Diskutierte wirtschaftliche Folgen

  • , kann man einen Betrieb einfach "ungefragt" aufkaufen?

    kann man. Bei jeder börsennotierten Aktiengesellschaft.


    Ansonsten, wenn der Inhaber finanziell absolut kein Land mehr sieht. Dann ist jeder Geldgeber recht.


    Es gab in den letzten Jahren schon einige ungünstige Übernommen. Problem ist dann z.B. dass Lizenzen, Patente, Markenrechte übernommen werden und der Rest vor die Wand gefahren wird. Dann sind die Arbeitsplätze futsch. Ich glaube der Bad-Armaturen-Hersteller Grohe hatte da solche Probleme in den letzten Jahren, verfolge das aber nicht präziser. (Wenn ich es richtig im Kopf habe wurde der von mehrerern Investoren ausgeblutet und dann weiter gereicht. Und witzigerweise glaube ich der letzte Investor war dann endlich besser ... und aus China. Kann ich aber auch mit ner anderen Firma verwechseln. Osram? Keine Ahnung)

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Danke Veronica Mars , Grohe ist mir ein vertrauter Name, weil mein Opa Hans Grohe (Junior?) gekannt haben muss. Interessant übrigens, wie die beiden Firmen mit ihrer Kriegszeit umgegangen sind...


    Und auch interessant, ich dachte immer "OSRAM" ist halt "OSRAM". Aber nee, das Werk bzw. eher der Name hat permanent die Besitzer (anteilig) gewechselt, war mal aufgelöst worden von den Russen, hat hier und da und dort Standorte gehabt. Also das ist nicht lange das geblieben, wie es vor 100 Jahren gegründet wurde...


    Und noch ne Frage: wie kann der Staat Anteile erwerben, durch wen wird der dann vertreten? Ich hab mir das noch nie bildlich vorgestellt.

  • Kuka ist Weltmarktführer bei bestimmten Robotersystemen zu Automatisierung von Produktionsprozessen und wurde vor zwei Jahren von chinesischen Investoren aufgekauft.Gerade Übernahmen aus China sind oft staatsgetrieben mit dem Ziel, Technologie zu kaufen und nach China zu holen.


    Der Staat hat mehrere Möglichkeiten, ungewollte Übernahmen aus dem Ausland zu verhindern. Diskutiert wird aktuell die der Direktbeteiligung. Das wurde zB bei der Commerzbank in der Finanzkrise gemacht. Der Konzern hat eine Kapitalerhöhung durchgeführt, die der Staat finanziert hat, dabei ist der Staat mit ca. 10% Aktienanteil eingestiegen. Er nimmt seine Aktionärsrechte dann war, wie jeder andere Aktionär auch, vertreten durch das Finanzministerium. Ich meine bei der Commerzbank stellt der Staat sogar einen Aufsichtsrat.

    Um eine feindliche Übernahme sicher zu verhindern, bräuchte der Staat mindestens 25%, dann hätte er eine Sperrminorität, mit der er Beschlüsse blockieren könnte. Das war über Jahre zu beobachten bei VW, wo das Land Niedersachsen sehr lange diese 25% gehalten hat, um Arbeitsplatzinteressen zu schützen.


    Es gibt auch andere Möglichkeiten, feindliche Übernahmen zu verhindern. Bei systemrelevanten Firmen kann diese auch einfach untersagt werden, in anderen Branchen kann man andere Erschwernisse einbauen. In der Luftfahrt wäre es zB so, dass die Lufthanse automatisch alle Landerechte verlieren würde, wenn jemand, der nicht aus der EU stammt, die Kontrollmehrheit übernehmen würde. Bei Air Berlin hat das dazu geführt, dass Emirates Jahre lang bei 49% stand und nicht mehr Anteile erwerben konnte. Da sie aber gleichzeitig die Firma mit Geld am leben halten mussten, haben die zu sehr merkwürdigen Tricks gegriffen und Air Berlin zB das Hauseigene Bonusprogramm zu einem völlig überhöhtem Preis abgekauft.

  • PS: Die deutschen Schulen brauchen sich immerhin keine Sorge vor einer feindlichen Übernahme machen. Wir sind ganz sicher kein technologischer Weltmarktführer.

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