Sollte das Schuljahr wegen Corona verlängert werden?

  • Je nachdem, wie lange die Schulen noch geschlossen bleiben müssen, wäre es doch auch denkbar, das SJ einfach ad acta zu legen und die Schüler nochmal mit der selben Jahrgangsstufe beginnen zu lassen, zumindest die jüngeren Jahrgänge. Dann verlören sie zwar ein Jahr, aber davon ginge die Welt auch nicht unter.

    Das würde auch eine Klagewelle verhindern, die ich andernfalls befürchte („Jan-Uwe hätte den Übertritt ohne Corona aber auf jeden Fall locker geschafft!“, „Susanne-Mathilde hätte ganz bestimmt ein 1,0 Abi geschrieben, wenn die Schulen nicht geschlossen worden wären!“).

    Zudem ist ja davon auszugehen, dass zumindest individuelle Schulen immer wieder geschlossen werden müssen, wenn dort Fälle auftreten und dann haben wir einen wahren Flickenteppich und überhaupt keine Vergleichbarkeit mehr. Und das hin und her ist viel schlimmer, als einfach eine klare Entscheidung.

  • Je nachdem, wie lange die Schulen noch geschlossen bleiben müssen, wäre es doch auch denkbar, das SJ einfach ad acta zu legen und die Schüler nochmal mit der selben Jahrgangsstufe beginnen zu lassen, zumindest die jüngeren Jahrgänge.

    Und wo sollen wir dann die 100 neuen Erstklässler lassen, die Anfang August eingeschult werden?

  • Und wo sollen wir dann die 100 neuen Erstklässler lassen, die Anfang August eingeschult werden?

    Und was machen die weiterführenden Schulen mit den Abschlussklassen?

    Abgesehen davon fehlen dann wieder Azubis. Wie sieht es mit dem Verdienstausfall?

    Nee ... da müssten andere Lösungen her, wenn die Schulen noch lange dicht sind.

  • Je nachdem, wie lange die Schulen noch geschlossen bleiben müssen, wäre es doch auch denkbar, das SJ einfach ad acta zu legen und die Schüler nochmal mit der selben Jahrgangsstufe beginnen zu lassen, zumindest die jüngeren Jahrgänge.

    Ich glaube nicht, dass das eine praktikable Lösung wäre. Wir in Bayern - und wir sind wie Ba-Wü eines der letzten Bundesländer in Richtung Sommerferien - hatten bis zur Schulschließung schon 23 Schulwochen von 38 hinter uns. Außerdem machen wir jetzt dann bis zu den Osterferien 3 Wochen Fernunterricht.

  • In Schleswig-Holstein ist bislang fast gar keine Schule entfallen. Uns traf es zwei Wochen vor den Ferien. Die letzte Woche, die jetzt noch käme, sind wir mal ehrlich, wäre im Regelunterricht eh nicht wirklich ergibig gewesen.

    Im Endeffekt ist (bislang, kann ja noch weitergehen nach den Ferien, okay) quasi nur eine Woche ausgefallen und das noch nicht mal wirklich, weil die SuS alle zuhause gearbeitet haben.

    Wer weiß, durch diese ganzen Arbeitsaufträge für zuhause haben die SuS vielleicht sogar mehr gearbeitet und gelernt, als sie es in regulärer Situation (zwei Wochen vor Ferien, viele schon am chillen) getan hätten.

    Es wird sich halt zeigen, wie es nach den Ferien weitergeht. Aber bislang ist würde ich sagen noch keine Schule ausgefallen in dem Sinne, dass weniger gelernt wurde.

  • Ich habe 1966/67 die beiden Kurzschuljahre in Baden- Württemberg als Grundschülerin miterlebt. Da stellte Ba-Wü vom Schuljahrsende, das bislang an Ostern war, auf die Sommerferien als Schuljahresende um. Da kamen dann zwei Kurzschuljahre heraus. Die Kurzschuljahre dauerten inklusive Ferien jeweils 8 Monate. Es haben alle überstanden. Keine Ahnung, ob es dadurch Nachteile gab, ich habe nichts davon bemerkt.

  • Kurzschuljahre wäre auch mein Vorschlag in so einem Fall. Eben passend zu meinem - Lehrinhalte streichen, bzw. für Interessierte zum Selbststudium lassen. (Also Abschlussklassen)

  • Ich gestehe, dass ich das nicht vollständig durchdacht habe.


    Ich frage mich aber tatsächlich, wie das alles geregelt werden wird, insbesondere im Hinblick auf Abschlussprüfungen und den Übertritt (in den BL, in denen noch Noten darüber entscheiden).

    Ich bin überzeugt, dass da viele Klagen auf die Behörden zukommen und bin gespannt, wie man diesen begegnen wird.

  • Die letzte Woche, die jetzt noch käme, sind wir mal ehrlich, wäre im Regelunterricht eh nicht wirklich ergibig gewesen.

