Schulöffnungen NRW

  • Naja wenn ich Schulleiter wäre und wüsste, dass der Großteil meines Kollegium ein absolut schlechtes Gefühl hat ohne Maske auf beiden Seiten zu unterrichten, würde ich drüber nachdenken.


    Aber nochmal meine Frage: wo ist bezüglich des Hausrechts der Unterschied zwischen Schule und freier Wirtschaft? Ich kann ja als selbständiger auch nicht plötzlich eigene Gesetze erlassen. Von daher wüsste ich nicht, warum der Schulleiter sowas nicht entscheiden dürfte- explizit in Hinsicht auf den angesprochenen rechtlichen Rahmen


    Edit: ich darf ja als Schule auch eine Hausordnung etc. Festlegen. Wo wäre bspw der Unterschied zwischen „Ich will dass ihr weiterhin eine Maske tragt“ und „Ich will dass ihr keinen Badeanzug zur Schule anzieht“ oder „Ich will nicht dass in der Schule ein Handy angeschaltet ist“. Versteht mich nicht falsch, ich will ernsthaft wissen, wo da der Unterschied liegt. Ich arbeite immerhin noch nicht so lange wie ihr in einer Schule und gerade mit Schulrecht kenne ich mich noch nicht wirklich aus. Deshalb erklärt mir bitte den Unterschied :x

    • Offizieller Beitrag

    Man kann als Schulleiter gerne drüber nachdenken. Aber wenn man als Schulleiter sagt "Maskenpflicht", dies aber von oberer Stelle kategorisch ausgeschlossen wird, ist die Ansage des Schulleiters nur eine Luftnummer. Sie widerspricht halt der offiziellen Festlegung von oben.


    (Oder mal mit einem anderen Beispiel: bis vor einigen Jahren gab es in Hessen offiziell noch die Todestrafe. Sie konnte allerdings nicht verhängt werden, weil auf Bundesebene die Todesstrafe verboten war. So ist es auch hier. Die Anweisung von seiten des Landes sticht jede Anweisung des Schulleiters. Hat auch was für sich, da so der Schulleiter seine Schule nicht nach "Gutsherrenart" führen kann.)

  • Das heißt im Endeffekt könnte eine Schulleitung zwar sagen, die Maske soll getragen werden, sobald jedoch eine Pflicht ausgesprochen wird und jemand beschwert sich ist die Pflicht sofort hinfällig? (Im Sinne „Wo kein Kläger, da kein Richter“?)


    Bei uns bleibt nämlich erstmal alles so wie es ist.

  • Das Hausrecht einer Privatperson oder einer Firma in Bezug auf die Nutzung von Räumlichkeiten, in denen man der Hausherr ist, ist nicht gleichzusetzen mit dem Hausrecht des Schulleiters in Bezug auf die Räumlichkeiten einer Schule, da dem die Schulpflicht entgegen steht. Ich kann mir aussuchen, ob ich meinen Nachbarn besuche oder in einem Supermarkt einkaufe, nicht jedoch, ob mein Kind zur Schule geht. Einen Schüler vom Unterricht auszuschließen, weil er keine Maske trägt (was man ja in letzter Konsequenz immer androhen muss, wenn gegen Regelungen der Hausordnung verstoßen wird) steht im Konflikt mit der Schulpflicht. Hier muss eine Rechtsgüterabwägung vorgenommen werden und da wird die Schulpflicht das höhere Gut sein.

    Auch die Einführung von Schuluniformen oder vergleichbarer Vorgaben ist in Deutschland nicht so einfach über die Hausordnung möglich.

  • Was Moebius schreibt wird sicher so sein, darum gilt bei uns die Maskenpflicht für die Jugendlichen auch nur an den postobligatorischen Schulen. Darum wird bei uns übrigens auch nicht gebüsst wenn Personen im öffentlichen Raum keine Maske tragen. Nicht ganz vereinbar scheint mir damit aber, dass z. B. die Roche und die Novartis in gewissen Situationen auch eine Maskenpflicht für die Mitarbeiter anordnen. Im Labor z. B. arbeiten die schon seit geraumer Zeit mit Maske. Klar könnte man sagen, soll doch kündigen wem das nicht passt aber das ist halt schon nicht so einfach wie nicht zum Coop gehen weil dort Maskenpflicht gilt deren nicht-Einhaltung gar nicht gebüsst wird. Also ganz verstehe ich es schon auch nicht. Abgesehen davon empfinde ich die Maske nach 3 Wochen als deutliche Einschränkung meines Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Mir beschlägt ständig die Brille, ich bekomme trockene Lippen und eine trockene Nase, ich habe jeden Abend leichte Halsschmerzen und die Einweg-Masken geben irgendwas an die Lippen ab, das ich nachher im Kaffee habe, der schmeckt dann nach "Maske". Das sind Dinge über die wirklich sehr viele Kollegen klagen. Es ist überhaupt nicht so wie hier oft getan wird "hach, dann trägt man halt eine Maske, ist ja nicht so schlimm". Es ist auch nicht vergleichbar mit der Situation eines Chirurgen, der spricht nämlich nicht die ganze Zeit bei der Arbeit. Wenn ich unsere befreundete Intensivkrankenschwester frage oder die MPA meines Orthopäden, die finden das ganztägige Tragen der Maske auch absolut kacke.

