Master Schulentwicklung - Wer hat Erfahrungen?

  • Guten Abend!


    Ich spiele schon länger mit dem Gedanken einen Master im Bereich Schulentwicklung/Schulqualität zu machen. Da es nebenberuflich eine ganz schöne Herausforderung ist, wäre ich wirklich dankbar, wenn hier jemand Erfahrungen damit teilen könnte. Wie war‘s? Hat es sich (inhaltlich und perspektivisch) gelohnt?

    Vielen Dank schon mal im Voraus!

    MT

  • Hallo!
    Es gibt mehrere Standorte / mehrere Studiengänge auf dem Gebiet.
    Ich kann dir was zu Kiel sagen: der Aufwand ist nicht zu unterschätzen aber bisher (bin noch mittendrin) gut zu machen, zumal wir wirklich sehr gut betreut werden. Es erhöht formal die wöchentlich "organisierte" Zeit (ein Webinar pro Woche, eine Einsendeaufgabe, am Ende jedes Moduls eine Klausur, 2 Module pro Semester mit jeweils einer Präsenzveranstaltung zum Auftakt), führt aber dazu, dass wir immer wissen, was wir häppchenweise zu tun haben:handschlag:.
    Inhaltlich: mir bringt es etwas / viel, ich strebe aber keine Schulleitungsposition an.
    Perspektivisch: Mit dem Masterabschluss müsste ich keine SLQ machen. Wie gesagt, ich habe eh kein Interesse. und vielleicht würde ich sie trotzdem machen, um auf dem Stand der NRW-spezifischen Erwartungen zu sein.
    Inhaltlich/ Perspektivisch: Vielleicht qualifiziert es einen für diese Stellen als pädagogischen Mitarbeiter in Düsseldorf, Soest oder Schulämtern. Das weiß ich nicht so genau.
    Viel Erfolg bei der Entscheidung:top:,
    NeuesFach

  • Vielen Dank für die Rückmeldungen soweit!

    Für die pädagogische Mitarbeit im Ministerium oder bei Qualis wäre der Master aber nicht nötig, m.W.n.

    Aber ich sehe es ähnlich wie du, NeuesFach, ich möchte mich gerne für mich persönlich „auf den Weg machen“. Dabei frage ich mich allerdings, ob ich das nicht auch autodidaktisch kann?

    Vielleicht hat noch jemand hier Erfahrungen?

  • Mit dem Studiengang selbst habe ich leider keine Erfahrung, ich habe aber langjährig im Bereich Schulentwicklung mitgearbeitet und mich über Fortbildungen in dem Bereich weiterentwickelt. Mich hat das sowohl bzgl. der persönlichen Einstellung und Berufszufriedenheit als auch bzgl. der Karriere weitergebracht.


    Wo würdest du studieren wollen? Davon dürften die Inhalte des Studiengangs abhängen. Und wo siehst du deine berufliche Zukunft?

  • Für die pädagogische Mitarbeit im Ministerium oder bei Qualis wäre der Master aber nicht nötig, m.W.n.

    :aufgepasst: nötig ist es nirgendwo. Auch nicht für eine SL-Position (dafür gibt es ja in NRW die SLQ).
    Ich meinte nur, dass man dadurch einfacher nachweist, dass man sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat als "ich habe auch zusätzlich ein Buch gelesen" (zusätzlich -> Praxis wird ja immer vorausgesetzt).

    Wir wurden aber auf der Auftaktveranstaltung davor gewarnt, in irgendeinem Bewerbungsverfahren damit hausieren zu gehen "und ich habe den Master Schulmanagement gemacht", es würde auch durchaus auf Gegenwehr stoßen, dass man sich wissenschaftlich damit beschäftigt.:daumenrunter:
    Sowas macht man für sich. Nicht für die Karriere. (Das Eine schließt das Andere aber nicht vollständig aus:engel:.)

  • Mit dem Studiengang selbst habe ich leider keine Erfahrung, ich habe aber langjährig im Bereich Schulentwicklung mitgearbeitet und mich über Fortbildungen in dem Bereich weiterentwickelt. Mich hat das sowohl bzgl. der persönlichen Einstellung und Berufszufriedenheit als auch bzgl. der Karriere weitergebracht.


    Wo würdest du studieren wollen? Davon dürften die Inhalte des Studiengangs abhängen. Und wo siehst du deine berufliche Zukunft?

