Schulöffnungen NRW

  • Vielen Dank für die Erläuterung Kris24 . Ich hatte Pippis Vater gar nicht auf dem Schirm und hatte mich nur gewundert, was man an dem stärksten Mädchen der Welt Verwerfliches finden könne...

    Mir war es vor ein paar Wochen auch noch nicht klar, aber es ist z. Z. hier (in meiner Region) extrem Thema. Selbst unsere Eisenmann hat sich inden letzten Tagen dazu geäußert (und diese Diskussion wird in meinem Bekanntenkreis noch ärger geführt als Corona).


    Die Zigeunersoße wird jetzt ja auch umbenannt (und viele finden es übertrieben), aber Sprache ändert sich (sonst ist sie tot).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Das geht jetzt alles ins OT, aber dennoch zur Ergänzung:
    Man muss sich auch bewusst machen, dass die meisten von uns - insbesondere die heterosexuellen Männer - zu einer Gruppe gehören, die niemals systematische Diskriminierung erfahren haben. Aus dieser privilegierten Situation heraus ist es im höchsten Maße unangebracht, für uns die Diskurshoheit darüber zu beanspruchen, was von Gruppen, die über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg systematisch diskriminiert wurden, als Herabwürdigung verstanden werden darf und was doch bitte schön nicht so schlimm ist.

    Dazu gehören u.a. eben auch die betroffenen Begriffe wie das N-Wort, die Soße etc.

    Natürlich kann man gerne auch disktuieren, in welche Richtung Sprache sich entwickelt (- auch auf die Gefahr hin, dass gleich wieder ein User hinter dem Laufrad hervorspringt und linguistische Belehrungen loslässt -), dabei allerdings ohne die gespielte Empörung über den Verlust des Kulturguts und vor allem auch ohne die Bevormundung der betroffenen Bevölkerungsgruppen.

  • Passend dazu, wenn sich wieder irgenwelche unsensiblen Deppen als Retter der Sprache aufführen, weil sie weiter Begriffe verwenden wollen, die größere Gruppen als unangemessen oder beleidigend empfinden:


    https://www.sueddeutsche.de/pa…-nachschlagwerk-1.4995476


    Fragt ihn nach der Nummer seines Fernsprechanschlusses, fragt, ob er heute gut gewichst hat, und ob er seinen Quatsch heute schon ins Elektronengehirn getippt hat. Wenn er all diese Begriffe noch verwendet, liegt ihm tatsächlich was daran, die Sprache zu bewahren. Dann kann er die telefonische Direktverbindung zum Duden nutzen, um dort seinen Unmut kundzutun.


    <ich mag OT in so langen Threads> :)


    Damit der Frosch noch mehr Probleme hat, Beiträge thematisch zu filtern, hier sogar noch was zum Thema ;-):


    Heute sieben Stunden mit Maske unterrichtet. Grundsätzlich kein Problem, die Temperaturen sind ja auch wieder angenehm. Was ich allerdings als Brillenträger merke ist, dass die Maske in Kombination mit der Bitte nach einigen Stunden unangenehm am Ohr wird., ICh denke, ich muss mal auf eine Maske umsteigen, die hinten gebunden werden kann. Gibts hier Brillenträger mit ähnlichen Problemen oder Maskenträger mit Bindung hinter dem Kopf, die Tipps geben können?


    Die SuS halten sich zu großen Teilen diszipliniert dran. Allerdings rutscht "zufällig" immer den gleichen zwei Pappnasen das Ding unter selbige. Das nervt dann doch ein bißchen.

  • [OT] @Kalle29: Ach, ein paar in die Jahre gekommene Begriffe finde ich an mancher Stelle ganz nett. Ich mag eh die ganze Palette der deutschen Sprache und wechsele gerne nach Laune und Anlass zwischen Hoch-, Standard- und Jugendsprache. Ich fand es cool, dass dieser User, der nächstes Jahr in Rente geht, diesen einen Begriff für Klassenzimmer verwendete - Schulstube oder so war es doch, oder? [/OT]

  • https://www.tagesschau.de/inve…eiter-brandbrief-101.html


    Kenne den Verein zwar nicht, aber beschreibt vermutlich ganz gut, wie es läuft.


    Wir hatten in einem unserer Gebäude vor Corona Handwerker da, die alle Fenster so bearbeitet haben, dass sie sich nur noch ganz wenig öffnen lassen. War auch sinnvoll, ist nämlich in der ersten und zweiten Etage nicht mit Fallschutzgittern vor den Fenstern ausgestattet worden... Jetzt waren in den Sommerferien wieder Handwerker da und haben die Bearbeitung wieder abgebaut. Ich hab zwei Fachräume, da kann man überhaupt kein Fenster öffnen, nur ein einziges ankippen.