    Warum? Vor den Sommerferien verstehe ich das, aber vor den anderen Ferien? Geht doch i.d.R. danach im Stoff weiter, evtl. wird in der Woche nach den Ferien eine Arbeit geschrieben... - auch wenn ich zugeben muss, dass das jetzt gerade eher Off Topic ist, sorry.


    On topic: ganz ehrlich, keine Ahnung. Bin erst mal gespannt, ob es nach Ostern weiter geht und dann sehen wir weiter...

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Ich frage mich aber tatsächlich, wie das alles geregelt werden wird, insbesondere im Hinblick auf Abschlussprüfungen und den Übertritt (in den BL, in denen noch Noten darüber entscheiden).

    Ich bin überzeugt, dass da viele Klagen auf die Behörden zukommen und bin gespannt, wie man diesen begegnen wird.

    Beim Übertritt in Bayern sehe ich kein großes Problem. Da es nach den Osterferien effektiv nur eine Woche gegeben hätte, noch im Notfall Proben zu schreiben, fehlen, wenn man es so nimmt, die 3 Wochen, die jetzt entfallen.Es sind so oder so fast alle Proben geschrieben, die Noten sind ziemlich klar. Ob da jetzt noch ein paar wenige Proben fehlen, macht den Kohl nicht fett - Piazolo wollte so oder so die Anzahl der Proben senken, dann sind wir im Augenblick so ungefähr bei dem, was eh kommen wird.

    Ich glaube nicht an viele Klagen. Bei ein paar wenigen Schülern ist es in M und HSU zum Schluss ein Hin und Her. Entweder zum Besseren oder zum Schlechteren. In Deutsch tut sich wegen der hohen Anzahl der Proben zum Schluss nicht mehr so viel. Außerdem kann man auch eine Aufnahmeprüfung machen.

    Bei mir steht ein einziger Schüler dazwischen. Er hätte sich durch eine letzte Probe entweder verbessert oder verschlechtert. Jetzt hat er das Glück, dass er die bessere Note bekommt, weil die für ihn relevante Entscheidungsproben nicht mehr geschrieben werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Caro07 () aus folgendem Grund: Erweiterung

  • Vor den Sommerferien verstehe ich das, aber vor den anderen Ferien? Geht doch i.d.R. danach im Stoff weiter, evtl. wird in der Woche nach den Ferien eine Arbeit geschrieben... - auch wenn ich zugeben muss, dass das jetzt gerade eher Off Topic ist, sorry.

    Ja aber im Stoff sind wir doch durch das Homeschooling auch weitergegangen.

    In SLH gibt es keinerlei Ferien zwischen Weihnachts- und Osterferien. Das ist schon eine extrem lange Strecke. Vor den Osterferien sind viele SuS und KuK ziemlich durch.

  • Bei uns hieß es bisher, die drei noch fehlenden Proben sollen nach Ostern noch geschrieben werden. Ich glaube aber nicht wirklich dran... Die Lehrerin müsste erstmal überprüfen, ob der Stoff halbwegs sitzt (gerade bei Grundschülern, die sich beim Lernen / Üben noch nicht so gut selbst organisieren können) und dann recht zackig hintereinanderweg die Proben schreiben. Zudem braucht sie häufig Wochen, um diese zu korrigieren /rauszugeben (Gibt es an der Grundschule eigentlich auch Korrekturfristen?). Die Zeit wird echt knapp und 22 Proben sind ohnehin sehr viel, dass ich auch denke, bei den meisten würde sich nicht mehr viel ändern (also bei meinem Kind sicher nicht) mit 3 Proben mehr - zumal (wie Caro sagte) die Anzahl eh verringert werden soll.

    Aber bei Kindern, die auf der Kippe stehen, kann ich mir schon vorstellen, dass die Eltern Stress machen. Aber nur die noch eine Probe schreiben lassen, die auf der Kippe stehen? Gibt wahrscheinlich auch wieder Ärger...

  • Aber nur die noch eine Probe schreiben lassen, die auf der Kippe stehen? Gibt wahrscheinlich auch wieder Ärger...

    Das Problem ist, dass nach 3 Wochen schulhausfrei und 2 Wochen Ferien, die Kinder erst einmal wieder in die Abläufe reinkommen müssen.Wir konnten eine angekündigte Probe nicht schreiben. Inzwischen überlegen wir uns, ob wir diese in der ersten Woche nach den Ferien wirklich gleich schreiben wollen. In meinen Augen kann man aufgrund der besonderen Situation nicht gleich in die Vollen gehen, sondern muss so oder so erst einmal schauen, wie alles läuft. Ich finde, man muss bei dieser besonderen Situation, für die niemand etwas kann, Kulanz zeigen. Letztendlich sind die Eltern in der Verantwortung, wenn sie ihr Kind auf der Schule anmelden, die eine Nummer zu groß ist. Man könnte auch die Ausgabe des Übertrittszeugnisses verschieben. Das zieht wahrscheinlich wieder einen Rattenschwanz nach sich und der Stress setzt sich fort. Viele Eltern sind irgendwann einfach froh, wenn der Übertrittsstress weg ist. Vom Kultusministerium war ganz am Anfang zu hören, dass es eine Aussage zum Übertritt gibt. Bisher kam noch nichts. Ich denke, da wird noch etwas kommen, das die besondere Situation regelt.