    Ich dachte hier an die Uni Essen - Bildungsmanagement und -innovation. Allerdings bin ich mir unsicher, weil die Inhalte 90% digital vermittelt werden (an sich kein Problem) aber ohne Erfahrungsaustausch habe ich hier meine Fragezeichen....

    Ich würde gerne in die didaktische Leitung gehen wollen, wenn ich denn mal „so weit“ bin.


    Danke für dein Input!

  • :aufgepasst: nötig ist es nirgendwo. Auch nicht für eine SL-Position (dafür gibt es ja in NRW die SLQ).
    Ich meinte nur, dass man dadurch einfacher nachweist, dass man sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat als "ich habe auch zusätzlich ein Buch gelesen" (zusätzlich -> Praxis wird ja immer vorausgesetzt).

    Wir wurden aber auf der Auftaktveranstaltung davor gewarnt, in irgendeinem Bewerbungsverfahren damit hausieren zu gehen "und ich habe den Master Schulmanagement gemacht", es würde auch durchaus auf Gegenwehr stoßen, dass man sich wissenschaftlich damit beschäftigt.:daumenrunter:
    Sowas macht man für sich. Nicht für die Karriere. (Das Eine schließt das Andere aber nicht vollständig aus:engel:.)

    Danke dir - das ist ein wichtiger Hinweis! Ich halte die wissenschaftliche Auseinandersetzung in unserer Berufssparte grundsätzlich für wichtig. Von daher erkenne ich sowohl den Mehrwert für mich als auch für meine Karriere.

  • Also, ich habe vor gut 4 Jahren den Master "Schulmanagement" in Kaiserslautern absolviert, VOR dem II. Staatsexamen als OBASler...


    Ich kann diesen Studiengang nur empfehlen - fand Ihn sehr interessant, vielseitig und hat mir viel an Wissen im Sinne meiner damaligen Vertretungslehrertätigkeit gegeben. Der Aufwand war bei Klausuren, Hausarbeiten & Co. aber durchaus zu bewältigen, wenn man dies wollte :)

    Im Gegensatz zur FernUni Hagen z. B. ist es, wie mein Empfinden spricht, durchwegs mit Job & Familie zu vereinbaren!


    Seit langem stellt sich mir nun die Frage, was ich mitsamt dem sehr guten Master in Schulmanagement und einem 2. Staatsexamen am BK weiterführend erreichen kann?

    Gibt es hierzu Erfahrungswerte?

    Damals, als ich noch kein vollständiger Lehrer war, wurde davon gesprochen Schulleiterpositionen recht schnell ergattern zu können etc.

    Ich spreche übrigens vom Bundesland NRW.


    Eine Tätigkeit, zumindest stundenweise, könnte ich mir auch an der Uni, Bezirksregierung o.ä. vorstellen!


    Übrigens, bei gezielten Fragen zum Master "Schulmanagement" stehe ich gerne via PN bereit.

    "Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell.“

    (Friedrich Dürrenmatt)

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe in Kaiserslautern Schulmanagement studiert (so bin ich übrigens damals hier im Forum gelandet), das war schwerpunktmäßig auch Schulentwicklung. Interessant, habe viel gelernt, bringt mir aber fast nichts für meine Schulleitungsaufgaben

  • Wenn du es nur für dich und dein persönliches Interesse machst - dann nicht überlegen und machen. Jede Art von Lernen bringt einen persönlich weiter.


    Wenn du dir davon Karriere erhoffst, dann ist aus meiner Sicht nur interessant, falls du eine Karriere als freiberuflicher Schulentwicklungsberater anstrebst. Ich kenne einen ehemaligen Grundschulleiter, der den Dienst und das Beamtentum hinter sich gelassen hat und jetzt nur noch als Berater arbeitet. Das ist sehr viel lukrativer als SL, erst recht wenn man wie er richtig gut ist, aber man trägt natürlich das Risiko der Selbstständigkeit. Jetzt zum Beispiel verdient er sicher auch wenig, dein Gehalt hingegen kommt pünktlich am 31.


    Wenn es dir nur um Karriere im Schuldienst geht (Schulleitung, später dann Schulbehörde, eventuell Ministerium), würde ich den Aufwand nicht betreiben. Die Karriere machst du, wenn du gut bist und es willst, so oder so. Du musst einen Prüfungstag überstehen oder (für höhere Stellen) ins Assessment Center und dich beweisen. Da interessiert es niemanden, ob du noch ein Studium nebenbei gemacht hast.

