Pflicht zum "privaten" Abrufen der dienstlichen E-Mail

  • Momentan ist es kontraproduktiv, Grundsatzdiskussionen darüber zu führen, ob man dienstliche Mails zu Hause empfängt oder nicht. Auch, wenn es immer noch nicht jeder mitbekommen hat:


    Deutschland befindet sich in der schwersten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik.

  • Außerdem steht es Jedem frei täglich zur Schule zu fahren und seine Mails abzurufen!

    Nein.


    In normalen Zeiten haben wir die Wahl zwischen dem heimischen Arbeistplattz und dem schulischen Nicht-Arbeitsplatz. Dass die Lehrer zurzeit von zu Hause arbeiten können, dass sie erreichbar sind, liegt daran, dass sie schon immer massiv privat investiert haben. Da sollte sich der Dienstherr, dass außer dümmlichen Gesabbel bezüglich Digitalisierung nicht auf die Kette gekriegt hat, schön zurückhalten, wenn es um das Einforndern der Erreichbarkeit geht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Für das Verarbeiten personenbezogener Daten ist eine Genehmigung erforderlich. Für das bloße Senden und Empfangen dienstlicher E-Mails auf privaten Endgeräten hingegen nicht.

    Wollte mal nachsehen, ob man logineo in thunderbird einbinden kann und fand das hier:


    "https://www.logineo.schulministerium.nrw.de/LOGINEO-NRW/FAQ/


    Ja, die Einbindung von LOGINEO NRW in (lokale) externe E-Mailprogramme ist über IMAP möglich. Hierzu gibt es eine Anleitung im Netzwerk.

    Für den Einsatz der Schnittstellen auf privaten Endgeräten ist die Genehmigung für die Nutzung privater Endgeräte durch die Schulleitung notwendig."


    Also ist das bloße Senden und Empfangen doch genehmigungspflichtig?

    Momentan ist es kontraproduktiv, Grundsatzdiskussionen darüber zu führen, ob man dienstliche Mails zu Hause empfängt oder nicht. Auch, wenn es immer noch nicht jeder mitbekommen hat:


    Deutschland befindet sich in der schwersten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik.

    Ich behaupte jetzt einfach mal, dass man ganz schön den A.. aufgerissen bekommt, wenn man eine Datenschutzverletzung, z.B. durch die nicht genehmigte Nutzung von privater Hardware für den Dienstgebrauch, nachgewiesen bekommt. Schwerste Krise seit den Dinosauriern hin oder her.

  • Wir haben gestern definitiv die Genehmigung demnach bekommen, alles auf privaten PCs zu machen. Wobei das eher eine Bitte war, die doch zu nutzen, damit man im HO bleiben kann!

    Ihr werdet es schon deshalb nicht erleben, dass die Nutzung privater Geräte angeordnet wird, weil dann der Dienstherr für beim dienstlichen Gebrauch derselben entstandene Schäden haften würde.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ihr werdet es schon deshalb nicht erleben, dass die Nutzung privater Geräte angeordnet wird, weil dann der Dienstherr für beim dienstlichen Gebrauch derselben entstandene Schäden haften würde.

    Bezahlen müssten sie dann die Geräte auch usw. Aber ich denke aktuell ist einfach jeder froh über seinen privaten Geräte, wenn er damit nicht zur Schule muss

  • Für das Verarbeiten personenbezogener Daten ist eine Genehmigung erforderlich. Für das bloße Senden und Empfangen dienstlicher E-Mails auf privaten Endgeräten hingegen nicht.

    Definiere "Verarbeiten" in Bezug zu "Senden" und "Empfangen".

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Bezahlen müssten sie dann die Geräte auch usw. Aber ich denke aktuell ist einfach jeder froh über seinen privaten Geräte, wenn er damit nicht zur Schule muss

    Ich glaube nicht, dass mein Kreis die Ausnahme bleibt, so dass überall in der BRD die Schulen auch von Lehrern nicht mehr betreten werden dürfen.
    (Die Regel gilt auch für Firmen, die ja jetzt eigentlich prima alle möglichen Arbeiten erledigen könnten ohne einen Schulbetrieb zu stören.)

  • Ich glaube nicht, dass mein Kreis die Ausnahme bleibt, so dass überall in der BRD die Schulen auch von Lehrern nicht mehr betreten werden dürfen.
    (Die Regel gilt auch für Firmen, die ja jetzt eigentlich prima alle möglichen Arbeiten erledigen könnten ohne einen Schulbetrieb zu stören.)

    DA hier ja aber Notbetreuung angeboten werden muss, muss die Schule ja für uns offen bleiben ;)

  • DA hier ja aber Notbetreuung angeboten werden muss, muss die Schule ja für uns offen bleiben

    Gerade wenn da eine Notbetreuung läuft, haben da nur die 'rumzuspringen, die mit der Notbetreuung beschäftigt sind. Der Rest bleibt allein deswegen zu Hause. Der Dienstherr ist der, der froh sein kann, dass es die privaten Geräte gibt. Dann muss er sich nicht weiter kümmern. Die Logik, dass diejenigen, die keinen privaten Computer hätten, deswegen als Überträger zu fungieren hätten, ist nicht nachzuvollziehen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    Definiere "Verarbeiten" in Bezug zu "Senden" und "Empfangen"

    Dienstliche E-Mails enthalten nicht per se personenbezogene Daten. Somit kann ich dienstliche Angelegenheiten durchaus auf privaten Geräten ohne Genehmigung durch die SL bearbeiten - solange keine personenbezogenen Daten verarbeitet, gesendet oder empfangen werden.

