• Wer gehört verbindlich dazu?

    Gibt es hierzu exakte Auflagen, wer genau zu der Risikogruppe von Lehrern gehört?

    Ältere (ein sehr dehnbarer Begriff...), "Lehrer mit Behinderung" (wo fängt diese an, wo hört es auf?), chronisch Kranke...

    Oder z. B. Menschen mit Bluthochdruck - die täglich Tabletten einnehmen müssen etc.


    Und wie erbringt man hierfür einen Nachweis? Per Attest vom Arzt (Angaben zur Art von Erkrankungen kann der Arbeitgeber grundsätzlich nicht verlangen)


    Denn sollten die Schulen in der BRD nach der Osterzeit allmählich ihre Pforten wieder öffnen, ist diese Frage berechtigt und stellt Schulleitungen vor logistische Herausforderungen!

    "Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell.“

    (Friedrich Dürrenmatt)

  • Ja, frage ich mich auch. Ob ich mit meiner (chronischen) Erkrankung zur Risikogruppe gehöre, werde ich wohl mit dem Facharzt klären. Bezüglich des Alters wird öfter 60 als Schwellwert genannt.

  • Einen kleinen Überblick zu als problematisch geltenden Vorerkrankungen habe ich im Faktenthread vorhin verlinkt. Ist aber sicherlich nur als grobe Orientierung zu verstehen. Letztlich gilt es ungeachtet einer potentiell problematischen Vorerkrankung Rücksprache mit den eigenen Ärzten zum individuellen Risiko zu halten. Ich gehe davon aus, dass die Personlräte bzw. Schwerbehindertenvertretungen sich noch dazu äußern werden, wie ein Nachweis erfolgen kann, im Zweifelsfall aber natürlich über ein ärztliches Attest. Sollte ich Genaueres finden dazu, verlinke ich das entsprechend, betrifft mich ja - leider- auch.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Danke für eure Anmerkungen!


    60+ klingt altersabhängig wohl recht plausibel - der Rest im Sinne der Vorerkrankungen & Co. wird sich zeigen bzw., wie erwähnt, von den Personalräten festgelegt werden.


    Lassen wir uns überraschen!


    Habt erholsame Osterfeiertage:)

    "Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell.“

    (Friedrich Dürrenmatt)

  • Im Endeffekt muss man denke ich selbst mit seinem Arzt entscheiden, ob man das Risiko eingeht oder nicht. Wir haben auch eine Reihe an Schülern mit Vorerkrankungen (Herzfehler, Asthma, etc.)... Ich denke im Moment kann man Schulen nicht guten Gewissens öffnen. Ich bin gespannt, was am Mittwoch passiert.


    Sachsen hat wohl schon angekündigt, dass sie den Betrieb für Prüfungs- und Abschlussklassen wieder aufnehmen wollen... Finde ich mutig...

  • Die Ärzte werden - zu Recht - nicht mehr mit AUs um sich werfen.


    Die Zeiten sind vorbei.


    Die haben, wie mein Freund z. B., auch Kinder.


    Was ich auch vollkommen richtig finde.

  • Im Gegenteil, die ausgestellten AU werden rapide steigen.

    Was hat denn Kinder haben mit dem Ausstellen von AU zutun, kannst du das mal erläutern?

  • Ich denke mal, damit will er sagen, dass die Ärzte froh sind, wenn ihre Kinder in der Schule sind. Vermute ich.

    Ah, Fraggles ist ein er? Dachte immer, es ist eine sie.


    Aber wenn du recht hast, dann würde Fraggles den Ärzten doch unterstellen eine AU nicht nach medizinischen Gesichtspunkten auszustellen, sondern Lehrern welche zu verweigern, weil sie ihre Kinder in die Schule schicken wollen?

    • Offizieller Beitrag

    Ob er oder sie - kann sein.


    Und ob er/sie es so gemeint hat - keine Ahnung. Ich vermute es nur. Das müsstest du dann mit ihm ausdiskutieren.


    Eugenia: ich glaube, dieser Umkehrschluss ist nicht zwingend richtig.

  • Gibt es hierzu exakte Auflagen, wer genau zu der Risikogruppe von Lehrern gehört?

    Nein, denn das würde ja voraussetzen, dass "Risikogruppe" selbst ein juristisch definierter Begriff ist und man mit einem Attest dazu gezählt werden würde und dann nicht mehr in der Schule arbeiten dürfte. Also ähnlich dem Beschäftigungsverbot bei Schwangeren. Davon habe ich bisher zumindest noch nichts gehört.

  • Ich denke mal, damit will er sagen, dass die Ärzte froh sind, wenn ihre Kinder in der Schule sind. Vermute ich.

    Ich (eine sie) denke, dass sehr kritisch geprüft wird, da das System 'Schule' im Falle eines schrittweisen (oder wie auch immer) Wiedereinstiegs

    nicht funktioniert, wenn zu viele AUs eintreffen. Und ja, die Ärzte sind da dann sparsam, wenn sie froh sind, dass die Kids wieder beschult werden, das ist aber auch normal. Wenn jemand zu den high risk-Patienten zählt, kann er nicht raus, das ist klar.

