Corona Betreuung in den Ferien

  • wir sind eine kleine Grundschule.

    Alles wird fair geregelt.

    Ü60 raus. Vorerkranite raus.

    Hieß bis zu den Ferien VZ 3x TZ 2x Notbetreuung.

    Nachdem die neue Verordnung kam noch einmal das gleiche Spiel.

    VZ 3x TZ 2x.

    Ich finde das sehr fair. Wir kommen immer im gleichen Team.

    Bei uns ( NRW) haben wir nicht nach Freiwilligen gefragt, sondern direkt eingeteilt.

    War überhaupt kein Problem.

  • sie werden berücksichtigt

    Wie soll ich das verstehen? Sie werden in der Einteilung oder der Freistellung berücksichtig.


    Kinder von Lehrern, die in der Notbetreuung eingesetzt werden, haben selbst Anspruch auf Notbetreuung.

    Wie ich erwähnte haben sie bei uns keinen Anspruch auf Notbetreuung, denn hier gibt es noch keine Lockerung bzw. Brandenburg hat die Notbetreuung überhaupt nicht als systemrelevant eingestuft, wenn ich nicht ganz blind bin, aber eben auch bei beiden Elternteilen notwendig. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Meine liebe Susannea,
    Du kannst nicht auf einen Beitrag eingehen, in welchem es ausdrücklich auf "bei uns NRW" geht und mit einer anderen Regelung von einem anderen Bundesland argumentieren.
    Mir ist klar, dass nicht alle Bundesländer eine Notbetreuung für Lehrerkinder anbieten, ebenfalls bieten nicht alle Bundesländer eine Ferienbetreuung an.

    Bei mir (NRW (!)) an der Schule (und ziemlich sicher überall, wo der Menschenverstand noch da ist) werden Kolleg*innen mit kleinen Kindern nicht in der Notbetreuung eingesetzt (vorausgesetzt, es gibt genug Menschen an der Schule. Also: nicht als erste)
    Bei mir in NRW (!!!) gehören Lehrkräfte zu den systemrelevanten Berufen. Wenn beide Eltern einen systemrelevanten Beruf ausüben (und es gehören eine Menge Berufe dazu (in NRW (!!)), dann hat das Kind Anspruch auf die Notbetreuung.
    Demnächst hat man sogar in NRW (immer noch: Achtung: NRW!) Anspruch auf die Notbetreuung und ebenfalls Ferienbetreuung, wenn auch nur EIN Elternteil einen systemrelevanten Beruf ausübt.

  • Und bei mir in NRW (!) an meiner Schule (!) wird eindeutig gesagt:

    Schwangerer raus

    Risikogruppe raus

    MuSchu - Kolleginnen raus

    Eltern, die Kinder im Alter bis incl. 6. Klasse haben raus, wenn sie keine Betreuungsmöglichkeit haben (auch wenn sie dann Anspruch auf die Notbetreuung haben). Wobei diese Eltern auch bei gegebener Betreuung entscheiden dürfen.

    Freiwillige vor

  • Meine liebe Susannea,
    Du kannst nicht auf einen Beitrag eingehen, in welchem es ausdrücklich auf "bei uns NRW" geht und mit einer anderen Regelung von einem anderen Bundesland argumentieren.
    Mir ist klar, dass nicht alle Bundesländer eine Notbetreuung für Lehrerkinder anbieten, ebenfalls bieten nicht alle Bundesländer eine Ferienbetreuung an.

    Doch, das kann ich, weil die Antwort ja eindeutig nicht zu meiner Anfrage, was mit den Eltern passiert, die selber Kinder zuhause haben und keinen Anspruch auf Notbetreuung (und davon gibt es auch bei euch sicher einige) haben passiert. Und dann argumentiert wird, die haben Anspruch auch Notbetreuung! Ähm nee, wenn ich explizit ohne Anspruch anfrage! Also meine Begründung war genauso daneben, wie deine Antwort. Aber immerhin ist das dann angekommen!


    Und ja, die Frage war auch auf NRW bezogen!

  • Wenn einzelne Kollegen, aus Infektionsschutzgründen längere Zeit die Betreuung machen sollen, dann liebe Schulleitungen, gebt diesen Leuten, wenn ihr sie einteilt dafür, doch bitte einen Freifahrtsschein an anderer Stelle.

    Was kann man diesen Leuten denn realistisch anbieten? Ich hab da lange drüber nachgedacht, aber letztlich fiel mir nichts ein, was ich diesen Kollegen sicher zusagen könnte.

