Sa abend 18:00: Ich höre jetzt auf meine Vor-Abiprüfungen Englisch (24 Schüler) zu korrigieren!
Du hast nur einen Tag gebraucht?
Sa abend 18:00: Ich höre jetzt auf meine Vor-Abiprüfungen Englisch (24 Schüler) zu korrigieren!
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Allein hier im Forum merkt man wieder deutlich, wie unterschiedlich die Korrekturbelastung ist und welche Unterschiede bei evtl Entlastungen gemacht werden. Kollegen, die kein Korrekturfach und wenig Sek 2 haben, können es ja gar nicht anders wissen, woher auch?
Ich habe es in einem anderen Thread schon mal geschrieben; ich habe pro Schuljahr ca. 400 Oberstufenklausuren in D und Bio, unter 30min komme ich in D auf keinen Fall pro Klausur und auch in Bio evtl bei den 11ern weniger, in der 12 und 13 nicht. Zusätzlich kommen noch Abiklausuren und mdl Prüfungen.
Zur "Entlastung" später, wenn die Abiturienten weg sind, muss ich mich dem TS anschließen:
- wenn das Abi geschrieben wird, sind die Kollegen, die eigentlich 13er hätten, zur Aufsicht eingeteilt
- bei uns liegen zwischen Unterrichtsende der 13er und den Sommerferien ca. 7 Wochen. Das klingt erstmal super, da kein Unterricht mehr stattfindet. In diesen 7 Wochen stehen aber noch min 2 Wochen Prüfungen an (mdl), in den ich in den vergangenen Jahren in min 20 eingesetzt war - parallel zum anderen Unterricht. Pro Prüfung sind min 30min anzusetzen - reine Anwesenheitszeit. In diesen Wochen ist man also -wie auch bei der Korrektur der schriftlichen Prüfungen- erneut im Überstundenmodus. Es verbleiben das letztlich noch 5 Wochen ohne Unterricht der ehemaligen 13er, Vertretungen sind bei uns erfahrungsgemäß etwa in 50 % der entfallenden Stunden an der Tagesordnung
Hallo Zusammen,
momentan sitze ich wieder am Schreibtisch. Es ist wieder Klausurenphase. Gestern 20 Vorabiklausuren mit nach Hause genommen, Montag werden 24 GK-KlausIch brauche für einen Klausur 1-1,5h, GK 45min. Die nächsten Wochenenden sind ausschließlich für Korrekturen von morgens bis spät Abends verplant, ich werde dennoch Klausuren mit in die Osterferien nehmen müssen. Wie kann so etwas sein, wie kann das noch die nächsten Jahre/Jahrzehnte bis zur Pension funktionieren?
Ich sehe die einzige Möglichkeit ein "normales" Leben führen zu können nur noch in der Kündigung. Aber ob es dann mit Hartz 4 besser wird??
Sind das Deutschklausuren, für die du 1,5 Stunden brauchst? Falls ja, dann ist das ganz normal, dass du so lange brauchst. Wenn dir einer was anderes einredet, dann ist er wohl kein Deutschlehrer.
Nur ein Super unter Aufsätze schreiben, finde ich nicht so toll. Auch die Einser-Kandidaten machen viele Fehler und auch die haben das Recht, etwas zu lernen. Meine Schüler lesen meine Kommentare sehr aufmerksam und vermeiden so nach und nach ihre Fehler.
Ich habe Stunden reduziert. Das finde ich eine bessere Alternative als Harz 4.
Ich hab lieber etwas Freizeit als einen Haufen Geld. Was soll ich mit Geld, wenn ich keine Zeit habe, es auszugeben?
Mein Lebensgefährte arbeitet auf einem Amt und es ist wahrlich nicht so, dass er einen lockeren Job hat. Er trifft täglich Entscheidungen, die große Auswirkungen auf das Leben anderer Menschen haben; muss sich anschließend ggf. mit deren Unmut auseinandersetzen; benötigt umfassende Rechtskenntnisse, um nicht einen Widerspruch nach dem anderen zu produzieren etc. Der einzige "Vorteil", den ich sehe, ist, dass er einen tatsächlichen Feierabend hat, also nach dem "Ausstempeln" mit der Arbeit abschließen kann. Dennoch würde ich nicht mit ihm tauschen wollen.