  • Heute sieben Stunden mit Maske unterrichtet. Grundsätzlich kein Problem, die Temperaturen sind ja auch wieder angenehm. Was ich allerdings als Brillenträger merke ist, dass die Maske in Kombination mit der Bitte nach einigen Stunden unangenehm am Ohr wird., ICh denke, ich muss mal auf eine Maske umsteigen, die hinten gebunden werden kann. Gibts hier Brillenträger mit ähnlichen Problemen oder Maskenträger mit Bindung hinter dem Kopf, die Tipps geben können?

    Ich habe 2 Masken zum Binden, bin auch Brillenträgerin.

    Ich finde die Masken zum Binden deutlich angenehmer zu tragen. Die Brille beschlägt weniger (Meine haben einen recht stabilen Draht über dem Nasensteg eingearbeitet) und die Bänder verheddern sich nicht in den Bügeln der Brille.


    Im Alltag zum Einkaufen usw. benutze ich aber welche mit Bändern hinterm Ohr, weil sie einfach schneller und unkomplizierten anzuziehen sind.


    Ich habe meine bei Etsy bestellt.

  • Habt ihr schon gehört? Die Schulleiter in nrw haben sich öffentlich gegen das Ministerium gestellt? Gerade bei Tagesschau.de gelesen.

    Eben gelesen und schon gedacht, dass es jemand bereits hier verlinkt hat...


    Das sind mal klare Worte des Verbandes und der Zustand der Schulen wird nicht nur hier ironisch durchgekaut sondern öffentlich angesprochen. Weg von der unzeitgemäßen Tabletdiskussion hin zur leider sehr aktuellen Frage, warum Schulen ohne Hausmeister und Fenstergriffe existieren:danke:

    • Offizieller Beitrag

    Die Frage ist nur: Warum stellen sie die Frage nach dem Hausmeister und den Fenstern dem Ministerium. Für Hausmeister und Fenster ist immer noch der Schulträger verantwortlich. Und dem muss man da Dampf machen, wenn nötig. - Hätte man aber auch schon viel früher.


    Kl.gr.Frosch

  • Die Frage ist nur: Warum stellen sie die Frage nach dem Hausmeister und den Fenstern dem Ministerium. Für Hausmeister und Fenster ist immer noch der Schulträger verantwortlich. Und dem muss man da Dampf machen, wenn nötig. - Hätte man aber auch schon viel früher.


    Kl.gr.Frosch

    Stimmt, nur hilft es nicht, wenn die Kommunen kein Geld haben, wenn der Denkmalschutz den Austausch der alten Fenster verzögert (Fenster sind am Rahmen fest geschraubt, weil sonst die Gefahr besteht, dass sie herausfallen könnten, das ist nicht schnell geändert) , wenn ...


    Und für die digitale Ausstattung soll auch noch Geld aufgebracht werden und das Steueraufkommen bricht weg ...



    Ich sehe es bei uns. Es ist ja nicht nur eine Schule (und eine nach der anderen ist ja dran, aber wenn es bei anderen noch dringender ist ...)

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  • Diese ganze Fenstergeschichte ist eh irgendwie absurd. Kinder, die nicht gerade völlig gestört sind, fallen nicht aus Fenstern.. dass man da über Fanggitter oder dauerhaftes Abgeschlossensein diskutieren muss, ist schon irgendwie am Kern der Sache vorbei. Ich bin auch nicht sicher, ob Schule wirklich jedes Lebensrisiko abfangen muss, wenn dabei herauskommt, dass man in überfüllten Räumen nicht so etwas banales wie Lüften tun kann. Was sagt es über den Zustand unserer Schulkultur und dem Umgang dort aus, wenn man Schülern unterstellen muss gaga genug zu sein, um sich ggf.gegenseitig aus dem Fenster zu schmeißen... Es krankt in diesem System offensichtlich noch an viel grundlegenderen Dingen als nur an mieser Ausstattung

  • das Problem bei uns ist, dass die Fenster aus den Rahmen fallen könnten, nicht das Schüler herausfallen


    (Allerdings habe ich in 26 Jahren zweimal an der Nachbarschule (verschiedene Orte) erlebt, dass Schüler herausgefallen sind, einmal EG glimpflich ausgegangen, einmal 1. Stock nicht ganz so glimpflich. Beide Schüler saßen auf der Fensterbank mit dem Rücken nach außen. Deshalb gehe ich immer energisch dazwischen, wenn ich unsere Schüler so sitzen sehe - und meine Schüler schauen mich immer verständnislos an und verstehen überhaupt nicht, was ich meine.)