  • Die Notbetreuung auf Wochenende und Ferien auszuweiten finde ich nachvollziehbar, um sicherzustellen, dass die Leute mit systemrelevanten Berufen ungestört arbeiten können.

    Die Ausweitung auf Kinder, bei denen nicht mehr BEIDE Eltern in diesen Berufsfeldern beschäftigt sind, erschließt sich mir dagegen nicht. Damit wird die Gruppe derer, die Anspruch auf Betreuung haben, doch deutlich größer und wir werden Gruppengrößen zu betreuen haben, die allen offiziellen Empfehlungen widersprechen. Absolut unverständlich.


    Ich würde mich aus diesem Grund ebenfalls nicht freiwillig melden. Ich gehe aber davon aus, dass wir ohnehin nicht gefragt werden, sondern einfach eine Einteilung erfolgt (die dann hoffentlich gleichmäßig auf alle Kollegen ohne Risikogruppenzugehörigkeit verteilt wird).

  • Dito.

    So gerne meine Kinder in den Kindergarten gehen würden, will ich das gerade nicht. Dort sind ja gerade die Kinder, deren Eltern besonders dem Virus ausgesetzt sind. Dann lieber zu Hause lassen und von meinen Eltern betreuen lassen (die bei uns wohnen, mit denen wir uns Waschküche, Garten etc teilen). Wenn die Kinder nur hier sind können sie sich ja nicht anstecken. Höchstens bei meinem Vater der fleißig zur Physio geht oder meinem Mann der zum Einkaufen geht.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich verstehe ich (und teile) den Gedanken, sehe aber auch zum Beispiel die Firma meines Mannes: kein Home-Office, Abbau von Überstunden und Urlaub, bis hin zu Zwangsurlaub in den Osterferien.

    Wenn ich (Zb Krankenschwester) also in einem systemrelevanten Beruf arbeite, muss mein Mann entweder eine Notbetreuung für die Kinder haben oder (ggf unbezahlten) Urlaub (weil aufgebraucht) nehmen. Wenn ich in meinem systermrelevanten Beruf nicht gerade die Millionen mache, wird es schwer, Nudeln und Klopapier zu kaufen.

  • Was kann man diesen Leuten denn realistisch anbieten? Ich hab da lange drüber nachgedacht, aber letztlich fiel mir nichts ein, was ich diesen Kollegen sicher zusagen könnte.

    Am Gymnasium könnte man z.B. diese Leute, soweit irgendwie möglich, aus der Zweitkorrektur des Abis, Aufsichten bei Abiturklausuren oder auch Mitgliedschaft in Prüfungsausschüssen des mündlichen Abiturs heraushalten bzw. nachrangig berücksichtigen.

    An anderen Schulformen kenne ich mich nicht genug aus, um konkrete Vorschläge zu machen; denkbar wäre vllt auch bei Veranstaltungen wie einem Sportfest solche Personen aus der Betreuung herauszunehmen. Dann wird eine Klasse halt mal nicht vom Klassenlehrer, sondern wem anders begleitet.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Die Ausweitung auf Kinder, bei denen nicht mehr BEIDE Eltern in diesen Berufsfeldern beschäftigt sind, erschließt sich mir dagegen nicht.

    Mir schon, wenn der Papa auf dem Papier z.B. das Sorgerecht hat, aber in Timbuktu lebt hilft er dir nicht in der Betreuung, aber die Arbeitskraft der Mutter wird trotzdem dringend benötigt, weil systemrelevant bzw. noch wichtiger eingegrenzt auf z.B. Gesundheitspersonal usw. Wenn der Busfahrer zuhause bleibt ist das zu verkraften, die Krankenschwester aber aktuell nicht.


    Damit wird die Gruppe derer, die Anspruch auf Betreuung haben, doch deutlich größer und wir werden Gruppengrößen zu betreuen haben, die allen offiziellen Empfehlungen widersprechen. Absolut unverständlich.

    Das glaube ich kaum, wir haben viele, die Anspruch hätten und den nicht in Anspruch nehmen (obwohl sie es sonst immer tun). Bei uns werden dann evtl. 4 Kinder da sein, statt 1-2, mehr Betreuung brauchen wir dafür nicht und selbst wenn haben wir aktuell zwei Betreuungen gleichzeitig eingeplant, also gingen auch 10 Kinder, jeweils 5. Mehr werden es sicher nicht werden bei sonst etwas mehr als 400 Schülern.


