger mit solchen Programmen wie Excel konfrontiert. Von daher: jeder hat andere stärken. Ich kann nem Deutschlehrer zwar ein super Arbeitsblatt bei Latex erstellen, bin aber so kann jeder Deutschlehrer spontan ein fehlerfreies (in Bezug auf Rechtschreibung) Tafelbild erstellen, wo es dann wieder bei uns Physikern nicht so klappt (oh ja ich habe viel pauschalisiert, natürlich gibt es auch Deutschlehrer die absolute Info Cracks sind und physiklehrer die super die Rechtschreibung beherrschen, aber ich gehe mal von meinen eigenen Beobachtungen aus ^^)
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