Gemeinsam optimistisch bleiben und so weiter

  • Ich hatte noch nie solch einen entspannten Schuljahresausklang. Da alle Klassen, die ich im letzten Schuljahr unterrichtet habe, spätestens Ende Juni gem. Erlass keinen Unterricht mehr hatten, musste ich in den letzten 2,5 Wochen vor Ferienbeginn nur noch selten, u. a. für die Zeugniskonferenzen und zur Zeugnisausgabe, in die Schule fahren. Die sonst üblichen Einschulungsveranstaltungen vor den Ferien sind ebenso ausgefallen wie seit Mitte März die allermeisten Konferenzen, Dienstbesprechungen und Teamsitzungen (ich hatte nur noch eine einzige Teamsitzung meines Bildungsgangsteams per Videochat).


    Die Zeit des Lockdowns habe ich insgesamt z. T. als ziemlich "entschleunigend" empfunden.

    Da muss man unbedingt Lehrer daraus ziehen für den Regelbetrieb. Herunterfahren von Veranstaltungen und Konferenzen, Dienstbesprechungen und Teamsitzungen. Generell Pflichtanwesenheitstermine in der Schule massiv zurückfahren.

    Viele Unternehmen ziehen Konsequenzen und sparen unproduktive Konferenzen, erlauben mehr Home office usw.

    Müssen unbedingt den Lehreralltag entschlacken. Ich finde man hat festgestellt, dass man soooo viel unnötige Dinge macht ohne die der Schulbetrieb nicht nur nicht zusammenbricht, sondern viel besser läuft.

    Je mehr freie Zeit ein Lehrer hat, desto motivierter und elanvoller wird Unterricht nicht nur geplant, sondern auch gehalten.

    Weniger ist mehr!

  • Sicher? Ich habe das Gefühl, dass der Vekehr wieder stark zugenommen hat... (Hoffe das ist jetzt nicht zu pessimistisch:D)

    Jup, beobachte ich auch. Denke einige, die sonst Zug/Öffis fahren, nutzen nun wieder das Auto?
    Plus weniger Home Office in vielen Bereichen.

  • Da muss man unbedingt Lehrer daraus ziehen für den Regelbetrieb. Herunterfahren von Veranstaltungen und Konferenzen, Dienstbesprechungen und Teamsitzungen. Generell Pflichtanwesenheitstermine in der Schule massiv zurückfahren.

    Viele Unternehmen ziehen Konsequenzen und sparen unproduktive Konferenzen, erlauben mehr Home office usw.

    Müssen unbedingt den Lehreralltag entschlacken. Ich finde man hat festgestellt, dass man soooo viel unnötige Dinge macht ohne die der Schulbetrieb nicht nur nicht zusammenbricht, sondern viel besser läuft.

    Je mehr freie Zeit ein Lehrer hat, desto motivierter und elanvoller wird Unterricht nicht nur geplant, sondern auch gehalten.

    Weniger ist mehr!

    Dem stimme ich zwar zu, muss aber sagen, dass an unserer Schule die Zahl der Konferenzen und Co. in den letzten zehn Jahren schon ziemlich heruntergefahren wurde. Wir haben nur noch zwei je Gesamtkonferenzen und Abteilungsdienstbesprechungen pro Schuljahr (zusätliche nur "im Notfall", der in letzter Zeit aber nur sehr selten eingetreten ist). Da finde ich allerdings den Umfang von zwei Stunden pro Sitzung oftmals zu lang, weil wir über viele der TOP m. E. auch gut per Mail informiert werden könnten.

    Teamsitzungen finden bei uns - bei Bedarf! - viermal pro Schuljahr statt (d. h. jede/r KuK hat insgesamt max. acht, da wir Teammitlgiieder in einem Bildungsgangs- und einem Fachteam sind). Diese empfinde ich aber in den allermeisten Fällen als produktiv, da wir vieles zusammen planen etc.