    An anderen Schulformen kenne ich mich nicht genug aus, um konkrete Vorschläge zu machen; denkbar wäre vllt auch bei Veranstaltungen wie einem Sportfest solche Personen aus der Betreuung herauszunehmen. Dann wird eine Klasse halt mal nicht vom Klassenlehrer, sondern wem anders begleitet.

    Das ist dann aber auch noch von der Größe der Schule abhängig, bei uns ginge das z.B. nicht, da wir im Wechsel Sportfest machen, sprich 1-3 und 4-6 brauchen wir alle Klassenlehrer für die Klassen und die Fachlehrer für die Stationen, das war die letzten Jahre so schon sehr mit der heißen Nadel gestrickt (sprich du konntest teilweise nicht mal aufs Klo zwischendrin).

    • Offizieller Beitrag

    Am Gymnasium könnte man z.B. diese Leute, soweit irgendwie möglich, aus der Zweitkorrektur des Abis, Aufsichten bei Abiturklausuren oder auch Mitgliedschaft in Prüfungsausschüssen des mündlichen Abiturs heraushalten bzw. nachrangig berücksichtigen.

    An anderen Schulformen kenne ich mich nicht genug aus, um konkrete Vorschläge zu machen; denkbar wäre vllt auch bei Veranstaltungen wie einem Sportfest solche Personen aus der Betreuung herauszunehmen. Dann wird eine Klasse halt mal nicht vom Klassenlehrer, sondern wem anders begleitet.

    Grundsätzlich fände ich es gar nicht sooo schlecht.
    Aber ich habe mittlerweile aufgehört, an gutes Kharma zu glauben.
    Einige (mehrere!) Fachschaften meiner Schule haben nur 3 Lehrkräfte, damit ist die Mitgliedschaft in Prüfungsausschüssen des Abiturs dahin. Ich bin in der Erstkorrektur, bin ich auch raus aus der Betreuung? Da wird aber unser Pool an verfügbaren Kolleg*innen schnell raus, wenn ich es überblicke. Ich glaube, es sind fast alles nur Leute, die eh dieses Jahr im Abi sind oder zwanghaft in der Zweitkorrektur.
    Irgendwie scheint es vielleicht eine Korrelation zu geben?

    Es ist nunmal unser Job und wir können nur meckern, dass Andere ihn nicht vollständig ausführen müssen, aber nicht, dass wir es müssen :-/

  • @Susannea


    Für Kinder von getrennt lebenden Eltern könnte/müsste man sicherlich eine Ausnahmeregelung schaffen, das leuchtet mir ein. Wenn der andere Elternteil aber grundsätzlich verfügbar ist (wie im Beispiel von chilipaprika) sehe ich es so "dein Kind -> dein Problem". Dann ist der Jahresurlaub eben weg. Solange grundsätzlich noch Tage zur Verfügung stehen oder unbezahlter Urlaub möglich ist, muss das imo auch ausgeschöpft werden in der aktuellen Situation. Insbesondere angesichts der Tatsache, wie munter sich Kinder hier noch vor wenigen Tagen auf Spielplätzen getummelt haben und wie unvernünftig viele Eltern agiert haben - da muss die Prämisse sein, dass weiterhin möglichst Kinder institutionell zusammengeführt werden.


    Wie stark die Betreung in Anspruch genommen wird, hängt sicherlich auch sehr vom Einzugsgebiet und vom Klientel ab. Ich setze mal voraus, dass verantwortungsbewusste Eltern aus Haushalten mit höherem Bildungsstand ihre Kinder nach Möglichkeit eher zu Hause behalten werden. Ich kann mir auf der anderen Seite aber auch sehr gut vorstellen, dass diejenigen Eltern mit theoretischem Anspruch, bei denen zunehmend schlechte Stimmung und Lagerkoller zu Hause herrscht, ihre Kinder irgendwann auch dann schicken werden, wenn sie sich eigentlich anders organisieren könnten. Wir befürchten, dass man Ende insbesondere "Problemkinder" in der Notbetreuung haben wird (denn die anderen können die Eltern auch zu Hause noch ein wenig länger ertragen^^).

    Nun ja, aber man wird es halt so nehmen müssen, wie es kommt.