  • Das kommt darauf an, wie man Krise definiert und wie die Folgen davon sind. Die können wir noch nicht wirklich absehen.


    Die Finanzkrise 2008 hat mich persönlich nicht weiter getroffen. Aber sie hatte trotzdem massive Auswirkungen auf das Bankenwesen und die Wirtschaft.

  • Dienstliche E-Mails enthalten nicht per se personenbezogene Daten. Somit kann ich dienstliche Angelegenheiten durchaus auf privaten Geräten ohne Genehmigung durch die SL bearbeiten - solange keine personenbezogenen Daten verarbeitet, gesendet oder empfangen werden.

    Nicht per se, aber in der Praxis wohl so gut wie immer.

    Selbst wenn Eure E-Mail Adressen mit Namenskürzeln der Kollegen arbeiten z.B. statt "morse" dann "mor@schule.de" und Ihr auf die Anrede usw. verzichtet, sind es personenbezogene Daten. Allein schon durch die E-Mail-Adresse!

  • Momentan ist es kontraproduktiv, Grundsatzdiskussionen darüber zu führen, ob man dienstliche Mails zu Hause empfängt oder nicht. Auch, wenn es immer noch nicht jeder mitbekommen hat:


    Deutschland befindet sich in der schwersten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik.


    Danke für dieses Statement! Ich finde diese Diskussion über Dienstmails vom privaten Rechner auch unerträglich.

  • Somit kann ich dienstliche Angelegenheiten durchaus auf privaten Geräten ohne Genehmigung durch die SL bearbeiten

    Und sich, wie ein Kollegin (ein paar Jahre her) einen Virus durch den Anhang einer harmlos aussehenden Schülerdatei (weiß nicht mehr ob eine Powerpoint Datei oder ein Word dokument war) holen, der ihr den PC so zerstört hat, dass alles neu aufgesetzt werden musste. Verlust von unzähligen Daten, Kosten für IT Fachmann auf denen sie sitzen blieb.

    Diese Dame kriegt heute noch Schaum vorm Mund und Schreikrämpfe, wenn jemand aus dem Kollegium zu SuS sagt "schickt mir das bis zum XX.XX per Mail".


    Auch das ist ein mehr als rechter Grund sich zu verweigern, sich von Schülern während der Corona-Heimarbeit erstellte Lösungen zuschicken zu lassen.

    Beratung gerne, Fragen beantworte ich jeder Zeit. Aber meinen privaten PC lasse ich nicht zuspammen.

    Heute hat auch wieder eine Schülerin irgendetwas geschickt mit den Worten (Können Sie sich das einmal bitte anschauen?).
    Und schwupps hätte ich mich für ein google drive Konto oder irgendetwas anmelden müssen.

    No way!

    Bei aller Liebe, ich finde auch in der Krise muss man mal Fünfe gerade sein lassen... aber so wie manche Kollegen sich von den Schülern Dateien nach hause schicken lassen... das ist ein absolutes no go für mich.

    Witzig, dass unser Schulleitung das mehr oder minder so angewiesen hat mit der Aussage "Geben Sie Rückmeldungen zu den von den Schülern bearbeiteten Aufgaben". Nix da! Fragen beantworten, Musterlösungen schicken. Thats it!

  • Ich wollte eigentlich in diesem Thread nichts mehr schreiben, aber diese Aussage kommt mir doch seltsam vor! Mal davon abgesehen, dass ich keinen PC mit zwei Bildschirmen habe (wozu auch???), kenne ich in meiner gesamten Bekanntschaft und Verwandtschaft (abgesehen von der Generation Ü70) so gut wie niemanden, der nicht wenigstens ein kleines Arbeitszimmer hat. Und zwar zum Privatgebrauch. Musst du denn nie privat irgendetwas ausdrucken, einscannen oder mit Hilfe des Druckers kopieren?

    Bzgl. der Schulbücher, Arbeitshefte und Co. stimme ich dir allerdings zu!

    Begib dich mal aus deiner Blase. Frag mal einen Arbeiter im (heute üblichen) Niedriglohnsektor nach seinem Arbeitszimmer.


    Die dreimal im Jahr, die ich noch privat scannen, kopieren oder drucken muss, mach ich locker im Copyshop.


    Und zwei Bildschirme...wenn man es einmal hat, will man es nicht mehr missen. Liegt aber daran, dass ich "paperless office" recht konsequent verfolge.






    Trotzdem hab ich heute Aufgaben für meine Klassen digital in der Cloud einer US-Firma bereitgestellt. Bin ja kein Unmensch.

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