    Als Beamter erhält man im Bedarfsfalle sehr leicht eine AU, wenn die Beschwerden diese erfordern oder bei Erschöpfung oder oder... und das wurde und konnte auch rege genutzt werden bisher, da Beamte eben nicht nach einer gewissen Zeit nur 60 Prozent Krankengeld erhalten, sondern den vollen Sold, und weil die AU weniger streng gehandhabt wurde als in der freien Wirtschaft. Wir in BW z. B. legen diese erst nach über einer Woche vor.


    Als ich letztes Jahr mal wegen einer Kehlkopfentzündung eine Woche ausfiel und dann nochmal verlängern musste, weil sich eine Bronchitis anschloss und ich echt 2 Wochen flachlag, da musste ich erst nach einer Woche eine AU vorlegen... da dachte ich schon: wie luxuriös... aber das geht jetzt vom Thema weg.


    Ich habe ein volles Deputat und kann in begrenztem Maße auch vertreten - gelange da aber, weil ich Klassenlehrerin bin, eine Funktion an der Schule habe und echt viel pädagogisches Zeug zu managen habe, auch schnell an meine Grenze.


    Eisenmann rechnet für BW damit, dass 75% der Lehrkräfte in die Schule kommen können - das wäre bei uns schon zu wenig. Aber wie gesagt: es geht um eine schrittweise Öffnung in Mini-Schritten, vl bleibt auch weiterhin alles zu.

    ICh rechne bei uns am GYmi damit, dass die OS in Schichten kommen kann und die Kinder aus digital nciht gut gestellten Familien zur Notbetreuung kommen bzw. zum Teleunterricht vor Ort. Mein Chef hat uns vor den Ferien gebeten, dass wir uns jetzt in den Ferien alle in die Lernplattform einarbeiten, mit recht detailliertem Plan. Eigentlich war es eher eine Anweisung.


    Mal sehen, was kommt.

  • das ist aber auch normal.

    Nein, es ist eine unbewiesene Behauptung von dir.


    Als Beamter erhält man im Bedarfsfalle sehr leicht eine AU, wenn die Beschwerden diese erfordern oder bei Erschöpfung oder oder...

    "wenn die Beschwerden diese erfordern" ist doch nicht "sehr leicht". Und die Erfahrung, dass das als Beamter anders wäre habe ich nicht gemacht.

  • Sagen wir so: mein Umfeld mit ärztlichen Psychosomatikern hat mit mir oft genug drüber geredet -

    wir Lehrer sind da - wenn es unsere Gesundheit erfordert - eher sehr schnell bei der AU, weil es das System eben

    auch hergibt. Wenn man 70% Krankengeld bezöge und mit Jobverlust rechnen müsste, dann würde sich manch einer

    eher zusammenreißen. Wir Lehrer sind in einer Luxus-Situation.


    Ich sage ja, ich bin da beeinflusst von meinem Umfeld, das teils sehr spöttisch - oft mit Zwinkerauge - drüber spricht.

    Ich kann auch dagegenhalten, aber ein wahrer Kern ist schon dran.

    Man muss sich für Privilegien auch nicht schämen.


    Bisher war ich von Krankheit weitestgehend verschont und kenne auch kaum Simulanten.


    Insgesamt lohnt es sich schon, mit anderen Leuten aus anderen Sparten zu sprechen, um den eigenen Blickwinkel zu erweitern.

    In der Freiburger Klinik für Psychosomatik sind viele Lehrer. Was sicherlich - auch - mit dem Berufsbild und - risiko zu tun hat.

    Trotzdem ist es eben auch ein Privileg, dass man im Burnout-Fall z. B. ein Jahr aussteigen kann, bei voller Besoldung.


    Und das gibt es eben z. B. bei Klinikärzten nicht.

  • Fraggles, ich habe es anders erlebt. Ich war vor kurzem beim Arzt (das erste Mal seit 12 Jahren). Er wollte mich krankschreiben, unterbrach sich und meinte dann, dass gerade Lehrer sich nicht krankschreiben lassen. Sie wollen partout arbeiten, weil es gerade nicht passt.


    Stimmt, ich dachte sofort an meine Klausur am nächsten Tag usw. Ich denke an meine Kollegen, die meine Arbeit übernehmen müssen. Unsere Arbeit bleibt eben nicht liegen und genau deshalb wird es bei uns oft verschleppt. Ich habe vor ca. 15 Jahren einen sehr engagierten und allseits beliebten Kollegen durch Burnout verloren. Auch er hat sich nicht geschont.


    Ich habe es auch so verstanden, dass du Ärzten unterstellst, dass sie in der Vergangenheit Lehrer zu schnell krank schreiben ("die Zeiten sind vorbei "). Dem stimme ich absolut nicht zu. Es gibt sicher überall schwarze Schafe, aber nicht die Ärzte oder die Lehrer.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wir in BW z. B. legen diese erst nach über einer Woche vor.


    Als ich letztes Jahr mal wegen einer Kehlkopfentzündung eine Woche ausfiel und dann nochmal verlängern musste, weil sich eine Bronchitis anschloss und ich echt 2 Wochen flachlag, da musste ich erst nach einer Woche eine AU vorlegen... da dachte ich schon: wie luxuriös... aber das geht jetzt vom Thema weg.

    Das wusste ich noch gar nicht. War das schon immer so?

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