    Dass die Einschulungsveranstaltungen vor den Sommerferien in diesem Jahr ausgefallen sind, fand ich mehr als besch..., muss ich sagen. Dort können wir den neuen SuS i. d. R. schon viele Infos geben, die wir nun per Telefon und per Brief mitteilen mussten. Dadurch werden die ersten Schultage nach den Ferien (nächste Woche Donnerstag und Freitag) sehr viel chaotischer verlaufen als gewohnt, fürchte ich (bspw. dadurch, dass SuS plötzlich merken, dass sie doch gar nicht in die vorgesehene Schulform möchten und Tauschwünsche äußern, was sonst oft schon auf der Einschulungsveranstaltung vor den Ferien passiert).

    Weitere "Pflichtveranstaltungen" gibt es an meiner Schule zum Glück nicht, wenn man mal von dem kurzen Elternabend zu Schuljahresbeginn (Wahl der Klassenelternschaft; gibt es bei uns eh nur in Klassen, wo der Großteil der SuS noch minderjährig ist) und dem Eltern- und Ausbildersprechtag Ende November / Anfang Dezember - den ich für unerlässlich halte - absieht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Musik von kasalla, brings, cat ballou und querbeat. Seitdem ich mir eine Playlist mit kölschen Liedern zum Autofahren zugelegt habe, habe ich eindeutig bessere Laune! Auch, wenn der kommende Karneval ausfällt.

  • Laufe viel mehr, wie bereits einige Threads vor mir beschrieben. Tut mir unheimlich gut. Wenn ich mal einen Tag nicht dazu komme, werde ich schon kribbelig. Habe dadurch meinen heimischen Wald wieder entdeckt. Ein Naturdenkmal, das ich vor 20 Jahren das letzte Mal besucht hatte, stand jetzt in den letzten Monaten schon mehrmals auf dem Programm. Es macht mir Spaß, neue Wege und Pfade im Wald zu erkunden.

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Witzig. Ich mache auch viel mehr Sport. In der ersten Zeit habe ich so ein online Fitnessprogramm mitgemacht und seither mache ich das regelmäßig, laufe aber noch zusätzlich und bin generell körperlich aktiver als zuvor. Das tut sehr gut und ich will es beibehalten.

  • Es fahren zwar m. E. seit neuestem mehr Menschen mit dem Fahrrad (gerade der Verkauf von E-Bikes hat in diesem Jahr stark zugenommen), aber der Autoverkehr hat seit Ende des Lockdown definitiv wieder zugenommen. Ist ja irgendwo logisch, weil mittlerweile wieder mehr Menschen mit dem Auto zu ihrem Arbeitsplatz fahren, die eine Zeitlang im Homeoffice waren, mehr Geschäfte usw. wieder geöffnet sind, ...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ist ja irgendwo logisch, weil mittlerweile wieder mehr Menschen mit dem Auto zu ihrem Arbeitsplatz fahren, die eine Zeitlang im Homeoffice waren,

    Ja jetzt langsam wieder, aber der Lockdown hat eben zu weniger Verkehr geführt. Darum geht es hier, um positive Veränderungen. Und vielleicht bleibt die eine oder andere Videokonferenz statt des Businessfluges erhalten:)

  • Schätzt man nicht auch wieder so kleine Alltäglichkeiten, zum Beispiel einen Nachmittag lang mit guten Freunden im Garten zu sitzen und sich zu unterhalten, nachdem das lange nicht möglich war? Mir zumindest geht es so. Dankbarkeit für die kleinen Dinge, den Sommer bewusst erleben, so Sachen.