Die Tochter meiner Nachbarn hat eine Zeit lang (ein Jahr circa) beim Bürgeramt gearbeitet und dann die Stelle gewechselt, weil es ihr schlicht zu langweilig war. Sie hat sich darüber beschwert (und lustig gemacht), dass es zu viel langweilige Hohlzeiten ohne Arbeit gab und ihr die Kollegen durch die Blume gesagt haben, dass sie zu schnell arbeitet. Sie musste deshalb lange auf die nächsten Unterlagen warten und hat derweil im Internet gesurft und die "Zeit totgeschlagen".
Das Schärfste ist, dass sie aber mittlerweile zurück will, weil sie sich überlegt hat, dass es eigentlich ganz entspannt war und sie sich einfach was zur Freizeitgestaltung hätte mitnehmen sollen. (Ihr neuer Job ist wohl ganz gut stressig und nun weiß sie zu schätzen, dass es auf dem Amt gemächlich vor sich ging) Das wäre doch ein Traum, im Internet surfen, in Zeitschriften blättern und ab und an mal was arbeiten.
Naja, dafür war das Gehalt sicher auch nicht so hoch.
Auf jeden Fall aber von der Stressbelastung kein Vergleich zur Schule.
Ich komme aus der Wissenschaft und hatte auch immer ganz gut Zeitdruck (publish or perish), aber selbst da war es locker möglich mal das Labor zu verlassen für eine Kaffepause. Auch war man abends nicht so fertig, weil die Arbeit im Labor um Längen entspannter ist als ein Vormittag mit Schülern, wo man ständig hochkonzentriert sein muss (was übrigens wegen der Stresshormone extrem ungesund ist, Gesundheitsrisiko der Lehrer extrem hoch, siehe Frühpensionierungsquote). Was in der Wissenschaft allerdings genauso problematisch war, war, dass man eben auch abends nicht einfach abgeschaltet hat.
Da hat man sich mental auch mit der Arbeit beschäftigt, so, wie das im Lehrerberuf leider auch sehr extrem ist. Man sollte nicht unterschätzen wie sehr es für die Gesundheit förderlich ist einen Job zu haben, bei dem man abends nichts mehr zutun hat und auch mental nichts mehr über- oder vorausdenken muss. Einfach abends nach hause, morgens wieder los... und nicht im Kopf die Unterrichtsplanung haben oder abends zu wissen "ich muss für morgen noch planen, ich kann nicht einfach unbeschwert losgehen und schauen, was der Tag bringt".
Ich hab lieber etwas Freizeit als einen Haufen Geld. Was soll ich mit Geld, wenn ich keine Zeit habe, es auszugeben?
Du arbeitest für weniger Geld aber eventuell (je nach Grad der Teilzeit) immer noch dieselbe Zeit wie ein Sport- oder Religionskollege in Vollzeit.
Ja, ist mir auch klar. Augen auf bei der Berufswahl.
Korrekturentlastungsstunden gibt es bei uns obligatorisch für die Fächer Deutsch, Englisch und Französisch. Geographie gilt nicht als klassisches Korrekturfach, weshalb es für den Entlastungsstundenpool keine Berücksichtigung findet.
Wow, ich bin überrascht. Ich dachte immer, ich habe nach Deutsch die nächst-intensivsten Korrekturfächer. Aber dass man in Geo solche Klausuren schreibt, bis zu 25 S.??? Was um Himmels Willen schreibt man da alles? Da bekommt man ja Sehnenscheidenentzündungen hinterher...
Und "Vor-Abiklausuren" kenne ich auch nicht, gibt es in BY (mit dem so "hoch angesehen" Abitur...) zumindest in meinen Fächern nicht (gibt es die in Deutsch/BY?). Wozu sind die gut? Zur besseren Vorbereitung?
Bei uns ist es auch so, dass man (je nach Fach) 1-2 Oberstufenkurse hat und natürlich sind die Korrekturen aufwändiger, aber idR 90-min-Klausuren (außer Deutsch) und von Geo als intensives Korrekturfach habe ich hier noch nie gehört - wie unterschiedlich das doch ist...
