Corona - Homeschooling

  • Ach so ein Quark! Und all das. Weil ich gesagt habe, dass ich als Klassenlehrerin meinen Job mache.

    Es gibt einfach einige (oder sogar einige mehr) Kollegen, die eine echt extreme Friss-oder-Stirb-Mentalität fahren, weil sie ja immer abschulen können. Das machen die Realschullehrer bei uns auch gerne. Habt doch dann auch mal Verständnis, dass die Lehrer, die am Ende der Kette sitzen, da manchmal ungläubig den Kopf schütteln, weil sie das so nicht kennen und nicht können.

    Weiß ja nicht wie das bei euch ist: ich wohne 70km von meinen Schulen weg, manche Kollegen sogar bis zu 90, und meiner Schule sind in einem Umkreis von 30-40km um die Schule verstreut. Wie sollte ich sie da, wäre ich KL, abklappern wenn sie nicht auf Mail/Telefon reagieren bzw die Daten nicht mehr aktuell sind weil die Eltern das wieder mal nicht auf die Reihe bekommen haben?


    Soll ich da mal dann rumfahren und mich erkundigen vor Ort? Also quasi zwischen 90 und 200km einfache Tour fahren (je nach dem wie viele Schüler ich da an einen Tag abklappern würde sicher auch mehr km).... mit den öffentlichen (stündliche Zugverbindungen zum Ort der Schule + Busfahrten von dort durch die Region in die Dörfer)? Da reichen 24h nicht aus 🧐

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Soll ich da mal dann rumfahren und mich erkundigen vor Ort? Also quasi zwischen 90 und 200km einfache Tour fahren (je nach dem wie viele Schüler ich da an einen Tag abklappern würde sicher auch mehr km).... mit den öffentlichen (stündliche Zugverbindungen zum Ort der Schule + Busfahrten von dort durch die Region in die Dörfer)? Da reichen 24h nicht aus 🧐

    Vor allem bist du nicht einmal versichert dabei. So ein Quatsch sowas zu machen.

  • Auszug aus dem aktuellen KMS zum Homeschooling an Bayerns Mittelschulen zum Umgang mit benachteiligten und schwer zu erreichenden Schülergruppen:


    "individuelle Betreuung durch Lehrkräfte und sonstigem Personal: individueller, täglicher Kontakt (Telefon, E-Mail, SMS) z. B.

    o Unterstützung bei der Erledigung der Arbeitsaufträge

    o gemeinsames Lesen, miteinander (deutsch) sprechen

    o Hilfestellung bei der Tagesstrukturierung

    o persönlicher Ansprechpartner

    o ca. 30- 45 Minuten pro Schüler täglich"


    Vor allem die letztgenannte Zeitangabe ist heftig!

  • Das sind bei 28 Schülern in der Klasse mindestens 14 Stunden. Das wird wohl nicht funktionieren.

    Wieso? Der Tag hat 24h.


    Edit: ich hab ne Idee, du könntest mit Zoom oder sowas eine Standleitung in deine Wohnung legen und dann strukturiert ihr gemeinsam den Tag. Alle putzen gemeinsam Zähne, dann gibts Müsli, anschließend gemeinsames Lesen...

  • Auszug aus dem aktuellen KMS zum Homeschooling an Bayerns Mittelschulen zum Umgang mit benachteiligten und schwer zu erreichenden Schülergruppen...

    Das ist doch ein Witz, oder?

  • Da es immer heißt, dass Deutschland Bildungsnation sei, muss es eben auch eine Schulform geben, in der Leistung und Selbstständigkeit hohen Stellenwert haben. Jeder von uns weiß das durch die eigene Schulzeit, jeder Gymnasiast weiß auch, worauf er sich da einlässt. Keiner muss unbedingt auf das Gymnasium gehen, aber wer später die Privilegien der allgemeinen Hochschulreife genießen will, muss zeigen, dass er die nötige Reife dafür besitzt.


    Mit freundlichen Grüßen

    Verdammt! Ich war nie auf einem Gymnasium... Wie bin ich nur Lehrerin geworden? :pfeifen:

  • Mebis ist aktuell überlastet. Na fein. :autsch:


    Sorry, wollte mich einfach mal auskotzen...

    und auch heute wieder überlastet.


    wie soll ich bitte meinen Schülern guten Gewissens Aufgaben über Mebis stellen, wenn es dann täglich überlastet ist?

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • An meiner Schule sollen jetzt auch möglichst alle Mebis nutzen, aus dem einfachen Grund, dass es gebündelter ist und es für die Eltern übersichtlicher ist, wenn es nicht 3 verschiedene Quellen für Arbeitsaufträge gibt. Soweit verständlich.

    Ich habe daher meine Pläne extra schon Sonntag Nachmittag eingestellt, weil ich mir dachte, mit Montag wird das nichts. Wir sollen sie offiziell sogar erst bis Dienstag Mittag einstellen, aber wenn ich jetzt höre, es ist heute auch überlastet... Da wären unterschiedliche Wege der Verteilung der Wochenpläne vielleicht doch wieder sinnvoller gewesen...