  • Ja, man nimmt vieles nicht mehr so selbstverständlich wahr, weil es eben plötzlich nicht mehr selbstverständlich ist. Das Gartenfest zur Einschulung meines Neffens vor einer Woche war wunderschön, weil wir neun uns weitestgehend seit Weihnachten nicht mehr gesehen haben, unser jährliches Osterfest ausfallen musste und wir jetzt endlich wieder zusammen sein konnten. Das habe ich-wir alle- schon lange nicht mehr so intensiv wahrgenommen. Man konnte richtig sehen, wie da neun Seelen plötzlich wieder freier atmen konnten, weil sie einander hatten. (Die Hitze tat ein übriges und so gab es am Ende zumindest eine voll bekleidete Erwachsene, die im Planschbecken den Wal gab. Natürlich nicht ich. Ich bin ja viel zu etepetete dafür. :pirat:) Scheinbar Selbstverständliches wieder bewusster wertzuschätzen fühlt sich irgendwie befreiend an, wie eine neue, ganz klare und bewusste Entscheidung füreinander, statt womöglich nur familiären Routinen zu folgen, die längst ungesund geworden sind. Uns hat das als Familie sehr gut getan, meine Beziehung zu diesen 8 Menschen fühlt sich richtiger und reiner an, als vor Corona.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Laufe viel mehr, wie bereits einige Threads vor mir beschrieben. Tut mir unheimlich gut. Wenn ich mal einen Tag nicht dazu komme, werde ich schon kribbelig. Habe dadurch meinen heimischen Wald wieder entdeckt. Ein Naturdenkmal, das ich vor 20 Jahren das letzte Mal besucht hatte, stand jetzt in den letzten Monaten schon mehrmals auf dem Programm. Es macht mir Spaß, neue Wege und Pfade im Wald zu erkunden.

    Fahre jetzt öfter zu meiner Mama ins Saarland und treffe öfter alte Freunde, bei mir hier im Schwarzwald oder in der alten Heimat. Angebermodus an: Ich besitze sogar einen kleinen Wald im Saarland, auf den ich stolz bin. Ist aber nicht viel wert. Ich zahle im Jahr weniger als 2 € Grundsteuer. Mein Opa fand mal Reste einer alten Treppe. Da waren die Römer in der Gegend. Vor ein paar Tagen war ich mit meiner Mama dort. Und es roch so gut nach Heimat, nach Kindheit und nach Sommerferien.

  • Bezüglich "nicht notwendiger Treffen" in der Schule kann ich berichten, dass unsere für kommenden Montag vorgesehene Gesamtkonferenz bzw. Gesamtdienstbesprechung gestern vom SL abgesagt wurde (Begründung: 1. derzeit wieder fast 50 Corona-postive Personen im Landkreis sowie über 400 in Quarantäne; 2. wichtige Infos können auch per Mail und durch die Abteilungsleitungen kommuniziert werden).

    Somit finden am Montag nur Dienstbesprechungen in unseren fünf Abteilungen statt, durch die dann allerdings der Schulleiter zur "Begrüßung des neuen Schuljahrs" sowie die Hygienebeauftrage und der Brandschutzbeauftragte zwecks "Belehrungen" tingeln müssen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Der Fahrradmarkt boomt und der CO-2 Ausstoß sinkt:top:

    Hier leider nicht wirklich, da sich die Leute vermehrt Quads, Motorräder und -roller kaufen. Die Umsätze im ÖPNV sind hier zurückgegangen.

  • Fazit nach 2 Wochen Schule: Meiner subjektiven Wahrnehmung nach ist die Stimmung bei uns zum Schuljahresbeginn dieses Jahr besonders gut. Es wird viel gelacht, man ist sehr freundlich zueinander und alle sind einfach nur froh, dass wieder Schule in echt ist. Den Stress der ersten drei Tage muss ich sicher nicht noch einmal haben aber ansonsten kann's von mir aus so weiter gehen. 😎🌻

  • Ui, das klingt vielversprechend. Da bekomme ich direkt Lust auf Schule (auch wenn ich die Zeit bis zur Vereidigung am 11.9 noch gut brauchen kann, um meine neue Wohnung - Umzug heute geschafft :party:- kartonärmer zu gestalten, als aktuell, mich ins LMS einzuarbeiten, Ethikdidaktik zu entdecken etc.). :hammer:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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