Ich würde mich bei DER Belastung auch definitiv vehement dafür einsetzen, dass die Belastung gleichmäßiger im Kollegium aufgeteilt wird. Dürft ihr keine Wünsche (Klassenstufen / best. Klassen / Kurse) äußern? Es geht jedenfalls nicht an, dass der eine Kollege unverhältnismäßig viel Oberstufenarbeit abfängt und sich dabei kaputt macht.
Und "Vor-Abiklausuren" kenne ich auch nicht, gibt es in BY (mit dem so "hoch angesehen" Abitur...) zumindest in meinen Fächern nicht (gibt es die in Deutsch/BY?). Wozu sind die gut? Zur besseren Vorbereitung?
Ich wundere mich auch, was das sein soll. Man schreibt doch sowieso im zweiten Halbjahr der 12ten eine Klausur und dann nach 1-2 Monaten das Abitur.
Ich wundere mich auch, was das sein soll. Man schreibt doch sowieso im zweiten Halbjahr der 12ten eine Klausur und dann nach 1-2 Monaten das Abitur.
NRW:
Vorabiklausuren sind Klausuren unter Abiturbedingungen. D.h. in allen Fächern werden die Klausuren genauso lang geschrieben wie die reguläre Abiturklausur. In Fächern mit Auswahl (Deutsch, Fremdsprachen, Gesellschaftswissenschaften) müssen die Schüler/Innen auch eine Auswahlmöglichkeit bekommen (also 2 verschiedene Texte zu unterschiedlichen Themen). Im Idealfall soll - wenn es in der Abiturklausur so üblich ist - eine "Vorabiklausur" auch unterschiedliche Themen beinhalten (in Mathe z.B. Analysis und Stochastik und ggf. noch vektorielle Geometrie). Die Schüler/Innen sollen sich so besser an die Abiturbedingungen gewöhnen.
Und in allen Fächern müssen wir Simulationsprüfungen machen (soweit wir Schüler haben, die das Fach als Abifach haben). Die SchülerInnen sollen sich auch hier an das Format gewöhnen.
NRW:
Vorabiklausuren sind Klausuren unter Abiturbedingungen. D.h. in allen Fächern werden die Klausuren genauso lang geschrieben wie die reguläre Abiturklausur. In Fächern mit Auswahl (Deutsch, Fremdsprachen, Gesellschaftswissenschaften) müssen die Schüler/Innen auch eine Auswahlmöglichkeit bekommen (also 2 verschiedene Texte zu unterschiedlichen Themen). Im Idealfall soll - wenn es in der Abiturklausur so üblich ist - eine "Vorabiklausur" auch unterschiedliche Themen beinhalten (in Mathe z.B. Analysis und Stochastik und ggf. noch vektorielle Geometrie). Die Schüler/Innen sollen sich so besser an die Abiturbedingungen gewöhnen.
Und in allen Fächern müssen wir Simulationsprüfungen machen (soweit wir Schüler haben, die das Fach als Abifach haben). Die SchülerInnen sollen sich auch hier an das Format gewöhnen.
Arme NRW Lehrer :O
Vorabiklausuren sind Klausuren unter Abiturbedingungen. D.h. in allen Fächern werden die Klausuren genauso lang geschrieben wie die reguläre Abiturklausur.
Ok, verstehe ich. Ob es Sinn macht, kann man drüber diskutieren. In meinen Fächern ist es so, dass man über 2 Jahre alle verschiedenen Aufgabenformen in den Klausuren durchmacht und vorher gezielt intensiv übt. Im Unterricht machen viele Lehrer dann auch exemplarisch mal eine alte Abituraufgabe durch und besprechen sie z.T. mündlich und z.T. korrigiert man auch. Das finde ich persönlich völlig ausreichend. Der Arbeitsaufwand, der hinter solchen Vor-Abi-Klausren steckt steht für mich nicht wirklich im Verhältnis zu dem Mehrwert für die SuS. Aber gut, ich habe damit keine Erfahrungen und betrachte das ganze jetzt nur von außen. ... und stelle fest: Es geht mir diesbezüglich echt gut hier in unsere Oberstufe... (und hoffe, es bleibt so).