  • Das ist dann aber auch noch von der Größe der Schule abhängig, bei uns ginge das z.B. nicht, da wir im Wechsel Sportfest machen, sprich 1-3 und 4-6 brauchen wir alle Klassenlehrer für die Klassen und die Fachlehrer für die Stationen, das war die letzten Jahre so schon sehr mit der heißen Nadel gestrickt (sprich du konntest teilweise nicht mal aufs Klo zwischendrin).

    Muss das Sportfest denn zwingend stattfinden?
    Genau solche Dinge könnte man zur Entlastung auch einfach mal für einen gewissen Zeitraum entfallen lassen. Oder entsprechend umgestalten, so dass eben nicht so viele Kollegen eingesetzt werden müssen.

  • Wenn der andere Elternteil aber grundsätzlich verfügbar ist (wie im Beispiel von chilipaprika) sehe ich es so "dein Kind -> dein Problem". Dann ist der Jahresurlaub eben weg. Solange grundsätzlich noch Tage zur Verfügung stehen oder unbezahlter Urlaub möglich ist, muss das imo auch ausgeschöpft werden in der aktuellen Situation.

    100% Zustimmung.


    Insbesondere angesichts der Tatsache, wie munter sich Kinder hier noch vor wenigen Tagen auf Spielplätzen getummelt haben und wie unvernünftig viele Eltern agiert haben - da muss die Prämisse sein, dass weiterhin möglichst Kinder institutionell zusammengeführt werden.

    Und man müsste auch endlich mal Bußgelder verhängen!

    Muss das Sportfest denn zwingend stattfinden?

    In der deutschen Schullandschaft wird so viel zusätzlicher Kram gemacht, da könnte man so viel streichen, dass genug Entlastungsmöglichkeiten da wären. Aber das wollen viele, vor allem Schulleitungen, die Angst um den Ruf der Schule haben, nicht. Deshalb werden weiter tausend Dinge angeboten und gemacht, hauptsache die Eltern bekommen den Eindruck "die Schule macht aber viel".

    • Offizieller Beitrag

    aber theoretisches Beispiel:
    Warum dürfen sich Lehrer*innen mit Kind aus der Verantwortung herausziehen (ich beziehe mich auf alle Schulen, wo Kolleg*innen mit Kindern aus der Notbetreuung herausgenommen werden) (quasi also bezahlt zu Hause sein und nur einen Teil der Arbeit erledigen = Unterricht vs. Unterricht und Betreuung (die anderen Kolleg*innen)) und Menschen in anderen Berufen müssen in die finanzielle Pleite gehen?

    Es sind halt unterschiedliche Abwägungen. Auf der individuellen Ebene verstehe ich eben jede einzelne Perspektive (da wir kinderlos sind, habe ich "nur" Angst, dass mein Mann seinen Job verliert, wenn die Firma pleite geht. Hätten wir Kinder, hätte er in 3 Wochen kein Gehalt mehr).
    Auf der Systemebene ist "dein Kind = dein Problem" eine fragwürdige Handhabung (ich erinnere gerne später, wenn die Corona-Krise vorbei ist, an solche Sprüche. "keine erste Stunde wegen Kita-Öffnungen? Dein Kind = dein Problem!"

  • Warum dürfen sich Lehrer*innen mit Kind aus der Verantwortung herausziehen (ich beziehe mich auf alle Schulen, wo Kolleg*innen mit Kindern aus der Notbetreuung herausgenommen werden

    Lehrerinnen ohne Kinder werden seit eh und je benachteiligt. Nicht erst seit der Corona-Krise. Ärgert mich auch, aber ich sag mir dann immer, dass ich, wenn ich nach hause komme einfach meine Ruhe haben kann, ich mein Geld für mich allein ausgeben kann, nachts durchschlafen kann und so weiter.

    Keine Kinder zu wollen hat auch viele Vorteile. Für mich immer noch ärgerlich, dass ich für die Kinder anderer dann quasi Nachteile im Berufsleben in Kauf nehme (besonders als Lehrerin). Da sage ich mir dann, dass deren Kinder mir zumindest (indirekt) meine hoffentlich halbwegs üppige Pension finanzieren.

    Trotzdem plädiere ich an der einen oder anderen Stelle mehr dafür, dass Kinder nicht als Ausrede gelten.

    Besonders möchte ich das denjenigen sagen, die mir in Bezug auf den Lehrerberuf immer sagen "Du hast doch vorher gewusst, was dich erwartet. Also beschwer dich nicht". Das möchte ich den Eltern auch gerne mal sagen. Da ist das dann aber komischerweise immer kein valides Argument. Rosinenpickerei.

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