  • Da hätte ich auf manchen pädagogischen Tand auch keine Lust

    Ich hab eigentlich versucht zu erklären, dass es mit "Lust" nichts zu tun hat und auch nicht mit "Mentalität" und "Einstellung" sondern dass es sm Ausbildungsziel vorbei geht einen Gymnasiasten zu viel zu pampern. Bei uns an der Schule (wir sind nämlich ein ziemlicher Gänseblümchen-Haufen) passiert das im Einzelfall immer wieder dass Jugendliche aus lauter Mitleid bis zur Matura durchgeschoben werden und dann fragt man sich bei der Korrektur der Prüfungen wie es eigentlich dazu kommen konnte und wie genau die Person eigentlich an der Uni überleben soll.

  • Gestern Abend bin ich normal rein gekommen, Mebis scheint also vor allem vormittags überlastet zu sein. Also ran kommen die Schüler schon irgendwann. Ist nur die Frage wie hoch ihre Frustrationstoleranz ist...

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

    • Offizieller Beitrag

    Edit: ich hab ne Idee, du könntest mit Zoom oder sowas eine Standleitung in deine Wohnung legen und dann strukturiert ihr gemeinsam den Tag. Alle putzen gemeinsam Zähne, dann gibts Müsli, anschließend gemeinsames Lesen...

    Da steht "individuell". Gemeinsames Zähneputzen muss dann individudel kommentiert werden, ungepinkt!

  • Immerhin muss man das nur bei "benachteiligten und schwer zu erreichenden Schülergruppen" machen...

    gut, dass es keine Schulen gibt wo das fast alles sind...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich hab eigentlich versucht zu erklären, dass es mit "Lust" nichts zu tun hat und auch nicht mit "Mentalität" und "Einstellung" sondern dass es sm Ausbildungsziel vorbei geht einen Gymnasiasten zu viel zu pampern. Bei uns an der Schule (wir sind nämlich ein ziemlicher Gänseblümchen-Haufen) passiert das im Einzelfall immer wieder dass Jugendliche aus lauter Mitleid bis zur Matura durchgeschoben werden und dann fragt man sich bei der Korrektur der Prüfungen wie es eigentlich dazu kommen konnte und wie genau die Person eigentlich an der Uni überleben soll.

    Du hast natürlich die Sek II-Perspektive. Ich war da von meiner Argumentation hauptsächlich in der Sek I unterwegs, wo sich das einfach noch einmal anders darstellt. Da muss man ganz einfach sagen, dass z.B. Sozialarbeit am Gymnasium weniger präsent ist als an den anderen weiterführenden Schulen. Das befindet sich aber derzeit auch im Wandel. Ich mache auch den Kollegen da gar keinen Vorwurf. An dem Gymnasium, wo ich in der Beratung unterwegs war, waren einige Kollegen eher dem Gänseblümchen-Haufen zuzurechnen, aber innerhalb ihres Systems gibt es auch einfach recht wenig Spielraum.

  • Das sind bei 28 Schülern in der Klasse mindestens 14 Stunden. Das wird wohl nicht funktionieren.

    Du gibst Dir nicht genug Mühe, so ist das.


    Ich oute mich an der Stelle mal, dass ich mit ein paar Mädels aus meiner Klasse auch nachts um 23 Uhr schon via Teams getratscht habe. Spass beiseite ... Das kann man natürlich nur machen, wenn man seine Schüler sehr gut kennt und weiss, dass die wissen, dass sie auf sowas keinen Anspruch haben. Ich bin eigentlich eher ein Nachtmensch und sehe daher für mich kein Problem mit Schülern im Moment auch zu "seltsamen" Uhrzeiten zu kommunizieren. Andere Lehrpersonen machen das nicht so und unsere Jugendlichen wissen das alles auch einzuordnen. Mit "schwieriger" Schülerklientel würde ich das in 100 Jahren nicht machen, da würde das sicher schnell zu Missverständnissen führen und plötzlich hängt man emotional viel tiefer drin, als man wollte.

  • Die Zeiten, in denen man nur mit Abitur studieren konnte, sind schon länger vorbei.

    Ich weiss nicht, ob das so richtig geschrieben ist. Es müsste wohl eher heissen, dass es immer schon verschiedene Wege zur allgemeinen Hochschulreife gab und gibt. Meine Chefin hat als Rektorin eines Gymnasiums selbiges als Schülerin nie von Innen gesehen. Die hat nach einer Berufslehre bei der Post die Eidgenössische Matura gemacht und dann studiert. Das Gymnasium ist einfach der direkte Weg.

  • Naja, da es ja in Bayern keine benachteiligten Schüler gibt, ist doch alles ok...


    Nach der Selbstbild der bayrischen Regierungen ist doch bei Ihnen sowieso alles ok.

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