  • Wenn es dir nur um Karriere im Schuldienst geht (Schulleitung, später dann Schulbehörde, eventuell Ministerium), würde ich den Aufwand nicht betreiben. Die Karriere machst du, wenn du gut bist und es willst, so oder so. Du musst einen Prüfungstag überstehen oder (für höhere Stellen) ins Assessment Center und dich beweisen. Da interessiert es niemanden, ob du noch ein Studium nebenbei gemacht hast.

    Dem möchte ich ausdrücklich widersprechen. Meine (nachweisbaren) Erfahrungen im Bereich Schulentwicklung waren mit ausschlaggebend bei der dienstlichen Beurteilung und dem Gespräch zur Stelle im Rahmen der Bewerbung auf eine Funktionsstelle. Es bringt einen durchaus in eine bessere Position im Vergleich zu ähnlich starken Mitbewerbern.

  • Es bringt einen durchaus in eine bessere Position im Vergleich zu ähnlich starken Mitbewerbern.

    Wäre auch sonst ungerecht - wobei, was ist schon gerecht im Sinne der Bürokratie:staun:

    "Die Welt machte mich zu einer Hure, nun mache ich sie zu einem Bordell.“

    (Friedrich Dürrenmatt)

  • Dem möchte ich ausdrücklich widersprechen. Meine (nachweisbaren) Erfahrungen im Bereich Schulentwicklung waren mit ausschlaggebend bei der dienstlichen Beurteilung und dem Gespräch zur Stelle im Rahmen der Bewerbung auf eine Funktionsstelle. Es bringt einen durchaus in eine bessere Position im Vergleich zu ähnlich starken Mitbewerbern.

    Da habe ich zumindest für Niedersachsen ganz andere Informationen aus der Landesschulbehörde. Dort ist man angehalten, die dienstliche Beurteilung, die für die Beförderung auschlaggebend ist, nur auf den Prüfungstag zu reduzieren. Es ist nicht von Belang, was man sonst so gemacht hat im Leben (beruflich). Vor allem aber darf es nicht in die dienstliche Beurteilung einfließen. Völlig unlogisch und ungerecht. Aber in Niedersachsen vorgeschriebene Praxis.


    Aber natürlich kann das in anderen Bundesländern ganz anders sein. Wie immer im Bildungsbereich. Andere Länder, andere Sitten.

  • Ich bin ja in Niedersachsen. Und hier zitiere ich einmal aus dem Erlass zur dienstlichen Beurteilung von Lehrkräften (Hervorhebungen durch mich).


    Es fließt nicht nur der "Prüfungstag" ein, auch wenn die Unterrichtsbesuche und die ggf. zu leitende Konferenz einen erheblichen Anteil im Gutachten haben. Genauso fließen aber eben auch Berichte zur bisherigen dienstlichen Tätigkeit, erworbenen Fähigkeiten u.ä. mit ein. Abgebildet wird dies einerseits im Gespräch zum Amt am "Prüfungstag", aber auch im durch den Dienstvorgesetzten zu erstellenden Gutachten, welches als Zuarbeit in das Gesamtgutachten mit einfließt.

  • Ich glaube nicht, dass man zwingend Karriere macht, wenn man „gut“ ist, weil es meiner Meinung nach doch zu sehr davon abhängt, welche Pläne die Schulleitung verfolgt. Die Laufbahnmöglichkeiten sind auch sehr begrenzt und oft muss ich mich fragen „Wie hat die das bis hierhin nur geschafft?“.

    Naja, ich hoffe mir vom Master einfach einen klareren, unpolitischen Überblick über die Themen, die mich hoffentlich später mal direkt begleiten werden. Aber Recht habt ihr: Prinzipiell muss es ein Eigeninteresse sein, sonst würde ich die Arbeit nicht investieren wollen. Vielleicht hilft es ja auch bei der Besteigung der Leiter ein bisschen.

    Danke euch allen für eure Beiträge!!!

    MT

    • Offizieller Beitrag

    unpolitischen Überblick

    Naja, "unpolitisch" ... das Studium ist zu 95% auf die selbständige Schule (und den Schulleiter als "Manager") ausgerichtet, da hast Du schon eine klare (auch politische) Zielsetzung.

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