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  • Diese ganze Fenstergeschichte ist eh irgendwie absurd. Kinder, die nicht gerade völlig gestört sind, fallen nicht aus Fenstern.. dass man da über Fanggitter oder dauerhaftes Abgeschlossensein diskutieren muss, ist schon irgendwie am Kern der Sache vorbei. Ich bin auch nicht sicher, ob Schule wirklich jedes Lebensrisiko abfangen muss, wenn dabei herauskommt, dass man in überfüllten Räumen nicht so etwas banales wie Lüften tun kann. Was sagt es über den Zustand unserer Schulkultur und dem Umgang dort aus, wenn man Schülern unterstellen muss gaga genug zu sein, um sich ggf.gegenseitig aus dem Fenster zu schmeißen... Es krankt in diesem System offensichtlich noch an viel grundlegenderen Dingen als nur an mieser Ausstattung

    Sag das nicht...


    https://www.ndr.de/nachrichten…lfenster,unfall14928.html

  • Diese ganze Fenstergeschichte ist eh irgendwie absurd. Kinder, die nicht gerade völlig gestört sind, fallen nicht aus Fenstern.. dass man da über Fanggitter oder dauerhaftes Abgeschlossensein diskutieren muss, ist schon irgendwie am Kern der Sache vorbei.

    Kinder und Jugendliche spielen, schubsen sich etc. Das die wenigstens Kinder aktiv aus einem Fenster springen, ist wohl klar. Natürlich hat derjenige, der das Gebäude besitzt, eine Verkehrssicherungspflicht - und zwar zu recht.


    Ich bin auch nicht sicher, ob Schule wirklich jedes Lebensrisiko abfangen muss, wenn dabei herauskommt, dass man in überfüllten Räumen nicht so etwas banales wie Lüften tun kann.

    Ein Fenstersturz ist nicht "jedes Lebensrisiko", sondern ein ganz reelles. In ich sag mal 99,9 Prozenz der Zeit, die ein Gebäude besteht, gibt es kein Corona - Lüften kann dann auch eine Lüftungsanlage. Übrigens fasst auch kein normaler Mensch in eine Steckdose - trotzdem werden die berührungssicher ausgeführt. Man verbaut sogar FI-Schalter, obwohl kein normaler Mensch Wasser in eine Steckdose schütten würde. Es gibt tatsächlich noch andere Risiken als Corona.


    Was sagt es über den Zustand unserer Schulkultur und dem Umgang dort aus, wenn man Schülern unterstellen muss gaga genug zu sein, um sich ggf.gegenseitig aus dem Fenster zu schmeißen..

    Vermutlich krankt es nicht nur dort, wenn du denkst, dass Schüler sich aus Fenstern schmeißen und nicht der viel wahrscheinlichere Fall eines Unfalls stattfindet.


    Stimmt, nur hilft es nicht, wenn die Kommunen kein Geld haben,

    Genau DAS ist halt das Problem. Schulgebäude sollten nichts mit der Finanzkraft der Stadt zu tun haben. Es kann doch nicht ernsthaft sein, dass eine reiche Stadt bessere Unterrichtsbedingungen anbieten kann als eine arme. Wer in Duisburg (oder einer anderen eher armen Stadt) wohnt, kann sein Kind ja nicht nach Düsseldorf oder Monheim schicken. Solche fundamentalen Dinge der öffentlichen Daseinsvorsorge hat gefälligst das Land zu tragen, damit überall die gleichen Bedingungen herrschen. Insofern wäre hier dringend Diskussionsbedarf. Ich glaube auch nicht, dass die meisten Kommunen sich gegen eine Übernahme der Kosten für die Schule sträuben würden. Die Trennung LehrerInnen->Land, Gebäude und unterstützende Kräfte->Stadt führt ja schon andauern zu absurden Situationen, wenn das Papier für den Pratktkumsbesuch vom Schulträger gestellt werden muss, der Sprit für die Fahrt aber vom Land.

  • Genau an den Artikel habe ich auch gedacht, als es gerade um die Fenster ging. Ich finde es aber auch komisch, den Vorhang davor zu machen... Und genauso wie die SuS nicht auf die Tische gehören, dürfen sie auch nicht auf die Fensterbänke. Es gibt doch auch eine Pausenaufsicht, die auf so was zu achten hat.