Müsst ihr die auch noch selbst erstellen oder nehmt ihr auch alte Abi-Klausuren dafür?
Die werden selbst erstellt. Woher man sein Material bezieht, entscheidet man selbst.
Der Unsinn an diesen Klausuren ist, dass sie zwar unter "Abiturbedingungen" stattfinden, man aber nur Themen abprüfen darf, die im aktuellen Quartal bearbeitet wurden.
Wir müssen die Klausur stellen, wer sie erstellt wird nicht geprüft. Ich hab mich mit Parallelkollegen gut abgesprochen und musste für 3 GKs (unterschiedliche Prüfungsvorgaben) nur 2 Klausuren erstellen statt 6.
In VZ war mein Spitzenwert 6 Klausurstapel, das waren pro Quartal 160 Klausuren. 4 Englisch GKs, 1 Englisch LK, 1 Päda LK.
Klar ist das hart. Ist aber so.
Ich find auch LKs nicht viel schlimmer, so viel länger schreiben die nicht, aber 3 LK Stapel sind schneller korrigiert als 5 GK Stapel.
Aktuell mache ich 16 Stunden in TZ und habe 4 Klausurstapel. Das finde ich aktuell erträglich, auch mit Kindern. Aber damit es nicht noch ein Stapel wird mit so viel Korrekturaufwand, mache ich zusätzlich den Zertifikatskurs Mathe. Dann darf ich Mathe bis Anlage C unterrichten und da ist ein Stapel etwas schneller korrigiert.
Noch ein Tip: Such dir deine Entlastung! Mach irgendwas wofür es Entlastungsstunden gibt.
Ich hab zum Beispiel lange folgendes gemacht:
Stunden/Vertretungsplan -2 Stunden
Nachschreibeklausuren organisieren: 1 Stunde
Berufspraktikanten betreuen: -2 Stunden
Und Zack hat man 1-2 Stapel weniger.
Ich hab gerade mal überschlagen dass ich offenbar weit mehr als 600 Prüfungen pro Schuljahr korrigiere...
Ja wir müssen die Vorabiklausuren selbst erstellen.
Viele KollegInnen erstellen den EWH aber erst, nachdem sie wissen, welcher Text / welche Texte genommen wurden.
Wenn du Pech hast fehlt ein Schüler (in einem Fach mit Auswahl) und dann musste dir noch mal 2 Vorschläge ausdenken. Ein echter Traum
Interessant, dass das so hochwertige Abi in BY ohne Vorabiklausur auskommt ...
(WIr üben vorher auch die normalen Klausurformate, rechnen alte Abiklausuren durch und verweisen auf die roten Stark-Heftchen .... was wiederum heißt, dass man die Vorabiklausuren nicht aus den alten Abiklausuren zusammen stellen kann (es sei denn, die stehen in der aktuellen Auflage grade nich drin) .... oder man spioniert bei anderen BL ...
Ich verwende in Mathe teilweise die Klausuren der Nachschreibtermine. An die kommen die SuS selten heran und wenn schon: wenn die diese Klausuren alle auswendig bearbeiten könnten, hätten sie gute Noten auch verdient.
Einmal Abi schreiben reicht doch... Ich verstehe den Sinn dieser Vorabi-Klausuren nicht.
An sich verstehe ich es schon - die Schüler sollen halt mal merken, wie sie mit den anderen Zeitbedingungen im Abi klar kommen - wie teile ich mir die Zeit ein für Aufgaben auswählen, Konzept schreiben, Reinschrift.
Aber der Korrekturaufwand steht halt in keinem Verhältnis dazu.
Vorschlag deshalb:
Lasst die Schüler die 5 Stunden schreiben und korrigiert es mit ihnen zusammen durch (am besten einsammeln und an andere Schüler austeilen, dann kann auch nochmal die Lesbarkeit kontrolliert werden).
Dann werden die oben genannten Aspekte, die im Abi "neu" sind, trainiert.
Ob die Klausur ein Lehrer korrigiert, ändert ja nichts an der Zeiteinteilung.
Das geht leider nicht wegen der Note, die ja für 13.2 zählt.
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