Alles anzeigenIch fasse mal zusammen:
Die meisten derjenigen, die sich in meiner Aussage nicht wiederfinden können,
kommen von der beruflichen Bildung BBS, BK und vom Gymnasium,
[...]
Ich frage mich dann aber auch: Kommt ihr aus dem Bereich Naturwisasenschaften ?
Habt ihr schon einmal eine 7, 8, 9, Klasse in einem für optische Versuche verdunkelten Raum erlebt ? Habt ihr schon mal mit einer Klasse an Bunsenbrennern gearbeitet oder Gruppenarbeiten betreut, bei denen echte Teamarbeit an technischen Geräten verlangt war ?
Diejenigen, die glauben etwas mehr "classroom Management" reicht,
kennen Unterricht mit Arbeitsblättern und Büchern in Deutsch, Geschichte und SoWI. Das ist etwas anderes. Und ihr habt die fehlenden anderen Fächer:
Technik, Physik, Informatik und Chemie nicht in ausreichender Anzahl studiert, warum eigentlich nicht ?
Meine Fächer sind Physik und Chemie. Ich habe in Physikdidaktik promoviert. Ich habe Lehramtsstudenten aus dem Sek1-Bereich betreut, Vorlesungen über E-Lehre gehalten, etc. Und in meiner beruflichen Praxis unterrichte ich die sogenannten Ausbildungsvorbereitung im Fach Naturwissenschaften. Die SuS dort sind quasi der harte Teil deiner Erfahrung, die meisten davon nämlich trotz besuchter Hauptschule ohne irgendeinen Schulabschluss.
Also ja! All die Dinge, über die du dich beklagst, sind mir bekannt und ich komme sehr tief aus dem NW-Bereich.
Und zu dem letzten Satz im Satz: Du hast nur einen Master, warum eigentlich nicht mehr? Komm bitte von dem hohen Ross runter, zu glauben, dass deine Fächer schwerer zu unterrichten oder inhaltlich anspruchsvoller als andere Fächer. Wenn ich mir anschaue, was die Sprachenkollegen für Dinge beibringen müssen, dann habe ich den allerhöchsten Respekt vor denen.
Dazu mal ein wichtiger Hinweis: Naturwissenschaftlicher Unterricht ist nicht automatisch besser, wenn er vollgestopft mit Schülerexperimenten ist. Der tatsächliche Fachwissenszuwachs ist genauso gut, wenn man ein paar gut erklärte Lehrerexperimente macht. Vielleicht solltest du dir mal überlegen, ob der starke Fokus auf "gefährliche" Experimente der einzige sinnvolle Weg ist.