    Und - ich sehe bei uns immer wieder Kinder, die auch im 3. Stock auf dem Fensterbrett sitzen (bei geöffnetem Fenster), ich bekomme da jedes Mal einen Anfall und scheuche sie runter und schließe das Fenster. Die sind sicher nicht alle gestört, aber leichtsinnig und sie finden es wahrscheinlich auch noch cool.


    Dann muss man in Coronazeiten eben ganz klar ein Fensterbrett-Sitzverbot aussprechen (eigentlich auch sonst), und die Aufsichten müssen das ganz konsequent unterbinden, notfalls mit Ordnungmaßnahme. Gehört genauso zum Konzept wie das Maskentragen und die Hygiene. Punkt. Dann geht das auch mit dem Lüften...

  • Und - ich sehe bei uns immer wieder Kinder, die auch im 3. Stock auf dem Fensterbrett sitzen (bei geöffnetem Fenster), ich bekomme da jedes Mal einen Anfall und scheuche sie runter und schließe das Fenster. Die sind sicher nicht alle gestört, aber leichtsinnig und sie finden es wahrscheinlich auch noch cool.


    Dann muss man in Coronazeiten eben ganz klar ein Fensterbrett-Sitzverbot aussprechen (eigentlich auch sonst)

    Genau, gibts natürlich auch. Die Durchsetzung ist das Problem. Im Moment sollen alle Klassen in ihren Räumen Pause machen. Wir haben natürlich nicht in jedem Raum eine Aufsicht, nichtmal in jedem Gang. Bei Unachtsamkeit reichen ein paar Sekunden, um einen Unfall zu haben. Da helfen leider auch keine Verbote.

  • Ich denke, die Investition in Schulinfrastruktur ist nicht nur ein reines Duisburg/Düsseldorf-Problem: Unsere Schulträgerin ist eine wohlhabende Stadt und unser Neubau, der dieses Jahr eröffnet wurde, ist im Gegensatz zu dem c.a. 60 Jahre alten und durchaus maroden Plattenbaualtbau quasi unbenutzbar, i.e. heisser, ungelüfteter, kleiner, ohne Waschbecken, Tafelbild weniger lesbar, überakkustischer, schwerer zu evakuieren etc.


    Offenbar ist das einer Kombination aus Kostendruck ("wir sparen das Verlegen von Wasserleitungen ein und verkaufen das als Innovation, in dem wir Whiteboards kaufen, aber keine Stifte"), Zeitdruck ("das Gebäude muss aus Publicity-Gründen rechtzeitig fertig werden, also verzichten wir gerne auf die Gewährleistung"), fehlenden Bauvorgaben für Schulen ("ob da nun 5 BüromitarbeiterInnen im Raum sitzen und die Treppen heruntergehen oder 30 Kinder, sollte Temperatur- und Lärmmäßig keinen Unterschied machen") und offensichtlicher Fehlplanung (die Beispiele sind so mannigfaltig, aber ich nenne einfach mal "die Kinder sind doch gerne mit anderen zusammen, also sorgen wir dafür, dass zu Stoßzeiten etwa 300 davon aus allen Richtungen einen 8 qm großen Raum durchqueren") geschuldet.


    Es wird anscheinend weder genug Geld in die Hand genommen, noch darüber nachgedacht, dass die Schule ein Ort ist, an dem Menschen den Großteil ihrer wachen Zeit verbringen. Hauptsache, wir werden mit Ipads zugeschmissen.

    • Offizieller Beitrag

    kris, keine Frage das da in vielen Kommunen viel im Argen liegen mag. Aber trotzdem denke ich, dass man das mangelnde Engagement der Kommunen aus den letzten xx Jahren und die Konsequenzen daraus nicht dem Ministerium vorwerfen kann. Muss qchn da zustimmen.


    kl. gr. frosch, der an dieser Stelle als Disclaimer dazu schreiben muss, dass er mit seiner Kommuns soweit zufrieden ist.

  • Aber trotzdem denke ich, dass man das mangelnde Engagement der Kommunen aus den letzten xx Jahren und die Konsequenzen daraus nicht dem Ministerium vorwerfen kann.

    Man kann den Ministerien aber vorwerfen, dass sie in der Öffentlichkeit den Anschein erwecken, ihre Vorgaben ließen sich problemlos umsetzen, und die Probleme auf kommunaler Ebene, die auch an den Kultusministern in den letzten Jahren nicht vorbei gegangen sein können, einfach wegschweigen oder im Zweifelsfall "Wenden Sie sich an X, da sind wir nicht zuständig" sagen. Jeder schiebt dem anderen gerade die Verantwortung zu - und am Schluss landet der Mist bei den Lehrern und Schulleitungen, die sehen können, wo sie bleiben.

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