  • Natürlich nicht. Auf welcher Rechtsgrundlage soll denn diese doch sehr deutliche Grundrechtseinschränkung basieren?

    Bei uns hat die Schulleitung diese Kompetenz erhalten. Wenn sie es für notwendig hält, dann kann im Unterricht eine Maskenpflicht gelten. Welches Grundrecht wird denn dadurch ein geschränkt?


    Man kann sowas auch per Hausordnung anordnen. Theoretisch kann das sogar auch eine Lehrkraft durchsetzten. Hier gibt es ja doch viele Analogien zum normale Schulgeschehen. Es gibt Lehrkräfte, die es nicht erlauben Kappen und Mützen zu tragen. Ist das nicht dann auch einen Grundrechtseinschränkung?

  • Abgesehen davon empfinde ich die Maske nach 3 Wochen als deutliche Einschränkung meines Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Mir beschlägt ständig die Brille, ich bekomme trockene Lippen und eine trockene Nase, ich habe jeden Abend leichte Halsschmerzen und die Einweg-Masken geben irgendwas an die Lippen ab, das ich nachher im Kaffee habe, der schmeckt dann nach "Maske". Das sind Dinge über die wirklich sehr viele Kollegen klagen. Es ist überhaupt nicht so wie hier oft getan wird "hach, dann trägt man halt eine Maske, ist ja nicht so schlimm". Es ist auch nicht vergleichbar mit der Situation eines Chirurgen, der spricht nämlich nicht die ganze Zeit bei der Arbeit. Wenn ich unsere befreundete Intensivkrankenschwester frage oder die MPA meines Orthopäden, die finden das ganztägige Tragen der Maske auch absolut kacke.

    Als Lehrer kann man doch gut Masken aus Stoff tragen. Die kann man waschen, zudem kann man sich noch aussuchen, welcher Stoff einem am besten liegt (Baumwolle, Viskose, Seide etc.), außerdem sind sie auch als Modeaccesoire cool stylbar (komme gerade aus Italien, da waren sogar Exemplare mit Pailetten zu bestaunen, natürlich passend zum Restoutfit.)

    Das kann man überhaupt nicht mit der Situation eines Chirurgen etc. vergleichen, der nunmal diese Einheitsmasken tragen muss (bzw., für die bestimmte Standards gelten müssen.)

    Gerade an der Schule ist man doch in einer äußerst komfortablen Situation - man kann auch auf die Kids einwirken, dass diese Maskentragen als sinnvoll, aber vielleicht auch als ein bisschen cool empfinden. Wir haben einen potentiell tödlichen Erreger, der weltweit grassiert, und effektiv eingedämmt werden kann die Ausbreitung dadurch, dass jeder sich ein Stückchen Stoff ins Gesicht bindet - ist doch super!

    Wenn man natürlich selbst ständig jammert "so heiß, keine Luft" etc. etc., dann ist doch klar, dass bei den Kids die Motivation zum Tragen gegen Null geht.

  • Ne Kappe aufm Kopp oder nicht macht am Abend keine Halsschmerzen. Hört doch bitte mal auf mit diesen unsinnigen Vergleichen.

  • Ne Kappe aufm Kopp oder nicht macht am Abend keine Halsschmerzen. Hört doch bitte mal auf mit diesen unsinnigen Vergleichen.

    Mir macht eine Maske auch keine Halsschmerzen... Womit soll man denn ein zusätzliche Stück Stoff sonst vergleichen?

  • Ich hab Dir oben die Probleme aufgezählt und ich schrieb es sind viele Kollegen die über exakt das gleiche klagen. Dann wird es wohl so sein.

  • Ne Kappe aufm Kopp oder nicht macht am Abend keine Halsschmerzen. Hört doch bitte mal auf mit diesen unsinnigen Vergleichen.

    Dann gäbe es noch die Möglichkeit, dass man seinen Unterricht so umgestaltet, dass man weniger spricht. Man muss sich eben die Frage stellen, was einem wichtiger ist: Eine Einschränkung auf Dauer (mit der man gut umgehen kann, wenn man will) und der damit verbundenen höheren Wahrscheinlichkeit, die Schulen coronafrei zu halten, oder halt alles wie gehabt, mit den entsprechenden Konsequenzen.

    Wenn man natürlich von vornherein keinen Bock hat, dann funktioniert es nicht.

  • Ich verstehe den medizinischen Zusammenhang zwischen Maske und Halsschmerzen auch nicht ganz. Viren und Bakterien als Ursache würde ich mal ausschließen, also wie kommt durch die Maske die Entzündung in den Hals? Mir fiele da eine Möglichkeit ein, aber da war letztens schon eine Kollegin sehr sauer, nachdem ich das als Antwort auf "Atemnot unter Papiermaske" fallen gelassen hab...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Ich habe keine Entzündung im Hals (hab ich auch nicht geschrieben...), ich muss sehr viel lauter sprechen als sonst, vor allem wenn ich eine meiner Stoffmasken trage.