  • meinen Augen kann man aufgrund der besonderen Situation nicht gleich in die Vollen gehen, sondern muss so oder so erst einmal schauen, wie alles läuft. Ich finde, man muss bei dieser besonderen Situation, für die niemand etwas kann, Kulanz zeigen.

    Wenn die Schule noch länger aus Homeschooling besteht, dann könnte man aus meiner Sicht eventuell auch alle SuS weiterkommen lassen.

    Man könnte die Wiederholung des Schuljahres dann auf Freiwilligkeitsbasis machen und eben Gespräche mit Eltern führen, in denen man rät wegen der Lücken, von der Möglichkeit des freiwilligen Rückgangs Gebrauch zu machen.

    Wenn jemand wirklich mega schwach ist, dann wird er / sie im Folgejahr Schwierigkeiten haben. Im Zweifel für den Angeklagten, dann lasst doch alle SuS in dieser Situation weiterkommen.

    Im Falle des Abiturs würde ich so verfahren, dass SuS dennoch wiederholen müssen, das gescheiterte Abitur aber als Freiversuch gewertet würde.

    Wegen zwei Wochen Homeschooling würde ich die Versetzungsordnung aber jetzt nicht aussetzen lassen oder groß etwas verändern.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde den Vorschlag von firelilly gut.


    Aber eigentlich denke ich mir: die Entscheidung, wie man nach dem Shutdown der Schulen weitermacht ...

    - liegt noch in weiter Ferne. Wer weiß, wie es nach den Osterferien weitergeht. Sollten die Schulen dann wieder aufmachen, sollte es kaum Auswirkungen auf das Schuljahr haben. Sollte die Krise anhalten, ist eh jede vorher getroffene Überlegung obsolet.

    - liegt die Entscheidung, wie man damit umgeht, weit über meiner Gehaltsstufe. Sollen sich also die Leute Gedanken dazu machen und die Entscheidung fällen, die dafür bezahlt werden. ;)


    kl. gr. frosch

  • Naja, früher gab es auch schonmal Kurzschuljahre. Das ging auch. Es gibt in jedem Fach unterschiedlich relevante Unterrichtsinhalte, sodass man da durchaus etwas kürzen könnte ohne zu großen Schaden anzurichten... vor allem wenn man die Lerninhalte und den Kompetenzerwerb mal langfristig aus Outcome-Perspektive betrachtet.


    Das einzige wo eine Lösung her muß, sind die Abschlußprüfungen Klasse 10 und die Abiturprüfungen.


    Persönlich bin ich der Meinung, dass man aus sachlicher Sicht diese Abschlüsse auch aus der Schullaufbahn, genauer den letzten Zeugnissen, ermitteln können sollte. Da müßten sich die Juristen und Politiker natürlich zusammensetzen, um entsprechende juristisch sichere Gesetze/Erlasse zu beschließen.

  • Das einzige wo eine Lösung her muß, sind die Abschlußprüfungen Klasse 10 und die Abiturprüfungen.

    Uns Fachabiturpüfungen, sowie Zwischen- und (gestreckte) Abschlussprüfungen im dualen System.

  • Uns Fachabiturpüfungen, sowie Zwischen- und (gestreckte) Abschlussprüfungen im dualen System.

    Die Prüfungen im dualen System sind aber Sache der IHK bzw. HWK.


    Und die waren bisher sehr schnell mit ihren Aussagen.


    Aber ansonsten gibt es noch mehr Prüfungen als nur Abitur.

  • Falls die Schulen nach Ostern dicht bleiben, wäre eine gute Lösung mit der ich leben könnte, die folgende:


    Schulschluss vor den Pfingstferien, also mit dem 29. Mai. Das wären nach Ostern noch sechs Wochen die man Zeit hätte, sich von den aufsteigenden Klassen die Noten zu holen, die man braucht. Auch per Fernunterricht gibt es Möglichkeiten. Die aufsteigenden Klassen erhalten nach den Pfingstferien ihre Zeugnisse. Nach den Pfingstferien bis zu den Sommerferien werden die Prüfungsklassen (Abi, Fachabi, Fachhochschulreife, Fachschulreife, etc.) noch abgefrühstückt.


    Die Sommerferien enden bei uns erst Mitte September. Bis dahin müsste man hoffentlich wieder aufmachen können.

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