  • Ich habe keine Entzündung im Hals (hab ich auch nicht geschrieben...), ich muss sehr viel lauter sprechen als sonst, vor allem wenn ich eine meiner Stoffmasken trage.


    Wenn man es auf Dauer machen muss, dann gibt es dafür auch technische Lösungen. Mikrofone z. B. oder die Lerngruppe muss eben leiser sein als sonst. Ich muss mit Maske nicht wesentlich lauter reden als sonst auch. Ich halte meinen Redeanteil im Unterricht aber auch generell eher niedrig.

  • Meine Lerngruppen *sind* leise, das Problem ist die Gesamtsituation bei uns im Schulhaus. Die auch dazu führt, dass der Redeanteil der Jugendlichen sehr viel kleiner geworden ist, weil es denen noch unangenehmer ist mit der Maske zu sprechen als mir. Meine Güte. Ich bin absolut keine Mimose. Kann man also einfach mal stehen lassen wenn ich schreibe es gibt reale Probleme und ich finde das mit den Masken wirklich nicht lustig? Im Gegensatz zu den meisten Schulen bei euch werden sie bei uns durchgängig von den Jugendlichen und Lehrpersonen auch getragen! Ihr schreibt hier über Zeug, das ihr gar nicht wirklich beurteilen könnt weil die Regeln an der Stelle bei uns ausnahmsweise mal wieder deutlich schärfer sind.

  • Als Lehrer kann man doch gut Masken aus Stoff tragen. Die kann man waschen, zudem kann man sich noch aussuchen, welcher Stoff einem am besten liegt (Baumwolle, Viskose, Seide etc.), außerdem sind sie auch als Modeaccesoire cool stylbar

    Wer Wert auf größtmögliche Schutzwirkung durch die Maske legt, für den ist der modische Aspekt wohl eher unwichtig. Vor kurzem las ich einen Test verschiedener Maskentypen und nehme seitdem nur noch Medizinische.

  • Ich heiße die Entscheidung von Cheffe jedenfalls gut, dass die Masken im Unterricht weiter bei uns getragen werden müssen. Wir haben viele Kollegen die Risikopatienten sind und trotz der Möglichkeit zuhause zu bleiben dennoch auf eigene Verantwortung kommen. Beim Aussetzen der Maskenpflicht würden diese dann zuhause bleiben und das könnten wir dann auch nicht mehr Stämmen


    Und außerdem wo Schränken einen die Masken wirklich ein? Das meiste was hier genannt wurde sind hausgemachte Probleme. Berufsgruppen mussten auch vor Corona schon Masken tragen und kam da ne Beschwerde? Nein. Und glaubt mir in einem OP wird locker auch so viel gequatscht wie im Unterricht

  • Wer Wert auf größtmögliche Schutzwirkung durch die Maske legt, für den ist der modische Aspekt wohl eher unwichtig. Vor kurzem las ich einen Test verschiedener Maskentypen und nehme seitdem nur noch Medizinische.

    Stimmt natürlich, aber wenn jemand so eine starke Aversion gegen die Masken hat, dann ist eine aus Stoff besser als keine.

    Ich hab auch verschiedene ausprobiert, und muss sagen, dass diese Einmalmundschutzteile echt eklig chemisch riechen, ebenso die medizinischen Schutzmasken. Das würd ich aber in Kauf nehmen - wenn es sein muss. Wenn es "nur" um den Fremdschutz geht, dann ist eine Stoffmaske doch auch schon recht gut (müssen dann halt auch die Schüler tragen).

  • Vor kurzem las ich einen Test verschiedener Maskentypen und nehme seitdem nur noch Medizinische

    Volià. Streng genommen will der Kanton sogar, dass wir ausschliesslich medizinische Masken tragen. Selbstgenähte Masken werden an der Schule in der Tat auch nicht akzeptiert. Es gibt von der EMPA geprüfte Stoffmasken, genau solche trage ich im Wechsel mit chirurgischen Einweg Masken, mit denen ich besser sprechen kann. Wir tragen die Masken nicht zum Spass und schon gar nicht weil es "cool" ist. Ich muss mich gerade schwer zurückhalten das "cool" in dem Zusammenhang nicht sehr boshaft zu kommentieren. Entweder ich gehe davon aus, die Maske schützt vor irgendetwas, dann trage ich gefälligst solche, die auch offiziell mal geprüft wurden. Oder ich spar mir den Blödsinn komplett.

  • Das meiste was hier genannt wurde sind hausgemachte Probleme

    Nein.



    Berufsgruppen mussten auch vor Corona schon Masken tragen und kam da ne Beschwerde

    Auch das ist falsch. Krankenschwestern, MPAs, etc mussten bis anhin *nicht* ganztägig Maske tragen. Und ich kenne mehr als genug davon, die die Situation im Moment auch ebenso mühsam finden wie ich an der Schule. Man kann die Situation übrigens auch einfach mühsam finden ohne sich unterstellen lassen zu müssen, dass man jammert. Ich jammere nicht. Aber ich bin froh, wenn der Spuk ein Ende hat.

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